User Generated Content – oder was?!

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Dieser Schweizer Schönling hat eine eigenwillige Interpretation von User Generated Content: Man fotografiere sich halbnackt, füge ein Gucci Logo hinzu und buche für 50.000 $ eine zweiseitige Anzeige bei der Schweizer Sonntagszeitung. Die Rechnung schicke man an – Gucci, na klar.

Does this man need help or is he the industry’s answer to guerrilla marketing?

fragt Adrants.
Alle anderen freut’s – die Autoren, die Leser, die Medien.
Bei Gucci hält sich die Freude über eine ganze Menge Publicity for free in Grenzen. Nur Gucci hat natürlich noch nicht erkannt, wie toll es ist, dass „Inhalte anderen Interessierten kostenfrei zur Verfügung gestellt“ werden . Und lässt den Täter jagen.

Ihre Marke ist mehr, als Google anzeigt


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Dass sich Unternehmen neu positionieren (müssen), ist nicht wirklich neu. Vielmehr ist für Unternehmen neu, dass ihre Marken fremdgesteuert positioniert werden.

Den beliebten Blogs und Message Boards kommt hierbei eine zentrale Rolle zu: Sie werden als Einflussnehmer vor allem für Interessenlenkung und Kaufentscheidung von Produkten immer bedeutender.

Es ergeben sich viele Fragen aus diesem Umstand:
„Wie sollten Unternehmen reagieren, wenn die Zielgruppen eigene Inhalte/Spots kreieren?“
„Sind Marken nicht längst demokratisch formbar? Ob Unternehmen das wollen oder nicht?“
„Wer gaukelt eher Realitäten vor, die es nicht gibt: Die Marken oder das Web 2.0?“

Marken verlieren ihre kommunikative Macht. Die Multiplikation von negativen Amateur-Botschaften durch Suchmaschinen macht aus Konsumenten-Beeinflussung eine handfeste Markenbedrohung.

SinnerSchrader Analyse zeigt in einem neuen Whitepaper Ansätze, wie Marken auf diese Bedrohungen reagieren können, damit die Markenbotschaft unmissverständlich gehört, in der Blogosphere entsprechend reflektiert wird und auch in den Suchergebnissen wie gewünscht ankommt.

Agenda 2010

Entscheidertreffen auf der CeBIT. Nein, gemeint ist nicht das WeblogCamp@CeBIT. Zwei Tage vorher veranstaltet Axel Springer die Computer Bild CeBIt CEO Conference. Springer-CEO Mathias Döpfner hält die erste Keynote, eine weitere Karstadt-Quelle-Chef Thomas Middelhoff.

Das dritte Panel scheint mir das spannendste zu sein – und nicht nur, weil Matthias Schrader dabei ist. Mit ihm diskutieren Lars Hinrichs (Xing), Holger Jung (Jung von Matt), Rudolf
Gröger
(O2) und Klaus-Peter Schulz (BBDO). Das Thema: „Kunde versus Community: Wie entscheiden Konsumenten in 2010 – Werbebotschaft oder Meinungsaustausch?“

Pages to the People

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Jimdo hat sich einiges vorgenommen. Den Google Page Creator zu attackieren zum Beispiel. Zu diesem Zweck wurde soeben der neue Dienst „Jimdo – Pages to the People“ gelauncht.
Mit beiden Diensten (Google und Jimdo) können einfach Webseiten erstellt werden, aber:

„In einigen Bereichen geht Jimdo wesentlich weiter als Googles Page Creator, ohne dabei auf eine angenehme Benutzung zu verzichten, und dank einer vorgefertigten mehrseitigen Webpräsenz kann der Anwender schon in wenigen Minuten eine größere Webseite seinen eigenen Bedürfnissen entsprechend anlegen.“

Die Macher von Jimdo freuen sich über das „schier unglaubliche
Userfeedback“
. Wir freuen uns mit und wünschen unseren ehemaligen Nachbarn alles Gute!

Das Web geht offline

The Future of Web Apps London (Foto)

Es klingt vielleicht etwas paradox, aber die Zeichen der Zeit deuten darauf hin. Und es ist ja auch völlig logisch: Wenn die Reise weg von installierter Software hin zu webbasierten Anwendungen geht (Google-Sprecher Kay Oberbeck in der SZ zum Thema Google Apps Professional Edition), dann müssen die natürlich auch dann funktionieren, wenn das Web mal nicht verfügbar ist.

Die aktuellen Stichworte dazu lauten zum Beispiel Adobe Apollo, Firefox 3 oder auch, um das Unaussprechliche auszusprechen, Windows Presentation Foundation (WPF). Auf deren Basis gibt es inzwischen eine Reihe von Newsreadern, die auch offline funktionieren. Das gibt mir die willkommene Gelegenheit, den ebenfalls WPF-basierten und offlinefähigen OTTO Store zu erwähnen.

Das Offline-Web war eines der heißen Themen der Future of Web Apps, die bis gestern in London tagte. Und wieder einmal ohne stabil funktionierendes WLAN auskommen musste. Das Web geht offline. Sagte ich das schon?

Foto: gluemoon@flickr

Bücher auf dem Fischmarkt


Der Fischmarkt hat jetzt auch einen Bücherladen. Und dort gibt es natürlich nicht irgendwelche Bücher, sondern die Auswahl des Chefs – man beachte das Banner, das hier mal probeweise mitläuft.

Nein, es ist kein aStore. Denn die SZ-Mediathek hat jetzt ein eigenes Affiliate-Programm. Und mit 8 Prozent Provision ein durchaus attraktives. Oder?

