Barcamp Nürnberg: Der Sonntag

Die eigene Firma gründen
Richard Seibt vom „Linux Business Campus Nürnberg“ (LBCN) einem bundesweit operierenden Netzwerk zur Unterstützung und Beratung von Open-Source-Firmen, ging in einer Doppelsitzung – und unterstützt von anwesenden Gründern – die verschiedensten Aspekte einer Unternehmensgründung durch.
Skizziert wurde der Weg von der Idee über Teambildung – allein ist es schwierig, da war man sich einig – über das Konzept aus Marktanalyse, Businessmodell und Marktzugang – bis hin zur Finanzierung und Detailfragen, wie der Beteiligung von Mitarbeitern am Unternehmen.
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Seibts zentraler Tipp war, Netzwerke zu nutzen (Netzwerk Nordbayern, cyberone/doIT u.a.). Die dort stattfindenden Ideen-, Konzept- und Businessplanwettbewerbe stellen eine gute Chance für Start-Ups dar, zu qualitativ hochwertigen Businessplänen und guten Kontakten zu Geldgebern zu kommen. Man muss ja mit dem Gründen nicht warten, bis die Preisverleihung ist.Den Planungsaufwand hat man ja ohnehin. Die Preisgelder sollte man allerdings nicht als Geldzufluss von vornherein einbeziehen. Der Schutz der Plandetails wird in der Regel über NDAs oder Patente gewährleistet. Auch wenn das Bild vom unehrlichen Business Angel, der die Idee unter den Arm klemmt und mit einem anderen Team umsetzt auch hier an die Wand gemalt wurde.
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Interaktive Preismechanismen

Einen Einblick in die Forschung gibt hier demnächst der Frankfurter Diplom-Wirtschaftsinformatiker Oliver Hinz. Er bekommt von SinnerSchrader ein Stipendium, das ihm ermöglicht, seine Forschungsergebnisse auf internationalen Konferenzen zu präsentieren.
Und auf dem Fischmarkt. Freuen wir uns daher auf Berichte von der Hawaii International Conference on System Sciences, auf der Oliver Anfang Januar ein Papier vorstellen wird. Sein Forschungsthema sind interaktive Preismechanismen wie Auktionen und Reverse Pricing. Mehr dazu wird er demnächst hier selbst schreiben.

Barcamp Nürnberg: der Samstag

Realität versus Phantasie: Quo vadis Second Life?
Warum ist Second Life (SL) so erfolgreich? Warum zieht es aktuell so viele Firmenaktivitäten an? Welche Rolle spielen Metaverse bzw. Uni-Verse, den OpenSource-Konkurrenten? Verlieren Firmen ihre Investition in SL, wenn Konkurrenten Marktanteile absorbieren? All das sind Fragen, die in der Session zu Second Life eine Rolle spielten.
Einigkeit herrschte darin, dass Unternehmen, um in Second Life Aufmerksamkeit zu erreichen, einen Mehrwert bieten müssen: durch Event und Kommunikation – und das im Einklang mit der in der in SL herrschenden ‚Kultur‘. Nur ‚Klötze‘ hinzustellen, in denen man drei Turnschuhe kaufen kann, reiche nicht aus.
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Barcamp Nürnberg: Vorspann

Nach Berlin, Wien, Zürich und Köln findet das fünfte Barcamp deutscher Zunge an diesem Wochenende in Nürnberg statt. Bei dieser ‚un-conference‘ ist jeder Referent und keiner nur Zuhörer.
Nach einer Kick-off-Party am Freitag Abend entsteht das Konferenzprogramm am Freitag Abend am Samstag morgen an zwei Pinwänden. Entstanden waren die Barcamps in den USA als Gegenbewegung zu exklusiven Zirkeln, die sich unter dem Titel Foocamp auf Einladung von Tim O’Reilly trafen.
Zentrale Orgastelle eines Barcamps ist ein Wiki. Der Eintritt ist frei, Räume und Catering, Wifi und Beamer stellen Sponsoren. In Nürnberg ist sogar das Wirtschaftsreferat der Stadt einer davon. Kaffee, Frühstück und Lunch sind frei, es gibt WLAN und T-Shirts. Und jede Menge „Web 2.0“-Adepten von Entwicklern (die hier heftigst umschwärmt werden, wenn sie Drupal oder „Second Life“ kennen) über Blogger und Podcaster bis zu den Marketingexperten.
Diskutiert wird über Podcasts, Projektmanagement in Softwareprojekten, Firmengründungstipps , Gegenwart und Zukunft von „Second Life“ oder über die Frage, wie Google im Inneren tickt. In einem Raum ist die neue Wii-Konsole von Nintendo aufgebaut, bei der man beim Tennisspielen auch wirklich ins Schwitzen kommt – und wird eingehend getestet.
Ausführlichere Berichte folgen.

