Liebe digitale Generation, lieb mich!

Die Digital Natives werden von vielen Marken umworben. Die Aufgabe ist vorhersehbar:

Bitte entwickeln Sie eine Kommunikation für mein Produkt, die die neue Web-Generation anspricht. Und machen Sie ihnen klar, dass mein Produkt gut zu Ihnen passt. Wir sind einer von ihnen!

Auf diesem Briefing wurden gerade zwei Kampagnen für Zeitungen entwickelt.
Beispiel 1: The Sun

Beispiel 2: Welt kompakt

Und da gewinnen die Engländer mit Abstand: besserer TV-Spot und vor allem besseres Produkt online mit SunTalk und der mobile edition. Es reicht nicht zu behaupten, man sei das Produkt für die neue Web-Generation.
Deshalb The Sun 1: – Welt kompakt: 0

You May Install Applications on Your Car Soon

Imaging you could install applications on your car as you can on your smartphone today. Sounds incredible? It may be closer than you think. Ford, the only US carmaker that didn’t fold in the current crisis, is developing an open-source platform for Sync, the company’s successful in-car connectivity and communications-and-entertainment system.
In October, Ford announced that it is testing an open-source platform that could be used in the future to develop applications that make use of Sync to connect to social networks in the cloud. According to CNet,

Ford’s representatives said the system is built on a Robotics Studio platform by Microsoft that has been layered with an open-source cloud-computing platform developed by Ford that will allow rich–and hopefully seamless–interactions with social networks such as Facebook and Twitter.

Ford Sync is based on Microsoft Auto, formerly known as Windows CE for Automotive, Windows Automotive, and Windows Mobile for Automotive. Ford runs the first test for its open-source initiative with students of the University of Michigan. Currently no road map is known for when we can expect to see the Sync open platform in production vehicles, as it is still in the prealpha testing phases.
I really like the idea of a, more or less, like the iPhone, open platform for third-party developers on cars. This might be big in the future and a potential Game Changer for the troubled automotive industry. Cars could become the next smartphones. Of course, as the typical car lasts longer than an ordinary smartphone, this means in-car communications systems must be as easily replaceable as car stereos are today.

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Passionate about Cruisedeals.co.uk

CruiseDeals.co.uk erstrahlt seit gestern in komplett neuen Farben. Unsere Aufgabe war, der Website des Kreuzfahrtanbieters mit kleinen aber wirkungsvollen Veränderungen ein neues Look & Feel zu verleihen. Angepasste Styles und großformatige Bilder laden den Konsumenten zum neuen Erleben des Reiseportals ein.
Im direkten Vergleich, der heutige Stand:
cruisedeals_2009.png
Und vor dem Relaunch:
Cruisedeals_2004.png
CruiseDeals ist ein Unternehmensbereich der TUI UK Limited und bereits seit 2003 Kunde von SinnerSchrader.

Game Changer für die Automobilindustrie gesucht

Warum die deutsche Autoindustrie sterben wird, erklärt Günther H. Schust in seiner bitterbösen Polemik in der Welt. Die deutschen Autosteller haben, so sein Argument, zusammen mit ihren amerikanischen Kollegen die Senkung der Kohlendioxidemissionen mehr als 40 Jahre lang nicht nur ignoriert, sondern aktiv bekämpft.

Damit hat ausgerechnet die Automobilindustrie das Automobil der Zukunft komplett verdrängt. Umweltverträgliches Wachstum war und ist für die meisten Hersteller leider ein Fremdwort.

Nun fahre der Zug eben gegen und ohne die etablierten Hersteller, die Zukunft gehöre Hybrid- und Elektroantrieben. Shai Agassi, früher SAP-Vorstand und nun mit better place unterwegs, baut zusammen mit Renault-Nissan in Israel und Dänemark die Infrastruktur für einen flächendeckenden Elektrobatterieverleih auf – nicht mit den deutschen Automobilherstellern.
Doch hat sich mit Daimler immerhin einer von ihnen am Elektrosportwagenhersteller Tesla beteiligt. Und mit der Marke smart rollt Daimler gerade mal wieder Elektroautos aus. Ansonsten sind die Innovatoren in der Automobilindustrie eher konzernferne Spieler wie Local Motors oder Zipcar.
Und im Konstruktionssegment gibt es bereits zahlreiche Start-ups wie Transonic Combustion oder Fallbrook Technologies, die sich jeweils auf bestimmte Komponenten konzentrieren und diese von Grund auf verbessern. Innovation befreit sich von der Vorherrschaft der Autoherstellergiganten, die bislang die gesamte Wertschöpfungskette kontrollierten.

