The Game Changer has left the P&G building

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Last June, A.G. Lafley stepped down as CEO of Procter & Gamble, a position he held since 2000, but remained chairman. Now he announced that he will leave the chairman job as well.

It is not overstating things to say that Lafley brought P&G into the next century — and turned the once-staid company into a hive of innovation, bold business deals, and an absolute focus on the customer.

Together with Ram Charan, he wrote a book called The Game-Changer. The title slightly reminds me of the conference motto we’ve chosen for next10.
In his book, A.G. Lafley sums up his recipe for P&G’s success in five simple steps:

  1. We put the consumer at the center of everything we do.
  2. We opened up.
  3. We made sustainable organic growth the priority.
  4. We organized around innovation.
  5. We began thinking about innovation in new ways.

Sounds familar? Let me put it this way: A.G. Lafley adapted the secret formula of success for Web 2.0 to the consumer goods industry – and he started at a time well before Tim O’Reilly even coined the term itself. And so he changed the game.

Jack Dorsey Tries to Change the Credit Card Game

As of today, processing credit cards is just for businesses. And they typically need a certain size to get things started. Well-known Twitter founder Jack Dorsey now tries to change that game with his new start-up Square.
Square allows practically anyone to start accepting payment cards more or less immediately without contracts, monthly fees, or hidden costs. At least that’s the promise. They developed a small, simple dongle that fits into an audio input jack on mobile devices and reads payment cards. This dongle then sends the data to an application that runs on the phone and takes care of the rest.
As a payer, you get your receipts sent to your email or mobile phone instantly and access them securely online. You can also use a text message to authorize every payment in real-time. On the iPhone, the Square app can show a picture of the card holder to the person processing the payment, thus increasing security and decreasing the risk of fraud.
TechCrunch has a short video with Jack Dorsey talking about Square and MG Siegler buying him coffee with his credit card and Square. The first public demo of Square will take place next week at LeWeb.

If you are not convinced, read Om Malik’s excellent piece on why Square exists and who should be worried:

I think that this is truly disruptive. The reason Square exists is because of three macro trends: the pervasiveness of the mobile Internet, the increase in the use of electronic payment systems and most importantly, the availability of low-cost, always-on computers (aka smartphones) that allow sophisticated software to conduct complex tasks on the go.

The marriage of computing and connectivity without the shackles of being tethered to a location is one of the biggest disruptive forces of modern times. It is (and will continue) to redefine business models, for decades. Square is simply riding these waves.

Game Changer

Vor ein paar Tagen hat SinnerSchrader den Geschäftsbericht 2008/2009 veröffentlicht. Im ersten Teil erschien der folgende Text, der das Leitthema der next10 erläutert: Game Changers. Es ist eine erweiterte und übersetzte Fassung des englischsprachigen Originals.

„Wandel ist unaufhaltsam.“ (Jeff Jarvis)

