Ende eines Monitors


Ende eines Monitors, originally uploaded by m.recke.

Jürgen Siebert, Marketingvorstand von FontShop in Berlin, wird von seinem Desktop immer daran erinnert, wie sein PowerBook mal zu Boden ging. Das Bild des zerbrochenen LCD-Monitors im Fontblog führte zu einem gewaltigen Besucheransturm: Die Seite wurde 176.000 Mal besucht.

Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis – ein PowerBook im Tausch gegen 176.000 Bruttokontakte. Bei 1.999 EUR für ein standardmäßiges 15-Zoll-PowerBook ergäbe sich ein TKP von 11,36 EUR. Und der Restzeitwert des Notebooks dürfte eher geringer gewesen sein.

Jürgen Siebert war es übrigens, der seinerzeit als Gründungschefredakteur der Page den jungen Matthias Schrader zur Page holte.

Die Internet World des E-Commerce

InternetworldZum ersten und letzten Mal war ich im Jahr 2001 auf der Internet World in Berlin. Die Messe fand damals in zwei oder drei Hallen auf dem Messegelände unter dem Funkturm statt. Und glänzte durch etliche freie Flächen, der Branchenkrise geschuldet. Zwei Jahre später wurden die Reste der einst stolzen Branchenschau nach München verlegt und an die Systems angeflanscht. Dort haben sie in diesem Jahr wieder ein gewisses Eigenleben angenommen – als zweitägiger Kongress.

Thematisch tanzt der Kongress in diesem Jahr um Themen wie E-Commerce und Online Marketing. Da kann Fischmarktchef Matthias Schrader nicht fehlen. Er nimmt am kommenden Mittwoch (26. Oktober) an einer Diskussion zum Thema "Webshop-Vision" mit Kaspar von Mellenthin (Home Shopping Europe), Marcus Polke (Abebooks) und Angelika Hänssler (Trivid) teil. Themen sind Rich Media (Video, 3-D), neue Inhaltsformate, Content Value Shops (z.B. durch Einbindung von Weblogs), ITV als neue Plattform?

Schon morgen (25. Oktober) spricht Malte Blumenthal (SinnerSchrader Studios) über Kaufprozesse, Markenaufbau und Alleinstellungsmerkmale im E-Commerce. Die Fragen lauten hier: Wie kommt man im Kaufprozess nach vorn? Aktuell ist der Preis häufig das einzige Differenzierungskriterium. Wie kann der Aufbau einer Marke, eines USP dem entgegenwirken? Wie verwandle ich "Hit-and-Run"-Nutzer in Stammkunden?

Marketing treibt Web Analytics

Business Breakfast Web Analytics 2006Kein E-Commerce ohne Web Analytics. Wer online verkauft (und das nicht gerade bei Ebay tut), muss wissen, was die Nutzer seines Shops so tun oder lassen. Doch der hiesige Markt für Analysewerkzeuge ist bislang recht stark zersplittert. Eine Studie der Berliner Beratungsagentur Ideal Observer verspricht jetzt einen Marktüberblick zu geben.

73% des gesamten Umsatz-Volumens entfallen allein auf den amerikanischen Markt. So ist es nicht verwunderlich, dass amerikanische Unternehmen wie WebTrends, Omniture, WebSideStory und Coremetrics den Markt dominieren. Zudem sind sie auch Vorreiter in der Entwicklung anschaulicher Benutzeroberflächen, handlungsrelevanter Kennzahlen und der Integration von Erweiterungen wie eMail-Marketing, PPC-Kampagnen, A/B-Tests und Suchmaschinenoptimierung.

Marketing- und Vertriebsabteilungen haben mittlerweile den IT-Nerds das Heft aus der Hand genommen und treiben die Entwicklung voran. Ein unübersichtlicher Markt, unklare Anforderungen und die geografische Nähe legen zunächst den Gang zu deutschen Anbietern nahe, die sich laut Ideal Observer "eher im Mid-Level-Bereich" finden.

In direkter Konkurrenz zu amerikanischen Lösungen wie Urchin, Clicktracks oder HitBox zeichnen sie sich durch ihre grössere Kundennähe und der individuellen Implementation entsprechend den Anforderungen ihrer Kunden aus. Hinsichtlich Nutzerfreundlichkeit und Attraktivität der Oberflächen liegen die heimischen Anbieter allerdings in der Mehrzahl noch deutlich hinter der angelsächsischen Konkurrenz zurück.

