Geheimtipp: PICNIC in Amsterdam

picnic-design-250x250.jpgIn zwei Wochen ist wieder PICNIC in Amsterdam. Ich war die letzten drei Jahre da und bin ein großer Fan der Konferenz. Oder ist es eher ein Festival?
Letztes Jahr habe ich statt der großen Nabelschau Branchenmesse in Köln die damals parallel stattfindende PICNIC besucht und es nicht bereut, auch wenn sich das Wetter in den letzten drei Jahren kontinuierlich verschlechtert hat: von warm und sonnig (2007) über kalt und sonnig (2008) zu kalt und wolkig (2009).
Wird das PICNIC-Wetter in diesem Jahr dann kalt und regnerisch? Wir werden sehen. Am Termin kann es nicht liegen, der ist immer in der zweiten Septemberhälfte. Und die dmexco findet in diesem Jahr eine Woche früher statt, also keine Terminkollision.
Erfreulicherweise ist die PICNIC eine Partnerkonferenz der Next, weshalb wir einen Nachlass von 15 Prozent auf die Ticketpreise anbieten können. Mit dem Code nextpicnic gibt es hier günstigere Tickets.
Außerdem werden wir auf der PICNIC das erste einer Reihe von Next Breakfast Meetups veranstalten. Doch dazu später mehr an dieser Stelle.
Sehen wir uns in Amsterdam?

Apple vertagt die TV-Revolution. Vorerst.

Der Bericht über den Tod des herkömmlichen Fernsehens war stark übertrieben. Apple hat die Revolution vorerst vertagt. Das neue Apple TV (es bleibt beim alten Namen) hat keine Apps, kein iAd und kein iOS. Dafür aber mit 99 US-Dollar einen attraktiven Preis.

In Formfaktor und Farbe erinnert Apple TV an einen Eishockeypuck. Mit dem A4-Chip unter der Haube bringt das Gerät immerhin die technischen Voraussetzungen mit, um es später mit iOS aufzurüsten. So könnten Apps und iAd doch noch Einzug halten.
Vorher aber beschäftigt sich Apple damit, endlich auch das Wohnzimmer und den großen Bildschirm zu erobern. Die Strategie ist nicht dumm: Das neue Apple TV ersetzt kein vorhandenes Gerät, weder Receiver noch Spielekonsole, aber es ergänzt sie. Es kostet so wenig und nimmt so wenig Platz weg, dass es gute Chancen hat, als zusätzliches Gerät akzeptiert zu werden.
Ist Apple TV erst einmal etabliert, dann beginnt der Verdrängungswettbewerb. Ich glaube, ich habe schon das erste Weihnachtsgeschenk. (Wenn ich denn noch so lange warten kann.) 119 Euro sind immer noch akzeptabel, auch wenn ich die Wechselkurspolitik von Apple wahrscheinlich nie verstehen werde.

SinnerSchrader baut Mediageschäft aus

KLibowitzky.pngDas Mediageschäft von SinnerSchrader hat ab sofort Verstärkung: Karin Libowitzky verantwortet als Geschäftsführerin die strategische Führung und das Neugeschäft von mediaby. Sie wird das stark wachsende Mediageschäft insbesondere im Bereich Performance-Dienstleistungen weiter ausbauen und die Marktposition stärken.
Zuletzt leitete sie als stellvertretende Geschäftsführerin von MediaCom Interaction die Online-Strategie und Beratung von Markenkunden wie Volkswagen, TUI, Nikon, IKEA und Universal Pictures Home Entertainment. Sie begann ihre Kariere 2003 bei beyond interactive / MediaCom Wien, drei Jahre später wechselte sie nach Düsseldorf. Karin Libowitzky war hier maßgeblich am zweifachen Gewinn des Deutschen Mediapreises für die beste Online-Strategie in zwei aufeinanderfolgenden Jahren beteiligt.
Mehr zu der Personalie in unserer Pressemitteilung und bei Horizont.net.

E-Commerce treibt die Fashion-Revolution

Der Distanzhandel mit Mode verändert sich durch das Netz radikal. Matthias Schrader benennt eine Reihe aktueller Trends.