Das Internet ist die ultimative disruptive Technologie. Fünfzehn Jahre nach dem Aufkommen des Webs im Massenmarkt haben wir lediglich eine Ahnung von dem, was möglich ist. Das Web verändert die Spielregeln völlig. Es ermöglicht Einzelnen etwas zu erreichen, was Einzelne nie zuvor in der Geschichte erreichen konnten. Wir nennen sie Game Changer. Sie setzen auf disruptive Technologien, brechen Regeln und definieren Geschäftsmodelle neu.
Die wahren Game Changer sind rücksichtlose Neuerer, unbelastet von traditionellem Massenmarketing. Sie nutzen disruptive Technologien, um ihre Konsumenten zu bedienen und eine Nachfrage zu befriedigen und finden die dafür besten Wege. Sie brechen Regeln, die in Stein gemeißelt zu sein schienen, aber ganz einfach nicht mehr passen. Sie akzeptieren keine Beschränkungen durch etablierte Geschäftsmodelle. Tatsächlich stellen sie sie infrage, indem sie sie neu definieren – um das Erlebnis, den Nutzen und den Wert für die Konsumenten zu verbessern.
Jeff Jarvis zufolge führte dies während des vergangenen Jahrzehnts in vielen Fällen zu den von ihm so genannten Innovations-Dividenden. Unternehmen wie Amazon, craigslist, eBay oder Google beseitigten riesige Ineffizienzen in ihren jeweiligen Bereichen und beließen dabei mehr Geld in den Taschen ihrer Kunden. Dies steht in scharfem Gegensatz zu dem Giftmüll, der den Kapitalismus an den Rand des Zusammenbruchs getrieben hat.
Der althergebrachte Massenmarkt ist tot, ersetzt durch eine Masse an Nischen. Konsumenten haben die Kontrolle übernommen. In diesen Tagen verändern kleine Unternehmen erfolgreich die Spielregeln, kehren um, was einst zugunsten großer Marken und Unternehmen funktionierte. Es ist teuer und schwierig geworden, mit der Masse zu kommunizieren, selbst mit enormen Budgets, während es einfach ist, ein kleines, spezifisches Publikum zu erreichen, hoch effizient und wesentlich weniger kostspielig.
Das Internet ist das perfekte Werkzeug in dieser neuen Welt der Nischenkommunikation. Es hat nicht nur neue Wege eröffnet, Konsumenten anzusprechen und ein direktes Feedback zu erhalten – es ist ebenso der perfekte Weg für den Direktverkauf. Das Web hat für viele Unternehmen den Kreis aus Marketing und Vertrieb geschlossen, denen früher lediglich die Massenmedien zur Verfügung standen, um ein Massenpublikum zu erreichen. Nun können sie in Echtzeit mit ihren Kunden kommunizieren, auf sie und ihre Bedürfnisse reagieren. Das Internet ist eine Technologie, die die Spielregeln verändert, die Chancengleichheit zwischen großen und kleinen Unternehmen geschaffen hat.
Diese neue Welt steht im Widerspruch zum traditionellen Markenmanagement, das in den 1940er-Jahren entwickelt wurde und über Jahrzehnte gut funktionierte. Die meisten Marken sind nicht auf hochspezifische Nischen ausgerichtet, auf Echtzeitfeedback und spezifische Bedürfnisse. Sie können ihre größten Bewunderer einfach nicht finden oder, schlimmer noch, sie haben keine, da ihre Produkte für den Massenmarkt bestimmt sind, was es schwierig macht sie zu lieben oder abzulehnen – sie befinden sich schlicht zwischen allen Stühlen, bewegen niemanden. Und, wie Jeff Jarvis sagt:

„Die Etablierten sind mit enormen Kosten für ihre Infrastruktur belastet, sie müssen alles im großen Stil tun, einschließlich des Scheiterns.“

In seinem Manifest für smartes Wachstum plädiert Umair Haque daher für eine nachhaltigere, fairere und stabilere Art des Wachstums. Game Changer befreien die Konsumenten von den Zwängen der industriellen Schwergewichte. Game Changer tun mehr, als schrittweise Innovationen zu schaffen – sie brechen Regeln. In den letzten Jahren konnten wir das Aufkommen dieser Game Changer in vielen Branchen beobachten, nicht zuletzt in Branchen, denen die Krise von 2008/2009 schwer zugesetzt hat.
Während viele Automobilunternehmen in ernsten Schwierigkeiten sind, ist eine neue Generation von Automobilunternehmen wie Tesla, Better Place und Local Motors auf der Bildfläche erschienen. Gleichzeitig definiert Zipcar Leihwagengeschäft und Carsharing durch die Verknüpfung webbasierter Services mit neuer Hardware neu. Im Konstruktionssegment gibt es bereits zahlreiche Start-ups wie Transonic Combustion oder Fallbrook Technologies, die sich jeweils auf bestimmte Komponenten konzentrieren, die sie von Grund auf verbessern. Innovation befreit sich von der Vorherrschaft der Autoherstellergiganten, die bislang die gesamte Wertschöpfungskette kontrollierten.
Während traditionelle Banken zusammenbrachen und durch die Regierung gerettet werden mussten, blühen Mikrokredite, Kleinstkredite und andere Formen des Peer-to-peer-Banking. Auch wenn Microplace oder Kiva herkömmliche Banken in absehbarer Zeit nicht ersetzen werden, füllen sie eine Nische, die zuvor nicht einmal von Banken abgedeckt wurde. Sie verändern die Bankbranche, indem sie entweder die Mittelsmänner zwischen Kreditgeber und Kreditnehmer abschaffen oder zumindest ihre Rolle neu definieren. Gleichzeitig definiert Mint das Nutzererlebnis im Onlinebanking neu und befreit die Kunden von der babylonischen Gefangenschaft der Banken.
Während namhafte deutsche Einzelhändler wie Hertie, Karstadt und Quelle bankrottgingen, haben ihre dynamischen, datengetriebenen Kollegen im angelsächsischen Raum Erfolg. Walmart nutzt seit Jahren Vorhersagetechnologien. Tim O’Reilly und John Battelle ziehen eine interessante Parallele:

