newtention auf den Pfaden des Online-Konsumenten

Unternehmen wollen ihre Kunden kennen. Mithilfe innovativer Profiling- und Targeting-Technologien analysiert newtention das Verhalten der Online-Konsumenten.

SinnerSchrader hat newtention im Mai übernommen und positioniert das Unternehmen als neutralen Dienstleister für Werbungtreibende. In der aktuellen Printausgabe der W&V (EVT 16. Juli) und im folgenden Video erläutert Matthias Schrader, Gründer und CEO von SinnerSchrader, wie die newtention-Technologie die Effizienz von Werbekampagnen erhöht.

Auf der Website des Kunden verfolgt newtention das Klickverhalten der Konsumenten. Die so generierten Profile, verbleiben nicht wie bei den meisten Anbietern von Targeting-Lösungen bei dem Dienstleister, der Agentur oder dem Vermarkter. SinnerSchrader erteilt seinen Kunden vollen Zugriff auf die entstandenen Nutzerprofile.

Matthias Schrader:

Am Ende bezahlen die Werbungtreibenden die Rechnung für die Kampagnen, deshalb sollten ihnen die Profile gehören.

Die Kenntnisse über den Nutzer helfen werbenden Unternehmen bei der zielgerichteten Aussteuerung ihrer Online-Werbemaßnahmen.

Firefox stagniert, Vista überholt Mac

Nach Zahlen von Market Share hatte der Firefox im Dezember 2008 einen Marktanteil von 21 Prozent. Er lag damit weit hinter dem nach wie vor dominierenden Internet Explorer (68 Prozent).
Auf unseren Websites – neben dem Fischmarkt und einigen weiteren Blogs sind das sinnerschrader.de, wkn514190.de und die Websites der next conference seit 2006 – zeigt sich ein deutlich anderes Bild. Hier liegt der Firefox schon lange deutlich vorn. Im vergangenen Jahr hat nun endlich der IE7 seinen Vorgänger überholt.
Ansonsten gab es wenig Bewegung im Browserkrieg. Safari und Opera 9 haben sich leicht verbessert, bleiben aber Minderheitenphänomene. Die Grafik zeigt absolute Zahlen für 2007 (links) und 2008 im Vergleich. In den Zahlen für 2008 sind auch noch die ersten Tage des laufenden Jahres enthalten. Google Chrome liegt übrigens Anfang 2009 bei fast zwei Prozent und damit nur noch knapp hinter Safari (2,5 Prozent).
Browser War 2007/2008
Stärkere Veränderungen gab es auf Seiten der Betriebssysteme. Hier dominiert Windows XP, aber Windows Vista hat im Jahr 2008 deutlich aufgeholt und, auch wenn es wehtut, den Mac überholt. Warum Windows NT im Jahr 2008 plötzlich vor Windows 2000 und Linux liegt, ist mir ein Rätsel. Die älteren Windowsversionen erklären auch einen Teil der verbliebenen IE6-Nutzer, denn IE7 gibt es erst ab Windows XP.
OS War 2007/2008

Acht Prognosen für 2009

Das neue Jahr ist schon fast eine Woche alt und mein Weihnachtsurlaub zuende. Höchste Zeit für meine Prognosen für 2009, zumal eine davon sich bereits zu erfüllen beginnt.

  1. Eine Reihe von Marken und Markenartiklern, für die 2009 ein wirtschaftlich schwieriges Jahr wird, werden sich öffnen, den Konsumenten zuhören und mit ihnen reden. Und damit erste Erfolge feiern.
  2. Marken und große Unternehmen werden ihre Marketingbudgets weiterhin ins Internet verschieben, das inzwischen der bei weitem effizienteste Marketingkanal ist – und deshalb ein Gewinner der Rezession.
  3. 2009 wird mehr Onlinewerbeumsatz mit Performance Marketing (SEM/Affiliate) als mit klassischer Displaywerbung gemacht. Auch Displaywerbung wird immer mehr nach Performance-Modellen abgerechnet statt nach TKP.
  4. Im New Media Service Ranking werden die Top Ten kräftig umsortiert. Aber spannend wird erst das Ranking im Folgejahr (auf Basis der Umsätze von 2009).
  5. Der Druck auf die Printmedien wird stark steigen. In den USA werden die ersten großen Tageszeitungen ihre gedruckten Ausgaben reduzieren oder ganz aufgeben und ins Web migrieren. In Deutschland werden vor allem die Verlagsapparate Federn lassen müssen. Sie sind im Web nicht refinanzierbar.
  6. Alte Medien werden Blogs kaufen, sogar in Deutschland, um ihre Position im Web zu verbessern. Problem: Es gibt in Deutschland nur wenige professionell betriebene Blogs.
  7. Holtzbrinck wird sich nach Kräften bemühen, seine Investitionen in StudiVZ zurückzuverdienen. Da die GWP es nicht schafft, StudiVZ zu vermarkten, wird der Vermarkter gewechselt. Für einen Verkauf an Facebook ist es nun zu spät. Am Ende wird ein Notverkauf stehen.
  8. Cloud Computing wird abheben, sowohl als Buzzword als auch in der Nutzung. In der Rezession 2001/2002 konnte sich Open Source in Unternehmen durchsetzen, diesmal wird es Cloud Computing sein.

