Craigslist

CraigslistHat eigentlich jemand Craigslist auf dem Schirm? Auf den ersten Blick sieht die Kleinanzeigen-Site so aus, als ob sie keinem was zuleide tun könnte.

Doch weit gefehlt. Signal vs. Noise, das Weblog von 37signals, zitiert erstaunliche Zahlen aus einem Artikel der New York Times:

Data collected by Nielsen/NetRatings show that eBay’s page views in
April 2005 grew by less than half a percentage point, compared with the
previous April. At Craigslist, page views grew 130 percent in the same
period. According to the company’s data, its traffic is now about a
fifth of eBay’s. And the operational efficiencies are astounding:
Craigslist has 18 employees; eBay has 8,800.

Nun gut, hierzulande sind die Lektionen noch nicht gelernt, die Ebay dem E-Commerce erteilt hat. Deutschland ist ja nur deshalb der wichtigste Auslandsmarkt für Ebay, weil wir dem Auktionshaus bereitwillig den Markt überlassen haben.

Aber vielleicht lohnt sich doch ein Blick auf Craigslist, nur ein ganz kleiner? Hamburg jedenfalls findet dort schon statt. Und RSS-Feeds hat Craigslist natürlich auch…

in Ebay | 169 Wörter

Bahn, Lidl, Ebay

LidlIst das eine climax ascendens? Kommt auf die Kriterien an. Bei Ebay jedenfalls gehen die gestern beim Lidl-Abverkauf von handverlesenen Einzelhandelskunden erworbenen 49-Euro-Tickets der Bahn derzeit für etwa das Doppelte über den Tresen. Das Angebot ist reichlich. Viele Schlauberger bieten die beiden Tickets einzeln an, wohl in der nicht unberechtigten Hoffnung auf Profitmaximierung zu Lasten Ahnungsloser.

Bahn, Lidl und Ebay können sich freuen: Die ohnehin schon große Medienberichterstattung geht weiter. Eine klassische Win-Win-Win-Situation.

in Ebay | 76 Wörter

Must read

Companice erklärt, warum es keinen Papst-Golf gibt (oder genauer: geben muss, um maximale Aufmerksamkeit zu erzielen). Vgl. auch die Analyse des Kollegen vom themenblog.

in Ebay | 25 Wörter

Warum verkaufen Autohersteller nicht direkt?

Warum sind die Websites von Automobilherstellern, obwohl aufwendig und teuer gemacht, letztlich austauschbar und überflüssig? Weil sie nicht verkaufen sollen, sondern zum Marketing gehören. Das hat nämlich eine ganze Reihe von Konsequenzen: So fallen sie in die Verantwortung von Führungskräften, die sich ansonsten mit TV- oder Printwerbung befassen – und deren von der Massenkommunikation bestimmte Maßstäbe mehr oder weniger unzureichend auf das Web übertragen.

Diese Leute beauftragen wiederum mehrheitlich Agenturen, die zu den Werbenetzwerken gehören – und also ebenfalls einer klassischen Werberdenke unterliegen, was völlig im Einklang mit ihren Auftraggebern steht. Dabei entstehen durchaus kreative Dinge, wie jüngst das Project Fox: Volkswagen richtet in Kopenhagen ein Hotel Fox ein und bewirbt damit den Europa-Start des gleichnamigen Kleinwagens. (Hat aber natürlich mit dem Web auch wieder nur am Rande zu tun.)

Wollten die Hersteller mit Hilfe ihrer Websites wirklich Autos verkaufen und nicht vor allem Marketing oder Kundenbindung betreiben, würden sie völlig anders aussehen. Und ich denke, das wird auch geschehen. Bislang überlassen die Hersteller den Internetvertrieb weitgehend ihren Händlern. Doch die setzten schon 2003 6,9 Prozent aller Neu- und Gebrauchtwagen über das Internet ab. Für 2005 wird eine Verdoppelung erwartet.

Für Neuwagen sind Ebay Motors/mobile.de, autoscout24, Euro Car Market oder pkw.de aber schlicht nicht das richtige Umfeld. Früher oder später sind die Hersteller gezwungen, mit eigenen Flagship-Stores im Web dagegen zu halten, wenn sie ihre Marke nicht beschädigen wollen. Dem stationären Handel machen sie schließlich auch Beine.

Brauchen Marken Powerseller?

Schrader meinte gestern, dass eBay in Deutschland erfolgreicher als anderswo ist, weil sich nur hier die Marken auf breiter Front dem Direktvertrieb verweigern. Ist es den Herstellern wirklich lieber, Powerseller Nr. 5.314 verkauft ihre Produkte online, als sie selbst? Mehr Mut, meine Herren.

in Ebay | 42 Wörter

Hat Ebay überzogen?

Nach Protesten vor allem von Powersellern macht Ebay in den USA die jüngste Preiserhöhung teilweise wieder rückgängig. Die Ausgangsfrage ist damit jedoch nicht beantwortet: Wieviel Prozent vom Umsatz kann Ebay kassieren, ohne sein Geschäftsmodell zu beschädigen? Fünf Prozent (bei Ebay.de) bzw. 5,25 Prozent (bei Ebay.com) sind kein Pappenstiel, sondern knabbern gewaltig an ohnehin knappen Handelsmargen. Auf mittlere Sicht könnte das dazu führen, dass Ebay sehr viel stärker von Herstellern direkt – unter Ausschaltung des Handels – genutzt wird, quasi als virtuelles Factory Outlet.

in Ebay | 94 Wörter