Am 17. Juni 2009 findet das zweite Social Commerce Forum in Bad Homburg statt. Diesjähriges Motto ist Mode und Lifestyle. Diskutiert werden Erfolgsstrategien und Erfahrungen der Branche im Social Commerce.
Der Begriff Social Commerce steht für Verkaufen im Web, das ein soziales Erlebnis für den Endkonsumenten darstellt. E-Commerce mit Community-Charakter sozusagen.
Matthias Schrader, Geschäftsführer von SinnerSchrader, wird das Social Commerce Forum mit seiner Keynote zum Thema „Mode 2.0 – Merkmale, Herausforderung und Strategieansätze“ und als Diskutant bereichern.
Wie trnd und Jägermeister sich nichts schenken
Ein furioses Duell lieferten sich Martin Oetting (trnd) und Sven Markschläger (Jägermeister) unter der Moderation von Sascha Lobo auf der next09. In dieser überaus sehenswerten und höchst unterhaltsamen halben Stunde trafen zwei Ansätze des viralen Marketings aufeinander, die unterschiedlicher fast nicht sein könnten.
Für Martin Oetting muss das Ziel aller viralen Marketinganstrengungen sein, die Konsumenten zur Auseinandersetzung mit dem Produkt zu motivieren. Lustige Filmchen auf YouTube hingegen lenken nur ab, wenn sie nicht wie im Falle von Will It Blend? selbst eine amüsante Produktpräsentation sind.
Sven Markschläger hingegen zeigt just jene lustigen Filmchen, die Martin Oetting für überflüssig hält, und plädiert für eine spielerische Auseinandersetzung mit dem Thema. Das Marketing müsse sich mit den Möglichkeiten viraler Kommunikation vertraut machen und Erfahrungen sammeln.
Für Crowdsourcing, also die Einbeziehung des Konsumenten bereits in die Produktentwicklung, erscheint beiden die Zeit noch nicht reif. Weder seien die meisten Marketingverantwortlichen dazu bereit noch biete es sich für einen Familienbetrieb mit einer Monomarke wie Jägermeister an, neue Produkte auf den Markt zu bringen.
Share Economy: The Next Retooling
Share Economy war das Leitmotto der next09, die wir in der vergangenen Woche auf Kampnagel auszurichten die Ehre hatten. Ein schillerndes Motto, das auf der Konferenz eine ganze Reihe spannender Interpretationen fand.
Matthias Schrader interpretierte die Share Economy in seiner Keynote am 5. Mai als the next retooling, zu deutsch etwa die nächste Umrüstung. Seine These: „In der Share Economy lernen wir gerade, Tools zu teilen. Danach sehen die Dinge anders aus.“
Diese Shared Tools unterscheiden sich in zentralen Aspekten von den gewohnten mechanischen Tools wie der Laubsäge und intellektuellen Tools wie der Formel für die Uran-Kettenreaktion: Sie sind frei erhältlich (wie die besagte Formel), und gleichzeitig lassen sich mit ihnen neue Dinge bauen (wie mit der Laubsäge).
Die Folien zur Keynote gibt es auf SlideShare. Ihre Bewertung können Sie auf SpeakerRate abgeben.
Facebook? Jeff Jarvis wäre lieber Google
Armes Facebook. Da gingen Jeff Jarvis (li.) und Umair Haque gestern auf der next09 hart mit Facebook ins Gericht, und niemand war da, der sich wehren konnte. Javier Olivan, der bei Facebook die internationalen Geschäfte leitet, die Strategie entwickelt und die Internationalisierung von Facebook in Europa und weltweit verantwortet, hatte seine Teilnahme so kurzfristig abgesagt, dass sein Name noch im gedruckten Programmheft stand.
Es wäre sicher spannend zu hören gewesen, was er oder auch andere Facebook-Manager auf die Einschätzungen von Jeff und Umair entgegnet hätten. Zwar war der Mitarbeiter Nr. 1 von Facebook in Deutschland und Ex-StudiVZ-ler Andreas van de Castel (re.) auf der next09, seines Zeichens Country Manager Marketing Germany und für FAZ-Mann Holger Schmidt „die Überraschung des Tages“. Jedoch konnte er aus verständlichen Gründen (noch) nicht sprechen – zu frisch im Job.
