E-Commerce und Neuwagen: Schluss mit dem Tabu

Das Kaufverhalten bei Neuwagen hat sich in den letzten Jahren verändert. Das Internet spielt eine viel größere Rolle als die deutsche Automobilbranche denkt. Über 90 Prozent der Neuwagenkäufer geben an, sich In der Entscheidungsphase vorab im Internet zu informieren (Quelle: Capgemini-Studie Cars Online 2009).
Jetzt ist die Zeit reif, E-Commerce für Neuwagen einzuführen. War die Probefahrt und der Besuch beim Händler vor Ort früher der wichtigste Bestandteil einer Kaufentscheidung, so verlagert sich die Entscheidungsfindung immer mehr ins Internet. Der Konsument hat gelernt, dass Autoplattformen, Teile und Motoren der Hersteller immer ähnlicher werden und damit austauschbar sind.
Damit fällt das Hauptargument „Probefahrt“ gegen die breite Einführung von E-Commerce für Neuwagen. Zumindest auf Seiten des Konsumenten. Für die Hersteller ist das bis heute noch tabu. Die Vertriebsregeln der letzten 30 Jahre sollen unbedingt beibehalten werden, um die Vertragshändler zu schützen.
Die Spielregeln werden sich jedoch ändern, weil der Konsument von heute das so verlangt und von anderen Branchen her kennt. Er konfiguriert schon seit einigen Jahren sein Auto selbst, er vergleicht Preise, Ausstattungen und Expertenmeinungen über das Internet, er schaut sich Berichte von anderen Autofahrer an und sucht das nächste Autohaus über Google Maps. Der nächste Schritt, der „Kaufen-Button“, fehlt bis heute.
Automarken in Deutschland werden das Tabu bald brechen müssen und Webshops bauen, um sich den Bedürfnissen der Konsumenten zu stellen. In Frankreich hat Renault mit renaultshop.fr einen ersten sehr interessanten Schritt in diese Richtung gemacht. Renault bietet seine Neuwagen über diesen Shop zum Verkauf an. Der Verkaufsabschluss und die Abwicklung finden über einen Händler in direkter PLZ-Nähe statt.
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Der deutsche Markt braucht solche Shops. Wer bricht das Tabu? Und wer nimmt so den digitalen Konsumenten mit?
Tabus sind dazu da, um gebrochen zu werden.

The new interactivity of magazine reading: Wired for iPad


A few days ago Wired Editor-in-Chief Chris Anderson announced the big news: by summer the publication would be releasing its content for the iPad. And with a short demonstration live on stage at TED and in a video online they allowed a taste of what magazine reading might look like in the future.
The centre of the App is interactivity. Readers will be able to flip through the magazine page by page just as usual, but at the same time they can move between stories immediatelly. Rich media, like expandable images, 360-degree views and embedded videos characterise the special reading experience.
It’s supposed to be easy as pie to share articles, information, videos and whatever interesting stuff you find in your Wired App on social platforms, such as Facebook or Twitter. To me this is literally so not wired, but rather highly unattached!

Zalando: Der Copy Shop Samwer kommt in Fahrt

Spätestens seit Zappos für großes Geld an Amazon ging, steht das Thema Schuhe auch im hiesigen E-Commerce auf der Agenda. Zu den ersten Bewerbern um die Position des Category Killers zählt Zalando aus dem Hause Samwer. Samwer? Zalando? Da war doch was? Richtig: Alando + Zappos = Zalando.
Das Start-up, das die drei Samwer-Brüder Anfang 1999 gründeten und im Sommer des gleichen Jahres an Ebay verkauften, hieß Alando und war eine Copycat von Ebay. Zehn Jahre später wiederholt sich ein Teil der Geschichte mit Zalando, einer Copycat von Zappos.
Doch damit nicht genug: Zalando kopiert nun auch schon mirapodo, das sich derzeit noch in der Private-Beta-Phase befindet. Martin Groß-Albenhausen hat sich für das Mailorderportal die Mühe gemacht und genauer hingeschaut. Faszinierend!

Neu ist es – aber eben ein Kind der „beta“-Kultur -, dass die Plagiate schon entstehen, bevor das Original auf dem Markt ist. Darum ist es um so wichtiger, dass ich mirapodo schon vor dem Start öffentlich machen konnte. So ist zumindest klar, wer hier bei wem abgekupfert hat.

mirapodo ist ein Kunde von SinnerSchrader.
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Warum Google mir Angst macht. Ein subjektiver Blick.

