Mehr Leads mit simplen Online-Anträgen

Online-Antragsprozesse und Formulare sind eine Herausforderung für Websitebetreiber und Konsumenten. Viele Prozessschritte und viele Pflichteingabefelder führen zu hohen Abbruchraten. Dies gilt insbesondere bei der Abfrage von persönlichen Informationen.
Paradebeispiele für solche Prozesse sind Anträge für Finanzdienstleistungen und -produkte. Hier sind die abgefragten Informationen nicht nur persönlich, sondern meist auch so differenziert und detailliert, dass der Nutzer selbst einigen Rechercheaufwand betreiben muss, um sie zu beschaffen. Das lenkt vom Antragsprozess ab, verzögert die Eingabe und verhindert schlimmstenfalls den erfolgreichen Abschluss.
In einer Filiale bekämen Konsumenten persönliche Hilfestellung beim Ausfüllen von Formularen. Beim äquivalenten Online-Prozess sind sie auf sich gestellt.
Es ist also ratsam, die Antragsstrecke im Netz so knapp und simpel wie möglich zu halten. Fehlende Daten werden besser anschließend eingeholt, wenn der Kontakt zwischen Anbieter und Interessent hergestellt ist.
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Wie gravierend die Conversion durch eine Vereinfachung der Antragsstrecke gesteigert werden kann, konnten wir bei einem A/B-Test mit unserem Kunden comdirect bank nachweisen. Durch eine Verkürzung des Baufinanzierungs-Antrags um 3 Schritte konnte die Conversion Rate um 42% gesteigert werden.
Den Test und die Ergebnisse werden in der Case Study 42% mehr Leads durch radikale Reduktion im Antragsprozess vorgestellt.

Post-digitale Monster

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Post-digital Monsters“ hieß eine Ausstellung, die Mitte April im Rahmen der Pictoplasma im Kunst- und Projektraum Sur la Montagne in Berlin stattfand. Sie zeigte seltsame Kreaturen, die in ihrer Ästhetik irgendwie digital anmuten, aber aus allerlei durchaus analogen Materialien bestehen.

Was wäre, wenn die digitale Welt mit ihren Einsen und Nullen plötzlich der Vergangenheit angehörte? Wenn es statt Bildschirmen wieder Leinwände und statt Pixeln echte Punkte gäbe? Wenn ein neues, post-digitales Zeitalter anbräche?Vermutlich würden wir ihr hinterher trauern, unserer altbekannten binären Bildlogik. Uns in Retrowellen schwimmend der guten alten Zeiten erinnern. In einer solchen Welt wären die Dinge wieder zum Anfassen und würden wohl trotzdem irgendwie digital anmuten…

Post-Digital scheint eine gewisse Nähe zu diversen Retrowellen zu haben. So diagnostiziert auch Marco Settembrini di Novetre im FAZ-Blog „Deus ex Machina“:

Angesichts sich überlappender Retro- und Nostalgiewellen scheint es fast, als wäre für weite Teile der heutigen Gesellschaft hinten das neue vorne.

Ist Post-Digital also retro, wieder analog oder gar, um im Agenturjargon zu sprechen, klassisch? Keineswegs. Benedikt Köhler stellte schon vor zwei Jahren fest:

Der Begriff ist wie die meisten Post-Begriffe äußerst anfällig für Missverständnisse, ja scheint sie sogar herauszufordern. Postdigital heißt gerade nicht, dass digitale Technologien und digitale Medien heute keine Rolle mehr spielen. Genau das Gegenteil ist der Fall: Die tiefe und nachhaltige Durchsetzung der Digitalisierung ist eine notwendige Bedingung für den postdigitalen Zustand.

