Warum wir Google+ für Google Apps wieder abschalten – und Google das auch tun sollte

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Gleich vorweg: wir bei SinnerSchrader lieben Google Apps!
Daher haben wir uns auch gefreut, als Google vor rund drei Wochen Google+ für Google Apps freigeschaltet hat. Die gute Integration von Google+ macht wirklich Spaß und ist durch das Circlen von Domain-Nutzern eine sehr schöne Ergänzung unseres Intranets. Auf den ersten Blick. Allerdings beschlich mich schon bei der Einführung ein seltsames Gefühl.
Nach drei Wochen ausführlichen Testens werden wir diese Woche unseren 400 Kollegen die Google+ Accounts wieder entziehen. Google hat mit der überstürzten Einführung von G+ für Google Apps nach meiner Meinung massive Architekturfehler macht, die eine Nutzung unmöglich machen:

  1. Durch die Klarnamen-Policy sind Nutzer quasi gezwungen, ihre privaten Google+ Accounts aufzugeben. Tun sie es nicht, gibt es doppelte Geister-Accounts, die zur kompletten Verwirrung führen und ein persönliches Netzwerk in die Schizophrenie treiben. Beispiel: Mein Profil und das meines alter ego – oder war es umgekehrt?
  2. Der Admin einer Google App Domain (zum Beispiel auch sinnerschrader.com) hat vollen Zugriff auf alle G+ Profile, damit ist eine private Nutzung von G+ für alle unsere Kollegen faktisch ausgeschlossen (umgekehrt: man stelle sich vor, unsere Admins hätten Zugriff auf alle Facebook-Accounts unserer Mitarbeiter…)

Zudem ist noch völlig unklar, wie ein angekündigtes Migrations-Tool funktionieren soll. Wie und welchen Content kann und darf der Nutzer, wenn er beispielsweise das Unternehmen wechselt, in einen privaten Google oder neuen Domain-Account transferieren? Gar keinen? Alles? Wie werden „private“ und „berufliche“ Inhalte unterschieden? Meine Vermutung: an diesem Problem beisst sich Google gerade selbst die Zähne aus. Das Problem scheint mir nicht lösbar.
Fazit: Google+ für Google Apps ist undurchdacht und die Einführung durch Google, wohlwollend formuliert, schlecht kommuniziert. Man könnte auch sagen: wer so ein Produkt für 30+ Millionen Google Apps Nutzer freischaltet handelt leichtsinnig und gefährlich. Beim aktuellen Stand des Produktes, sollte Google G+ für GApps besser heute denn morgen wieder abschalten.

Gute Zahlen

Bei uns gehen die Uhren anders. Hier ist gerade Mitte Februar, und deshalb hat SinnerSchrader heute vorläufige Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr veröffentlicht. Die Zahlen – 17 Prozent Umsatzanstieg auf 18,5 Mio. Euro, operatives Ergebnis an der Millionengrenze – können sich durchaus sehen lassen.

Der nächste Termin für die Freunde der harten Zahlen ist der 13. November. An diesem Tag legen wir den endgültigen, geprüften Jahresabschluss 2006/2007 und eine Prognose für das Geschäftsjahr 2007/2008 vor. Das ist dann Mitte März.

Genug verwirrt? Unser Geschäftsjahr beginnt am 1. September und endet am 31. August, deshalb die Zeitverschiebung.

Lead-Agentur der Zukunft

PAGE 11.2007
Im Frühjahr antwortete Matthias Schrader auf die ketzerische Frage, ob die Klassik tot ist:

„Ein klares Ja! Die Lead-Agenturen der Zukunft werden Interactive-Agenturen sein, die Klassik hat nur noch dienende Funktion.“

Dies ist das Titelthema der Page 11.2007, die am 4. Oktober erscheint. Im Heft kommen Kreative und Kunden zu Wort.