  1. Mode im Netz boomt: Während der E-Commerce-Umsatz (nach Zahlen des bvh) im vergangenen Jahr um 10 Prozent wuchs, konnte das Segment Textil um 25 Prozent zulegen. Für 2010 prognostiziert der bvh mehr als 5 Mrd. Euro Umsatz mit Mode im Netz.
  2. Amazon überträgt die Kategorieführerschaft im Mediensegment schrittweise auf Hartwaren und Textil: Das Schuhsortiment ist heute schon größer als das von Zalando, OTTO oder mirapodo.
  3. Neue Konkurrenz: Vertikalisten (Esprit, H&M) sind im Markt erfolgreich. Marken steigen selbst in den E-Commerce ein, auch Luxusmarken entdecken das Netz. Und Shopping-Clubs sind relevante Akteure geworden.

Technischer Hinweis: Die in den folgenden Folien eingebauten Videos funktionieren anscheinend nicht mit Chrome, mit Safari aber sehr wohl.

Wer das Thema Fashion Commerce vertiefen möchte, dem sei das Fashion Commerce Forum am 21./22. September in Hamburg ans Herz gelegt. Mit dem Code fcf20 sparen Sie 20 Prozent sowohl auf die Konferenz- als auch die Seminarteilnahme. Bis 10. September gilt auch noch der 100 Euro günstigere Frühbucherpreis.

Gmail zieht das Innovationstempo an

Letzte Woche habe ich zum ersten Mal aus Gmail heraus ein Festnetztelefon angerufen. Das geht ganz einfach, auch ohne in den USA zu wohnen: Einfach die Oberfläche auf English (US) umstellen, Gmail neu laden – fertig! Schon prangt eine neue Zeile („Call phone“) in Google Talk Chat. Klicken, Nummer eingeben und anrufen.
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Anrufe nach Deutschland kosten 2 US-Cent pro Minute, in die USA und nach Kanada sind die Gespräche mindestens bis Jahresende gleich kostenlos. Nebenbei: Wer produziert bei Google eigentlich diese neckischen Videos?

Inzwischen ist das Gmail-Telefon auch schon wieder die Innovation von letzter Woche, denn seit gestern sortiert Gmail auch noch meine Mail nach Wichtigkeit. Priority Inbox heißt der Spaß und ist ganz, ganz großes Kino. Apropos Kino: Auch hier gibt es wieder ein hübsches Video.

SinnerSchrader gewinnt Creative Brand Channel Competition von YouTube

Unser YouTube-Kanal hat die Creative Brand Channel Competition gewonnen. Der von YouTube ausgerichtete Wettbewerb gab deutschen Media- und Kreativagenturen die Gelegenheit, einen eigenen Top Brand Channel zur Eigenpräsentation zu erstellen. YouTube wollte damit die Agenturen dazu herausfordern, das kreative Potential dieser Plattform zu erkennen und zu nutzen.

Well, done. In der Endrunde konnten wir uns gegen Agenturen wie Jung von Matt, MetaDesign, Ogilvy und Scholz & Friends durchsetzen. Die Kriterien bei der Bewertung der Wettbewerbsbeiträge und der Entscheidung über die Gewinner waren Innovation und Kreativität, Interaktion und mögliches Nutzer-Engagement, Einzigartigkeit und Originalität.

Apple TV und iAd: Warum Ads wichtiger sind als Apps

Als ich gestern auf der Heimfahrt MacBreak Weekly lauschte, da fiel es mir wie Schuppen aus den Haaren von den Augen: Nicht die Apps sind der Killerfaktor für Apple TV, sondern die (i)Ads. Oder vielleicht auch beides. Auf jeden Fall sind Apps nichts ohne Ads.

