Echofy.me: Ortsgebundenes Social Networking aus Berlin

Ambient Social Networking ist der heiße Scheiß der Frühjahrssaison 2012. Apps wie App wie Highlig.ht, Glancee, Sonar oder banjo ziehen aus dem Wissen um den Bekanntenkreis, die Interessen und den aktuellen Standort des Nutzers ihre Schlüsse. Abstrakt gesagt: Sie spielen durch, wie sich die drei großen digitalen Trends Social, Local und Mobile, oder kurz SoLoMo, kombinieren lassen.
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Dieses Marktsegment ist noch zu frisch, um schon klar sagen zu können, wohin die Reise geht. Momentan sprießen die Apps wie Pilze aus dem Boden, und jede probiert einen anderen Ansatz. Mit einem starken Fokus auf die lokale Kommunikation hat nun Echofy.me seinen Start für Anfang Mai angekündigt, rechtzeitig zur NEXT Berlin 2012. Gegenüber der Welt hat Gründer Alexander Oelling jetzt erstmals den Schleier gelüftet, der die App bis jetzt noch umwehte.

„Es hat für die Nutzer eine hohe Relevanz, zu wissen, was in ihrer direkten Umgebung passiert“, erklärt Oelling. Die App soll künftig als eine Art virtuelle Pinnwand dienen. Die technischen Voraussetzungen dafür bieten die Smartphones mit einem GPS-Empfänger und Netzzugang längst schon. Echofy.me soll die bisherigen Kanäle, wie Twitter oder Facebook laut Oelling nicht ausschließen, sondern einen weiteren Mehrwert zu diesen Diensten bieten.

Auf Basis seiner virtuellen Identitäten – etwa bei Twitter und Facebook – soll man sich bei der App einloggen und Nachrichten auf einer Karte hinterlassen können. „Es ist wie Twitter für die Nachbarschaft“, sagt Oelling. Zum Beispiel könne man mithilfe der App noch bevor man auf die Straße kommt, Informationen über mögliche Staus bekommen. Nutzer könnten Events bewerten oder Tipps für angesagte Partys in der Umgebung geben. Ein großer Marktplatz, der sich nicht mehr an Freundeslisten, sondern Orten orientiert – das ist das Konzept. Oelling: „Die Menschen haben auf diese Weise eine Art Radar und sehen, was in ihrer Umgebung passiert.“

Bei Veranstaltungen wie der NEXT waren es bis jetzt eher krückenartige Hilfsmittel wie Hashtags bei Twitter oder Check-Ins bei Foursquare, über die sich die Teilnehmer gegenseitig finden konnten. Bei Echofy soll jeder Nutzer direkt sehen, welche anderen Teilnehmer da sind, sie anschreiben und Nachrichten auf einer Karte hinterlassen können.
Alexander Oelling wird Echofy.me auf der NEXT Berlin 2012 vorstellen. Tickets für die NEXT12 gibt es auf nextberlin.eu. Die Welt ist ein Medienpartner der NEXT12.

