Nur wegen Weihnachten

Weihnachtstestimonial Anna Heesch

Morgen startet mit Dealjaeger.de ein spannendes und ambitioniertes Social-Shopping-Angebot. Der Fischmarkt sprach mit Sven Schmidt, einem der Gründer.

Woher kommt die Idee von dealjaeger.de? Gibt es Vorbilder?

Sven Schmidt: Vorbilder ist übertrieben. Wir sind von einer Reihe von Seiten inspiriert worden. Klar, dazu gehört auch digg.com. Aber auch eine Community für Smart Shopper wie FatWallet.com. Lies: Wir haben uns viel angeschaut, aber letztendlich ist Dealjaeger.de eine eigene Idee.

Wie lange haben Sie von der Idee bis zum Launch gebraucht?

Ein überschaubarer Zeitraum. Wir haben im Closed Beta so viel richtig gutes Feedback bekommen… und schaffen es gar nicht, das kurzfristig umzusetzen. Der Launch kommt jetzt nur wegen Weihnachten.

Wie sieht Ihr Geschäftsmodell aus? Womit werden Sie Geld verdienen?

Kurzfristig primär durch die Monetarisierung von Click-Outs. Aber wir haben noch ein paar andere Ideen.

Die Ideen möchten wir natürlich gerne hören.

Mit den zukünftigen Ideen… will ich doch Ihre Leser zum Launch nicht verwirren. Da führen wir lieber im Februar noch ein Gespräch. Ich finde es auch klasse, wenn wir öfter im Fischmarkt erwähnt werden.

Wie muss ich mir das vorstellen – schließen Sie individuelle Deals mit Händlern und Anbietern?

Kurzfristig werden wir die Click-Outs über Deals mit Anbietern wie Shopping.com, Mentasys oder Affilinet zu Geld machen. Direkte Partnerschaften mit Merchants sind für später angedacht. Erstmal müssen wir relevant werden.

Wie sieht die Strategie aus, um relevant zu werden?

Kurzfristig arbeiten wir mit PR, speziellen Promotions im Dezember und Januar und daran, das Produkt zu optimieren. Wenn wir es in den nächsten Wochen schaffen, das Feedback der Blogosphere gut umzusetzen, wird das Produkt rocken! Ab morgen gibt es eine große Adventsaktion. Die OTS-Mitteilung haben wir gerade rausgehauen.

Die Adventsaktion startet mit einer semiprominenten Moderatorin – spielt TV eine Rolle in Ihrer Kommunikation?

Damit TV-Werbung Sinn macht, muss unser Produkt noch besser für den Massenmarkt verständlich werden. Derzeit ist es etwas zu stark auf den Experten ausgelegt. Daher kurzfristig nein.

Anna Heesch ist eine tolle Frau. Intelligent, begabt und umwerfend. Und vor allem ein großes Herz. Das Kinder-Hospiz Sternenbrücke ist eine sehr wichtige Einrichtung!

Ok, ich nehme das despektierliche Wort semiprominent zurück und behaupte das Gegenteil. Noch einmal zurück zu Idee und Geschäftsmodell. Was war zuerst da – die Idee oder das Geschäftsmodell?

Idee und Geschäftsmodell kann man nicht immer trennen. Aber nach der Idee haben wir einen richtig großen Einfall zum Geschäftsmodell bekommen. Daher stand die Idee schon im Vordergrund.

Dieser richtig große Einfall zum Geschäftsmodell war aber wahrscheinlich noch nicht das Affiliatemodell, das Sie jetzt fahren, oder?

Nein, das aktuelle Modell war sofort da. Das ist ja auch ein No-Brainer.

Schön gesagt. Kann aber auch gut funktionieren, siehe billigflieger.de.

Darauf basieren alle Preisvergleiche etc. Kann definitiv sehr gut funktionieren. Manche Leute sind damit sehr reich geworden. Aber Copy & Paste wäre zu langweilig…

Ich sehe, dass Sie für dealjaeger.de eine eigene Firma gegründet haben. Gibt es neue Investoren?

Die Dealjaeger GmbH i.G. gehört zu jeweils 50% meinem Mitgründer Daniel Grözinger und mir. Wir sind selbst finanziert.

Soll das so bleiben? Wann folgt die erste Finanzierungsrunde?

Wenn wir so ein Angebot wie Sevenload von der Ströer Gruppe (15 Millionen Bruttowerbeleistung für 10 Prozent) bekommen, werden wir nicht nein sagen.

Die Zeit ist um, meine Fragen sind alle. Vielen Dank und viel Erfolg mit dealjaeger.de!