Es gibt mehrere Arten, Kritik zu verpacken. Umair Haque, Direktor des Havas Media Lab, hat auf der Next09-Konferenz den verbalen Vorschlaghammer gewählt. „Wäre ich Facebook, würde ich mich vermutlich umbringen“, sagte er auf einer Podiumsdiskussion darüber, wie das Internet etablierte Geschäftsmodelle weiterentwickelt.
Kaum weniger schonend formulierte Jeff Jarvis seine Kritik. „Facebook? Ich wäre lieber Google“, sagte der Betreiber des Blogs Buzzmachine, der als einer der wichtigsten Medien-Vordenker gilt. Google lege zumindest noch eine gewisse Experimentierfreude mit neuen Produkten an den Tag. Facebook dagegen habe seine Chancen nicht genutzt, ein innovatives Geschäftsmodell zu etablieren – und fokussiere sich nun auf den falschen Weg. Mehr noch: Nachdem Facebook zunächst Google in eine „Identitätskrise gestürzt“ habe, leide nun Facebook durch Twitter selbst an eben einer solchen.
Laut Jarvis habe Twitter Facebook in einem zentralen Punkt überrundet: Twitter unterstütze konsequent sogenannte bottom-up-Kommunikation – und das, in Gegensatz zur E-Mail, in Form eines öffentlichen Forums. „Twitter schafft Kommunikationskanäle, über die Nutzer direkt auf Firmen einwirken können“, sagte Jarvis. Facebook dagegen unterstütze hauptsächlich top-down-Kommunikation, es schaffe zusätzliche Kommunikationskanäle für Firmen, die eigenen Botschaften zu platzieren.
Auch Haque kritisierte Facebooks Kommunikationsstruktur. „Die erfolgreichen Geschäftsmodelle der Zukunft werden diejenigen sein, die einen permanenten Rückkanal zum Nutzer etablieren“, sagte der Medienforscher. Nur Firmen, die ihre Strategie an einem permanenten Feedback ihrer Kunden orientieren, könnten letztlich ihre vollen Möglichkeiten ausschöpfen. Kommunikationskanäle wie Twitter seien in diesem Sinne besonders effektive Mess-Werkzeuge.
Spiegel Online: Web-Visionär Jarvis nennt Facebook rückständig
Fotos: nextconference, FAZ
next09: Buy one ticket, get one free!
Wir bei SinnerSchrader glauben an die Share Economy. Sonst könnten wir nicht eine Konferenz veranstalten, die uns jedes Jahr eine ordentliche Stange Geld kostet. Denn trotz der großzügigen Unterstützung durch die Sponsoren (bitte werfen Sie einen Blick auf die Sponsorenliste) und nicht unerheblicher Ticketpreise verdienen wir kein Geld mit der next conference. Andererseits beschweren wir uns auch nicht, denn alles, was während jener zwei kostbaren Tage in der nächsten Woche passieren wird, ist ganz klar den Aufwand wert und jeden Cent, den wir dafür ausgeben.
Wir wollen jetzt die Stärke der Share Economy unter Beweis stellen und haben dazu ein begrenztes Kontingent an speziellen Tickets in den Shop gestellt. Sichern Sie sich jetzt Ihr Share-Economy-Ticket, und Sie bekommen ein weiteres Ticket kostenlos! Das Spezialticket kostet nur 490 Euro (plus MwSt.), also etwas weniger als die Hälfte des Spätbucherpreises von 990 Euro (plus MwSt.), ist allerdings nur im Doppelpack erhältlich. Dieses Angebot gilt für die nächsten drei Tage, solange der begrenzte Ticketvorrat reicht.