Warum macht mir Google eigentlich Angst? Als sogenannter Digital Native sollte ich mich in meiner natürlichen Umgebung, dem Internet, zu Hause fühlen. Keine Angst und keine Scheu an den Tag legen. Unbedarft an neue Technologien, Gimmicks, Apps herangehen, diese austesten, bewerten, akzeptieren, verwerfen, respektieren. Doch stattdessen entwickle ich eine Abwehrhaltung, sobald Google ein neues Produkt herausbringt.
So geschehen vor noch nicht einmal 48 Stunden. Buzz nennt sich das neue Wunderding aus Googles Produktschmiede. Es soll der Facebook- und Twitterkiller sein bzw. werden, doch für mich ist es ein weiteres Puzzleteil, mit dem Google noch mehr Daten über mich zusammenträgt, abspeichert und vielleicht irgendwann gegen mich verwendet. „Google is almighty“
– diese Aussage ist es letzten Endes, die mir leicht die Nackenhaare zu Berge stehen lässt. Was weiß Google noch nicht? Lassen wir uns sprichwörtlich von Google die Zügel aus der Hand nehmen?
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„Privacy is dead“ hört man von mir öfters, aber auch nur, weil ich hoffe, noch bestimmte Dinge steuern zu können. So kann ich bei Foursquare steuern, ob und wann ich meine Position mitteile, an welche Zielgruppe (Foursquare-Freunde, Facebook-Freunde, Twitter-Follower) diese Information weitergegeben werden soll und kann dazu noch kurze Nachrichten absetzen.
Google hat mit Latitude auch einen Geolocation Service. Wenn man nicht bestimmte Einstellungen und somit Vorkehrungen trifft, wird man immer und überall auf einer Google Map auffindbar sein. Man lässt sich steuern, als selbst hinterm Steuer zu sitzen. Ist darin meine Angst zu begründen? Oder ist es eher die Tatsache, wenn man sich einmal im Googleverse bewegt hat, dass es kein Zurück mehr gibt? Rechtfertigt der großteils freiwillige Kontrollverlust meine Angst?
Google speichert alle Suchabfragen mehr als 18 Monate (durch individuelle Browsercookies sogar 30 Jahre!) lang ab, durch die Verknüpfungen mit YouTube, Picasa, Blogger, Mail, Docs, Kalender, Talk, Wave, Chrome, Chrome OS, Buzz und all den anderen „Kleinigkeiten“ ergibt sich somit ein ziemlich komplettes Bild – oder anders formuliert „Stasi 2.0“, wie es ein Freund heute treffend via Facebook schrieb. Als in der DDR Geborene und Aufgewachsene eine Aussage, die befremdet, die Angst schürt, die Vorurteile freisetzt, aber mit Recht?! Revolutioniert Google das Netz oder will es wie „Pinky and the Brain“ einfach nur die Weltherrschaft an sich reißen, wie unlängst Spiegel Online titelte?!
Beschränkte sich die Stasi auf ca. 17 Mio. Menschen, hat Google den weltweiten Siegeszug schon längst angetreten. Mit modernen und besseren Mitteln puzzelt sie die Akte „IM Mensch2.0“ zusammen. Scheinbar unkontrollierbar fährt die Datenkrake aus. Passenderweise sagte Google-Chef Eric Schmidt vor nicht allzu langer Zeit diesen sehr einprägsamen Satz:

„Wenn es etwas gibt, von dem Sie nicht wollen, dass es irgendjemand erfährt, sollten Sie es vielleicht ohnehin nicht tun.“