Danke. Und viele Deals jagen!

Nachtrag: Die Fragen, die ich zu stellen vergaß, hat Jochen Krisch gestellt. Und Antworten bekommen.
Foto: Neun Live

Daniel Grözinger im Interview mit Lukasz Gadowski

It’s magic

Visual Sciences

Kaum eine neue Technik, die nicht auch durch Web-Analyse-Instrumente trackbar wäre. Flash, Ajax, Streaming Media und RSS sind für einen gestandenen Web-Analysten heute eigentlich keine Herausforderung mehr. Die Toolauswahl wird vor dem Hintergrund eines intensiven und rasanten Wettbewerbs immer schwieriger. Gegenwärtig wird der immer schärfere Wettbewerb unter den Softwareherstellern vor allem durch die aggressive Preisgestaltung sichtbar. Unternehmen profitieren hiervon, momentan aber tut sich auch einiges in Sachen Innovation. Der Kampf um die vorderen Plätze bei den Web-Analyse Tools geht in die nächste Runde.

Wurde bislang Web-Analyse von der Bestandskundenanalyse getrennt betrachtet, nehmen sich einige Hersteller nun dieses heiligen Grals der Fusion aus Business Intelligence und Web-Analyse an. Wer macht das Rennen? Ein Blick auf die Forrester Wave™ zeigt: Visual Sciences ist rechts oben – umringt von Bekannten wie Omniture und WebTrends.

PR-mäßig zumindest tut sich bei Visual Sciences am meisten. Auch das Personalkarussel dreht sich dort offenbar schneller. Eric Peterson, der von Jupiter Research zu Visual Sciences gewechselt war,

“because ** I believe ** the Visual Sciences platform is the most powerful technology available today for web data analysis”,

hatte zu Jahresbeginn den Reigen eröffnet. Nun hat Jim MacIntyre, ehemals CEO von Visual Sciences, auch die Führung von WebSideStory übernommen.

Ich kenne jedoch niemanden in Deutschland, der wirklich weiß, was nun tatsächlich hinter Visual Sciences steht oder was dieses Produkt eigentlich kann. Wir durften uns nun selbst einen ersten Überblick verschaffen.

Auf jeden Fall beeindruckend ist das graphische Erscheinungsbild des Produktes. Ja, in der Tat eine eher ungewöhnlich emotionsgeladene Visualisierung von Daten wird angezeigt, will man einige Dimensionen in eine Tabelle bzw. Graphik einbeziehen. Ich glaube ohne Nachfragen, dass bei Visual Sciences ehemalige Spielentwickler und wohl auch gegenwärtige Gamer tätig sind. Der dunkle Hintergrund der Anwendung, die 3D-Visualisierung und die schnelle graphische Umsetzung lernt man nach kurzer Zeit schätzen.

Der Analytiker interessiert sich eher weniger für diese Darstellung, wohl eher über die nun offenbar nach vorn verschobenen Grenzen der Datenaufbereitung. Visual Sciences läuft auf Intel, benötigt keine Oracle-Datenbanken und basiert auf einem neuentwickelten Datenmodell, das unter Performance-Gesichtspunkten alles Dagewesene in den Schatten stellen soll (game-changing technology). Dies suggeriert zumindest, dass die Beantwortung einer analytischen Frage, eine Segmentierung oder eine Auszählung schnell und unkompliziert auszuführen seien. Und in dies in 3D.

Leider konnten wir uns die Applikation nur auf einem lokalen Rechner anschauen. Ein erster Schulterblick, der ein wenig in die vorweihnachtliche Zeit passt: Visual Sciences ist zunächst einmal ein Versprechen. Ein Versprechen innerhalb der hoch innovativen Web-Analyse-Branche, ein Versprechen an alle frustrierten Analytiker.

Die Stapelläufe der Woche

Cellity (Testimonial)
Die Mobiltelefonkostensparer von Cellity haben jetzt einen richtigen Webauftritt mit Testimonial und allem Drum und Dran. Außerdem startet die geschlossene Betatestphase. Und das Blog versprüht Startupatmosphäre.
(Und wer sich fragt, warum Sarik Weber gerade jetzt vor dem Börsengang von openBC sein neues Projekt gestartet hat, der kann sich mit einem Blick in den Börsenprospekt beruhigen. Er gehört zu den veräußernden Aktionären, die insgesamt bis zu 831.781 Aktien abgeben werden.)
Die Schnäppchensucherplattform dealjaeger.de startet am Freitag. Mehr dazu im PR-Ticker und demnächst auf dem Fischmarkt.