Was meinen Sie?

PS: Noch eine Bonus-Prognose – der Blog wird sich 2009 endgültig durchsetzen, auch als Bezeichnung für einen einzelnen Blogeintrag.

Learning the Rails Way

rails-podcast.jpgAls Interaktivagentur werden wir immer häufiger gefragt, ob wir nicht eine Interaktivspezifikation (i.e. Interaktivimplementation) anbieten können. Projekte gemeinsam mit dem Kunden zum Ziel zu bringen ist der Ansatz von Ruby on Rails (RoR) und Agiler Entwicklung.
In einem Workshop Anfang November wird das RoR-Team von SinnerSchrader Informatikstudenten und Entwicklern ihr Wissen aktiv weitergeben. Der Workshop findet im Hamburger Büro von SinnerSchrader statt. Beginn ist der 7. November, Informationen zur Anmeldung gibt es bei radicalmonday.

OMD oder dmex – see you next year in Hamburg?

Die Hallen waren voll, die Messestände zahlreicher und größer als in den Vorjahren, die Besucherzahl ein neuer Rekord. „See you next year“, so verabschiedet die OMD 2008 (die nicht mehr so heißen durfte, weil eine gleichnamige Mediaagentur ihr Veto eingelegt hatte) ihre Besucher. See you next year?
Gern, aber da war doch was? Der BVDW und das Fachforum Online-Mediaagenturen (FOMA) haben den Standort Düsseldorf gekippt und möchten den Branchentreff 2009 nach Köln verlegen. Der neue Name dmex steht für digital marketing exposition.
Die Hintergründe dieser umstrittenen Entscheidung sind politisch. Ein intimer Kenner winkt nur ab und macht keinen Hehl daraus, dass er sie für eine Fehlentscheidung hält. Und das ist sie wohl auch. Denn was wird passieren?

  • Die großen Vermarkter und damit die größten Messestände ziehen nach Köln und bilden den Nukleus der dmex.
  • Viele der übrigen Aussteller bleiben in Düsseldorf auf einer vermutlich verkleinerten OMD.
  • Nur wenige Aussteller werden auf zwei Hochzeiten tanzen.
  • Viele Aussteller werden bis zum letzten Moment pokern. Koelnmesse wie IGEDO werden ein extrem kurzfristiges Buchungsverhalten sehen.
  • Und am Ende wird es Absagen geben. Die Summe von dmex und OMD dürfte kleiner sein als die OMD in diesem Jahr alleine.

Angesichts der Gesamtlage beginnen bei vielen Ausstellern Überlegungen, ob sie nicht 2009 besser komplett auf Messeauftritte verzichten. So wälzt ein großer Aussteller der diesjährigen OMD bereits Pläne für eine eigene Veranstaltung – statt dmex oder OMD. Das kommende Jahr könnte zur Nagelprobe für die Internetwirtschaft werden. Denn was sind die Fakten?

  • Das Wachstum der Onlinewerbung in Deutschland schwächt sich ab. In diesem Jahr werden nach aktualisierter OVK-Prognose nur noch 25 Prozent erreicht – 2007 waren es noch 40 Prozent. Der europäische Onlinewerbemarkt hingegen wächst auch 2008 noch um 40 Prozent.
  • Die gesamte Wirtschaft wackelt. Die Finanzkrise beginnt sich auf andere Branchen auszuwirken. Dies wird auch an der Internetwirtschaft nicht spurlos vorübergehen. Im Unterschied zu den Jahren ab 2000 kommt die Krise zwar diesmal nicht aus der Branche selbst. Aber was nutzt das, wenn die großen Werbungtreibenden ihre Budgets zusammenstreichen?
  • Es wird zuerst die Displaywerbung treffen. Sie dürfte ähnlich wie die Klassiketats schrumpfen, vielleicht sogar stärker. Denn ihr fehlt es am Wirksamkeitsnachweis. Was die Werbewirkung betrifft, ist die Klassik mit jahrzehntelangem Vorsprung nach wie vor im Vorteil.
  • Dagegen ist performanceorientierte Onlinewerbung weit unempfindlicher als die übrigen Gattungen. Hier wird für zusätzlichen Umsatz bezahlt. Und der ist, solange die Konsumenten nicht in den Käuferstreik treten, den Produzenten etwas wert. Solange die Reichweite des Internets und die Onlinekaufbereitschaft der Internetnutzer wachsen, wird auch das Performancemarketing zulegen.