Falls Sie also Ihr Ticket noch nicht haben und jemanden kennen, der bei der next09 nicht fehlen darf, dann zögern Sie nicht länger und buchen Sie jetzt. Andernfalls twittern Sie bitte die gute Nachricht. Mit über 1.200 Teilnehmern, die bereits registriert sind, wird die next09 ein großartiges Ereignis. Sehen wir uns dort?
Livecommunity von sixgroups für die next09
In vier Tagen öffnet die next09 auf Kampnagel in Hamburg ihre Pforten für zwei Tage Inspiration und Networking. Mehr als 1.200 Teilnehmer sind bereits registriert, und wir erwarten in den nächsten Tagen den üblichen Schlussansturm auf die letzten Tickets.
Wie schon im letzten Jahr hat unser Medienpartner sixgroups wieder eine Livecommunity für die next09 eingerichtet. Neben der bewährten Communityleiste sind neu diesmal eine Reihe von Widgets, von denen eines hier in der rechten Spalte zu bewundern ist.
Das Motto der next09 ist Share Economy. Das Internet hat eine eigenständige Ökonomie des Teilens hervorgebracht. Denn Teilen ist ökonomische Intelligenz: Je besser wir andere an unserem Erfolg beteiligen, umso stärker profitieren wir selbst. Der Wirtschaftstheoretiker Martin Weitzman hat dafür den Begriff Share Economy geprägt.
Philipp Schilling schreibt dazu im sixgroups-Blog:
Wir von sixgroups.com glauben an die Share Economy. Sie ist die Grundlage unseres Ansatzes für den Bau von Online Communities und wir sind stolz als Media Partner in diesem Jahr wieder dabei zu sein.
Mit unser Technologie helfen wir allen, die sich für die next interessieren und keine Action rund um die Konferenz verpassen wollen.
Hilf uns dabei und hol dir die next09 Widgets auf deinen Blog. Schaut in den Livestream, um nichts zu verpassen und werdet Teil der next09, indem ihr eure Inhalte (tweets, blogs, photos, videos) mit ’next09′ (Twitter #next09) tagged.
Das Internet wird Wirtschaft und Gesellschaft verändern
Das Internet wird Wirtschaft und Gesellschaft stärker verändern als wir es uns heute vorstellen können. Meint Matthias Schrader, Vorstandschef von SinnerSchrader und Gastgeber der next09, die in einer Woche ihre Pforten öffnen wird.
Das Gründer- und Unternehmerportal förderland ist Medienpartner und hat ein Interview mit ihm geführt. Auszüge:
Nicht nur Start-ups, auch Verlage suchen nach Ideen, wie sie die Reichweite ihrer Portale in Umsätze bzw. Gewinne verwandeln können – ausschließlich über Werbung lassen sich Inhalte schwer finanzieren. Wird die Zeit des kostenlosen Contents bald vorüber sein?
Schrader: Das ist unwahrscheinlich, denn die Preise für Medien, egal ob Buch, Musik, Film oder Tageszeitung, sind immer eine Funktion der Herstellungs- und Distributionskosten. Da diese aber im Web dramatisch gesunken sind, zum Teil auf Null, wird es kaum gelingen, den Konsumenten zum Zahlen zu bewegen. Das Bezahlfernsehen ist in Deutschland auch nicht über ein Nischendasein hinausgekommen.
Wie wird sich die Finanzkrise Ihrer Ansicht nach auf die Internet-Branche auswirken? Steht uns ein Massensterben der Web-Start-ups bevor?
Schrader: Die Finanzkrise hat eine Wirtschaftskrise verursacht, die nun den durch das Internet ausgelösten Strukturwandel beschleunigt. Im Unterschied zu 2001 ist nicht der Glaube an das Medium verloren gegangen, sondern viele Unternehmen hinterfragen, ob ihre Aktivitäten im Internet schon maximal effizient sind.
Das Internet ist Hoffnungsträger, damit steht die Erreichung des Optimums im Vordergrund. In der Start-up-Szene wird sich wieder einmal die Spreu vom Weizen trennen. Das ist ein normaler und gesunder Prozess. Außerdem ist jetzt die Zeit, in der die nächsten Amazons, Ebays und Googles gegründet werden.