Ambient Social Networking braucht noch Zeit

Pete Cashmore, der Gründer von mashable, hat „ambient social networking“ zum erschreckendsten Technologietrend des Jahres erklärt. Was meint er damit? Schon „social networking“ ist schwer ins Deutsche zu übersetzen, aber „ambient“ macht die Sache vollends mysteriös. Social Networks mit Bezug zur lokalen Umgebung ließe sich vielleicht sagen.
Wir sprechen von der Kombination der drei großen digitalen Trends Social, Local und Mobile, oder kurz SoLoMo. Es gibt inzwischen eine Reihe von Apps, die aus dem Wissen um den Bekanntenkreis, die Interessen und den aktuellen Standort des Nutzers ihre Schlüsse ziehen. Sie machen den Nutzer darauf aufmerksam, wenn sich Bekannte oder auch nur Bekannte zweiten Grades oder Menschen mit ähnlichen Interessen physisch in der Nähe aufhalten.
Daraus ergeben sich jede Menge spannende Nutzungsszenarien. Zum Beispiel hilft es Menschen wie mir, die eine notorische Schwäche bei der Zuordnung von Gesichtern und Namen haben. Wenn mir mein Telefon sagt, wer aus meinem Bekanntenkreis in der Nähe ist, womöglich noch mit Profilfoto, dann erspart dies peinliches Herumdrucksen, weil mir partout der Name nicht einfallen will.
Interessant wird es, wenn es darum geht, Menschen erst noch kennenzulernen, die ich schon lange mal kennenlernen wollte. Zu wissen, der Freund eines Freundes (oder Bekannte eines Bekannten) ist in der Nähe, erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Kontaktaufnahme. Und sei es über eine App wie Highlig.ht, Glancee, Sonar oder banjo.
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Ihnen allen gemeinsam ist, dass sie sich in die existierenden Social Networks wie Facebook, Twitter oder Foursquare einklinken, um daraus das Wissen über meinen Social Graph zu ziehen. Das nutzt aber nicht viel, solange meine Facebook-Freunde und Twitter-Follower nicht auch diese Apps nutzen. Und genau das ist momentan noch das Problem, jedenfalls in Hamburg.
Beweisstück No. 1 war die Jubiläumsveranstaltung von UdL Digital am vergangenen Mittwoch. Ich hatte vorher Highlig.ht installiert, doch außer meinen Kollegen und Hendric Rüsch hatte offenbar niemand Gleiches getan (oder die App nicht aktiviert). Jedenfalls blieb es trotz der hohen Digerati-Dichte im Vapiano sehr ruhig auf meinem Telefon.
Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn diese Apps dem Vorbild von Foursquare gefolgt wären. Foursquare startete seinerzeit nur in wenigen Städten mit hoher Geekdichte und wurde erst nach und nach flächendeckend ausgerollt. Dadurch ballten sich die ersten Nutzer in geografischer Nähe zusammen, und gleichzeitig wuchs die Begehrlichkeit außerhalb der ersten Ballungsräume. Als Foursquare endlich in Hamburg verfügbar war, hatten die üblichen Verdächtigen alle schon viel davon gehört und waren sofort an Bord.
Bild: TechCrunch

Auch Start-ups brauchen Organisation, Selbstdisziplin und Projektmanagement

Wie tickt ein Start-up? Dieser Frage widmet sich die Welt in einer mehrteiligen Serie, deren zweiter Teil heute erschienen ist. Sie begleitet Alex Oelling auf dem Weg zur NEXT Berlin im Mai, wo er eine App vorstellen wird. Das Thema heute: Organisation, Selbstdisziplin und Projektmanagement – die klassischen Sekundärtugenden also, die alles andere als zweitrangig sind.

Wer ein Start-Up mit einer Ansammlung chaotischer und nicht organisierter Leute vergleicht, der ist auf dem Holzweg. „Wir können nicht machen, was wir wollen, sondern verfolgen natürlich einen Plan.“ Unbedingt dazu gehören: Disziplin, hoher Einsatz und Verlässlichkeit.

In der aktuellen Folge tritt nach Gründer Alex Oelling und Entwickler Billy ein dritter Beteiligter auf: Andreas Cem Vogt, in der Szene auch kein Unbekannter. Er ist für die Organisation verantwortlich, also das Projektmanagement. Das Team arbeitet mit Scrum, einer Projektmanagementmethode, die auch bei SinnerSchrader schon Einzug gehalten hat.

Für Andreas Cem Vogt ist klar, dass Unternehmen Denkweisen von Start-Ups in Zukunft übernehmen werden. „Bei klassischen Unternehmen zählt derzeit oft nicht mehr das Neue, sondern das Wachstum.“ Inzwischen merkten Unternehmen aber, dass dies nicht mehr ausreiche. „Man muss komplett umdenken, Innovationen sind enorm wichtig.“ Mittlerweile gebe es in Unternehmen längst auch Teams, die ähnlich wie Start-Ups arbeiten.

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Neue Serie in der Welt: Alex Oelling auf dem Weg zur NEXT Berlin

Wie sieht es eigentlich im Innern eines Start-ups aus, vor allem, wenn es noch unter dem Radar fliegt, im berühmten Stealth Mode? Die Frage beantwortet in den kommenden Wochen die Tageszeitung Die Welt mittels einer neuen Serie über Alexander Oelling. Von seinem ersten Start-up hat er sich verabschiedet, um nun mit Tecpunk neue Projekte anzuschieben.
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Eines davon, eine Smartphone-App, will er auf der NEXT12 im Mai vorstellen. Wie sie heißt und was sie kann, will und kann er noch nicht erzählen. Sehr wohl aber, wie das Team und er arbeiten:

Das Team ist international und sitzt auf der ganzen Welt verstreut. Entwickler Billy sitzt im Silicon Valley, die anderen in Schweden, Düsseldorf und eben Berlin. Wie hält man die Leute zusammen? „Es ist wichtig, belastbare Beziehungen aufzubauen und eine gemeinsame Vision zu haben“, erklärt Oelling.

