YouTube für Daten ist online

swivel.com
Kein Tag, an dem nicht eine neue Web-2.0-Idee an den Start geht. Nun gibt es auch eine Community für Numbercruncher: Swivel ist online. Auf den ersten Blick ist eher Unrelevantes zu verzeichnen, wie zum Beispiel der Vergleich von Weinkonsum- und Verbrechensentwicklung.
Fraglich ist in meinen Augen vor allem, ob jemals wirklich interessante Analysedaten – etwa fortgeschrittene Web-Analyse, CRM-Daten aus Unternehmen oder wissenschaftliche Analysen – einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden (können).
Dennoch in meinen Augen eine sehr interessante Idee, die nicht nur das Tekki-Herz höher schlagen lässt – auch wenn es in dieser kritischen Zielgruppe nicht ganz einfach wird. Zu hoffen ist, dass die aktive Swivel-Community wächst und das Bewertungs- und Feedbacksystem die Relevanz und Qualität steigern helfen.

It’s magic

Visual Sciences

Kaum eine neue Technik, die nicht auch durch Web-Analyse-Instrumente trackbar wäre. Flash, Ajax, Streaming Media und RSS sind für einen gestandenen Web-Analysten heute eigentlich keine Herausforderung mehr. Die Toolauswahl wird vor dem Hintergrund eines intensiven und rasanten Wettbewerbs immer schwieriger. Gegenwärtig wird der immer schärfere Wettbewerb unter den Softwareherstellern vor allem durch die aggressive Preisgestaltung sichtbar. Unternehmen profitieren hiervon, momentan aber tut sich auch einiges in Sachen Innovation. Der Kampf um die vorderen Plätze bei den Web-Analyse Tools geht in die nächste Runde.

Wurde bislang Web-Analyse von der Bestandskundenanalyse getrennt betrachtet, nehmen sich einige Hersteller nun dieses heiligen Grals der Fusion aus Business Intelligence und Web-Analyse an. Wer macht das Rennen? Ein Blick auf die Forrester Wave™ zeigt: Visual Sciences ist rechts oben – umringt von Bekannten wie Omniture und WebTrends.

PR-mäßig zumindest tut sich bei Visual Sciences am meisten. Auch das Personalkarussel dreht sich dort offenbar schneller. Eric Peterson, der von Jupiter Research zu Visual Sciences gewechselt war,

“because ** I believe ** the Visual Sciences platform is the most powerful technology available today for web data analysis”,

hatte zu Jahresbeginn den Reigen eröffnet. Nun hat Jim MacIntyre, ehemals CEO von Visual Sciences, auch die Führung von WebSideStory übernommen.

Ich kenne jedoch niemanden in Deutschland, der wirklich weiß, was nun tatsächlich hinter Visual Sciences steht oder was dieses Produkt eigentlich kann. Wir durften uns nun selbst einen ersten Überblick verschaffen.

Auf jeden Fall beeindruckend ist das graphische Erscheinungsbild des Produktes. Ja, in der Tat eine eher ungewöhnlich emotionsgeladene Visualisierung von Daten wird angezeigt, will man einige Dimensionen in eine Tabelle bzw. Graphik einbeziehen. Ich glaube ohne Nachfragen, dass bei Visual Sciences ehemalige Spielentwickler und wohl auch gegenwärtige Gamer tätig sind. Der dunkle Hintergrund der Anwendung, die 3D-Visualisierung und die schnelle graphische Umsetzung lernt man nach kurzer Zeit schätzen.

Der Analytiker interessiert sich eher weniger für diese Darstellung, wohl eher über die nun offenbar nach vorn verschobenen Grenzen der Datenaufbereitung. Visual Sciences läuft auf Intel, benötigt keine Oracle-Datenbanken und basiert auf einem neuentwickelten Datenmodell, das unter Performance-Gesichtspunkten alles Dagewesene in den Schatten stellen soll (game-changing technology). Dies suggeriert zumindest, dass die Beantwortung einer analytischen Frage, eine Segmentierung oder eine Auszählung schnell und unkompliziert auszuführen seien. Und in dies in 3D.

Leider konnten wir uns die Applikation nur auf einem lokalen Rechner anschauen. Ein erster Schulterblick, der ein wenig in die vorweihnachtliche Zeit passt: Visual Sciences ist zunächst einmal ein Versprechen. Ein Versprechen innerhalb der hoch innovativen Web-Analyse-Branche, ein Versprechen an alle frustrierten Analytiker.