Die SZ-Mediathek wird von SinnerSchrader betreut.

Zwischen Grevenbroich und Essen

Horst Schlämmer und Katharina Borchert

Das Schlämmerblog hat in den Deutschen Blogcharts in Woche 4 schon Platz 29 erklommen. Bei Blogscout liegt es auf Platz 2. Und Horst Schlämmer macht Führerschein auf Kosten von VW. Hätten wir das auch endlich geklärt und können uns frischen Themen zuwenden.

Zum Beispiel Westropolis. Das Kultur-Blog von West Eins hat diese Woche den Vorhang gehoben und wird von den üblichen Verdächtigen Medienbeobachtern als Vorbote der WAZ 2.0 insgesamt wahrgenommen. Westropolis ist ein Teil der WAZ-Aktivitäten zur Kulturhauptstadt 2010 in Essen und Umgebung.

West-Eins-Chefin Katharina Borchert plaudert in einer Blogsprechstunde bei politik-digital ein wenig aus dem Nähkästchen:

Yep, wir haben westropolis.de als eine Art Pilotprojekt gestartet – Spielwiese trifft das schon sehr gut. Wir wollten intern sowohl technische als auch redaktionelle Abläufe proben. Westropolis wird dann in westeins integriert.

Und wie sieht die WAZ 2.0 aus?

Die WAZ sieht im Web 2.0 immer noch wie eine klassische Nachrichtenseite aus, bietet aber vielfältige Interaktionsmöglichkeiten, angefangen von Kommentaren (unregistriert möglich) bis hin zu eigenen Blogs von Lesern, social bookmarking und so weiter. Die Planungen für westeins sind sehr weit gediehen und befinden sich irgendwo mitten in der Umsetzung.

Es bleibt spannend.

Manufactum 2.0

Bei uns schlägt seit Jahren der Manufactum-Katalog gleich in doppelter Ausführung auf, und ich lese die kulturkritischen Elaborate von Thomas Hoof nach wie vor mit Genuss. Nur mit dem Web tut sich Manufactum ähnlich schwer wie fast alle Versender, die unter dem Zwang zum Multichannel und dessen Bürden ächzen.

Weniger einsturzgefährdet sind Neubauten ohne Altlasten aus Vor-Netz-Zeiten. DaWanda ist eine Art Manufactum ohne ideologischen Überbau, ohne Hinterlassenschaften aus der industriellen Hochzeit und ohne klassisches Versandgeschäft.

DaWanda

Also ganz anders, aber doch verwandt in der Zielgruppenansprache. Denn auch DaWanda wendet sich – à la Etsy – an

eine kaufkräftige und anspruchsvolle Zielgruppe, die für erstklassige Produkte, aufwendige Herstellungsverfahren und den persönlichen Kontakt zum Produzenten den entsprechenden Preis zu zahlen bereit

ist (iBusiness). Statt guter Dinge aus vergangenen Tagen bietet DaWanda Handgefertigtes von Kunsthandwerkern und Privatpersonen. Und natürlich hält sich DaWanda nicht mit der Logistik auf, sondern überlässt Versand und Inkasso nach dem Ebay-Prinzip den Anbietern selbst.

Lauschen wir zum fröhlichen Ausklang dieser kleinen Geschichte nun Exciting Commerce:

Für DaWanda läuft es gerade mehr als prächtig: Nach SinnerSchrader für die PR und Spreadshirt als strategischen Partner konnten die beiden Gründer Claudia Helming und Michael Pütz nun Holtzbrinck Ventures als Investoren gewinnen. Das hat Martin Weber von Holtzbrinck Ventures mittlerweile gegenüber ibusiness bestätigt.

Glückwunsch an das DaWanda-Team, das nach der Übernahme von Sozeug.net nun zumindest in Deutschland allein auf weiter Flur ist und den Vorsprung nun entsprechend nutzen kann.

Kollektive Intelligenz, die zweite


Mag. Michael Schuster beim Elektrischen Reporter

„Wir verwenden Hierarchien, endlose Ordnerstrukturen, unübersichtliche Datenbanken und vor allem Email um zu kommunizieren und zusammen zu arbeiten. Ist es nicht an der Zeit, unsere Arbeitsweise zu überdenken und unsere Tools an die Herausforderungen anzupassen?“

Fragt das österreichische Startup System One und bietet als Lösung eine web-basierte Plattform an, die die Basistechnologien aus den Bereichen Social Software, Semantic Web und Information Retrieval verbindet.
Die Plattform soll Menschen in Unternehmen helfen, Informationen leichter zu finden, sie zu sammeln und neu zu ordnen, gemeinsam daran zu arbeiten und Information zu verteilen. Das klingt einfach – ist es auch, und hat enormes Potential:

„Es ist die spielerische Einfachheit und die dahinter stehende vernetzte Komplexität, die uns staunen und schmunzeln lässt. Systemisches Denken, umgesetzt in ein multifunktionales Interface im Browser.“

Techcrunch meint:

„The UI is as beautiful as the concept; it’s very simple to understand and use, the kind of thing that non-technical users won’t be scared of at all. … Many people really like online collaboration and document development systems, but security has been a major impediment for enterprise use. The option of getting a SystemOne box on site could be a great solution to that problem. … the fundamental concept of SystemOne is great.“

Auch dahin lohnt ein Blick: System One experimentiert mit Prototypen: Retrievr z.B. findet flickr Bilder visuell durch einfache Zeichnungen.