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Facebook und Das Ende der Privatsphäre

Als kleiner Nachtrag zu gestern sei jenen, die sich jetzt rituell über die neuen Datenschutzeinstellungen von Facebook aufregen, nur kurz ins Notizbuch geschrieben: Im sonst so datenschutzverrückten Deutschland gibt es ein sehr großes Social Network. Dort ist nach den Voreinstellungen jedes Profil innerhalb des gesamten Netzwerkes vollkommen offen sichtbar.
Als ich seinerzeit mein Profil dort nur für meine Freunde freigeschaltet hatte, bekam ich sogar mindestens einen Hinweis, ich möge doch mein Profil öffnen. Was ich dann aus verschiedenen Gründen auch tat. Facebook war in puncto Datenschutz, ähnlich wie auch Xing, von Anfang an sehr viel vorsichtiger und kleinteiliger.
Mit den neuen Optionen öffnet sich Facebook für jene, die eher eine Publikationsplattform denn ein semi-privates Netzwerk wünschen. Warum man sich so eine Plattform wünschen sollte? Weil es durch Öffentlichkeit mehr zu gewinnen als zu verlieren gibt.

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Das Ende der Privatsphäre

I have cancer, prostate cancer.

So lakonisch notierte Jeff Jarvis im August seine Krebsdiagnose. Und es blieb nicht bei diesem einfachen Faktum. Jeff schilderte die Krankheit, seine Behandlung und deren Folgen in allen Details, auch den intimsten. Für ihn war diese radikale Offenheit das Ergebnis einer einfachen Abwägung: Durch seine Offenheit und Öffentlichkeit hat er mehr zu gewinnen als zu verlieren.
Das umgekehrte Argument stammt von Google-Chef Eric Schmidt und weist in die gleiche Richtung:

If you have something that you don’t want anyone to know, maybe you shouldn’t be doing it in the first place.

Christian Stöcker hat aus diesem einfachen Satz eine umfangreiche Verschwörungstheorie gestrickt und diagnostiziert, Google wolle die Weltherrschaft. Das Wort Marktführerschaft war ihm wohl nicht stark genug.
Doch Wissen ist Macht. So ist die Frage, ob die Mission von Google – to organize the world’s information and make it universally accessible and useful – synonym für Weltherrschaft steht. Hat, wer die Informationen der ganzen Welt organisiert, allgemein zugänglich und nützlich macht, am Ende die Weltherrschaft? Markus Breuer zeigt ausführlich, was der Schmidt-Satz, weniger reißerisch interpretiert, auch bedeuten kann.
Tatsächlich hat das Internet am Ende seiner ersten vollen Dekade immense Auswirkungen auf das bürgerliche Konzept der Privatsphäre, das in Deutschland besonders stark ist. Wir selbst geben immer mehr persönliche, private Daten ins öffentliche Netz, weil wir uns davon, wie Jeff Jarvis, mehr Nutzen, Spaß oder Gewinn versprechen als wenn wir sie für uns behalten würden. Das ist durchaus vereinbar mit dem Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung, wie es das Bundesverfassungsgericht in seinem Volkszählungsurteil von 1983 definiert hat. Die Älteren unter uns werden sich erinnern.
Und es ist durchaus nicht so, dass es keine abgestuften Freigaben und Sicherheitsstufen gäbe. Der Einzelne hat nicht nur die Wahl zwischen Schwarz und Weiß, zwischen öffentlichen oder privaten Daten, im Netz frei verfügbar oder gar nicht im Netz. Im Gegenteil hat er so viele Wahlmöglichkeiten, dass ihn womöglich schon deren Vielzahl überfordert wie Frank Schirrmacher das Netz insgesamt. Aber es gibt durch Öffentlichkeit mehr zu gewinnen als zu verlieren.
Reste des alten, bürgerlichen Konzepts von Privatsphäre scheinen sogar noch bei Sascha Lobos Replik auf Schirrmacher durch, wenn er schreibt:

Erklären wir, weshalb wir seltsame Fotos von uns ins Netz stellen und trotzdem erwarten, dass unsere zukünftigen Arbeitgeber nicht in diesen manchmal öffentlich zugänglichen, aber privaten Daten herumschnüffeln. Es würde ja auch niemand gern bei einer Firma arbeiten, die den Hausmüll eines Bewerbers durchwühlt, selbst wenn die Tonne vor der Tür steht.

Öffentlich zugänglich, aber privat – ist das nicht ein Widerspruch in sich? Vielleicht. Jedenfalls stehen wir, wie Markus Breuer treffend diagnostiziert, vor einem kulturellen Wandel, der die Verhältnisse von Geheimnissen und Privatsphäre gründlich ändern wird.

Dass das uns, die wir in einer anderen Kultur von Heimlichkeit und „privacy“ aufgewachsen sind, nicht gefallen muss, liegt auf der Hand. Das ändert nichts daran, dass es so kommen wird – und sich die Gesellschaft daran gewöhnen und anpassen wird. Im Zeitalter des Internets ist es sehr, sehr, sehr schwierig, Geheimnisse zu bewahren. Das gilt so für „den kleinen Mann“, aber auch für die Mächtigen dieser Welt. Gerade Letztere mussten das in den letzten Jahren immer wieder einmal merken. Und tatsächlich sehe ich da nicht nur ein „Ausspähen“, sondern auch eine wachsende Transparenz, die viele gute Seiten hat. Es kommt halt immer auf den Betrachtungswinkel an.

Transparenz ist das Gebot der neuen Zeit.

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The Game Changer has left the P&G building

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Last June, A.G. Lafley stepped down as CEO of Procter & Gamble, a position he held since 2000, but remained chairman. Now he announced that he will leave the chairman job as well.

It is not overstating things to say that Lafley brought P&G into the next century — and turned the once-staid company into a hive of innovation, bold business deals, and an absolute focus on the customer.

Together with Ram Charan, he wrote a book called The Game-Changer. The title slightly reminds me of the conference motto we’ve chosen for next10.
In his book, A.G. Lafley sums up his recipe for P&G’s success in five simple steps:

  1. We put the consumer at the center of everything we do.
  2. We opened up.
  3. We made sustainable organic growth the priority.
  4. We organized around innovation.
  5. We began thinking about innovation in new ways.

Sounds familar? Let me put it this way: A.G. Lafley adapted the secret formula of success for Web 2.0 to the consumer goods industry – and he started at a time well before Tim O’Reilly even coined the term itself. And so he changed the game.

Die neun Standardargumente der Technologiekritik

Kathrin Passig hat in einem brillianten Aufsatz für den Merkur die stereotypen Argumente der Technologiekritik untersucht, wie sie seit der Erfindung der Technologie (wann immer das auch war) regelmäßig mit den zur jeweiligen Zeit üblichen Schreibwerkzeugen (auch Technologie!) zu Stein, Papyrus, Papier oder Elektron gebracht werden. Für den eiligen Leser hier kurz die Standardargumente in ihrer logischen Reihenfolge:

  1. What the hell is it good for?
  2. Wer will denn so was?
  3. Die Einzigen, die das Neue wollen, sind zweifelhafte oder privilegierte Minderheiten.
  4. Das Neue ist eine Mode, die vielleicht wieder vorbeigeht.
  5. Täuschen Sie sich nicht, durch das Neue wird sich absolut nichts ändern.
  6. Das Neue ist nicht gut genug.
  7. Schwächere als ich können damit nicht umgehen!
  8. Es schickt sich nicht, das Neue (Buch, Mobiltelefon, Notebook etc.) in der Öffentlichkeit zu benutzen.
  9. Hat die neue Technik mit Denken, Schreiben oder Lesen zu tun, dann verändert sie ganz sicher unsere Denk-, Schreib- und Lesetechniken zum Schlechteren.