Dies nützt Google. Aber auch andere Spieler im Markt werden profitieren. Performancemarketing ist technologiegetrieben, Themen wie Targeting, Analytics oder Planning brauchen eine solide technische Basis und entsprechendes Know-how.
Auf der wie immer marktschreierischen und auf Mediaplaner zugeschnittenen OMD spielte Marketingtechnologie nur eine Nebenrolle. Auf der next09 im kommenden Jahr bieten wir daher neben der bewährten Konferenz auch eine Expo für die next marketing technologies. Es wird auf Kampnagel in Hamburg reichlich Ausstellungsfläche geben, um eine hochspannende Zielgruppe mit großem Entscheideranteil anzusprechen.
OMD oder dmex, Düsseldorf oder Köln? Wer für 2009 vor dieser Entscheidung steht, sollte die next expo, Hamburg und das Thema next marketing technologies in Erwägung ziehen.

Der Anti-IE: Was Google Chrome für das Web bedeutet

google_chrome.jpg
Google publiziert heute seinen eigenen Browser namens Chrome. Der seit langem antizipierte Schachzug richtet sich direkt gegen Microsoft und dessen kommenden Internet Explorer 8. Chrome ist so etwas wie der Anti-IE:

  1. Zehn Jahre nach der Kapitulation Netscapes im ersten Browserkrieg und dem Entwicklungsstart des Firefox-Vorgängers Mozilla kommt ein völlig neu entwickelter Browser auf den Markt. Mit der Neuentwicklung will Google auf die gestiegenen Anforderungen des heutigen Web reagieren. Chrome soll ein Browser werden, wie man ihn heute bauen würde – eine klare Kampfansage an den Marktführer IE, der etwa Dreiviertel des gesamten Browsermarktes auf sich vereint.
  2. Dabei widersteht Google der Versuchung, das Rad neu zu erfinden. So verwendet Chrome Webkit als Rendering Engine – quasi der Motor unter der Haube. Für den geplagten Frontend-Ingenieur (vulgo HTMLer) eine Erleichterung: Was im Safari funktioniert, sollte auch mit Chrome laufen. Was man vom Internet Explorer 8 wieder einmal nicht behaupten kann. Immerhin wird der IE8 auf die Rendering Engine des IE7 umschalten können.
  3. Chrome ist innovativ. Eine virtuelle Maschine für Javascript namens V8 soll für Tempo sorgen. Jedes Browsertab wird komplett separat laufen und damit Tabbed Browsing erst wirklich perfekt machen. Das Interface ist neu gedacht und vom Kopf auf die Füße gestellt. Und am hinteren Ende ist Google Gears und damit Offline-Funktionalität schon eingebaut.
  4. Chrome ist Open Source. Dadurch werden die Innovationen, soweit sie sich bewähren, relativ schnell ihren Weg in andere Browser finden und damit die Chance haben, zu Webstandards zu werden.

Mit dem Start von Chrome, soviel ist sicher, hat eine neue Runde im zweiten Browserkrieg begonnen. Es bleibt spannend.

Auftraggeber 2.0?