Die wichtigsten Faktoren für ein erfolgreiches Start-Up sind für ihn Erfahrung, ein gutes Netzwerk, die Idee und der Standort. Von Berlin hält er viel: „Auch im Silicon Valley könnte man derzeit nicht besser starten.“

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Was aus meinen Prognosen für 2011 wurde

Anfang Januar hatte ich neun Prognosen für das nun fast abgelaufene Jahr aufgestellt. Zeit für einen Rückblick: Was ist aus meinen Prognosen geworden?

  1. Prognose: Die Generation Internet bleibt auch in diesem Jahr draußen vor der Tür. Die Geburtsjahrgänge ab 1991 sind zahlenmäßig zu schwach, um sich in einer alternden Gesellschaft durchzusetzen, in der Rentner, Pensionäre und Sozialleistungsempfänger den Ton angeben. Realität: Während die Generation Internet nach wie vor keine Rolle spielt, ist die Generation C64 in Gestalt der Piratenpartei ins Berliner Abgeordnetenhaus eingezogen und hat sich mit D64 eine eigene, SPD-nahe Lobbyorganisation geschaffen.
  2. Prognose: Das Leistungsschutzrecht für verlegerische Leistungen, bereits 2009 im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und FDP verankert, steht auch 2011 noch auf der Agenda. Realität: Die Bundesregierung arbeitete im Herbst an einem Gesetzentwurf zum Leistungsschutzrecht, der jedoch bis dato nicht vorliegt.
  3. Prognose: Datenschutz und digitale Privatsphäre sind das große Thema des Jahres. Eine neue Generation von Start-ups wie MyCube und Personal bringt konstruktive Lösungen für das Dilemma zwischen digitaler Privatsphäre und Social (the animal formerly known as Social Media). Realität: Datenschutz und die digitale Privatsphäre waren eines der großen Themen des Jahres, das Stichwort lautete Post-Privacy. Von MyCube und Personal war wenig zu hören, dafür umso mehr von der datenschutzkritischen Spackeria, die indes nicht über ein Blog und ein paar kleinere Wellen im Medienteich hinauskam.
  4. Prognose: Das nächste Buch von Jeff Jarvis (Public Parts) gibt dieser Debatte erst richtig Schwung. Es erscheint in diesem Jahr, die deutsche Ausgabe wird unter dem Titel Das Deutsche Paradoxon publiziert. Realität: Das Buch ist erschienen, hatte wenig Einfluss auf die Debatte, entspann aber eine interessante Kontroverse mit Evgeny Morozov.
  5. Prognose: Der Werbemarkt wächst auch 2011 leicht. Die Gewinner sind Online- und TV-Werbung, nicht zuletzt wegen der zunehmenden Konvergenz ihrer Technologien. Realität: Der Werbemarkt wuchs um 2,7 Prozent, was in etwa dem allgemeinen Wirtschaftswachstum entspricht. Für Internetwerbung wurden 13,2 Prozent mehr ausgegeben als im Vorjahr, TV-Werbung legte um etwa drei Prozent zu. Die einzige Verlierergattung waren die Zeitungen.
  6. Prognose: Apple TV bekommt noch in diesem Jahr einen App Store. Damit überträgt Steve Jobs das Erfolgsmodell von iTunes, iPhone, iPad und Mac App Store auf das Fernsehen. Google TV nimmt einen zweiten Anlauf im Weihnachtsgeschäft 2011. Realität: Der App Store für Apple TV ist ausgeblieben, stattdessen verdichten sich Gerüchte um ein vollwertiges Fernsehgerät aus dem Hause Apple. Steve Jobs starb im Herbst nach langer Krankheit, nachdem er im Sommer seinen Posten als CEO an Tim Cook übergeben hatte. Google TV war auch im zweiten Anlauf kein Erfolg, Eric Schmidt kündigte Anfang Dezember jedoch an, dass im schon im Sommer 2012 die Mehrzahl aller neuen Fernsehgeräte mit Google TV ausgestattet sein sollen.
  7. Prognose: Das App-Fieber des vergangenen Jahres klingt weiter ab, aber das neue Paradigma setzt sich durch. Mac App Store, Chrome OS – alles wird App. Sogar Microsoft kündigt einen App Store für Windows an, der aber nicht vor 2013 starten wird. Realität: Das App-Paradigma hat sich durchgesetzt. Der App Store für Windows soll als Beta-Version schon im Februar 2012 verfügbar sein.
  8. Prognose: Das digitale Buch hebt endgültig ab. Amazon bringt den Kindle Store nach Deutschland, Google Books lässt noch auf sich warten, die Sortimente der übrigen Anbieter werden größer. Realität: Erstmals werden ausreichend Bestsellertitel und günstige Hardware angeboten. Der Kindle Store ging schon im April an den Start. E-Reader gehörten zu den Topsellern im Weihnachtsgeschäft. Auf der Frankfurter Buchmesse kündigte Google zwar den Launch seines deutschen E-Book-Angebots noch in diesem Jahr an. Der blieb bislang aber aus.
  9. Prognose: Facebook geht 2011 an die Börse. Der Börsengang schlägt alles, was im digitalen Bereich bis jetzt da war. Es ist ein Meilenstein wie die IPOs von Netscape und Google. Realität: Facebook schob den Börsengang um ein weiteres Jahr hinaus. Die jüngste PR-Offensive lässt einen IPO für das zeitige Frühjahr 2012 erwarten. Statt Facebook gingen 2011 u.a. LinkedIn, Groupon, Pandora und Zynga an die Börse. Die meisten Börsengänge waren zwar eher eine Enttäuschung, dennoch ist es von Vorteil für den Markt, dass der Exit über die Börse möglich bleibt.

