Andrew Keen, der sich als Kritiker des Web 2.0 bei so manchem einen zweifelhaften Ruf erworben hat, wird auf der next09 eine Keynote mit dem Titel „Digital Vertigo – Inequality, Anxiety and Isolation in the Social Media Age“ halten. Im Interview mit Spiegel Online gibt er einen Vorgeschmack darauf.
Viele Leute wollen nicht bei Web 2.0 mitmachen, weil es sie nervt. Aber sie haben keine andere Wahl. Idealismus wird durch Selbstmarketing ersetzt. Künstler, Journalisten, Musiker und Autoren der alten Schule haben keine Chance mehr. Wer überleben will, muss permanent an seinem Internet-Image feilen, seine eigene Ich-Tag aufbauen. Das Microblogging Twitter ist ein gutes Beispiel dafür. Hier ist eine neue Elite im Begriff zu entstehen. Die Hierarchie zwischen Talent und Publikum beginnt das Amateurhafte wieder zu verdrängen.