Die Agentur, nein, die Interaktivagentur – was machen die bloß? Will wirklich jemand im Detail wissen, was wir machen? Nein, so genau wissen will es niemand, man will nur das Ergebnis sehen.
Das Ergebnis sollte mehr sein: mehr Absatz, mehr Abschlüsse, mehr Kommunikation, mehr Kontakt mit dem Konsumenten. Mehr davon führt in der Regel dazu, dass am Ende mehr übrig bleibt. Und das ist das Ziel von Marken & Unternehmen, natürlich nicht nur im interaktiven Kanal.
Aber wie kommt man dort mit einem möglichst effizienten Einsatz von Geld und Zeit hin? Man bedient sich einer Interaktivagentur: Die verstehen mein Geschäft, mein Produkt und die wissen auch, wie man den Kontakt zum interaktiven Konsumenten knüpft.
Nun ja, so ist unser Bild von der Agentur. Aber die Agentur macht es sich nicht leicht, dieses Verständnis über das Produkt zu entwickeln. In der Regel wird dabei viel Zeit und Budget auch darauf verwendet, dem Auftraggeber zu beschreiben, was er denn von uns, der Agentur, kaufen wird.
Das Problem mit dieser Beschreibung ist, dass fast niemand, vor allem selten der Auftaggeber, diese Beschreibung wirklich für sich nutzbar machen kann. Sie ist in vielen Fällen nur Mittel zum Zweck und dient vor allem als eine Art Versicherung, um vorab möglichst detailiert zu erfahren, was man später in den Dimensionen Funktion, Budget und Zeit geliefert bekommt.
Wir halten das aufgrund unserer Erfahrungen immer öfter für eine Scheinsicherheit. Die Realität holt uns dabei fast immer wieder ein, die Welt dreht sich weiter. Wenn ich als Auftraggeber so mit einer Agentur arbeite, habe ich wenig Möglichkeiten, den eingeschlagenen Weg noch zu verändern und die Entwicklung wirklich mitzugestalten.
Jede Änderung, im Werkvertragsverhältnis liebevoll „Change Request“ genannt, wird zunächst diskutiert, in den drei Dimensionen beleuchtet und führt im schlimmsten Fall in allen Dimensionen zu vorher nicht geplanten Veränderungen.
Genau an dieser Stelle setzt der agile Projektansatz an. Wir bieten unseren Auftraggebern damit eine Alternative zum traditionellen Vorgehen an. Nicht für jeden Projekttyp, nicht für jede Art von Zusammenarbeit, aber für eine deutlich breite Zielgruppe auf dem Weg in eine andere Welt von Projekten.
Wir wollen mit unserem Auftraggeber dessen Projekt bestmöglich umsetzen. Hierzu wollen wir nicht nur vorab spezifizieren, wie die Umsetzung aussehen soll, sondern wollen das Werkzeug zur Umsetzung an den Wünschen des Auftraggebers kontinuierlich und maßgeschneidert mit ihm zusammen entwickeln. Dabei verstricken wir uns nicht in technischen Details, sondern fokussieren die geschäftliche oder kommunikative Herausforderung – die technischen Fragestellungen lösen wir selbstverständlich auch.
Als technische Plattform für diesen Weg setzen wir Ruby on Rails ein. Weil es unser Werkzeug ist, mit dem wir uns auf die sich entwickelnden Aufgabenstellungen unserer Auftraggeber fokussieren und unsere Auftraggeber in den Entwicklungsprozess einbeziehen können.
Nachdem viele Auftraggeber von Dienstleistern die Erfahrung des in der Spezifikation Gefangenseins gemacht haben, werden wir als Interaktivagentur immer häufiger gefragt, ob wir nicht eine Interaktivspezifikation (= Interaktivimplementation) anbieten können. Unsere Antwort ist ein klares Ja – agile Entwicklung mit Ruby on Rails ist die Alternative, ein Projekt gemeinsam zum Erfolg zu führen.
meno_abels.jpgMeno Abels (40) leitet seit 1. Juli bei SinnerSchrader das neue Ruby-on-Rails-Team.

Hyperlocality. Das Internet war nur der erste Schritt.

Das GeoWeb ist der nächste. Verlinkungen auf alles und jedes Physische entstehen. Der Hype geht weiter: Max Celko befasst sich in der neusten GDI Impuls mit Hyperlocality.

Er zeichnet eine Zukunft, in der wir alles mit einer augmented reality wahrnehmen. Mit Kontaktlinsen unser Sichtfeld erweitern und dadurch zusätzliche virtuelle Auskünfte erhalten. Mit Handyfotos Informationen von spontan fotografierten Objekten bekommen. Vorreiter auf diesem Gebiet ist Kooaba. Der Service, noch in den Kinderschuhen, bietet Infos zu Kinofilmen nach Einsendung eines Filmplakatfotos per MMS.

Celkos Optimismus steckt an:

Für Technikbegeisterte verspricht die lückenlose Verlinkung ein Zeitalter der totalen Freiheit der Kommunikation. Durch Geo-Links und die vollständige Überlagerung der physischen Welt mit einer Erweiterung in die Cybersphäre werden soziale Netze immer dichter, dynamischer und spezifischer.

Jedoch wird die Lücke zwischen vernetzten und nicht vernetzten Menschen immer größer und damit verändert sich auch die Wahrnehmung der Welt. Datensicherheit wird zukünftig eine noch größere Rolle spielen als es jetzt schon tut. Das Physische rücke durch diesen Prozess der Hyperlocality in den Hintergrund, so Celko. Stattdessen bestimmen Verhaltenselemente in Zukunft unsere Identität. Die Frage „Wer bin ich und wenn ja wie viele?“ wird an Bedeutung zunehmen.