Das Motto „Wer nichts zu verbergen hat, der braucht sich auch keine Sorgen zu machen“ kommt mir aus meiner Jugend noch sehr bekannt vor, als ich meine Eltern zum Wahlamt begleitete und das Aufsuchen einer Urne einem Vaterlandsverrat gleich kam. Kann das die Zukunft sein?
Google bemüht sich aber durchaus um Transparenz. Mit dem Dashboard kann man alle Informationen anzeigen lassen, die Google zu dem Account zusammengetragen hat. Sogar Löschungen aus dem Webprotokoll sind möglich. Doch wird nicht ersichtlich, wie sich Google die IP-Daten, die natürlich auch gespeichert werden, zu Nutze macht. Obwohl die IP-Daten nach neun Monaten Speicherung verfremdet werden, kann man wirklich sicher sein? Darüber schweigt der Konzern.
Es ist halt ein Wirtschaftsunternehmen und als solches muss man es sehen. Ist Google profan eine Suchmaschine, wie man oftmals von Laien zu hören bekommt, so wie früher AltaVista? Nein, denn Google ist längst ein Werberiese, der mit einem Komplettpaket rund um Anzeigen einen Großteil seines Umsatzes einfährt, ein Mischkonzern mit einem Kerngeschäft und vielen kleineren Bereichen.
Mittlerweile sind ganze Berufszweige darauf ausgelegt, Google zuzuarbeiten. Wer hat noch nicht von Suchmaschinenoptimierung gelesen. Doch warum Suchmaschinen-, warum nicht Googlerankingoptimierung? Denn es wird die Website nicht auf verschiedene Suchmaschinen optimiert, sondern auf das, was Google besser rankt.
Ist Google vielleicht der größte Game Changer in unserer kleinen Welt voller alter Denkweisen? Mit den verschiedenen Softwarelösungen und nun auch mit dem Nexus One greift Google auch immer mehr in andere Bereiche über und wird damit in nächster Zeit auch nicht aufhören. Omnipräsenz in jedem Bereich, Konkurrenz zu alteingesessenen Marken. Mit der Masse an Fanboys wird auch da der Erfolg nicht ausbleiben. Das typische Verhalten eines wachsenden Mischkonzerns, nichts, wovor ich Angst haben sollte. Doch wir bewegen uns im Netz und das Netz vergisst nicht…
Letztlich muß aber auch ich gestehen, dieser Blogpost entstand in einer Wave, meine Mails sind mittlerweile fast alle auf GMail umgestellt, ich nutze Maps, habe selbstverständlich einen youtube-Channel, arbeite mit Docs – und wer mag das Suchtpotential verleugnen, die all diese „Kleinigkeiten“ bergen?
P.S.: Und was ist eigentlich „privat“? An dieser Stelle möchte ich @mspro aus seinem ersten Blogpost in der FAZ zitieren:

„Heute muss die Privatheit künstlich, sehr aufwändig hergestellt werden. Opt-Outs bei Facebook, Haken, die man in seinem Internetbrowser setzen muss, Plugins, die man installieren muss, Caches und Cookies und Histories, die man regelmäßig löschen muss. Es ist vor allem auch die Masse an Daten, die wir bewusst und unbewusst hinterlassen. Aber selbst wenn man hier glaubt, die Kontrolle zu haben, wenn man glaubt, zu wissen, was die technischen Prozesse sind und wie die identifizierenden Algorithmen funktionieren – trotzdem bleibt etwas im Raum, dem ich den Rang eines Naturgesetzes geben möchte:
Wir werden die Kontrolle verloren haben.
Wenn es denn nur die Daten wären, die wir bewusst äußern. Wenn es doch nur die tausenden anderen Daten wären, die wir implizit äußern, ohne es wirklich zu wissen oder – wenn wir es wissen – nicht daran zu denken, immer und zu jeder Zeit.“

Dieser Blogpost ist wirklich sehr zu empfehlen. Er geht weitaus mehr in die Tiefe als die Analyse meiner persönlichen Angst vor einem Unternehmen.

Google launches Buzz, Game Changer for the Social Web


There was a lot of buzz yesterday in my timeline. All of a sudden, Google revealed its brand-new social web product and called it Google Buzz. From what I can read on the web, it’s Gmail going social (maybe going even Facebook or Twitter, I don’t know) and mobile at the same time. Unfortunately, I still don’t have Buzz in my Gmail.
As Googler Jyri Engeström explains, Google Buzz has its roots in Jaiku, the Finish start-up that Jyri founded and sold to Google more than two years ago.

When the Jaiku team joined Google, we were tasked with doing „something cool with mobile and social“. The problem at the time was that there was no Google-wide social graph. There was no sharing model or friend groups. There was no working activity stream back-end. There were not even URLs for people. All this had to be built, and parts of the whole (such as Google Profiles and Latitude) were shipped incrementally along the way. The archstone that brings everything together is Buzz in Gmail.

To me (and Tim O’Reilly) Buzz even sounds like the dream of Gina Trapani: a merger of Gmail with Google Wave. The latter was hot when it launched last year, but, as TechCrunch puts it:

So far, the public has proven to be not ready for Wave yet.

