Bernd Kolb, bis gestern noch Vorstand für Innovation bei T-Com und T-Online, wirbt heute schon mit Google-Anzeigen für seine neue Firma BerndKolb.com GmbH. Deren Geschäft ist „Beratung für innovatives Marketing und neue Medienformen“, aktuelles Projekt der Umbau eines historischen Stadtpalastes in Marrakesch zu einem „Future Lab, Thinktank und Wellness-Hotel“.
Sozusagen das Grömitz von Bernd Kolb.
Allgemein
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Keine Jahrhundertflut
Noch ein Blick auf den Pegel St. Pauli: Sah nicht dramatisch aus. Der Höchststand lag gegen Mitternacht bei etwa 8,60 Meter, also 3,60 Meter über Normalnull oder 1,50 Meter über dem mittleren Hochwasser.
Wirklich ungewöhnlich waren die warmen Temperaturen. Sturmfluten bei zweistelligen Plusgraden kannte ich bisher nur im Oktober. Im Januar ist es sonst bei Sturm eher kalt. Hinter der Kaltfront von Kyrill hat es sich zwar abgekühlt, aber kalt ist es nicht direkt.
Kleine Sturmflutkunde
Der Regen hat nachgelassen, der Wind etwas zugelegt. Aha, gerade sehe ich, dass es jetzt auch wieder regnet. Thomas Knüwer sammelt Orkankommentare ein. Zum Thema Sturmflut gibt es bei Spiegel Online schon wieder eine halbe Entwarnung.
15.21 Uhr
Es ist relativ dunkel für die Uhrzeit, auch zu dieser Jahreszeit. Sonst alles im grünen Bereich. Bis auf die schwachbrüstige Website des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie.
15.35 Uhr
Die Sturmflutwarnung des Bundesamts mit der überforderten Webpräsenz von heute früh besagt dies:
Für die deutsche Nordseeküste besteht
die Gefahr einer schweren Sturmflut
In der Nacht von Donnerstag zu Freitag wird das Hochwasser an der ostfriesischen Küste und im Wesergebiet
2,5 bis 3 m höher;
an der nordfriesischen Küste und im Elbegebiet
3 bis 3,5 m höher als das mittlere Hochwasser eintreten.
Das mittlere Hochwasser liegt am Pegel St. Pauli bei 7,09 Meter. Normalnull sind hier genau 5 Meter. Das mittlere Hochwasser – es tritt täglich zweimal auf, da steht dann nix unter Wasser – läuft also 2,09 Meter hoch auf.
Für die kommende Nacht werden nun Wasserstände von 5,09 bis 5,59 Meter über Normalnull erwartet. Die Deichlinie liegt in Hamburg bei 7,20 Meter – da wäre dann noch ziemlich viel Luft. Bis 2010 soll übrigens, schreibt die Wikipedia, durchgängig eine Mindesthöhe von 8,50 Meter – in Einzelfällen bis 9,00 Meter – erreicht sein.
Die Flut von 1962 lief am Pegel von St. Pauli auf die bis dahin nie zuvor gemessene Höhe von 5,70 Meter über Normalnull auf – ein Wert, der heute wieder erreicht werden könnte. Am 3. Januar 1976 allerdings stand das Wasser bei 6,45 Meter.
15.45 Uhr
Kräftiger Regen, sehr dunkle Wolken. Wind.
15.48 Uhr
Windstärken von 120 km/h sind übrigens nichts Katastrophales nicht das Maximum. 1962 wehte der Wind in Orkanböhen mit bis zu 200 km/h. Sagt jedenfalls die Wikipedia.
15.51 Uhr
Es blitzt und donnert.
16.14 Uhr
Der Spiegel-Ticker berichtet von Wind bis 191 km/h.
16.39 Uhr
Live-Bild vom Fischmarkt. Die van der Zalm GmbH macht’s möglich. (Deren Webcamuhr geht vor.)
18.20 Uhr
Wind und Regen. Die Verkehrslage sieht nicht gut aus. Ich fahr dann mal besser nach Hause.
18.22 Uhr
Jetzt jault erstmals der Wind.
21.22 Uhr
Die Heimfahrt war dann relativ ruhig, wenig Verkehr auf den Straßen und etwas Regen und Wind. Kurz vor der Hamburger Stadtgrenze begann ein heftiges Schauer mit entsprechenden Böen, aber auch das ging vorbei. Die Elbe stand etwa auf Hochwasserniveau, allerdings sollte sie jetzt ja eigentlich ablaufen und kurz vor Mitternacht den Niedrigwasserstand erreichen.