Die ersten Schritte in die hyperlokale Zukunft sind getan. Es wird spannend. Aber damit das Ganze nicht zu überraschend kommt, gibt es auch schon das Blog von morgen.

Wozu wir noch Journalisten brauchen

Meine leicht polemisch gefärbte Analyse, warum Journalisten das Web nicht mögen, hat eine Reihe von interessanten Repliken erzeugt. Eines der wiederkehrenden Gegenargumente ist der Glaube, dass wir Journalisten auch weiterhin brauchen. Das stimmt wahrscheinlich sogar. Die Frage ist aber, wozu eigentlich.

Die Einordnung und „Reduktion von Komplexität“, wie die Medienwissenschaftler sagen, kann durchaus auch eine Aufgabe für Journalisten im Web darstellen. Hunderte abonnierter Feeds, aber keiner sagt mir, welcher wichtig ist.

Doch. Allerdings sind es keine Journalisten, die mir das sagen. Es sind Techmeme, Rivva, Digg, Friendfeed und Twitter (z.B. Twitlinks). Es sind Maschinen, die von Menschen gefüttert werden, wie immer, wenn wir von Medien sprechen. Sie sind dabei, den Journalisten ihre Selektionsfunktion abzunehmen. Es wird noch dauern, bis es flächendeckend soweit ist. Aber der Trend ist klar.

Der menschliche Faktor ist das, was den Journalismus interessant macht.

Wenn ich mich recht entsinne, dann hatte der Journalismus einst einen Objektivitätsanspruch – an dem er freilich vielfach scheiterte, was verständlich ist, da Menschen involviert sind. Im Unterschied zum Journalismus war das Blogging mit einem Subjektivitätsanspruch angetreten – und auch damit oftmals grandios gescheitert.
Objektivität ist veraltet. Sie wird nur in Medien gebraucht, die den Gesetzen der physischen Knappheit unterworfen sind. Wenn es nur ein Fernsehprogramm gibt, muss das furchtbar objektiv sein, weil es ja außerhalb des eigenen Kanals keine Gegenstimme gibt.
Schon der Versuch, die Regelungsmechanismen aus öffentlich-rechtlichen Monopolzeiten auf das privat-kommerzielle Fernsehen zu übertragen, ist völlig zu Recht weitgehend gescheitert. Stefan Niggemeier schreibt Romane darüber. Wenn er nicht gerade im Urlaub ist.
Im Web können wir uns Subjektivität leisten, weil Objektivität, sofern sie gebraucht wird, aus der Summe der Subjektivitäten entsteht. Wie in der Wikipedia. Habermas müsste jubeln, aber er versteht das Web nicht.
Das journalistische Produktionsmonopol ist aufgebrochen, heute kann jeder publizieren. Das Selektionsmonopol bricht jetzt ebenfalls auf, Maschinen und kollaborative Systeme sind heute schon besser als es Journalisten je waren. Was bleibt dann noch? Ganz zu schweigen davon, dass die Zahlungsbereitschaft für journalistische Produkte sowohl bei den Konsumenten als auch bei den Werbungtreibenden dramatisch gesunken ist.
Es bleiben PR und Corporate Publishing. Journalisten werden sich als Kommunikatoren und Lohnschreiber für Unternehmen verdingen.
Selbstverständlich werden die klassischen Medien überleben. Sie bewegen sich aber längst in einem schrumpfenden Markt, und dort gelten andere Gesetze als in Wachstumsmärkten. Medienobjekte werden zu Melkkühen umgebaut und auf Rendite getrimmt, Stellen gestrichen und das gesamte Niveau abgesenkt.
Dagegen ist kein Kraut gewachsen. Dass eine Redaktion wie die der Berliner Zeitung nur im Web und ohne gedrucktes Blatt überleben könnte, ist eine wohlfeile Illusion.

flexughh-Meeting zu Zoomflex

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Die Adobe Flex User Group Hamburg trifft sich regelmäßig und organisiert kostenlose Vorträge über Flex, AIR und Flash. Beim kommenden Treffen am 14. Juli 2008 im Hause SinnerSchrader präsentiert David Sowerby Grant Straker von Straker Interactive „ZoomFlex and UM Cairngorm Extensions“. ZoomFlex ist ein browserbasiertes Tool, mit dem kleine bis große Flex-Applikationen erstellt werden können. Dabei kann bis zu 30 Prozent der Entwicklungszeit gespart werden.

Gregory Jacob, Head of Flash bei SinnerSchrader, koordiniert dieses flexughh-Meeting. Zur Registrierung für die Veranstaltung geht es hier.