Nun werden, speziell in Deutschland, noch jede Menge Nachhutgefechte geführt, die zuweilen sogar den digitalen Revolutionären schlaflose Nächte bereiten. Die Stichworte lauten Leistungsschutz- und Urheberrecht, ACTA, GEMA und dergleichen.
Hier wird bisweilen so getan, als ließe sich die Digitalisierung mitsamt ihren Folgen auch wieder rückgängig machen, wenn es nur einigen mächtigen Akteuren in den Kram passt. Das ist jedoch unwahrscheinlich. Digitale Technik ist schon seit Jahrzehnten auf ihrem unaufhaltsamen Siegeszug. Wer das nicht glaubt, kann ja mal ab Dienstag nächster Woche versuchen, mit einem analogen Satellitenreceiver deutsches Fernsehen zu empfangen. Post-digitales Fernsehen, sozusagen.
Eine erfolgreich durchgesetzte Innovation erkennt man daran, dass sie aus der allgemeinen Wahrnehmung verschwindet, weil sie schlicht selbstverständlich geworden ist. Nur eine Störung oder ihr völliges Fehlen wird dann noch wahrgenommen. Die Digitalisierung hat in vielen Lebensbereichen diesen Zustand bereits erreicht. Das post-digitale Zeitalter beginnt.

Postdigitalismus beschreibt den Zustand der Gesellschaft nach der erfolgreichen Digitalisierung wesentlicher Lebensbereiche von der Wirtschaft über die Bildung und Kultur bis zur Politik. Die zentralen Informations- und Kommunikationsinfrastrukturen sind mittlerweile digitalisiert. Und dies nicht nur in den westlichen Industriegesellschaften, sondern zunehmend auch in sogenannten „Entwicklungsländern“, die häufig ohne den Zwischenschritt von Festnetzinfrastrukturen direkt in das mobile Zeitalter einsteigen. Postdigitalismus bezeichnet die wahrgenommene Selbstverständlichkeit dieser Technologien. Die sogenannten „digitalen Eingeborenen“, also die nach 1980 geborenen Alterskohorten, die keine Welt ohne PC, Mobiltelefon und Internet kennen, sind die erste postdigitale Generation.

Die NEXT Berlin steht in diesem Jahr unter dem Motto Post-Digital. Tickets sind noch erhältlich.

Caroline Drucker und die Friendship Economy der Berliner Start-up-Szene

Wo Caroline Drucker auftaucht, da sticht sie meistens aus ihrer Umgebung heraus. Und das in der Berliner Start-up-Szene, die an Typen wirklich nicht arm ist. Über diese Szene spricht sie mit bemerkenswerter Herzenswärme:

One of the things that makes the Berlin Start-up community really special is the strong support that everyone gives each other. It’s that sense of friendship.

Caroline zog vor zehn Jahren aus Toronto nach Berlin. Sie ist heute Partner Marketing Manager bei Soundcloud, nach wie vor eines der heißesten Start-ups in der Hauptstadt.
Auf der NEXT Berlin wird Caroline Drucker die außergewöhnliche „Friendship Economy“ der Berliner Start-up-Szene diskutieren, in der viele Akteure miteinander eng befreundet sind und sich gegenseitig unterstützen. Sie sitzt auf einem Panel mit weiteren Helden der Szene, darunter Edial Dekker (Gidsy) und Felix Petersen (Amen). Die Session wird moderiert von Alexia Tsotsis (TechCrunch).
Mehr über Caroline Drucker und die Berliner Szene zeigt das obige Video, produziert vom Interview-Magazin Freunde von Freunden in Kooperation mit der NEXT Berlin. Aus der gleichen Schmiede stammt ein weiteres Video über Jeremy Abbett, der auf der Konferenz eine Session zum Maker Movement halten wird.

Google+ ist eine Wette auf den Großtrend Social

Google+ hat in dieser Woche ein aufgefrischtes Design bekommen. Auf dem Hype-Zyklus steckt das Produkt derzeit tief im Tal der Enttäuschungen, und es bleibt abzuwarten, ob und wie schnell es sich daraus auf den Pfad der Erleuchtung begeben kann, um dann irgendwann das Plateau der Produktivität zu erreichen.
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Google+ ist des öfteren als Facebook-Killer apostrophiert worden. Dabei geht es auch strategisch für Google gar nicht in erster Linie um den Angriff auf Facebook. Google+ ist ein defensiver Schritt gegen die von Facebook ausgehende Gefahr für Googles Geschäftsmodell, so wie Android ein defensiver Schritt gegen Apple und die Gefahr war, die das iPhone für Googles Geschäftsmodell darstellt.
Im Falle von Android ging die Rechnung auf. Google kontrolliert heute eine der beiden großen mobilen Plattformen und hat damit die Gefahr, beim Großtrend Mobile abgehängt zu werden, vorerst erfolgreich gebannt.
Anders sah es bis Mitte 2011 beim zweiten Großtrend Social aus. Hier dominiert Facebook unangefochten. Da wir hier nicht über Hardware und Betriebssysteme reden, musste Google eine andere Strategie wählen – und setzte das gesamte Unternehmen auf eine Karte: Google+.
Google+ steht letztlich nur dafür, alle Google-Produkte mit einer einheitlichen sozialen Schicht (social layer) zu verknüpfen, um damit die Gefahr der Marginalisierung abzuwehren, die von Facebook ausgeht. Der Weg dahin ist noch weit, aber das jüngste Redesign ist ein weiterer Schritt in diese Richtung. Wie bei Android wird es einige Zeit dauern, bis sich sagen lässt, ob die Wette aufgeht oder nicht.
Auch beim Thema Social wird langfristig Platz für zwei konkurrierende Plattformen sein, wie es die Branche schon bei Betriebssystemen (PC/Mac und iOS/Android) gewohnt ist. Ein Wettbewerber für Facebook kann hier nicht schaden.
Bild: Idotter, Lizenz

