Frühindikator

Man kann sich sicher sein, dass am nächsten Sonnabend „Wetten, dass…?“ kommt, wenn am Donnerstag Meldungen wie diese über den Ticker laufen.

in PR, TV | 23 Wörter

Is Advertising Dead?

Fragt Guy Kawasaki in seinem Blog Signal Without Noise angesichts eines von ihm moderierten Panels mit sechs Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus dem Silicon Valley, das Ergebnisse wie diese brachte:

  • They send as many as 4,000 text messages per month from their phones.
  • They watch one to two hours of TV per week. And they use Tivo or a recording device to fast-forward through commercials during that short timeframe!
  • They all have iPods, and they are very loyal to Apple.

Und: They dislike online advertising whether banner, pop-up, or an ad running before or after a free video clip.

GoogleTube, wussten Sie das?

Anschauen und lesen!

Web-2.0-Presseschau

Zwischen der umfangreichen Berichterstattung (Danke, Oliver!) vom Web-2.0-Kongress geht das webzwonullige Leben da draußen weiter. Zwei Artikel – aus der Welt von heute und der FAZ von morgen (auch das übrigens macht das Web möglich) – beleuchten zwei Seiten derselben Medaille:
Ulrike Langer beschreibt in der Welt, wie und warum Marken mit ihrer Werbung ins Netz gehen – und dort selbst Fernsehen (und anderes) machen, statt wie bisher beim klassischen TV die fertig produzierten Reichweiten einzukaufen:

Um junge Konsumenten dort zu packen, wo sie für Werbung noch empfänglich sind, schichten vor allem internationale Markenriesen wie Coca Cola, Toyota oder die Konsumgüterkonzerne Proctor & Gamble und Johnson & Johnson immer größere Teile ihrer Werbebudgets in Richtung Internet um. Dafür wird bei der Fernsehwerbung gekürzt. Allein Coca Cola schaltete im Jahr 2001 noch TV-Spots bei den großen US-Networks im Wert von 270 Millionen US-Dollar. 2004 und 2005 waren es nur noch rund 190 Millionen Dollar, und die Tendenz setzt sich fort.

Holger Schmidt kommentiert in der FAZ zuverlässig wie immer den Google/YouTube-Deal. Anderer Anlass, gleiche Logik:

In großem Stil werden zur Zeit Werbebudgets ins Netz verlagert. Anders als im Web 1.0 müssen Nutzer mit gleichen Interessen nicht mühsam auf eine Internetseite gelockt werden, um ihnen dann dort Werbung zu präsentieren. Heute treffen und gruppieren sich die Nutzer spontan und ohne teure Werbekampagnen im Netz. Damit wird das Internet zum idealen Werbeumfeld, um Zielgruppen zu erreichen, die sich mit den traditionellen Massenmedien kaum punktgenau erreichen lassen.

Wie schnell sich eine Investition in eine Online-Gemeinschaft rechnen kann, hat jüngst Medientycoon Rupert Murdoch gezeigt. Für 580 Millionen Dollar hat er Myspace übernommen, um nur wenig später 900 Millionen Dollar von Google zu kassieren, damit Google als Suchmaschine auf Myspace präsent ist.

Ähnlich wird sich auch der YouTube-Deal rentieren, da ist sich Schmidt sicher. Diesmal allerdings wird Google kassieren.

arena wächst schneller

Logo arena
Schon 900.000 Kunden hat arena (laut Welt) inzwischen, und noch vor Weihnachten will arena-Chef Dejan Jocic dem millionsten Kunden ein Geschenk überreichen:

Damit habe der Bezahlsender seine Pläne nicht nur eingehalten, sondern übererfüllt. Ursprünglich hatte die Tochter des Kabelkonzerns Unity Media angekündigt, bis zum Jahreswechsel eine Million Kunden erreichen zu wollen.

Heute startet arena eine neue Werbeaktion für Satellitenkunden.

Web vs. ZDF

Als „Wetten, dass“ heute in den letzten Zügen lag, hatte Peter Turi im Spiegel vom kommenden Montag (2. Oktober) eine Preziose entdeckt. Die lapidare Meldung gibt einen kleinen Vorgeschmack darauf, was den alten Medien noch so alles blühen wird. (Und die Turi-Kinder sitzen nebenbei am Rechner, so wie ich heute auch.)

User Generated Wetter

Der Kachelmann ist schon ein Fuchs. Lässt er doch seit zwei Tagen seine Zuschauer für ihn arbeiten – das AAL-Prinzip lässt grüßen. Beim Kachelmannwetter nach den Tagesthemen (und vor Harald Schmidt) wird seit gestern ein zuschauergeneriertes Wetterbild gezeigt, das per Mail oder MMS eingereicht werden kann.
Pfiffig. Und erhöht die KundenZuschauerbindung. Nicht, dass hier ein neuartiges Phänomen zu beobachten wäre – man erinnere sich nur an das gute, alte Wunschkonzert im Radio: „Ilse aus Bad Saulgau grüßt ihren Schwager Heinz in Braunschweig und gratuliert herzlich zum 85. Geburtstag mit dem Lied Ich hab Ehrfurcht vor schneeweißen Haaren…“
Der Mediennutzer generiert Medieninhalte, seit es Medien gibt. Mindestens seit Gensfleischens Zeiten.
Kleiner Nachtrag: Auch der Haltungsturner hat heute ein Beispiel für User Generated Content.

Das hier ist für euch

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„Es wird nicht mehr lange dauern, bis Arena eine siebenstellige Kundenzahl verkünden wird“, kündigt DFL-Chef Christian Seifert heute im Focus an. Ein nicht unerheblicher Teil von ihnen hat arena über das Internet gebucht – die Website arena.tv ist jetzt nagelneu (und stammt aus den SinnerSchrader Studios – hier die aktuelle Pressemitteilung).
Ligachef Seifert fordert übrigens eine „größere Pay-Mentalität in Deutschland“:

„Es ist doch eigenartig, dass viele bereit sind, 1,49 Euro für einen Handy-Klingelton zu bezahlen, aber erwarten, dass das Premium-Produkt Bundesliga frei zugänglich ist.“

Wie sagte Kollege Pohlmann so treffend zu Oliver Gassner? „Einer muss ja schließlich die Rechnung bezahlen.“