Einen hab ich noch. Nico Lumma in seiner Paraderolle als Steve Ballmer für Arme:
Viral
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Gibsdoch
Starcar (Agentur: Bruderhartung) kontert die Gibsnisch-Kampagne von Sixt (Agentur: Singvogel + Muchovsky alias JvM). Mit erheblich geringerem Werbedruck (bislang 1 Website und 18.000 Mails, TV-Spots und Zeitungsanzeigen sollen folgen), aber dafür mehr PR (heute in der FTD).
Matthias Schrader hätte vorhin fast in den Tisch gebissen, denn die Idee hätte er auch haben können. Hatte er aber nicht.
Aprilscherze (wird fortgesetzt)
Halb drei am Vortag des 1. April 2006 – was hatten wir bis jetzt?
- Werbeblogger Patrick Breitenbach geht zu Singvogel + Muchovsky, gibt das Bloggen auf und verfasst ein Testament.
- Robert Basic verkauft an Rupert „Robert“ Murdoch und zieht sich auf eine einsame Insel zurück.
- Pixelpark erwirbt die Rechte an sämtlichen Michael-Jackson-Songs.
- Der E-Commerce wird morgen für einen Tag abgeschaltet.
- Apple baut zum 30-jährigen Firmenjubiläum die größte Anzeige aller Zeiten.
Nachträge vom 31. März:
- ThinkGeek präsentiert die must have gadgets der Saison, darunter Buzzaire, den Metered Dose Caffeine Inhaler, und die drahtlosen Verlängerungsschnüre.
- Der deutsche Frauenfußball hofft auf einen prominenten Neuzugang.
- Der Kleine Knoblauchschwindling wird zum Curryschwindling.
- IBM kauft (gerüchteweise und trotz Betriebsrat) SAP.
- Radfahrer aufsteigen: ADFC fordert neues Verkehrszeichen.
- mabber starts Head-Up-Display for cars. [Danke, ix!]
Gibsnisch
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich von Singvogel + Muchovsky bis jetzt nichts gehört habe. Aber was sie heute für Sixt (bekanntlich Kunde bei Jung von Matt) auf die Füße gestellt haben, ist beachtlich: Ganzseitige Tageszeitungsanzeigen für den neuen Autovermieter gibsnisch („Noch günstiger als Sixt“). Und eine geniale Website. Ganz großes Tennis.
Ende eines Monitors
Jürgen Siebert, Marketingvorstand von FontShop in Berlin, wird von seinem Desktop immer daran erinnert, wie sein PowerBook mal zu Boden ging. Das Bild des zerbrochenen LCD-Monitors im Fontblog führte zu einem gewaltigen Besucheransturm: Die Seite wurde 176.000 Mal besucht.
Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis – ein PowerBook im Tausch gegen 176.000 Bruttokontakte. Bei 1.999 EUR für ein standardmäßiges 15-Zoll-PowerBook ergäbe sich ein TKP von 11,36 EUR. Und der Restzeitwert des Notebooks dürfte eher geringer gewesen sein.
Jürgen Siebert war es übrigens, der seinerzeit als Gründungschefredakteur der Page den jungen Matthias Schrader zur Page holte.
Simyo Industries
Unser Kölner Leser Frank Thiele weist Unsere lieben Berliner Werberkollegen weisen uns auf Simyo Industries hin, die kühle Unternehmens-Website zum Einfach-Mobilfunker simyo. Auch der Werbeblogger erwähnt das Werk von Aimaq Rapp Stolle Interactive heute voll des Lobes. Bei ihm wird übrigens heftig über das Für und Wider debattiert. Von hier aus ein klares Für! Gute Arbeit, meiner bescheidenen Meinung nach.
Moorhuhn
Da ich neulich auch das Moorhuhn erwähnt hatte: Martin Oetting berichtet heute über positive Auswirkungen der Kampagne auf die Marke Johnny Walker, auf die ihn Nico Zorn hingewiesen hatte.
Content is king
Verschlafen die Agenturen einen Trend? Diese Frage stellte vor zwei Wochen die w&v (11/2005) – und beklagte die angesichts des internationalen Booms in Sachen Viral Marketing verhältnismäßig geringe Aufmerksamkeit bei hiesigen Werbern: Von den 79 Mitgliedern der internationalen Viral and Buzz Marketing Association stammen laut w&v gerade einmal zwei Agenturen und zwei freie Berater aus Deutschland.
Dabei lagen deutsche Werber mit dem legendären Moorhuhn, an das auch die Münchner Werberpostille erinnert, schon vor Jahren recht weit vorn. Das Problem war nur: Der Erfolg der Kampagne war nicht geplant – und wer erinnert sich noch an den Absender? (Richtig: Es war Johnny Walker.) Das Spiel überstrahlte ihn völlig. Immerhin zeigte das Huhn jedoch, worauf es ankommt: auf den Inhalt nämlich.
The heart of a viral ad campaign is the content. People don’t spread
the ad because they love your brand, they spread it because they can’t
help but adore your content. They’re not evangelists serving you, they
are self-serving.
Diese Erkenntnis stammt aus dem MarketingSherpa Special: Viral Advertising in 2005 — Top 7 Tactics, How-Tos, and Measurement Data, auf das Björn Ognibeni hinweist. In Deutschland jedoch, und da sind wir wieder am Ausgangspunkt, fehlen schon epochale, erinnernswerte Online-Kampagnen, stellt die w&v fest – und fragt: "Wie soll da eine erheblich komplexere und risikoreiche virale Kommunikation klappen?" Ganz einfach: Wer wagt, gewinnt. Der ersten großen viralen Kampagne winkt der Hauptpreis einer umfangreichen Medienberichterstattung als erfreulichem Zusatzeffekt.