Mittlerweile sind die großen US-Anbieter dabei, den deutschsprachigen Markt zu erschließen. Zu den Vorreitern gehört WebSideStory, das jüngst eine Partnerschaft mit SinnerSchrader geschlossen hat. Wir glauben an das Thema und werden jetzt mal testen, wie weit uns dieser Glaube trägt.

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Die Tags des Tages: RSS syndizieren, aggregieren & clustern

TagcloudThomas Cloer hat schon vor einigen Tagen in seinem Computerwoche Blog kurz über TagCloud berichtet. TagCloud verdichtet und gewichtet aus beliebigen RSS Feeds recht smart die jeweiligen Schlagwörter und stellt sie als Tag Navigation ("Wolke") dar. Um das Thema RSS & E-Commerce  wieder aufzugreifen, bastelte ich heute auf die Schnelle einen kleinen Meta-Perlentaucher, um einen thematischen Überblick der aktuellen Buchrezensionen im Markt zu bekommen. Schon mit drei Feeds ein nettes Ergebnis (ein kleines Dankeschön an dieser Stelle der Stoppwortliste).

Ordnung schaffen

Als "das SZ-Phänomen" würdigt guillemets.de den Erfolg der Buch-, CD- und DVD-Reihen aus dem Hause der Süddeutschen Zeitung.

Die Unübersichtlichkeit des Buchmarktes (speziell auch des
Lexikon-Marktes) und das Fehlen von aussage- und medienkräftigen
Markennamen haben bei vielen Buchkunden zu einer Art Frust geführt,
weil sie von der Vielzahl der Bücher und deren Verlage so überfordert
sind. Selbst die Buchhändler können die einfachsten Fragen wie »Ich
wollte noch dieses süsse kleine gelbe Büchlein haben, den Sie letzte
Woche zum Sonderpreis verkauft haben? Haben Sie es noch?«
nicht beantworten.

Diesem Frust wirkt auch die SZ-Mediathek entgegen, in der nicht nur die hauseigene Biblio-, Cinema- und Diskothek zu haben ist, sondern das gesamte lieferbare Mediensortiment. Und zwar strukturiert durch die Brille der SZ-Redaktion: Dort rezensierte Bücher erscheinen als relevante Suchtreffer ganz oben, die Rezensionen sind im Volltext nachlesbar (und als RSS-Feed erhältlich).

Digitalisierung als Bedrohung

Nach und nach kommen die ganzen Debatten der späten neunziger Jahre wieder zum Vorschein. Damals war die Aufregung um digitale Vertriebswege, die herkömmliche Kanäle und eine alte Wirtschaft bedrohen, vielleicht verfrüht. Doch jetzt kommt sie vermutlich zu spät – jedenfalls für manche Branchen und etliche Unternehmen, die sich nach dem Crash vor fünf Jahren wieder sanft schlafen gelegt haben. Max Zorno nimmt die jüngste Pleite im Fotogeschäft zum Anlass für Generalisierungen:

Jedes Unternehmen ist von der Digitalisierung
bedroht, nicht nur die Fotofirmen. Ich denke dabei an die
Digitalisierung der Vertriebswege. Viele Firmen verkennen diesen
unaufhaltsamen Trend. Sie unterschätzen, dass sich immer Kunden über
das Internet informieren, was sie kaufen möchten und von welchem
Lieferanten. Beharrlich hält sich der Irrglaube "Das Internet spielt in
unserer Branche keine Rolle."

Diese Firmen beschäftigen sich zu wenig mit
Onlinemarketing, bemerken nicht, was sich auf den digitalen Märkten
abspielt. Sie verschlafen, dass sich das Informationsverhalten der
Kunden kontinuierlich ändert. In fast allen Branchen haben wir es heute
mit einem hybriden Kundenverhalten zu tun: Wenn sie eine
Kaufentscheidung zu treffen haben, informieren sich die Leute über die
traditionellen Vertriebwege UND über das Internet – mit steigender
Bedeutung des Internets.

Es gilt die goldene Regel: Entweder Du digitalisiert Deine
Vertriebswege selbst – oder es übernimmt jemand anders für Dich. Wen
trifft als als Nächsten? Und … wo steht Ihr Unternehmen?

E-Plus hat das gerade getan – mit einer preisaggressiven Zweitmarke. Und das ausgerechnet in einer oligopolistischen Branche, in der es lange Zeit so schien, als sei der Kuchen zwischen den beiden Marktführern und den beiden Underdogs mehr oder weniger stabil aufgeteilt…