„So wie Google verstanden hat, dass ein Link ein Votum ist, hat Walmart verstanden, dass ein Kunde, der etwas erwirbt, ein Votum abgibt und die Registrierkasse der Messfühler ist, der dieses Votum zählt. Echtzeit-Feedbackschleifen regeln den Lagerbestand.“

Die britische Supermarktkette Tesco nutzt mittlerweile selbst Wettervorhersagen, um den Umsatz zu prognostizieren, Kosten zu reduzieren und die Verschwendung von Nahrungsmitteln zu vermeiden.
Was den E-Commerce betrifft, haben Kategorien-Killer erfolgreich Märkte erschlossen, die bis dahin für das Onlineshopping ungeeignet schienen. Zappos, das mittlerweile Amazon gehört, begann mit Schuhen und hat das Angebot inzwischen auf Handtaschen, Kleidung und Elektronikartikel ausgeweitet. Zappos konzentriert sich rigoros auf den absolut besten Service und bricht dabei Regeln, die für das Versandhandelsgeschäft als in Stein gemeißelt galten. Beispielsweise ist der Versand in beide Richtungen kostenfrei und Schuhe können bis zu einem Jahr nach dem Kauf zurückgegeben werden. SinnerSchrader bereitet derzeit den Launch eines potenziellen Game Changers mit Kategorie-Killer-Ansatz für ein führendes deutsches Versandhandelsunternehmen vor.
Alice probiert derzeit einen Kategorie-Killer-Ansatz im Home-Essential-Bereich und geht dabei noch weiter als Zappos. Mithilfe des Webs unterstützt Alice Haushalte bei der Beschaffung von Toilettenpapier, Zahnpasta und Müllbeuteln mit halbautomatischen Bestellungen und kostenfreiem Versand. Alice zielt darauf ab, Zwischenhändler zu umgehen und direkt vom Hersteller zu beziehen, um so die Preise niedrig zu halten.
Auf der anderen Seite gehen immer mehr Hersteller dazu über, direkt an den Endkunden zu verkaufen. Dies hat einen Serviceaspekt, da Kunden es zunehmend gewohnt sind, über die Website des Herstellers kaufen zu können. Ferner besteht Marketing- und Markenpotenzial für den Hersteller. Die Erwartungen der Konsumenten hinsichtlich E-Commerce sind in den vergangenen zehn Jahren gestiegen. Während es früher ausreichte, dass die entsprechende Website überhaupt funktionierte, wollen Konsumenten nun Inspiration, Relevanz, Performance und Zuverlässigkeit. Das gibt einer neuen Art von E-Commerce-Spezialisten Raum, die das Geschäft im Auftrag der Marke betreiben. SinnerSchrader hat daher einen neuen Geschäftsbereich für E-Commerce-Outsourcing gegründet. Der erste Shop für das Modelabel Olsen ist seit Oktober live.
In der Mobilbranche geht die Entwicklung weg vom oligopolistischen Model, bei dem der Netzbetreiber nahezu alles kontrolliert, von der Technologie und den Geräten bis hin zu Preisen und Service. Apples iPhone war ein echter Game Changer, was die Geräte betrifft, veränderte das Machtgefüge zulasten der Marktführer, öffnete die Wertschöpfungskette für unabhängige Applikationsentwickler und ebnete so den Weg für Android und Palm Pre. Auf der Netzbetreiberseite betraten neue Akteure wie simyo in Deutschland den Markt. Sie lagern den gesamten Netzbetrieb an die herkömmlichen Betreiber aus und konzentrieren sich auf die vier P des Marketing (Produkt, Preis, Platzierung und Promotion). Die nächste Betreibergeneration steht bereits in den Startlöchern. Ein Beispiel ist das belgische Start-up Cherry, das GSM mit Wifi verbindet, um die Handykosten drastisch zu reduzieren.
Quasi als Rezept zum Erschaffen eines Game Changers rät Umair Haque (zitiert von Tim Leberecht in seinem Essay „Von der Google-Ökonomie zur Twitter-Ökonomie“):

