Alle Macht dem Konsumenten

Alle Macht dem Konsumenten

Geld regiert die Welt. Oder ist es doch der Konsument, der sein Geld ausgibt – und damit bestimmt, was produziert wird? Erfrischend lakonisch sprach Nico Lumma gestern davon, wie die Shoppero-Macher auf der Suche nach den passenden Anreizen für die produktempfehlenden Massen auf das gute, alte Geld verfallen sind.

Mit Geld kann man eine Menge anfangen. Man kann es sparen, man kann es investieren oder einfach ausgeben und dafür schöne Sachen kaufen.

Das Web, nicht erst seit Versionsnummer 2.0, hat die Kräfteverhältnisse verändert. Der Konsument hat die Macht übernommen. Jetzt bestimmt er nicht nur mit seinem Geld, sondern redet auch noch mit und macht Meinung. Und verdient womöglich sogar damit selbst wieder Geld.

Das Aufregerthema der next07 war zweifelsohne das völlig harmlose und geradeaus gedachte Lumma/Kunathsche Shoppero. Zu Recht? Die Aufregung zeigt jedenfalls, dass die Debatte in diesem Jahr endgültig beim Gelde angekommen ist.

Das ist gut so, denn einer muss auch im Web x.0 am Ende die Rechnung bezahlen. Und das ist normalerweise in einer funktionierenden Marktwirtschaft der Konsument, der souveräne.

Die Welt der Parallelwelten

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Hamburg hat mit Hamburg@work einen sehr aktiven Unterstützer der Games-Branche: Mit dem Projekt Gamecity Hamburg vernetzt Hamburg@work national und international die Branche der digitalen Spieleunterhaltung. Dementsprechend sind wir sehr stolz, den Förderverein als Sponsor für den Themen-Track „Parallelwelten“ gewonnen zu haben. Morgen auf der next07 werden folgende Themen besprochen:
Götz Hamann von der Zeit befragt drei Jugendliche als Kunden von morgen: Wie gehen sie mit verschiedenen Identitäten, virtuellen Welten und sozialen Netzwerken um?
Um „Reales Geldverdienen in virtuellen Welten“ geht es im Vortrag von Dr. Rainer Mehl, Leiter Strategy & Change Consulting, IBM Deutschland und Nordosteuropa.
Rowan Barnett, Redaktionsleiter von The AvaStar, berichtet vom Boulevard-Wochenmagazin Nr. 1 in einer virtuellen Welt.
Und Dr. Andreas Gerber, Geschäftsführer von X-aitment, erläutert, was „Künstliche Intelligenz in der Spielwelt“ zu tun vermag, sprich: Wann wir an Raumschiff Enterprise andocken.
Last but not least möchte ich an dieser Stelle noch auf den Neptun Crossmedia-Award hinweisen. Hamburg@work kürt am 31. Mai die beste Crossmedia-Kampagne des Jahres 2006. Besondere Spannung verspricht das Veranstaltungsformat: Die Finalisten treten vor dem anwesenden Fachpublikum ab 14 Uhr gegeneinander an. Das Plenum aus Marketing- und Kommunikationsexperten bildet gleichzeitig die Jury, die „live“ über ein elektronisches Voting-System den Gewinner des „Neptuns“ auswählt. Wer daran teilnehmen möchte, folge bitte dem Link.

Innovation Camp

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Noch wenige Stunden bis zur (ausverkauften!) next07. Wer spricht worüber? Hier mal ein Blick auf das Innovation Camp. Hier werden Start-ups, Visionen und kreative Ideen vorgestellt und diskutiert, die das Potenzial haben, ganz groß zu werden. Aber es eben noch nicht sind. Die Stars von morgen könnte man titeln, wenn man’s gerne schmissig hat.
Jan Miczaika, Gründer und Geschäftsführer Hitflip: „Post-Commerce: Trading in a 2.0 World“
Alexander Artopé, Mitgründer und Geschäftsführer smava: „Kreditmarktplätze – ein neuer Trend in der Finanzindustrie“
Claudia Helming, Michael Pütz, Gründer und Geschäftsführer DaWanda: „Der gefühlte Mehrwert oder Die Sehnsucht nach Individualität“
Christian Clawien, PR-Manager, Mister Wong: „Die Schwarmintelligenz von Links“
Stephan Uhrenbacher, Geschäftsführer Qype: “Coopetition with Google. Strategien für ein sinnvolles Miteinander.”
LaFraise (Matthäus Krzykowski, Geschäftsleiter) versus Charitees (Anton Jurina, Gründer): „Nicht das T-Shirt, die Botschaft ist das Produkt“
Host des Innovation Camps ist die Deutsche Bank. Genauer gesagt, der Bereich Personal and Corporate Banking IT/O. Wer vom vielen Zuhören geschwächt ist, kann sich zwischendurch/hinterher/ständig in der Deutsche Bank Lounge erholen.