Soweit die Rückschau. Was den Ausblick auf 2012 betrifft: In den Kommentaren ist Platz für Anregungen.

Symbian lebt

„Unsere Plattform brennt!“
Dieser Satz von Nokia-CEO Stephen Elop sorgte Anfang Februar für großes Aufsehen. Selten hatte ein Firmenlenker deutlichere Worte gefunden für die Lage des eigenen Unternehmens.
Wenige Tage später wurde klar, wie Elop den Brand löschen will. Er reichte Microsoft-Chef Steve Ballmer die Hand und besiegelte so eine Allianz zwischen dem finnischen Telefon-Produzenten und dem amerikanischen Software-Hersteller: „Nokia will adopt Windows Phone as its primary smartphone strategy.“
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Doch für die Entwicklergemeinde stellt sich mehr denn je die Frage: Was wird aus dem Nokia-Betriebssystem Symbian? Es sorgt bei vielen Developern für Kopfzerbrechen und ungläubiges Kopfschütteln hinsichtlich Softwarearchitektur, Programmierlogik oder Stabilität. Als Symbian 2008 „open source“ wurde, war es für viele Entwickler eher „open sores“, also eine offene Wunde. Würde Nokia daran noch weiter rumdoktern oder den Patienten aufgeben?
Für Antworten lud Nokia jetzt zum Experience Lab nach Berlin. Ziel war es, Einblicke zu geben in die Symbian-Strategie. Vor allem Entwickler waren vor Ort, um sich über Location Based Services und Nokias OVI Roadmap zu informieren.
Nun ist klar: Symbian lebt weiter! Symbian 3 werden dieses Jahr noch weitere Endgeräte folgen und wenigstens 2 Betriebssystem-Updates. Nokia arbeitet damit weiter an dem Ausbau der Entwicklercommunity für das OVI Ökosystem, in dessen Mittelpunkt der OVI App Store steht mit heute ca. 40.000 Apps und ca. 3 Mio. Downloads am Tag weltweit.
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Dennoch scheinen die Hoffnungen auf Phone 7 zu liegen. Auf die Frage, wie die Welt in einem Jahr aussehen wird, erhofft sich Nokia, dass es mit dem neuen Betriebssystem „voll durch die Decke gehen wird.“
Nokia hat damit eingesehen, dass es nicht wirklich Spaß macht, mit Symbian Software zu entwickeln. Hoffentlich übersieht Nokia nicht, dass ihre Telefone diejenigen sind, mit es wirklich Spaß macht zu telefonieren. Denn in Sprachqualität, Akkulebensdauer, Verbindungsstabilität usw. konnten iOS und Android Nokia bisher nicht das Wasser reichen. So war es auch ein vielversprechendes Gerücht, dass Nokia ein Android-Gerät rausbringen würde und das entsprechend freudig kommentiert wurde. Sogar eine Facebook-Gruppe gibt es dazu. Bislang ist die Zahl der Mitglieder jedoch überschaubar.
Malte Prien ist Business Developer bei SinnerSchrader Mobile.