Warum ein Leistungsschutzrecht für Presseverleger keinen Sinn hat

Schon öfter habe ich mich gefragt, welche Leistung genau eigentlich mit einem Leistungsschutzrecht für Presseverleger geschützt werden soll. Das konnte mir bis jetzt niemand halbwegs plausibel erklären.
Wie so häufig bei solchen Themen kommt mir nun Clay Shirky zu Hilfe, der in einem Interview mit Findings.com auf den Punkt bringt, warum ein solches Leistungsschutzrecht keinen Sinn hat.
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Um genau zu sein: Er wurde selbstverständlich nicht nach solchen bundesdeutschen Petitessen gefragt, sondern danach, wie sich das Verlagsgeschäft verändert. Seine Antwort:

Publishing is not evolving. Publishing is going away. Because the word „publishing“ means a cadre of professionals who are taking on the incredible difficulty and complexity and expense of making something public. That’s not a job anymore. That’s a button. There’s a button that says „publish,“ and when you press it, it’s done.

Siehe auch Mathew Ingram bei GigaOM: Publishing is no longer a job or an industry — it’s a button
Foto: Ragesoss (Lizenz)

Echofy.me: Ortsgebundenes Social Networking aus Berlin

Ambient Social Networking ist der heiße Scheiß der Frühjahrssaison 2012. Apps wie App wie Highlig.ht, Glancee, Sonar oder banjo ziehen aus dem Wissen um den Bekanntenkreis, die Interessen und den aktuellen Standort des Nutzers ihre Schlüsse. Abstrakt gesagt: Sie spielen durch, wie sich die drei großen digitalen Trends Social, Local und Mobile, oder kurz SoLoMo, kombinieren lassen.
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Dieses Marktsegment ist noch zu frisch, um schon klar sagen zu können, wohin die Reise geht. Momentan sprießen die Apps wie Pilze aus dem Boden, und jede probiert einen anderen Ansatz. Mit einem starken Fokus auf die lokale Kommunikation hat nun Echofy.me seinen Start für Anfang Mai angekündigt, rechtzeitig zur NEXT Berlin 2012. Gegenüber der Welt hat Gründer Alexander Oelling jetzt erstmals den Schleier gelüftet, der die App bis jetzt noch umwehte.

„Es hat für die Nutzer eine hohe Relevanz, zu wissen, was in ihrer direkten Umgebung passiert“, erklärt Oelling. Die App soll künftig als eine Art virtuelle Pinnwand dienen. Die technischen Voraussetzungen dafür bieten die Smartphones mit einem GPS-Empfänger und Netzzugang längst schon. Echofy.me soll die bisherigen Kanäle, wie Twitter oder Facebook laut Oelling nicht ausschließen, sondern einen weiteren Mehrwert zu diesen Diensten bieten.