Jedem sein Einzelstück

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Die Produkte bei DaWanda sind individuell und liebevoll gestaltet – das galt von Anfang an. Jetzt machen’s Claudia Helming und Michael Pütz möglich: Jeder Nutzer kann auf Wunsch Einzelanfertigungen erhalten.
Die Tasche lieber eine Nummer größer? Das Buch im grün-geblümten Umschlag? Noch einen anderen Verschluss? Im DaWanda Style Lab gibt es bislang 26 Produkte, die nach eigenen Vorlieben maßgefertigt werden. Weitere Produkte sollen zügig folgen, und zwar unabhängig von der Produktkategorie, sprich: Taschen, Schmuck, Tapeten, Möbel, Bücher, Mode etc. – eine Form standardisierter Produktindividualisierung, die weltweit einmalig ist.

Mit dem Style Lab öffnet DaWanda neue Möglichkeiten in der Hersteller-Kunden-Beziehung. Der Kunde wird in die Produktgestaltung involviert, wird so selbst zum Designer. Er kann eigene Ideen und Vorstellungen einfach und mit wenig Aufwand realisieren lassen, und bekommt am Ende genau das, was er wirklich will. Das Style Lab macht die Kundenkommunikation schneller, klarer und auch sicherer. Und davon profitieren selbstverständlich auch die Hersteller, um auf die Wünsche der Kunden einzugehen.

Das Style Lab ist eines der neuen Elemente nach dem umfangreichen Relaunch von DaWanda, genau wie Coloranda, das alle Produkte zu einer bestimmten Farbwahl anzeigt. Das sieht schon schräg aus, deshalb noch ein Bild:
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Dawanda ist im Dezember 2006 gestartet. Aktuell gibt es mehr als 3.000 Anbieter und mehr als 20.000 Produkte mit einem Warenwert von 2,5 Mio. Euro.
Disclaimer: DaWanda ist Kunde von SinnerSchrader.

Get closer to the consumer!

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Den Konsumenten gehört die Macht. Das Unternehmen Ecco reagiert darauf mit der Neuausrichtung seiner weltweiten E-Commerce- und Internetstrategie. Die Marschrichtung heißt: „We have to get closer to the consumer“.
An der Integration des Konsumenten arbeitet SinnerSchrader und baut zur Zeit den internationalen Direktvertrieb via Web für Ecco auf. Erstes Etappenziel: Realisierungsstufe Nummer eins Anfang August, zwei weitere folgen Anfang und Mitte des nächsten Jahres. Oben ein erster Blick hinter die Kulissen.