Dass jede Technologie diese Stufen von neuem durchlaufen muss, erklärt das unvorhergesehen hohe Internetkritikaufkommen der letzten zwei Jahre. Während die Kritik am 1994 aufgetauchten World Wide Web in ihren Endphasen angelangt ist, bewegen sich diverse internetbedingte Neuerungen gerade durch die ersten Stufen, etwa der 2006 gestartete Mikrobloggingdienst Twitter: »Unklar daran«, schrieb der Journalist Bernd Graff 2008 in der Süddeutschen Zeitung, »ist nur, warum man das tun sollte, warum man also überhaupt mikro-bloggen oder, wie man – benannt nach dem prominentesten Mikro-Blogging-Anbieter – inzwischen auch sagt, warum man >twittern< sollte« (Argument eins). Es scheint derzeit etwa zehn bis fünfzehn Jahre zu dauern, bis eine Neuerung die vorhersehbare Kritik hinter sich gebracht hat. Die seit 1992 existierende SMS wird mittlerweile nur noch von extrem schlechtgelaunten Leserbriefschreibern für den Untergang der Sprache verantwortlich gemacht. Immerhin aus Irland, einem Museum anderswo bereits ausgestorbener Kulturkritik, drang noch 2007 die Kunde, das Schreiben von Kurznachrichten verrohe die Sprache der Jugend.

Kevin Kelly on What Technology Wants

Kevin Kelly, probably best known as founding executive editor of Wired magazine, is currently writing a new book. The working title sounds somewhat odd: What Technology Wants. The book is scheduled to be published in October 2010. Last week month at TEDx Amsterdam, Kelly gave the first public talk about what’s going to be in the book. The resulting 19 minute video is well worth watching.

The slides are available on SlideShare:

If you prefer the shorter form, there is also a much more condensed video on YouTube (without talking head, but with kind of subtitles instead).

[via]

Strategisches Design ist mehr als überlebenswichtig

hartmut_esslinger2.jpgHartmut Esslinger ist zweifelsohne einer der einflussreichsten Produktdesigner der Welt. Auf dem Creativity World Forum hielt er dieser Tage eine Keynote, sein jüngstes Buch heißt A Fine Line (die deutsche Ausgabe nennt sich Schwungrat) und handelt davon, wie Design-Strategien die Zukunft der Wirtschaft gestalten.
Seit kurzem gehört er auch dem Advisory Board der next conference an. Der W&V gab er jetzt ein Interview und sprach wie immer deutliche Worte. Über Design als strategische Methode und Mittel zur besseren Unternehmensführung:

Wenn ich heute noch einen Stuhl gestalte, von dem es im Prinzip schon zehntausende gibt und auf dem man auch nicht bequem sitzen kann, verändere ich nichts. Wenn Sie aber in Afrika eine mobile Anwendung aufbauen, mit der Menschen sich kommunikativ vernetzen können, um zum Beispiel Hilfe zu holen, dann ist das eine relevante Innovation.

Über die Herausforderung, den Umgang mit Software zu vermenschlichen:

Das Problem ist, dass die Programmierer im Prinzip das machen, was sie am leichtesten programmieren können, und dann hoffen sie darauf, dass die Menschen irgendwie herauskriegen, wie es funktioniert. Software-Produkte müssen so funktionieren, wie normale Menschen seit Jahrtausenden denken, und nicht so primitiv wie ein „digitaler Faustkeil“. Gerade bei Hightech-Produkten wird oft vergessen, Designer von Anfang an in die Konzeption einzubinden, um den Gebrauch und die kulturelle Dimension zu projizieren, bevor überhaupt irgendetwas real gemacht wird.

Über die Bedeutung von Design für den wirtschaftlichen Erfolg:

Gehirn schlägt Geld, und es zahlt sich aus, wenn man Design von Anfang an in die Prozesse integriert. Dafür hat Apple den Beweis angetreten. Man muss sich schon wundern, wie verrannt Unternehmen sein müssen, dass sie im selbstgewählten Desaster stecken bleiben. Strategisches Design ist mehr als überlebenswichtig. Es reicht allerdings nicht aus, etwas zu machen, das aussieht wie Apple, man muss sein wie Apple.