„Nehmen Sie eines der großen gesellschaftlichen Ideale (Demokratie, Frieden, Transparenz, Gleichheit usw.) und wenden Sie es auf eine kränkelnde Branche an, die dringend einer Erneuerung oder zumindest einer kräftigen Erschütterung bedarf: Gesundheitssystem, Finanzwelt, Medien, Energie, Regierung – egal was. Kombinieren Sie das mit den Prinzipien der Twitter-Ökonomie – Transparenz, Unmittelbarkeit, Gemeinschaft und freier Zugang – und Sie setzen auf das richtige Pferd.“

Im Mai 2010 richtet SinnerSchrader zum fünften Mal die führende europäische Konferenz zu digitalen Trends und Innovationen aus. Game Changer werden das Hauptthema der next10 sein. Wir werden Visionäre, Strategien, Unternehmen und Produkte vorstellen und diskutieren, die disruptive Technologien nutzen, Regeln brechen und Geschäftsmodelle neu definieren.

Why Chrome OS is a Game Changer


Last week saw the introduction of a new operating system that will probably change the landscape over the course of the next few years. While it won’t replace Windows on the desktop anytime soon, Microsoft still needs to be scared.
When Google’s Chrome OS will appear on netbooks in a year from now, it first will abolish the so-called Microsoft tax on these devices. But while that’s nothing Microsoft really has to fear, Chrome OS will also create an entirely new device category – something in between smartphones and netbooks.
That’s not exactly the market Apple aims for with the long-awaited tablet (and Mike Arrington with his infamous CrunchPad). It’s also different from Amazon’s Kindle and Barnes & Noble’s Nook. In fact Google is about to create a new market segment for small, lightweight and cheap devices like the current netbooks, but without the hassle of running a full-blown operating system.
Who cares that the iPhone doesn’t run Mac OS X? Or that Android isn’t a desktop operating system? I’m pretty sure there is a market segment above smartphones, but below small notebooks. Over the last few years, the mobile gadget space and the notebook space have moved in opposite directions, with smartphones growing in funtionality and notebooks getting smaller.
Chrome OS is just the logical operating system for the netbook category that might grow larger and larger with even cheaper devices (no Microsoft tax). Netbooks running Chrome OS are just perfect as the second or third computer for many people – and maybe even the first computer or the computer many people spend most of their computer usage time with.
That’s basically the vision Oracle’s Larry Ellison touted in the late nineties for his so-called Network Computer. I think the vision is still valid, even though it failed to materialise so far. But what’s different now is the metaphorical layer. It’s not „The Network is the Computer“ but „The Browser is the Desktop“. Google tries to crack the age-old desktop metaphor. And that is what Microsoft really has to fear.
There are other things as well to worry about for the PC OS incumbent. First of all, Chrome OS is free. This fact alone poses a threat to Microsoft which still makes a lot of money from selling Windows. And it’s open source, thus solving the problem to get enough developers on the boat. Next, it moves almost everything to the cloud, where Microsoft despite its Azure efforts isn’t a strong player as of today.
That’s why Chrome OS is a Game Changer. I agree that there is quite a bit gambling at stake, but in the long run I think Google will be the clear winner. One of the next big issues you can expect Google to tackle is the connectivity problem. Of course there will be Chrome-powered netbooks packaged with mobile data plans. That’s a common model with today’s netbooks. But I think we can expect even more innovation in the mobile business from Google.