SinnerSchrader setzt auf Mobile

SinnerSchrader goes Mobile und stärkt diesen Bereich mit einem strategischen Investment. Die Digitalagentur-Gruppe übernimmt TIC-mobile aus Berlin und formt daraus „SinnerSchrader Mobile“.
An der Spitze der neuen Agentur stehen Laurent Burdin (bislang Geschäftsführer Beratung bei SinnerSchrader) und TIC-mobile-Gründer Henri Kühnert.
vlnr-Kuehnert-Burdin-klein.jpgHenri Kühnert und Laurent Burdin: Die neuen Geschäftsführer von SinnerSchrader Mobile
Was habt Ihr mit SinnerSchrader Mobile vor?

Laurent Burdin: „SinnerSchrader sieht in dem Segment einen wesentlichen Wachstumsmotor für die nächsten Jahre. Die Übernahme ist also ein strategisches Investment. Mobile Anwendungen werden 2012/2013 dominieren und auch darüber hinaus überdurchschnittlich wachsen. Nicht ohne Grund steht Mobile auch bei den Platzhirschen Facebook und Google ganz oben auf der Agenda. SinnerSchrader Mobile setzt sich selbstbewusste Ziele. Wir starten mit 30 Mitarbeitern, wollen aber wachsen – sowohl im Bereich Technologie als auch Strategie, Beratung und Kreation. Wir sind überzeugt, dass wir für qualifiziertes Personal ein hochattraktives Arbeitsumfeld bieten werden.“
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TIC-mobile ist etablierter Player im Mobile-Markt. Warum wird daraus nun eine SinnerSchrader-Tochter?
Henri Kühnert: „TIC-mobile ist seit Gründung 2006 als technischer Spezialdienstleister für mobile Anwendungen erfolgreich. Der Markt fragt vermehrt nach Unterstützung im Bereich Strategie, Konzeption und Design. Hier ergänzt uns SinnerSchrader perfekt. Der Markt bewegt sich in unsere Richtung.“
Laurent, 2007 bist Du nach zehn Jahren Springer & Jacoby zu SinnerSchrader gewechselt. Was reizt Dich jetzt an Mobile?
Laurent Burdin: „Damals wie heute ist es das Wissen um die Dynamik im Markt. Was Mobile angeht, stehen wir an vielen Stellen noch komplett am Anfang. Ein Stück weit steht meine Biographie für den fundamentalen Wandel von Geschäftsmodellen und Marketings in Zeiten der Digitalisierung. 2007 reizte mich das Web, deshalb der Gang zu einer Digitalagentur. In den Folgejahren konnte ich bei SinnerSchrader einiges bewegen und aufbauen. Wir sind erheblich gewachsen. Im Mobile-Bereich sehe ich nun wieder diese Chance. Da können wir richtig Gas geben, worauf ich mich sehr freue.“
Henri, was sind für Dich Themen, die Euch in den nächsten 12 Monaten beschäftigen werden?
Henri Kühnert: „Neben dem Smartphone und Tablet Devices werden wir jede Menge neue Geräte sehen auf denen „Apps“ laufen. Dies sind beispielsweise Automobile (InCar Entertainment) und Connected TV Devices (TV Apps). Unternehmen wollen künftig auch über diese Endgeräte mit ihren Kunden kommunizieren. Wir sind der ideale Partner dafür.“

Die Tagesschau hat eine App

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Vor einem Jahr löste die Ankündigung in der nachrichtenarmen Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr noch ein mittleres Erdbeben aus. Nun ist die Tagesschau-App da, und die Debatte wirkt im Jahresabstand wie aus einer anderen Welt. (Auch wenn sie jetzt noch einmal rituell wiederholt wird.)
Früher, als die Medien noch überwiegend analog waren, wurden gesellschaftliche Großdebatten über medientechnische Innovationen wie Kabel- oder Satellitenfernsehen geführt. Heute, im digitalen Zeitalter, reicht schon die bloße Vorstellung einer simplen App, um die alten Schützengräben zwischen privat-kommerziellen Verlegern und öffentlich-rechtlichen Anstalten wieder aufzureißen.
Die Tagesschau auf iPhone und iPad, Android und Blackberry bedroht die Refinanzierungsmöglichkeiten der Verleger? Nur in einer Welt, die sich partout der fixen Idee verschrieben hat, den digitalen Mediennutzer zum Zahlen zu zwingen. Früher war das eher die Domäne der GEZ-finanzierten Öffentlich-Rechtlichen. Heute träumen davon die Verleger. Und schalten bild.de auf dem iPad ab, in der wahnwitzigen Hoffnung, dadurch mehr Bild-Apps zu verkaufen.
Im nun fast vergangenen Jahr hat die wackere Redaktion von ARD aktuell, ohne sich vom Sturm im medienpolitischen Wasserglas beeindrucken zu lassen, eine solide App zusammenschrauben lassen. Nun sind die Verleger am Zug.