Sonnige Zukunft

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Daniel Druhm, Denis Richard und Jochen Illius (v.l.)
Wenn das keine erfreulichen Startvoraussetzungen sind: „Die Zukunft sehe ich sehr sonnig hier“, sagt Daniel Druhm zu seinem (Wieder-)Einstieg bei SinnerSchrader in Frankfurt. Gemeinsam mit Denis Richard (neu) und Jochen Illius (schon länger dabei) wird er künftig den Ausbau von SinnerSchrader in Frankfurt voranbringen.
Daniel Druhm, 34, übernimmt die Teamleitung Beratung und die Funktion des Standortsprechers. Denis Richard, 33, wird Leiter des Teams Technik. Jochen Illius, 33, übernimmt die Leitung der Kreation. Daniel: „Wir möchten hier im Rhein-Main-Raum wahrgenommen werden als selbstständig agierende Agentur – das war nicht immer der Fall. Wir haben hier jetzt ein komplettes Führungsteam mit drei Teamleitern, die direkt mit der Geschäftsführung in Hamburg zusammenarbeiten. Und: Wir suchen Mitarbeiter! Wir wollen aufstocken und sind auf der Suche nach den besten Köpfen.“
Was sie an ihren neuen Positionen reizt, haben wir sie gefragt. Für alle drei die spannendste Sache: Der Standort Frankfurt ist wichtiger Bestandteil der Neuausrichtung von SinnerSchrader. Daniel Druhm, der das Unternehmen bereits seit 2001 kennt, dazu: „Wir haben mit SinnerSchrader in Frankfurt viel vor, wollen näher ran an die Kunden und das komplette Dienstleistungs- und Beratungs-Portfolio anbieten.“
Jochen Illius ist überzeugt: „Was wir hier versuchen, wird einfach die Zukunft sein. Wir glauben, dass Interactive-Agenturen in Zukunft den Lead übernehmen werden. Genau dort wollen wir ansetzen. Es ist extrem spannend, an dieser Entwicklung teilzuhaben.“
Denis Richard, der zum 1. September von Neue Digitale zu SinnerSchrader wechselt, ergänzt, dass SinnerSchrader nun standortbezogen seine Kunden bedienen kann: „Das Potenzial von SinnerSchrader in Frankfurt ist groß, verschiedene Kunden haben bereits angeklopft. Projekte, die in Frankfurt angesiedelt sind, sollen von dort aus auch umgesetzt werden.“ Er freut sich insbesondere auf konsumentenorientierte Projekte und Prozesse – mit viel Nutzwert für den User statt „Kreativität als Selbstzweck“.
Na klar: Alle drei haben langjährige Erfahrung im Projektgeschäft. Daniel kommt aus der technischen Projektleitung – eine Postion, die er bei SinnerSchrader schon innehatte. „In der Zwischenzeit bin ich dann immer näher an die Kundenfront herangerückt und habe Projektleitung von der technischen Sicht bis hin zu Online-Kampagnen und der Entwicklung von E-Commerce-Strategien gemacht.“
Denis arbeitet seit über neun Jahren im Internetbereich und hat alle Höhen und Tiefen miterlebt, dabei fast nur internationale Kunden betreut, und dort die größeren und prozesslastigeren Projekte. „Außerdem bin ich wachstumserprobt, da meine Abteilung innerhalb von drei Jahren von null auf 12 Personen gewachsen ist.“
Und Jochen? Er ist seit 2004 bei SinnerSchrader in Frankfurt und schätzt den dortigen engen und sehr partnerschaftlichen Kundenkontakt. „Außerdem kenne ich die Besonderheiten, wenn Technik und Design im Projektgeschäft aufeinanderprallen, ganz gut. Aber: Nur aus dem Zusammenspiel beider Disziplinen entsteht das Besondere.“
Haben sie Traumkunden? Jochen Illius bringt es auf den Punkt: „Mein Traumkunde ist ein sehr mutiger“ – bereit, Experimente zu wagen und diese dann auch intern zu vertreten. Daniel Druhm: „Jemand, der Visionen für einen erfolgreichen Auftritt in Web-2.0-Welten zusammen mit uns gestalten möchte, der gemeinsam mit uns innovative Wege gehen möchte.“ Auch Denis Richard wünscht sich Kunden, deren Lösungsansätze nicht bereits fertig in der Schublade liegen.
Last but not least freut sich Jochen Illius auch darüber, dass einfach die Chemie stimmt: „zwischen Daniel, Denis und mir und nicht zuletzt im gesamten Team“. Das gefällt! SinnerSchrader wünscht allen Frankfurter Kollegen auch von hier aus gutes Gelingen und viel Spaß.

Überholungstäter

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Dabei sein ist alles: bei der diesjährigen Frankfurter JPMorgan Chase Corporate Challenge, mit weit über 60.000 Teilnehmern das angeblich größte Laufereignis der Welt, starteten gestern auch sieben SinnerSchrader-Mitarbeiter aus Hamburg und Frankfurt. Der Gesamtsieg bleibt ein langfristiges Ziel, momentan geben wir uns noch mit dem Titel „Hamburgs schnellste Interactive-Agentur“ zufrieden.
Nachtrag: Auch den Frankfurter Wettbewerber Neue Digitale, in Frankfurt gleich mit vier Teams am Start, konnten wir auf die Plätze verweisen. Das schnellste ND-Team kam mit insgesamt 102:31 Minuten ins Ziel. Unser schnellstes Team war schon nach 100:37 Minuten fertig.

Blending the Future of Shopping

It’s out, it’s official, and I’m finally allowed to discuss it: the project on which I’ve spent a fair bit of time in the last six months is online. Almost anyone who reads this blog is certain to have at least a vague idea of how a web site comes into being, but most of you are unlikely to have any idea how an application for Windows Vista goes from being an idea to becoming a product.

This will be the first in a few posts discussing various aspects of the OTTO Store development process. Keep in mind I’m a designer, so there won’t be any ingenious code snippets, no opinions on .Net and no advice for improving performance. I’ll just be relating what I can about how we got the OTTO Store to where it is, what I learned on the way, and what I think of the process.