Can Agencies Stay One Step Ahead of Disruption?

Over the course of the last few weeks, AdAge has had an ongoing debate about the future (and present) role of agencies in general and the digital agency business in particular. The debate was kicked-off by Ana Andjelic and her piece titled Why Digital Agencies Aren’t Ready to Lead, in which she stated:

Digital agencies impress clients with their passion, drive and technology know-how. Clients then say: „You gave us a lot to think about.“ Which often means that the account is awarded to someone else. Where digital shops fail is giving confidence to the client that all this momentum will be indeed executed in a well-led marketing campaign.

Jacques-Hervé Roubert countered this attack by simply stating the opposite: Why Digital Agencies Are Indeed Ready to Lead. He writes:

Like it or not, the days of the ingenious, 30-second TV spot are over. Today’s creative ingenuity lies within the idea, the technology, the concept, the innovation and, perhaps most important, the Holy Grail: consumer connection. Word of mouth is more prevalent than ever and interactive communities have an increasingly louder and more influential voice and are stronger (and sometimes the only) sources of breaking news stories. No one understands this better — nor is better equipped to handle the swift demands required — than the digital agency.

Mitch Joel then even took the time to explain why both are right and wrong at the same time. Sounds weird? It isn’t. Here’s why:

The brands that are getting the best results are the ones who are bringing both traditional and digital marketing shops around the table and working in tandem to figure out a creative brief that is in-line with the overall business strategy, and then letting each agency go off and lead/create the right engagement for the right audience for the specific media channels that they are best at. Creative rarely „wins“ when the digital agency is simply translating a TV spot into an online campaign, and traditional agencies will have an equally hard time trying to translate a vibrant online community into a Cannes-winning ad campaign.

On a sidenote, the debate branched off to the question whether big digital agencies (like Digitas, Tribal DDB and Agency.com) are still needed or could and maybe should be replaced by smaller shops (like Big Spaceship, Firstborn and EVB who superseded the former three at Wrigley). Tim Williams, the founder of Ignition, now takes the debate to a new level with his AdAge piece on 15 Risks You Can’t Afford Not to Take. Out of his comprehensive list with many valid points, perhaps the most influential point would be the last:

15. Selling hours worked instead of value created. It’s time for agencies to come to grips with what they’re really selling. Clients don’t buy your costs (your hours, overhead or FTEs), they buy the value you create for their brands. Yet agency accounting and compensation models are built around time and efficiency rather than outcomes and effectiveness. Especially given the increasing cost pressures from clients, it’s time for agencies to start counting the right things and craft compensation approaches that align the economic incentives of the agency with those of the client.

As Peter Drucker once said, „You can’t manage change; you can only be ahead of it.“ Agencies, no matter how smart or resourceful, won’t be able to manage their way out of these disruptive changes in the marketplace. They can, however, devote their considerable creativity to staying one step ahead.

That’s a challenge, indeed. The agency business seems to be ripe for a real Game Changer.

Game Changers: Das Thema der next10 steht fest

„Change is inexorable.“ (Jeff Jarvis)

Seit vier Jahren diskutieren wir auf der next conference die durch das Web ausgelösten fundamentalen Veränderungen. Das Internet ist die ultimative disruptive Technologie. 15 Jahre nach der Ankunft des Web im Massenmarkt haben wir nur einen ersten Eindruck davon, was möglich ist. Das Web ändert die Spielregeln von Grund auf. Es gibt dem Einzelnen größere Möglichkeiten, etwas zu bewegen, als jemals zuvor in der Geschichte. Wir nennen diese Menschen Game Changers. Sie setzen auf disruptive Technologien, brechen Regeln und definieren Geschäftsmodelle neu.