Eroberung von Faszinationswerten

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„Partizipation ist an einen enormen Zeitbedarf geknüpft“, sagt Keynotesprecher Prof. Dr. Norbert Bolz im Interview zur next07. Und wer ist der Gewinner im Kampf um die Aufmerksamkeit des Konsumenten, haben wir ihn gefragt. Seine Antwort:

Im Zeitalter des „Information Overload“ wird nicht der sich durchsetzen, der ein Mehr an Informationen bietet, sondern der, der fasziniert.

Der Philosph und Medienwissenschaftler spricht auf der next07 über die Zukunft der interaktiven Medien.

Reales Geldverdienen in virtuellen Welten

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„Es gibt einen klaren Trend in der Produktgestaltung, potenzielle Käufer mit einzubeziehen“, sagt Dr. Rainer Mehl im next07-Interview auf die Frage, inwieweit Unternehmen die Nutzer von virtuellen Plattformen einbinden.

„So stellt zum Beispiel Adidas seine Schuhe in den virtuellen Shop und beobachtet, welche gekauft werden. Daraus ergibt sich eine gute empirische Grundlage für die Produktentwicklung.“

Dr. Rainer Mehl, Leiter Strategy & Change Consulting bei IBM Deutschland und Nordosteuropa, spricht auf der next07 über das Potenzial für Produkte und Geschäftsmodelle in den virtuellen Welten.

Virtueller Reporter

Regis Braathens (Foto: SL-News.net)
Sein Leben als virtueller Reporter fühlt sich überraschend normal an, sagt Rowan Barnett aka Regis Braathens im next07-Interview. Barnett ist Redaktionsleiter von The AvaStar, dem ersten Boulevard-Wochenmagazin in Second Life.

Eine Zeitung in Second Life zu machen ist nicht so anders wie eine Zeitung im echten Leben. Die kleinen Unterschiede sind, dass ich wenig mit meiner Redaktion telefoniere, und wenige Redakteure habe ich persönlich kennen gelernt – die anderen kenne ich nur als Avatare.

Auf der next07 spricht Barnett/Braathens über sein Leben zwischen Real Life und Second Life.

Konvergenz findet endlich statt

„Neu ist in Zukunft, dass TV-Marken jedem Zuschauer sein persönliches Programm zusammenstellen“, sagt Tobias Trosse im Interview zur next07. „Individualisiertes Fernsehen wird die spannendste und bedeutendste Errungenschaft für den Zuschauer.“
Die Basis des Ganzen: Da Konvergenz endlich stattfindet, kann der Fernseher künftig so bedient werden wie heute der Internet-PC – als PC mit großem Monitor. Und:

User-generated Content oder auch Prosumer Content sind Modewörter und werden in punkto Fernsehnutzung massiv überschätzt. User-generated Content wird nur einen geringen Teil ausmachen, und es ist gefährlich, ihn als Allheilmittel zu sehen. Im Übrigen ist der „user-generated Content“ auf den gängigen Videoplattformen meist lediglich „user-recorded Content“.

Der Geschäftsführer von Televised Revolution spricht im Track Medien 2.0 auf der next07 über seine Mitarbeit an der Zukunft des Fernsehens.

Nix geht mehr ohne den Konsumenten

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„Die Marken müssen raus aus ihrem Elfenbeinturm“, sagt Trendforscher Nils Müller im Interview zur next07. Der Gründer von TrendONE spricht auf der next07 die Visionary Note.
Der Schlüsseltrend Media 3.0 hat Web 2.0 abgelöst, erklärt Müller:

„Media 3.0 bedeutet ‚Jump in’ – jeder lebt im Medium und verschmilzt mit dem Medium. In Web 1.0 war man Zuschauer, in Web 2.0 konnte man als Direktor bestimmen, was passieren soll – und in 3.0 ist man selbst der Darsteller in den virtuellen Welten.“