Weihnachten 2.0

Weihnachten 2.0 @ SZ-Mediathek
Mit dem freundlichen Hinweis auf die Weihnachtsaktion der Neuen Informatik erinnert mich Maximilian Diener an den Stapel noch zu versendender Weihnachtskarten auf meinem Schreibtisch.
„Feiern Sie Weihnachten 2.0“, lese ich auf der Karte der Informatik, „…mit Ihrer Social Community vor dem Weihnachtsbaum, generieren Sie Content mit lieben Briefen und Gedichten, und lassen Sie auch einmal andere für sich arbeiten!“
Zum Beispiel so: Scholz & Volkmer lässt Geschenke denken, die Neuen Informatiker empfehlen Bücher.

Mit Hochdruck

Philipp Schindler, Nordeuropachef von Google, streut im Interview mit Horizont (die ersten drei Fragen samt Antworten gibt es für Abonnenten auch im Web) den Medienunternehmen etwas Sand in die Augen:

Medienunternehmen erstellen Inhalte orginär selbst und beschäftigen Redakteure. Google beschäftigt dagegen extrem viele Ingenieure und Programmierer – deshalb sind wir ein Technologieunternehmen und kein Medienhaus. Vielleicht haben wir diesen entscheidenden Unterschied in der Vergangenheit nicht genügend kommuniziert.

Was Google aber überhaupt nicht kommuniziert und Schindler auch nicht, ist die Tatsache, dass Google mit Ingenieuren und Programmierern extrem vieles von dem macht, was Medienhäuser mit Redakteuren und Anzeigenverkäufern tun. Um da noch einmal Robert Young (GigaOM) zu zitieren:

The only way for traditional media companies to leverage the core competencies they have today in order to compete with Google’s Ad/OS, in the long run, is to start breeding ad salespeople who will have the expertise and capability to sell across all media platforms. Sure, that’s feasible… when pigs can fly.

„Mit Hochdruck“ arbeitet Google laut Schindler an zwei Themen:

  1. Das Geschäftsmodell und die Logik von Adsense sollen auf Video-basierte Inhalte übertragen werden.
  2. Für den Urheberrechtsschutz soll eine Lösung gefunden werden, die alle Seiten zufriedenstellt.

Wir werden sehen.

Analyse ist keine graue Theorie

Nach einer kürzlich von McKinsey & Company veröffentlichten Studie besteht das größte Problem der Marketiers im (wilden) Wachstum der Medienkanäle, Kundensegmente und Produkte. Marketingabteilungen sind daher immer stärker gezwungen, Komplexität zu reduzieren. Dies gelingt ihnen am besten mit der Unterstützung moderner Mess- und Steuerungssysteme, fokussierten Planungsprozessen und kennzahlgestützten Steuerungsmechanismen.

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Laut Peter Kim von Forrester Research ist vor dem Hintergrund der zunehmenden Fragmentierung der Medienlandschaft die Etablierung eines holistischen Marken Monitoring von Nöten, das auf der Sammlung, Aggregierung, Analyse und Interpretation von Marketing-Daten basiert. Paula Sneed, Marketing Executive Vice President bei Kraft Foods, Inc. wünscht sich in diesem Zusammenhang mehr “observational and predictive tracking.”
Nach Prof. David Reibstein sind es insbesondere diese immateriellen Werte (intangible assets), die die wesentliche Treiber für Wertsteigerung von Unternehmen sind. „It’s hard for us to gain support for marketing when we’re only given financial data.“
Marketing Kennzahlen müssen jedoch mehr bewirken als dass bloße Befüllen von Excel Spreadsheets. Vielmehr geht es darum, auf der Basis gesicherter Erkenntnisse Marketing-Maßnahmen zu entwickeln, die entsprechende positive finanzielle Konsequenzen nach sich ziehen. Marketing ist eben auch ein Tuwort.

Live von der Le Web 3

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Seit gestern trifft sich das Who is who der europäischen Webszene in Paris auf der Le Web 3. Von dort berichtet live unser Korrespondent Mark Pohlmann. Hier sein erster (von gestern) und sein zweiter Bericht. (Simon Perres ist übrigens in Deutschland besser als Schimon Peres bekannt.)
Die angekündigten Live-Videos funktionieren dem Anschein nach nicht. Nachtrag 14:27 Uhr: Gerade fängt mein Kopfhörer an zu quaken – es gibt ein Livebild aus Paris.