Wie Apple zum zweiten Mal alles vermasseln könnte

Macworld2006
Das erklärt Clayton Christensen in der BusinessWeek.

Can Apple keep it up? I don’t think so. […] If they don’t open up the architecture and begin trying to be the iTunes inside all MP3 players, they’re going to have to keep coming up with the next cool thing.

The next cool thing? Ja, warum eigentlich nicht?

Der Restbestand der Woche

Es ist Freitag. Und damit höchste Zeit, ein paar Dinge wegzubloggen, die mir hier den Firefox verstopfen.

  • Sony_bmg
    Schon etwas älter ist das Welt-Interview mit Maarten Steinkamp, dem Europachef von Sony BMG, und der dringenden Aufforderung an die Musikindustrie, endlich das Jammern einzustellen und statt Rechtsanwälten wieder die Entrepreneure nach vorn zu schieben. [Exciting Commerce]
  • Adsense
    Google hat sein Adsense-Programm um eine Kleinigkeit ergänzt, die erkennen lässt, wohin die Reise geht – zum Abschied von lieb gewonnenen, aber ineffizienten Mediagepflogenheiten und hin zu einem von A bis Z in Echtzeit optimierbaren Werbegeschäft. Erst die Abschaffung der AE, dann Google Analytics und jetzt die  Promotion von TKP-Anzeigen in Adsense ("Auf dieser Website werben"). Was kommt als nächstes? [Zielpublikum]
  • Productwiki
    Vernünftige Produktbeschreibungen sind ein knappes Gut. Amazon musste die stetige Sortimentserweiterung mit abnehmender Qualität der Produkttexte bezahlen. Auch die legendären Kundenrezensionen halfen da nicht unbedingt. Doch jetzt kommt Hilfe: Das ProductWiki ist gestartet (selbstverständlich beta), und Amazon selbst experimentiert seit kurzem ebenfalls mit einem gleichnamigen neuen Feature. [Companice]
  • Nano
    Ebay ist gut für die Marke. Oder nicht? Kommt auf die Marke an. Starke Marken werden durch Ebay stärker, schwache Marken schwächer. Zu erkennen, wie so oft, am Preis: Wer kann seine Preise durch alle Kanäle drücken? Na, wer wohl? Apple natürlich. [Companice]
  • Sellonfroogle
    Je nach Grad der Phantasie kann sich der eine mehr, der andere weniger darunter vorstellen, was Google Base in Kombination mit Froogle und Google Local eigentlich soll, kann und wird. Dazu gibt es jetzt einen neuen Hinweis: Sell on Froogle. Man nehme Google Base als Backend, um über Froogle zu verkaufen. Ebay und Amazon Marketplace waren gestern? [Basic Thinking]
  • Tuifly
    Wer wie die TUI mehr als ein halbes Dutzend Fluglinien betreibt, der schafft gewisse Unübersichtlichkeit im eigenen Angebot. Etwas Linderung verschafft seit dieser Woche TUIfly.com. Dort sind alle Airlines unter einer Adresse vereint. Schlichter Mechanismus: Start- und Zielflughafen eingeben – und weg. Zwar keine Offenbarung, aber ein nettes Werkzeug.

Netzträume

HandelsblattWas die FAZ kann, kann das Handelsblatt schon lange: Und was dem einen sein zweites Web-Wunder, ist dem anderen die Serie Neue Netzträume. (Nebenbei bemerkt, liebes Handelsblatt: Ist eine auch online auffindbare Startseite für die Serie wirklich zuviel verlangt? Wie das geht, zeigen die Kollegen bei der FAZ. Die Popup-Grafik bei Euch rockt wirklich nicht. Die Adresse musste ich aus dem gedruckten Blatt abschreiben.)

In der heutigen 4. Folge befasst sich Tanja Kewes mit dem Einzelhandel. Zentrale Botschaft: Immer mehr Umsatz wandert vom stationären Handel und dem klassischen Versandgeschäft ins Web. Von dieser Entwicklung profitieren vor allem die großen Handelsunternehmen (Otto, KarstadtQuelle, Tchibo). Für alle anderen bleiben Ebay und das Amazon-Partnerprogramm. Lebensmittel gehen im Web gar nicht. Wachstum findet derzeit bei Software und digitaler Musik statt.

Otto trägt mit 2,2 Mrd. Euro Online-Umsatz im Jahr 2004 rund ein Viertel zum gesamten Umsatzvolumen bei. In ähnlicher Höhe bewegen sich übrigens die Zahlen von KarstadtQuelle: Bis Ende Juli erreichten die Internet-Portale aus dem Reich des Thomas Middelhoff ein Bestellvolumen von 1,03 Mrd. Euro.

„I want my MTV“

MTV Overdrive
In Amerika haben Fernsehsender damit begonnen, eigene Programme im Internet aufzubauen, berichtet die New York Times. Aber erst wenn die Mediaplaner ihre Etats umschichten, steht die Wachablösung wirklich vor der Tür.

"While MTV’s TV network is being criticized, its new Internet video service, MTV Overdrive,
is being praised as perhaps the slickest attempt yet to combine the
packaging of television with the interactivity of the Internet. With
one click, users can view dozens of shows – music video collections,
newscasts, artist interviews and supplements to MTV’s signature
programs like "The Real World." And with a second click, users can see the various segments that make
up those shows. They also can assemble a program of their choosing,
mixing and matching parts of any of those shows, as well as videos and
older programs from MTV’s archive of thousands."

NYT: "More People Turn to the Web to Watch TV"
Download nytimes_turntowebtowatchtv.pdf

Ordnung schaffen

Als "das SZ-Phänomen" würdigt guillemets.de den Erfolg der Buch-, CD- und DVD-Reihen aus dem Hause der Süddeutschen Zeitung.

Die Unübersichtlichkeit des Buchmarktes (speziell auch des
Lexikon-Marktes) und das Fehlen von aussage- und medienkräftigen
Markennamen haben bei vielen Buchkunden zu einer Art Frust geführt,
weil sie von der Vielzahl der Bücher und deren Verlage so überfordert
sind. Selbst die Buchhändler können die einfachsten Fragen wie »Ich
wollte noch dieses süsse kleine gelbe Büchlein haben, den Sie letzte
Woche zum Sonderpreis verkauft haben? Haben Sie es noch?«
nicht beantworten.

Diesem Frust wirkt auch die SZ-Mediathek entgegen, in der nicht nur die hauseigene Biblio-, Cinema- und Diskothek zu haben ist, sondern das gesamte lieferbare Mediensortiment. Und zwar strukturiert durch die Brille der SZ-Redaktion: Dort rezensierte Bücher erscheinen als relevante Suchtreffer ganz oben, die Rezensionen sind im Volltext nachlesbar (und als RSS-Feed erhältlich).