Auf Basis seiner virtuellen Identitäten – etwa bei Twitter und Facebook – soll man sich bei der App einloggen und Nachrichten auf einer Karte hinterlassen können. „Es ist wie Twitter für die Nachbarschaft“, sagt Oelling. Zum Beispiel könne man mithilfe der App noch bevor man auf die Straße kommt, Informationen über mögliche Staus bekommen. Nutzer könnten Events bewerten oder Tipps für angesagte Partys in der Umgebung geben. Ein großer Marktplatz, der sich nicht mehr an Freundeslisten, sondern Orten orientiert – das ist das Konzept. Oelling: „Die Menschen haben auf diese Weise eine Art Radar und sehen, was in ihrer Umgebung passiert.“

Bei Veranstaltungen wie der NEXT waren es bis jetzt eher krückenartige Hilfsmittel wie Hashtags bei Twitter oder Check-Ins bei Foursquare, über die sich die Teilnehmer gegenseitig finden konnten. Bei Echofy soll jeder Nutzer direkt sehen, welche anderen Teilnehmer da sind, sie anschreiben und Nachrichten auf einer Karte hinterlassen können.
Alexander Oelling wird Echofy.me auf der NEXT Berlin 2012 vorstellen. Tickets für die NEXT12 gibt es auf nextberlin.eu. Die Welt ist ein Medienpartner der NEXT12.

Das Programm der NEXT Berlin 2012 steht

Noch 34 Tage bis zur NEXT Berlin 2012. Und wenn wir aus der kleinen Osterpause zurückkommen, sind es nur noch 28 Tage. Kein Wunder, dass sich so langsam die Frage häufte, wann denn endlich das Programm fertig ist.
Gut, ob es fertig ist, das ist jetzt eine Frage der Betrachtungsweise. Auf jeden Fall haben wir heute eine erste Version des Programms ins Netz gestellt. Einiges fehlt noch, einiges wird sich sicher auch noch ändern. Aber die Richtung stimmt.
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Das Spektrum reicht von René Obermann (CEO Deutsche Telekom) bis David Weinberger (Cluetrain Manifesto). Die beiden werden jeweils mit einer Keynote die NEXT12 eröffnen (Obermann) und beschließen (Weinberger).
Dazwischen gibt es jede Menge Stoff. Dafür stehen Namen wie Anders Sundt Jensen (VP Brand Communications Mercedes-Benz Cars), Ajaz Ahmed (Co-Founder AKQA), Googles Head Performance Engineer Steve Souders, aber auch der Medienkünstler Aram Bartholl und der Autor George Dyson.
Digitale Pioniere wie Russell Davies (R/GA), Alexandra Deschamps-Sonsino (Designswarm), Ulla-Maaria Engeström (ThingLink), Jeremy Abbett (Truth Dare Double Dare) und Chris Heathcote (Dentsu London) werden in die Zukunft unserer vernetzten Welt blicken und erklären, was jenseits der Digitalisierung auf uns wartet.
Hier geht’s zum Programm, Tickets gibt es hier.

Start-up Pitch auf der NEXT12: Seit heute kann abgestimmt werden

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Sie sind jung, frisch & aufregend! Eine Reihe von Start-ups hat sich bereits beworben für die große Show beim NEXT Start-up Pitch in Berlin. Über 30 Bewerbungen sind bereits eingegangen. Jetzt ist es Zeit, für die besten Start-ups zu stimmen, die die Chance bekommen sollen, ihre Ideen vor der Start-up-Jury zu präsentieren.
Aus den Start-ups, die von der NEXT-Community die meisten Stimmen bekommen, wird die Jury einige Finalisten auswählen, die ihre Ideen live auf der Bühne der NEXT Berlin am 8. Mai vor den internationalen Meinungsführern der digitalen Wirtschaft präsentieren werden. Die Pitch-Sessions werden moderiert von Mike Butcher, TechCrunch. Nach den Pitches wird die Jury die Präsentationen begutachten und den Gewinner küren, der ein Start-up-Pitch-Paket im Wert von 10.000 Euro erhält.
Die Jury besteht aus Experten der Telekom, erfolgreichen Unternehmern, Venture Capitalists und Medienvertretern: Stefan Glänzer (White Bear Yard), Jörg Rheinboldt (M10), Nate Elliott (Forrester), Charlie O’Donnell (Brooklyn Bridge Ventures), Mike Butcher (TechCrunch), Peter Borchers (Telekom) und Patrick Meisberger (T-Venture).
Das Voting endet am Dienstag, 17. April. Bis Donnerstag, 5. April nehmen wir auch weiterhin Einreichungen entgegen, also schnell noch bewerben!
Tickets für die NEXT Berlin gibt es hier, spezielle Angebote für Start-ups sind dort zu finden.