For quite a few months, day in and out, my constant companion has been Blend, which means it’s earned the right to have a whole post dedicated to it.

What’s the Big Deal?

First off, for those new to the whole subject, here’s the quick run-down. Microsoft’s new operating system, Vista, is a big step beyond the Windows we all know (and love, or love to hate). I won’t go into the details (because I’m not techie enough) but as I understand it, Microsoft started from the ground up and rebuilt the whole thing. One of the things they invented along the way was XAML, which is pronounced “zammel” and stands for eXtensibel Application Markup Language. At first it sounds a lot like XML, but the “A” is XAML hints at the important difference: XML is “a markup language for documents containing structured information” (from xml.com), but XAML describes and defines applications, not documents. This difference, and what a big deal it is, should become apparent shortly.

What Blend Is

Blend is a program, codenamed “Sparkle” during its development, which belongs to the Microsoft Expression suite of tools. XAML is a markup language, which of course means you can edit it in a text editor, but if you want to work visually with XAML, you need Blend. During the development of the OTTO Store, we were working in partnership with Microsoft, so we had access to Blend from the early alpha phases on to today’s beta 2 version, which you can download and try out for yourself.

The idea behind Blend is one that it took some getting used to. You can draw shapes (all vector based) define colours, set type, whatever. But as you’re doing this, Blend is generating XAML in the background, i.e. Blend is a WYSIWYG XAML editor. You can also switch to a XAML view, and edit the markup directly. Most designers I’ve described this to have said, “oh yeah, I know that from Dreamweaver and GoLive.” Well, yes, sort of. The big difference is that with GoLive you’re only fiddling with HTML, which means you’re only defining structure for your texts and images, but you’re not creating the images themselves. In Blend you usually are, the exception being bitmaps, which you import from elsewhere. And in Blend, you’re producing layouts and graphics for an application, not a web page, which means when you’re done, your XAML will be compiled and displayed in a window like any other app. No Explorer, no Firefox, no plugins.

What Blend Isn’t

Although it may pain my colleagues at Microsoft to hear it, Blend isn’t in my opinion a design tool.

At it’s best, design is a process of playing around. The best design tools are still, and always will be, a pen and a nice sketchbook, because they’re so simple, so intuitive and so unlimited. When I’m designing something new, I need to be able to try out anything I want to, I make 20 micro-decisions every minute, and throw away 99% percent of everything I do. This is normal. The right-brain process of playing around, without any thought of how the product will be executed or what’s possible and what’s not, is what leads a designer to an excellent result.

Blend is a production tool. If I want to lay out something in Blend, I have to immediately make a number of technical decisions. For example, XAML has numerous different kinds of containers, which have different properties. So the first step in laying anything out in Blend is the question, “should I put this in a StackPanel or a Grid?” These kinds of questions are extremely left-brained, and pull the handbrake if you’re in a playing around right-brained phase.

First Right, Then Left

All of this was pretty quickly apparent to us at the beginning of the OTTO Store project. So, although Blend was supposed to bring the worlds of designers and developers together, and it was envisioned as the one tool for everything, we did, just as we do for web sites, design the basic look and key screens in Photoshop. These screens served as guidelines for the production designers (myself and Henrik Rinne) who were working in Blend. Once we had enough of the app in Blend, it became possible to make changes to the design details directly in Blend, and our Photoshop screens become less and less important. But I can’t imagine how we would have ever achieved the slick look of the Store without a right-brained phase in Photoshop.

The Right Tool for the Job

Even more importantly, it would have been impossible to conceive of and design the OTTO Store in Blend, simply because the tool defines its result. You won’t be cutting any wood with a hammer. If we’d worked in Blend from the start, we would have been so involved with what works and what doesn’t that we would have constantly limited our ideas, i.e. not played around enough. As it was, half of the ideas in the screens were met with blank developer/production designer stares and “um, I don’t think we can do that,” but in many cases we stuck to the idea, and worked out how to do it anyway. Unlike most applications, the OTTO Store was clearly defined as a style project from the start, so we had the rare situation of developers working towards a design and user experience vision, instead of designers attempting to create pretty window dressing for a pile of functionality. Judging by reactions to the Store, I’d say the difference is evident.

Originally published at mattbalara.com