Der Börsenwert von openBC

openBC geht an die Börse (Symbolbild)

Der jetzt vorgelegte Börsenprospekt von openBC gibt erste konkrete Anhaltspunkte, welche Bewertung sich Konsortialbanken und Altaktionäre versprechen. Nach meiner Rechnung, die ich gleich näher erläutern werde, käme openBC demnach auf eine Börsenbewertung zwischen 150 und 270 Millionen Euro. Die Preisspanne für die Aktie läge zwischen knapp 30 und knapp 52 Euro.

Aber nun zu den Details. Angeboten werden bis zu 2,5 der insgesamt 5,2 Millionen Aktien, also gut 48 Prozent der Firma. Davon stammen bis zu 1,35 Mio. Aktien aus einer Kapitalerhöhung, deren Erlös an openBC fließt. Der Nettoerlös daraus soll zwischen 35,6 und 63,7 Mio. Euro liegen. Dazu kommen die Kosten des Börsengangs von 4,8 Mio. bis 6,2 Mio. Euro. Der Gesamterlös aus der Kapitalerhöhung läge demnach zwischen 40,4 und 69,9 Mio. Euro.

Die Kapitalerhöhung entspricht maximal 26 Prozent des Grundkapitals. Das gesamte Grundkapital (und damit das Unternehmen) wäre demnach 155 bis 270 Millionen Euro wert. Unter der Annahme, dass die Kapitalerhöhung vollständig ausgeschöpft würde, kostete eine Aktie also minimal 29,93 und maximal 51,78 Euro.

Noch Fragen?

Kleine Kongresskunde

Sime06
Gestern ging in Stockholm die Sime06 zuende. Den ersten Kongresstag hat Marko Ahtisaari in sieben Punkten zusammengefasst:

1. Bubble trouble: interpreting history through purely financial cycles will cause you to misinterpret what’s happening
2. Consumer power: they make the media, they listen to each other, corporations must adapt to communicate with those rules
3. Packaging experiences: those companies who overinvest in making things beautiful and simple to use will win
4. The end of anonymity: we’re no longer dogs on the internet. A growing importance of online communication based on real identities
5. Small group communication: from shouting to a mass, to engaging a group of 3-10 people to communicate with each other
6. Undeniable trend toward advertising business models: spinal tap for companies especially in mobile telecoms. Users represented by proxies
7. Let’s believe in Europe: in 5 years, over half of the top internet brands will be launched and run from Europe

Die nächsten Kongresse rücken schon näher: Am 11. und 12. Dezember findet in Paris die dritte Les Blogs statt, jetzt Le Web 3 (Web 3.0?). Loïc Le Meur rechnet mit bis zu 900 Teilnehmern, gestern waren bereits 692 registriert. Nachtrag: Es gibt noch 100 Plätze, nächste Woche wird die Registrierung geschlossen. So etwas wünsche ich mir für das kommende Frühjahr…
Vom 21. bis 23. Januar 2007 macht der Kongresszug in München Halt, beim Digital Lifestyle Day, auch als der digitale Bambi bekannt.
Anfang Februar geht es dann in Genf weiter. Die Lift07 (vom 7. bis 9. Februar) hat in dieser Woche das Kongressprogramm veröffentlicht.
Oder darf es Kalifornien sein? Dort ist im März (vom 7. bis 10.) die TED („Icons. Geniuses. Mavericks“). Das Logo erinnert ein wenig an das der SPD.
In Las Vegas lädt Microsoft vom 30. April bis 2. Mai zur MIX07 ein. Die Registrierung ist für Anfang Januar angekündigt.
Viel weiter reicht der Blick im Moment noch nicht voraus. Aller Voraussicht nach im April werden wir die Neuauflage der Next 10 Years erleben. Und die neunte reboot dürfte wohl wie immer Anfang Juni sein.

Flatrate für die BaFin!

 Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht

Alle Jahre wieder kommt ein freundlicher Brief aus Bonn mit einer Zahlungsaufforderung. Die BaFin verlangt ihren Tribut an Bilanzkontrollkosten.

Als Vorauszahlung für 2007 darf die SinnerSchrader Aktiengesellschaft die nette Summe von 14.977 Euro leisten – immerhin 23 Euro weniger als der gesetzlich festgelegte Höchstbetrag, den also DAX-Riesen mit ihren geringfügig höheren Umsätzen und Gewinnen zahlen.

Lieber Gesetzgeber, wie wäre es mit einer Pauschale? Wenn sowieso fast jeder den Höchstbetrag zahlt, dann könnten wir alle uns doch wenigstens das Verfahren zur Ermittlung der Umlagehöhe sparen, oder?