Game Changers sind innovativ und gehen Wagnisse ein, unbelastet vom althergebrachten Massenmarketing. Sie nutzen disruptive Technologien auf innovative Weise, um ihre Konsumenten zu bedienen, einen Bedarf zu befriedigen und die beste Lösung dafür zu finden. Sie brechen Regeln, die in Stein gemeißelt schienen, aber einfach nicht mehr länger gelten. Sie lassen sich durch etablierte Geschäftsmodelle nicht einschränken, sondern stellen sie in Frage und definieren sie neu: um das Erlebnis, den Nutzen und den Wert für die Konsumenten zu verbessern.

Game Changers ist das Leitmotto der fünften next conference, zu der SinnerSchrader im Mai 2010 einlädt. Auf der next10 werden Sie sie kennenlernen: Visionäre, Strategien, Unternehmen und Produkte, die mehr sind als innovativ – sie brechen Regeln. Da wir die Konferenz nicht ohne die next community veranstalten könnten, brauchen wir Ihren Input. Helfen Sie uns, die Agenda für eine außergewöhnliche Konferenz zu entwickeln! Wir konzentrieren uns im Moment auf den Einsatz web- und IP-basierter Technologie in folgenden Branchen:

  • Automotive
  • Banking
  • Retail, E-Commerce and FMCG
  • Mobile
  • Media, Entertainment and Advertising
  • Travel & Tourism
  • Health Care

Learn more about the conference theme. The Call for Participation will be open soon.

Print ist die neue Musikindustrie

My sources say Murdoch never uses the internet. I think he simply doesn’t understand how it – and his company – operate there.
Jeff Jarvis