Hier draußen, westlich vor der Stadt, pfeift der Wind ordentlich um die Häuser. Die Straßen sind noch leerer als sonst. Vor etwa einer halben Stunde ging ein heftiges Hagelschauer mit kräftigem Wind nieder. Danach hat sich das Wetter wieder beruhigt.
Die Website des BSH ist wieder da. Die Sturmflut wird jetzt nur noch mit 2,50 Meter über dem mittleren Hochwasser prognostiziert. Der Sturm bläst nicht aus Nordwest, sondern eher aus West bis Südwest. Für die Elbmündung und die Unterelbe bis Hamburg würde Nordwestwind die Sturmflut verstärken.
Am Pegel St. Pauli ist jetzt gut zu sehen, dass das Wasser nicht abläuft. Die nächste Flut nach Mitternacht wird sich also sozusagen über das stehengebliebene Wasser der letzten Flut schieben. Um 4.24 Uhr wäre planmäßig der höchste Stand am Pegel St. Pauli zu erwarten.
22.22 Uhr
Alles ruhig. Nur gelegentlich brausen noch ein paar eilige Luftmassen vorbei. So wie es aussieht war das wohl Kyrill. Die nächsten Tiefdruckgebiete heißen Lancelot und Malte.
22.44 Uhr
Um 22.22 Uhr war in St. Pauli schon wieder der Stand des Nachmittagshochwassers erreicht, etliche Stunden zu früh. Mal sehen, wie hoch das Wasser in den nächsten Stunden aufläuft.
Wird fortgesetzt.
Alles ruhig am Fischmarkt
Ganz Deutschland wartet auf den Orkan. Der Hohepriester der Metakritik sorgt sich um uns, ganz Hamburg und halb Norddeutschland. Aber mehr als etwas Regen und Wind ist nicht. Bis jetzt. Abwarten.
An der Blogbar nimmt der notorische Vielschreiber aus Seehofers Heimat das jüngste Produkt aus dem Muppets Laboratorium Holtzbrinck E-Lab auseinander. (E-Labs kommen übrigens auch wieder – jeder muss jetzt dringend eines haben!) Die abgeschriebenen Pressetexte journalistischen Qualitätsprodukte entsprechenden Meldungen dazu finden sich bei Golem und Heise.
Nicht mehr ganz so neu, sondern schon im November gestartet sind die apothekenhelfer, ein guenstiger.de für Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel und Pflegeprodukte. Am häufigsten werden dort Jojobasamenkapseln gesucht, gefolgt von Aspirin Plus C, dessen Preisspanne immerhin von 4,33 bis 7,69 Euro reicht, natürlich plus Versandkosten. Da ist die Fischmarkt-Apotheke wahrscheinlich günstiger.
Wieder da ist broadshore.com wavelayer.com. Dafür müssen wir uns vom E-Business Weblog verabschieden. Aus der Feder von Martin Röll hat auch der Fischmarkt unzählige Anregungen erhalten. Vielen Dank dafür!
Prosit Podcastra!
André und Matt machen ernst werden seriös starten Podcastra neu und dürfen jetzt auch auf den Fischmarkt haben mir deshalb gestattet, hier darauf hinzuweisen.
Kein Relaunch ohne Verluste: Die Ausgaben 1 bis 48 sind nicht mehr online. Von jetzt an wird, nomen non est omen, bei Podcastra Wein getrunken.
Land unter
Völlig entgangen ist mir im ganzen Trubel, dass heute – zum zweiten Mal in diesem Winter – der Fischmarkt überflutet war.
Foto: Spiegel Online/AP
Barcamp Nürnberg, Nachglühen
So, wie versprochen noch ein paar Links für alle, die Nürnberg verpasst haben oder etwas effizienter nachbereiten wollen 😉
* Die „Berichte“-Seite im Wiki
* Nicole Simons Replik (Re: „Wo sind die Frauen?“) auf einen Seitenhieb von mir im Telepolisartikel zu Barcamps allgemein und Nürnberg im Besonderen.
* Barcamp-Berichte im SoSo-Blog
* Noch viel mehr ‚barcampnuernberg‘ bei Technorati
* The faces of Barcamp Nürnberg @ Flickr jede/r war aufgefordert, sich in einer ‚Photobooth‘ abzulichten.