Exponat 1: MacBreak Weekly 209
Das heiß erwartete neue Apple TV (oder auch iTV) ist ein Pflock, den Apple ins TV-Geschäft einschlagen wird. Dieses Geschäft ruht auf zwei Säulen: Fernsehwerbung und Direktzahlungen der Konsumenten in Form von Bezahlfernsehen, Kabelfernsehen und Rundfunkgebühren. Apple baut beide Elemente nach: iAd für die Werbung, iTunes und App Store für die Direktzahlungen. Und behält jeweils einen Teil der Umsätze für sich.
Allein die TV-Kabelindustrie in den USA hat im vergangenen Jahr 89,9 Mrd. US-Dollar Umsatz erwirtschaftet, davon 53 Mrd. für klassisches Kabelfernsehen. Der US-Markt für Fernsehwerbung wird in diesem Jahr auf 35,4 Mrd. geschätzt. Apple selbst kam im vergangenen Jahr auf 42,9 Mrd. Umsatz, allerdings weltweit.
Mit iAd, iTunes und App Store auf iTV fängt Apple an, an diesem großen Kuchen zu knabbern. Wie seinerzeit bei der Schlacht mit der Musikindustrie wird entscheidend sein, ob es gelingt, die Produzenten attraktiver Inhalte auf die Apple-Plattform zu ziehen – oder vielmehr, wann. Denn mit iPod, iPhone, iPad und iTunes (auf Mac/PC) hat Apple heute bereits eine sehr große Plattform, auf der heute schon mehr und mehr TV-Inhalte verfügbar sind – gute Startvoraussetzungen für das neue Apple TV.
Als erste Branche wird wohl die TV-Kabelindustrie die neue Konkurrenz zu spüren bekommen. Je mehr attraktive TV-Inhalte im Apple-Ökosystem verfügbar sind, desto geringer der Bedarf für Kabelfernsehen. Die Netzbetreiber werden zu dumb pipes, reinen Durchleitern für das Internet – weder Apple noch Inhalteproduzenten oder TV-Sender müssten an sie zahlen. Und auch die TV-Sender sind nicht vor Apple sicher: Wer attraktive Filme oder Serien produziert, kann sie über Apple auch direkt vermarkten.
Dass Apple mit iAd den TV-Markt schon fest im Blick hat, darauf deutet schon die Website hin:
Apple_iAd.jpgExponat 2: advertising.apple.com
Das Killerargument für den Werbemarkt sind übrigens, und hier liegt auch die Verbindung zum zweiten heißen Trend Big Data, die Daten. Apple kann mit iAd echte, harte Nutzungsdaten liefern – kein Vergleich mit den fehlerträchtigen Quotenmessungen von Nielsen oder GfK. iAd ist das trojanische Pferd (Jung von Matt, aufgepasst!), mit dem Apple den TV-Werbemarkt ähnlich aufrollen kann wie Google seinerzeit mit Adwords den Onlinewerbemarkt – der immer noch kleiner ist.
iAd komplettiert das Ökosystem von Apple aufs Feinste. Für den Fernsehmarkt ist die Apple-Werbeplattform das vorletzte Puzzleteil, das noch gefehlt hat. Fehlt nur noch iTV (oder wie auch immer das neue Apple TV heißen wird). Spannend bleibt, was Google und Google TV dem entgegenzusetzen haben. Untätig bleiben wird Google jedenfalls nicht.

Wie Apple und Google das Fernsehen revolutionieren wollen

Neben Big Data ist interessanterweise das gute, alte Fernsehen eines der momentan heißesten Themen. Nicht in seiner analogen Form freilich, und auch nicht als digitales Fernsehen 1.0, das nur die Distribution digitalisiert hat, aber die Geschäftsmodelle unberührt ließ. Das heutige digitale Fernsehen ist nicht innovativer als es seinerzeit die CD im Vergleich zur Schallplatte war. Das digitale Fernsehen 2.0 entsteht derzeit bei Apple und Google.
Beide arbeiten an unterschiedlichen Ansätzen, die sich aus der ebenso unterschiedlichen Unternehmens- und Produktphilosophie erklären lassen. Apple stellt iTunes in den Mittelpunkt und setzt auf Hardware wie iPod, iPhone, iPad oder (wenn es denn kommt) iTV. Der digitale Content läuft auf allen Endgeräten inklusive Mac/PC per iTunes-Software. iTV wäre der Nachfolger von Apple TV, das Steve Jobs zuletzt im Juni als Apples Hobby bezeichnete, mangels übermäßigen Erfolges.
Einiges spricht dafür, dass Apple in diesem Markt auch weiterhin eher vorsichtig agiert. Die Gerüchteküche erwartet derzeit den Launch von iTV für Anfang September, auch wenn sich der Hype gerade wieder etwas abkühlt. Apple hat für den 1. September zu einem Pressetermin eingeladen, bei dem allerdings, saisonal bedingt, die neue iPod-Kollektion für das Weihnachtsgeschäft im Mittelpunkt stehen dürfte.
Google hat für diesen Herbst sein lange erwartetes Google TV angekündigt. Es besteht aus einer zusätzlichen Kiste, die zwischen Fernseher und Settopbox/Receiver installiert wird. In einige neue TV-Geräte soll Google TV auch gleich eingebaut werden. Im Vergleich Apple verfolgt Google eher eine offene Strategie, wie auch schon bei Android vs. iPhone im Mobilfunkmarkt.