Rupert Murdoch hat eine Mission. Er möchte die Medienkonsumenten, sagen wir es ruhig, zum Zahlen zwingen. Und dazu ist er auch bereit, Suchmaschinen wie vor allem Google vom Zugriff auszuschließen. Rupert Murdoch ist der Anti-Jarvis. Er tut all das, wovor Jeff Jarvis nicht müde wird zu warnen, zuletzt in seiner vielbeachteten Keynote auf den Münchner Medientagen.
Rupert Murdoch ist der heimliche Hoffnungsträger einer gebeutelten Printindustrie, die sich vor den düsteren Szenarien eines Jeff Jarvis fürchtet und deshalb lieber Murdoch zuhört. Hält Murdoch an seinen Plänen fest, Zweifel daran sind erlaubt, dann kommt es 2010 zum Showdown. Es wird sich sehr schnell zeigen, wer Recht behält. An dieser Frage hängt das Überleben einer ganzen Branche.
Axel Springer hat in der vergangenen Woche angekündigt, künftig iPhone-Nutzer von der Nachrichtengebung bei bild.de und welt.de auszuschließen. Sie sollen stattdessen eine iPhone-App installieren und für die Nachrichten von Bild und Welt zahlen. Das Muster ist das gleiche wie im Falle Murdoch: Statt auf attraktive Angebote und die vorhandene Zahlungsbereitschaft des Konsumenten setzt Springer auf Zwang und Ausschluss.
Das erinnert fatal an die Reaktion der Musikindustrie auf die digitale Herausforderung. Mit digitaler Rechteverwaltung (DRM) und der Kriminalisierung einer ganzen Generation versuchte sie, die Büchse der Pandora wieder zu schließen. Was bekanntlich nicht gelang. Es brauchte einen kreativen Zerstörer wie Apple, um der niedergehenden Branche ein modifiziertes Geschäftsmodell zu verpassen.
Wäre die langjährige Agonie der Musikindustrie vermeidbar gewesen? Das ist schwer zu sagen, da sich keiner der bekannten Majors für eine aktive, gestaltende Rolle im durch die Digitalisierung ausgelösten Wandel entschieden hat. Stattdessen haben sie sich auf Blockadeversuche und Destruktion verlegt. Mit bekanntem Ergebnis.
Steht der Printbranche nun eine ähnliche Agonie bevor? Wahrscheinlich. Denn selbst wenn die verzweifelten Versuche gelingen sollten, einen zweiten Erlösstrom neben den Werbeeinnahmen zu genieren (wofür nur wenig spricht), selbst in diesem Fall dürfte der Strom der Werbeeinnahmen dank sinkender Reichweiten weniger kräftig als bisher sprudeln. Und schon bislang war der Strom nicht kräftig genug, um die Kosten der aus einer anderen Epoche überkommenen Produktionsstruktur zu decken.
Die Printbranche wird schrumpfen, weil ihre Bedeutung im Medienmix der Konsumenten und infolgedessen auch der Werbungtreibenden stetig abnimmt. Das ist ein säkularer Prozess, der bei den Tageszeitungen zum Beispiel bereits in den frühen 80er Jahren begann. Zugleich steht sie aber auch durch die Digitalisierung immer stärker unter Druck. Denn die aus dem Geschäft mit gedruckten Medien gewohnten Oligopolrenditen lassen sich in digitalen Medien schlichtweg nicht erzielen.
Dafür sorgt schon der Wettbewerb. Nur ein Beispiel von vielen ist Craigslist, das aus dem Milliardengeschäft mit Kleinanzeigen in den USA ein Millionengeschäft gemacht hat. Allein durch Craigslist sind der Printindustrie allein in den USA Milliardenumsätze durch die Lappen gegangen.
Ähnliche Erosionsprozesse nagen an allen Ecken und Enden des gewohnten Umsatzniveaus der Branche. Der Umsatz sinkt stärker als die Reichweite und die relative Bedeutung im Medienmix. Das ist ein schmerzhafter Prozess, der die Verlagshäuser dazu zwingen wird, ihre Apparate drastisch zu verkleinern.
Die Printbranche hätte frühzeitig wissen können, was auf sie zukommt. Wer Nicholas Negroponte (Being Digital,1995), Kevin Kelly (New Rules for the New Economy, 1998) oder das Cluetrain Manifesto (1999) gelesen hatte, der wusste Bescheid. Das eigentliche Versäumnis der Herren in den Chefetagen: Sie hatten fast fünfzehn Jahre Zeit. Und sie haben die Zeit nicht genutzt.

Disruptives Geschäftsmodell: Weniger als nichts

Free war noch nicht das Ende aller Möglichkeiten, mit disruptiven Geschäftsmodellen etablierte Märkte von Grund auf neu zu definieren. Innovative Unternehmen können Märkte auch umdrehen, indem sie Geld für etwas bezahlen, was vorher Geld kostete.
Wer schon Chris Anderson für einen Dummschwätzer und sein Buch Free für Unsinn hielt, für den ist das schwer einzusehen. Aber es lässt sich nicht mehr leugnen, und Google zeigt gerade, wie solch eine 180-Grad-Wende funktioniert.
Während TomTom und Nokia für viel Geld die beiden Duopolisten für Kartenmaterial erwarben, baut Google seine eigene Datenbasis auf und stattet Android-Telefone mit einem eigenen Navigationssystem aus. Es wird spannend zu beobachten, wie Blackberry und iPhone darauf reagieren.
Google indes wird auf dieser Basis ein ortsbezogenes Werbenetzwerk aufbauen – und mittelfristig die Gerätehersteller sogar dafür bezahlen, dass sie das Google-Navigationssystem einbauen, so wie Google heute bereits einen Teil der Werbeeinnahmen ausschüttet, die auf Android-Geräten generiert werden.
Es braucht nicht viel Phantasie, sich ein ähnliches Modell auch für das kommende Betriebssystem Google Chrome vorzustellen. Hardwarehersteller könnten mit jeder Google-Suche auf Netbooks Geld verdienen, der Preisvorteil eines kostenlosen Betriebssystems gegenüber dem teuren Windows würde sich weiter erhöhen.
Leseempfehlung: Google Redefines Disruption: The „Less Than Free“ Business Model

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