Was kommt nach dem Web 2.0? Wie wird sich das Internet – Ihrer Meinung nach – weiterentwickeln?
Schrader: Das Internet wird Wirtschaft und Gesellschaft stärker verändern als wir es uns heute vorstellen können. Der große Strukturwandel, der gerade erst begonnen hat und über den Jeff Jarvis in seiner Keynote zur Eröffnung der
next09 sprechen wird, beginnt mit einem fundamentalen Wandel unserer Beziehungen – wie wir mit anderen Menschen, aber auch mit Unternehmen verbunden und verflochten sind und wie wir handeln. Wir leben in interessanten Zeiten.
Interview mit Matthias Schrader, SinnerSchrader
„Das Internet wird Wirtschaft und Gesellschaft stärker verändern als wir es uns heute vorstellen können“
Informativer, transparenter und nutzerfreundlicher
Andrew Keen: Das Amateurhafte wird verdrängt
Andrew Keen, der sich als Kritiker des Web 2.0 bei so manchem einen zweifelhaften Ruf erworben hat, wird auf der next09 eine Keynote mit dem Titel „Digital Vertigo – Inequality, Anxiety and Isolation in the Social Media Age“ halten. Im Interview mit Spiegel Online gibt er einen Vorgeschmack darauf.
Viele Leute wollen nicht bei Web 2.0 mitmachen, weil es sie nervt. Aber sie haben keine andere Wahl. Idealismus wird durch Selbstmarketing ersetzt. Künstler, Journalisten, Musiker und Autoren der alten Schule haben keine Chance mehr. Wer überleben will, muss permanent an seinem Internet-Image feilen, seine eigene Ich-Tag aufbauen. Das Microblogging Twitter ist ein gutes Beispiel dafür. Hier ist eine neue Elite im Begriff zu entstehen. Die Hierarchie zwischen Talent und Publikum beginnt das Amateurhafte wieder zu verdrängen.
- Netzkritiker Andrew Keen: „Bei Twitter entsteht eine neue Elite“
- Andrew Keen Beta 2: Das Kreide-Update
Wenig Bewegung im New Media Service Ranking
Heute war die neue iBusiness in der Post. Und mit ihr das druckfrische New Media Service Ranking 2009, das eigentlich erst morgen veröffentlicht werden soll. Auf dem Fischmarkt steht nun schon heute, welche Agenturen es in die Top Ten geschafft haben.
- T-Systems Multimedia Solutions: 75,9 Mio. Euro (+18,3 %)
- Pixelpark: 41,48 Mio. Euro (+1,3 %)
- Plan.Net Gruppe: 26,65 Mio. Euro (+14,8 %)
- Syzygy Deutschland GmbH: 24,40 Mio. Euro (+9,3 %)
- SinnerSchrader Aktiengesellschaft: 21,29 Mio. Euro (+10,5 %)
- Sapient GmbH: 20,67 Mio. Euro (im Vorjahr nicht im Ranking)
- dmc digital media center GmbH: 18,3 Mio. Euro (+11 %)
- ]init[ AG: 17,02 Mio. Euro (+41,8 %)
- Euroweb Internet GmbH: 15,64 Mio. Euro (+15,1 %)
- Bassier, Bergmann & Kindler: 14,9 Mio. Euro (+26,3 %)
In der oberen Hälfte der Top Ten bleibt die Reihenfolge gegenüber dem Vorjahr unverändert. Neueinsteiger Sapient hatte im Vorjahr keine Zahlen gemeldet. Der Shooting Star ist ]init[ mit sagenhaften 41,8 Prozent Wachstum.
Auf den Plätzen 11 bis 15 folgen hmmh multimediahaus AG, Neue Digitale / Razorfish GmbH, imc information multimedia communication AG, denkwerk und Ray Sono AG. Damit endet dann auch der Bereich achtstelliger Umsätze.
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