Weder Apple noch Google scheint es derzeit zu gelingen, die großen TV-Sender in den USA an Bord zu holen. Der TV-Markt dürfte für beide nicht im Sturm zu nehmen sein, aber mittelfristig spricht vieles dafür, dass Apple den Erfolg von iPod, iPhone und iPad ein weiteres Mal wiederholen kann.
Denn der Killerfaktor könnten die Apps sein. Ein Apple TV (oder iTV) mit dem von iPhone und iPad bekannten Betriebssystem iOS und Zugang zum App Store macht aus dem guten, alten Fernsehkasten die Entertainmentplattform schlechthin, inklusive Games – wenn es Apple denn gelingt, das Bedienungsproblem zu lösen.

Big Data: Wie DataSift und fflick aus Twitter Mehrwert extrahieren

Was ist Big Data, und welche Relevanz hat das Thema? Roger Magoulas, Director of Research bei O’Reilly, bezeichnet Big Data als die entscheidende Kernkompetenz im Informationszeitalter:

Big Data has become really the key core competence in the information age, what distinguishes the current era. It’s really when data is large enough that you really have to think about it: How you’re going to organise it, how you’re going to store it, how you’re going to manage it, in order to gain some benefit from it. Big data can confer enormous competitive advantage for those who can make the most sense out of it and take actions based on what they’re learning.


Spannende Beispiele für Big Data gruppieren sich derzeit vor allem um Twitter. Start-ups wie DataSift befassen sich damit, aus dem endlosen Strom von Tweets für den Nutzer relevanten Sinn und Mehrwert zu generieren. Robert Scoble hat heute ein ausführliches Interview mit Gründer Nick Halstead veröffentlicht:

Ein weiteres Beispiel ist das amerikanische Start-up fflick, das den gleichen Ansatz wie DataSift verfolgt, im Unterschied zu DataSift allerdings mit einem konkreten Anwendungsfall aufwartet: fflick extrahiert Kinokritiken aus Twitter. Gründer und CEO Kurt Wilms stand kürzlich bei This Week in Startups Jason Calacanis Rede und Antwort:

Kennen Sie weitere Beispiele? Dann lassen Sie es uns bitte in den Kommentaren wissen.

Lars Hinrichs sieht Big Data und Location als Trends

Im Juni feierte Xing-Gründer Lars Hinrichs sein Comeback mit HackFwd, einer Investmentfirma neuen Typs, die in junge Entwickler und deren Ideen investiert. In einem Interview nennt er jetzt neben Location (siehe Foursquare und Facebook Places) das Thema Big Data als einen der großen aktuellen Trends. Die Grundfrage für ihn lautet:

Wie verarbeite ich Millionen von Informationen gleichzeitig, um daraus interessante neue Applikationen für den Konsumenten herzustellen?


Big Data ist ein Schlagwort, das sich in den vergangenen zwölf Monaten aus der High-Performance-Ecke des IT-Markts an die Oberfläche gedrängt hat. Neben dem technologischen Aspekt des Umgangs mit sehr großen Datenmengen in sehr kurzer Zeit hat Big Data auch einen anwendungsbezogenen Aspekt: Dank Internet stehen dem einzelnen Nutzer heute weitaus mehr Daten zur Verfügung als er verarbeiten kann. Es geht darum, die richtigen Daten zur richtigen Zeit in aggregierter Form bereitzustellen.
Was das Thema Big Data für Start-ups interessant macht, ist die Tatsache, dass die Infrastruktur heute vorhanden ist, auf der neue Anwendungen leicht und schnell entstehen können. In den Worten von Lars:

Wir sind in einer Phase im Internet, wo es sehr viele etablierte Marktplätze gibt, Marktplätze wie Google App Store, Twitter, Facebook, iTunes. Hier brauchen wir für die neue Zeitrechnung im Internet eigentlich nur noch ein ganz, ganz kleines Team, was auf dem bestehenden Ökosystem sehr große Firmen aufbauen kann.