iPhone oder Android, das ist hier die Frage

Das Telekom-Monopol auf das iPhone in Deutschland ist Geschichte. Seit heute ist das Apfeltelefon auch bei Vodafone, o2 und Apple selbst erhältlich. Damit stellt sich die Gretchenfrage des digitalen Konsumenten: Wie hältst Du’s mit der Smartphonereligion? Was spricht für iPhone, was für Android?
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Wir sehen hier eine Neuauflage des großen Schismas zwischen Mac und PC. Google schickt sich an, das Erbe von Microsoft zu übernehmen. Android ist auf dem Weg, das Windows der Smartphones zu werden – jede Menge Hardware von verschiedensten Herstellern, die dem Betriebssystem jeweils eine eigene Geschmacksrichtung verpassen.
Auf der anderen Seite steht Apple mit genau einem Gerät in genau einer Farbe (schwarz wie das T-Modell von Ford, theoretisch auch weiß). Die einzige Variationsbreite ist die Größe des eingebauten Speichers. Das Betriebssystem unterliegt strengster Kontrolle durch Steve Jobs persönlich, inklusive der erhältlichen Apps.
Für mich persönlich ist das Tethering entscheidungsrelevant, also die Möglichkeit, das Telefon mit dem Notebook zu verbinden, um unterwegs Konnektivität zu haben. Hier ergibt sich bis jetzt kein klares Bild. Bei o2 ist Tethering mit dem iPhone erst zum Jahresende angekündigt, Vodafone macht keine Aussagen. Android kann Tethering prinzipiell seit der Version 2.2 – und bei Vodafone funktioniert es auch, sagen mir Kollegen, die bereits ein Android-Gerät haben.
Android oder iPhone? Das iPhone würde sich zwischen Macbook und iPad zweifelsohne ganz hübsch machen. Ohne Tethering allerdings ist es nur die Hälfte wert. Fest steht für mich nur eines: Blackberry ist nach den Erfahrungen der letzten zwei Jahre keine Option mehr. Das Blackberry Bold 9000 ist schon von den relativ wenigen Apps, die ich installiert habe, völlig überfordert.

Podio, ein Facebook für das Business

Die soziale Revolution ist in den letzten fünf Jahren in fast alle Bereiche des Lebens vorgedrungen. Nur Arbeitsleben und Büro haben sich, Xing und Co. zum Trotz, noch recht wenig sozialisiert. Enterprise 2.0 ist zwar ein mächtiges Schlagwort, aber nach wie vor ein Nischenthema.
Doch nun schickt sich eine neue Generation digitaler Werkzeuge an, das Arbeitsleben zu revolutionieren. Was Yammer für Twitter, das ist Podio für Facebook – die Business-Variante. Entwickelt unter dem Codenamen Hoist, ist Podio seit ein paar Wochen unter neuem Namen unterwegs.
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Seit August ist Tommy Ahlers als CEO und Investor an Bord. Er hatte 2008 seine Firma ZYB für 31 Mio. Euro an Vodafone verkauft und ist nun in die Welt der Start-ups zurückgekehrt. Was ist Podio?

Podio is a social work platform with the ambition to change how we all work. In Podioʼs eyes, we shouldnʼt have to adapt to our work tools, and thatʼs why Podio is developing tools that adapt to us, and not the other way around.

Jeder Nutzer kann bei Podio eigene Apps einrichten (entwickeln wäre zuviel gesagt). Zu den ersten 2.000 Apps gehören Themen wie CRM, Besprechungsplaner, Prozessunterstützung oder Recruiting. Podio setzt auf das Netzwerk-Paradigma und auf einfache Zusammenarbeit über Unternehmens- und Organisationsgrenzen hinweg.
Was Podio von Ansätzen wie Google Apps/Docs radikal unterscheidet:

Instead of just copying existing PC-era applications and making them available on-line, Podio is innovating key work applications i.e. a calendar that understands time, a contact manager that automatically stays up-to-date, and a task manager integrated into everything you do. Podioʼs ambition is to change how people work.

Podio ist im Moment nur auf Einladung zugänglich, soll aber noch in diesem Jahr starten. Kasper Hulthin, einer der Gründer, stellt Podio in einem Workshop am 14. Oktober im Betahaus Hamburg vor. Noch sind einige Plätze frei.