So maybe Google Buzz is what we get for now while Google Wave might indeed be the future. By the way, the first glimpse of what was later revealed as Google Buzz was „buzz“ reserved as a system name which couldn’t be used as a label in Gmail. This story broke on one of Leo Laporte’s shows, I don’t remember if it was This Week in Google or This Week in Tech.
What’s missing in Buzz for now? While Twitter is integrated, Facebook isn’t. Facebook is the real competitor for Google Buzz. And Facebook is said to be working on a potential Gmail killer. It remains to be seen if Google gets Facebook somehow in the game or not.

Chocolate made via iPhone: Meet TCHO’s Chocolate 2.0.

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Is it possible to be a Game Changer and to be a chocolate maker? Or is it even possible to be a Game Changer by making chocolate?
Usually we know chocolate sold in bars, and in varieties like milk, dark or white. Special flavoured chocolates might contain nuts or fruit. Nothing game changing about that. At San Francisco’s TCHO, the common concept of chocolate was taken and turned on its head. TCHO comes in pots of daily doses, like pills, and it’s all pure black chocolate, with different tastes according to the beans used. Much like coffee.
But there’s more: TCHO is probably the world’s most technology-obsessed chocolate company. At TCHO’s technology meets chocolate in a way never seen before. Or do you know any other chocolate makers who control their chocolate production from anywhere in the world by tapping on their iPhone? Well, I don’t.
The Techie Chocolate was born in 2005 when former Space Shuttle coder Timothy Childs, and founding editor of Wired Louis Rossetto set up TCHO together with chocolate industry veteran Karl Bittong. Their mission: to reverse-engineer chocolate and make the perfect bar.
They started from the very first beginning and revolutionised the traditionally uneven fermentation process. Growers often had to guess how long to leave beans fermenting which led to differing states in taste. By using a modified weather-monitoring system and controlling the temperature inside the piles of beans on their Macs, Childs and Rossetto were able to solve this problem. Thanks to their digital and technical knowledge.
The first chocolate was produced in December 2007 and the Chocolate Scientists were desperate for feedback. But normal market research wouldn’t do. Instead, they issued beta-version chocolate bars wrapped in US Air Force weapons-grade packaging which indicated how much TCHO would come to reject the traditional romanticism of the chocolate industry. The bars, with names such as „Beta C Ghana 0.21″, were put up for sale on TCHO’s website at $5 each and sold out almost instantly. At the end of 2008 the company launched ist first v1.0: „TCHO Chocolatey“.
A special focus was set on the way chocolate was marketed and on differentiationg from the usual. A scientific way of speaking about flavour that would be immediatelly understood by consumers was born. And with it the TCHO „flavour wheel“: Chocolatey, Nutty, Fruity and Citrus.
You see, TCHO is different. And it is innovative. Each chocolate company runs a laboratory to work out new varieties, but only TCHO runs a „TCHO flavour lab“: Mixers, originally designed to grind spices in Indian restaurants, temper cocoa paste and are connected to heaters from Costco. There’s tape from a Space Shuttle programme and a modified turkey oven roasting cocoa beans. And everything is connected to an ethernet node with its own IP address.
Give TCHO a try and see post-digital-revolution guru Louis Rossetto live as a speaker at next10. As co-founder of Wired magazine and with his obsession for building great businesses and creating products he knows the talk. And maybe he’ll bring some chocolate with him…

Facebook becomes Gmail while Gmail goes Facebook

Things are starting to get funny on the convergence side of the Web. If the latest reports and rumours are true, then Facebook is going to launch a full-featured webmail service soon.
In what might look as a response to this potential threat to Gmail, Google is reported to launch a new feature for sharing content and status updates with friends soon. Maybe as early as Tuesday.
In other words, Gmail goes Facebook (and Twitter), while Facebook aims at becoming Gmail. This reminds me of the old days when it looked like Amazon, Ebay and Google were up to converge.