* Barcamp-Podcast beim Werbeblogger
* Die Datei des Second-Life-Podcasts hat offenbar Nicole. Also beobachten 😉
Mehr? Bitte in die Kommentare 😉
Barcamp Nürnberg: Der Sonntag
Die eigene Firma gründen
Richard Seibt vom „Linux Business Campus Nürnberg“ (LBCN) einem bundesweit operierenden Netzwerk zur Unterstützung und Beratung von Open-Source-Firmen, ging in einer Doppelsitzung – und unterstützt von anwesenden Gründern – die verschiedensten Aspekte einer Unternehmensgründung durch.
Skizziert wurde der Weg von der Idee über Teambildung – allein ist es schwierig, da war man sich einig – über das Konzept aus Marktanalyse, Businessmodell und Marktzugang – bis hin zur Finanzierung und Detailfragen, wie der Beteiligung von Mitarbeitern am Unternehmen.
Seibts zentraler Tipp war, Netzwerke zu nutzen (Netzwerk Nordbayern, cyberone/doIT u.a.). Die dort stattfindenden Ideen-, Konzept- und Businessplanwettbewerbe stellen eine gute Chance für Start-Ups dar, zu qualitativ hochwertigen Businessplänen und guten Kontakten zu Geldgebern zu kommen. Man muss ja mit dem Gründen nicht warten, bis die Preisverleihung ist.Den Planungsaufwand hat man ja ohnehin. Die Preisgelder sollte man allerdings nicht als Geldzufluss von vornherein einbeziehen. Der Schutz der Plandetails wird in der Regel über NDAs oder Patente gewährleistet. Auch wenn das Bild vom unehrlichen Business Angel, der die Idee unter den Arm klemmt und mit einem anderen Team umsetzt auch hier an die Wand gemalt wurde.
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Barcamp Nürnberg: der Samstag
Realität versus Phantasie: Quo vadis Second Life?
Warum ist Second Life (SL) so erfolgreich? Warum zieht es aktuell so viele Firmenaktivitäten an? Welche Rolle spielen Metaverse bzw. Uni-Verse, den OpenSource-Konkurrenten? Verlieren Firmen ihre Investition in SL, wenn Konkurrenten Marktanteile absorbieren? All das sind Fragen, die in der Session zu Second Life eine Rolle spielten.
Einigkeit herrschte darin, dass Unternehmen, um in Second Life Aufmerksamkeit zu erreichen, einen Mehrwert bieten müssen: durch Event und Kommunikation – und das im Einklang mit der in der in SL herrschenden ‚Kultur‘. Nur ‚Klötze‘ hinzustellen, in denen man drei Turnschuhe kaufen kann, reiche nicht aus.
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Barcamp Nürnberg: Vorspann
Nach Berlin, Wien, Zürich und Köln findet das fünfte Barcamp deutscher Zunge an diesem Wochenende in Nürnberg statt. Bei dieser ‚un-conference‘ ist jeder Referent und keiner nur Zuhörer.
Nach einer Kick-off-Party am Freitag Abend entsteht das Konferenzprogramm am Freitag Abend am Samstag morgen an zwei Pinwänden. Entstanden waren die Barcamps in den USA als Gegenbewegung zu exklusiven Zirkeln, die sich unter dem Titel Foocamp auf Einladung von Tim O’Reilly trafen.
Zentrale Orgastelle eines Barcamps ist ein Wiki. Der Eintritt ist frei, Räume und Catering, Wifi und Beamer stellen Sponsoren. In Nürnberg ist sogar das Wirtschaftsreferat der Stadt einer davon. Kaffee, Frühstück und Lunch sind frei, es gibt WLAN und T-Shirts. Und jede Menge „Web 2.0“-Adepten von Entwicklern (die hier heftigst umschwärmt werden, wenn sie Drupal oder „Second Life“ kennen) über Blogger und Podcaster bis zu den Marketingexperten.
Diskutiert wird über Podcasts, Projektmanagement in Softwareprojekten, Firmengründungstipps , Gegenwart und Zukunft von „Second Life“ oder über die Frage, wie Google im Inneren tickt. In einem Raum ist die neue Wii-Konsole von Nintendo aufgebaut, bei der man beim Tennisspielen auch wirklich ins Schwitzen kommt – und wird eingehend getestet.
Ausführlichere Berichte folgen.