Was ich mir von Schirrmacher wünsche

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Ich bin ein Fan von Frank Schirrmacher. Der Mann versteht es, die richtigen Fragen zu stellen und die wichtigen Themen auf die Agenda zu setzen. Und doch hat er mit seinem jüngsten Bestseller Payback und der anschließenden Debatte im FAZ-Feuilleton knapp am Kern der Sache vorbeigezielt.
Was ist spannender als die Frage, die Schirrmacher umtreibt, ob nämlich der Mensch im digitalen Zeitalter sein Denken und damit sich selbst der Technologie und ihren Imperativen unterwirft? Es ist die Frage nach den Grundwerten, die in die revolutionäre, disruptive Technologie namens Internet selbst eingebaut sind.
Das Internet ist zwar als Forschungsprojekt des US-Militärs entstanden. Doch die in Code gegossenen Wertentscheidungen sind alles andere als militärische. Das Internet ist nicht auf Command and Control gebaut, sondern auf radikale Dezentralität. Für die Militärs war das Internet nicht mehr als eine robuste Infrastruktur, die auch Atomschläge überstehen sollte.
Doch sind in die frühen Baupläne des Internets auch idealistische Vorstellungen vom freien Austausch von Ideen und Informationen eingeflossen, die nichts mit seinen militärischen Wurzeln zu tun haben. Hier hat sich ein starker Widerstand gegen jegliche Reglementierung eingenistet, ein liberal-anarchischer Zug, der im Prinzip die Rechte und Interessen einer kleinen, radikal-liberalen Minderheit stark bevorzugt.
Und an dieser Stelle verbinden sich zwei Interessengruppen, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben: die extremen Individualisten und die Unternehmer, für die das Internet ein Instrument unbeschränkter wirtschaftlicher Tätigkeit im neoliberalistischen Sinne ist. Das ist eine sehr interessante Koalition und ein Thema, das ich mir für Schirrmachers Debatte wünsche.
Hinzu kommt eine transatlantische Differenz in der Gewichtung der freien Meinungsäußerung, des freien Marktes und des freien Unternehmertums. Hätten die Amerikaner ein bürokratisches Monster wie die Europäische Union zugelassen? Hätten die Europäer eine anarchische Technologie wie das Internet erfunden?
Der interaktive Konsument revolutioniert das Marketing. Das Internet revolutioniert unsere ganze Gesellschaft. Auf welchen Werten diese Revolution fußt und in welche Richtung sie unsere Gesellschaft verändert – das wäre spannend zu diskutieren, auch für Schirrmachers Feuilleton.
Foto: dev null

Ein erster Forschungsbericht aus dem Innovation Lab

Es qualmt und brodelt aus den Reagenzgläsern über dem Bunsenbrenner. Männer in weißen Kitteln stehen vor riesigen Versuchsaufbauten und blicken konzentriert durch ihre Schutzbrillen, während sie mit Klemmbrett und Kugelschreiber eifrig Messergebnisse in ihre Formulare kritzeln.
So in etwa stellt man sich wohl die Arbeit in einem echten Labor vor. Aber wie sieht das Ganze in einer Interaktivagentur aus? Und vor allem: An was wird hier geforscht? Eines fällt sofort auf: Rein optisch unterscheidet sich das neue Innovation Lab hier bei SinnerSchrader schon mal deutlich von unserem wissenschaftlichen Pendant. Statt Bunsenbrenner und Reagenzgläsern steht auf dem Schreibtisch nur ein Laptop, und auch der Dresscode ist ein anderer.
Die Arbeitsweise lässt sich allerdings durchaus vergleichen. Nur dass wir eben nicht an Medikamenten oder an noch effektiveren Brennstoffen forschen werden, sondern nach neuen Lösungen für die digitale Welt der Zukunft suchen. Und das Feld ist riesig. Egal ob Apps für das iPad, HTML5, Social Media oder Augmented Reality, alles werden wir unter die Lupe nehmen, weiter entwickeln und im Laborversuch testen.
Die Arbeit hier beschränkt sich aber nicht nur auf ein paar verrückte Querdenker und Futuristen. Es ist vielmehr ein großes Open-Source-Projekt, bei dem jeder Mitarbeiter, Kunde, Student und Experte herzlich eingeladen ist mitzumachen und seine Kreativität einzubringen. Freut euch also in den kommenden Monaten auf ein paar spannende Forschungsergebnisse.
Momentan haben wir noch alle Hände voll zu tun mit dem Aufbau der Struktur, dem Ausbau des Teams und den ersten Projekten. Ich verspreche euch aber, bald regelmäßig und ausführlich aus unserem Labor zu berichten.
steffen_stäuber.jpgInnovative Grüße & bis bald
Steffen

Steffen Stäuber leitet seit 1. Februar das Innovation Lab von SinnerSchrader.