Video: Moritz Koch über Share Economy im E-Commerce

Outsourcing ist an sich kein neues Konzept. Jeff Jarvis hat das alte Mantra „Do what you can do best – outsource the rest“ für das interaktive Zeitalter aktualisiert: „Do what you do best. And link to the rest.“

Für den E-Commerce heißt das vor allem: Erfinden Sie nicht das Rad neu, zum Beispiel den Checkout-Prozess, sondern nutzen Sie das, was schon da ist. Jeder neue Shop steht vor ähnlichen Aufgabenstellungen und muss die gleichen Probleme lösen wie andere vor ihm.

Moritz Koch hat sich in den letzten Monaten ausgiebig mit solchen Fragen beschäftigt. Er baut für SinnerSchrader den neuen Geschäftsbereich next commerce auf, der sich mit E-Commerce-Outsourcing beschäftigt.

Auf der next09 hat Moritz darüber referiert, wie Innovation und wirtschaftliche Herausforderungen die Architektur des E-Commerce-Stack verändern. Isolierte Silos gehören der Vergangenheit an, heutige Geschäftsmodelle basieren auf gemeinsam genutzten Ressourcen: Daten, Plattformen und Dienstleistungen. Der nächste Schritt ist, auch Wissen und Know-how zu teilen.

E-Commerce für Papier, Büro und Schreibwaren

Am 9. Juni 2009 spricht Laurent Burdin, Geschäftsführer Beratung von SinnerSchrader, auf der Hauptversammlung der Arbeitsgemeinschaft zur Förderung neuer Medien im Papier- Büro- und Schreibwaren-Fachhandel (ARGE PBS e.V.). Der Verein ist Mitinhaber des PBS Network, einer B2B-Plattform für elektronische Geschäftsprozesse der Bürobedarfbranche.
Thema des Gastreferats in Frankfurt am Main sind die Zukunftsaussichten des Online-Vertriebs im Allgemeinen und die Einführung von E-Commerce-Lösungen in Unternehmen der PBS-Branche im Besonderen. Mitglieder der ARGE PBS e.V. sind u. a. die Firmen Baier & Schneider, Esselte Leitz und Avery Dennison Zweckform.

Social Commerce Forum mit Keynote zu Mode 2.0

Am 17. Juni 2009 findet das zweite Social Commerce Forum in Bad Homburg statt. Diesjähriges Motto ist Mode und Lifestyle. Diskutiert werden Erfolgsstrategien und Erfahrungen der Branche im Social Commerce.
Der Begriff Social Commerce steht für Verkaufen im Web, das ein soziales Erlebnis für den Endkonsumenten darstellt. E-Commerce mit Community-Charakter sozusagen.
Matthias Schrader, Geschäftsführer von SinnerSchrader, wird das Social Commerce Forum mit seiner Keynote zum Thema „Mode 2.0 – Merkmale, Herausforderung und Strategieansätze“ und als Diskutant bereichern.

Hamburg@work verleiht Webfuture Award

WebfutureAward.pngZum zweiten Mal verleiht Hamburg@work am 19. November im Elbwerk den Webfuture Award. Prämiert werden innovative Konzepte und Projekte aus dem Bereich E-Commerce.
Insgesamt wurden 40 Vorschläge eingereicht, aus denen nun 10 Finalisten sich vor der Jury im Business-Idea-Speeddating bewähren müssen. Wie das Format erahnen lässt, sollen die Jurymitglieder in kurzer Zeit im Einzelgespräch vom Konzept des jeweiligen Kandidaten überzeugt werden. Dem Gewinner stehen bei der anschließenden Preisverleihung 15.000 Euro zu.
In der vor kurzem veröffentlichten Shortlist der Finalisten befinden sich u.a. Jupidi und Moodmixer. Die beiden Start-ups haben bereits im Mai dieses Jahres auf der next08 ihre Ideen beim Elevator Pitch präsentiert. Ebenfalls auf der letzten next conference zu sehen war Jobleads, Gewinner des Webfuture Awards 2007.

Das Web und die Konsumenten

Das Internet spielt bei den Kaufentscheidungen der Konsumenten eine stetig wachsende Rolle. Die Allensbacher Computer- und Technikanalyse 2008 (Acta) hat ergeben, dass jeweils mehr als die Hälfte aller privaten Internetnutzer Preisvergleiche anstellen, die Websites der Hersteller konsultieren und Testberichte lesen. Dies ist die klassische Trias der Produktrecherche, auf die sich Marken und Unternehmen schon seit zehn Jahren einstellen konnten.
Inzwischen legen aber auch die interaktiven Elemente der Internetrecherche stark zu. Fast die Hälfte der Internetnutzer berücksichtigt Kommentare anderer Nutzer oder informiert sich in Diskussionsforen. Das Web 2.0 ist ganz klar im Konsumverhalten angekommen. Diese Entwicklung geht weiter über den reinen E-Commerce hinaus. Denn das Web wird auch für Kaufentscheidungen im klassischen Einzelhandel konsultiert.
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Für den E-Commerce gilt inzwischen: Kaum Onlinekäufe ohne Internetrecherche. Wer zum Beispiel Reisen, Hotels oder Mietwagen im Internet bucht, recherchiert mit 85-prozentiger Wahrscheinlichkeit zuvor im Internet. Andere Produktkategorien erreichen ähnlich hohe Werte.
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Beide Schaubilder stammen aus der Präsentation Internetinduzierte Veränderungen von Kaufentscheidungen und Kaufverhalten. Mehr zur Acta 2008 auf dem Fischmarkt.

Pflichtlektüre: Acta 2008

Der interaktive Konsument revolutioniert das Marketing. So lautet unser Mantra auf dem Fischmarkt. Diese Revolution gleicht in ihrem konkreten Verlauf einer Evolution mit hohem Tempo. Wie diese revolutionäre Hochgeschwindigkeitsevolution verläuft, hat vor knapp zwei Wochen die hier bereits erwähnte Allensbacher Computer- und Technikanalyse 2008 (Acta) mit eindrucksvollen Details gezeigt.

Kaufentscheidungen werden im Internet getroffen: Ohne Internet läuft im Einzelhandel nicht mehr viel. Obwohl nur etwa 20 Milliarden Euro und damit ein kleiner Teil des Umsatzes tatsächlich im Internet anfallen, werden immer mehr Kaufentscheidungen im Netz gefällt. 98 Prozent der rund 40 Millionen Internetnutzer in Deutschland zögen das Netz regelmäßig für Produktrecherchen zu Rate. Dabei habe das Web 2.0 eine schnell wachsende Bedeutung: Schon 17 Millionen Konsumenten berücksichtigten Kommentare anderer Internetnutzer oder Diskussionsforen in ihrer Produktrecherche.

Das Internet gewinnt als Nachrichtenmedium an Bedeutung, Fernsehen und die gedruckte Presse verlieren: Für Akademiker unter 40 ist es sogar erstmals wichtiger als die Zeitung. Mit dem Internet verschiebe sich nicht einfach nur das Mediengefüge – es entstehe eine neue Informationskultur und auch ein neues On-Demand-Informationsverhalten:

  • Die Nutzung von Informationen erfolgt zunehmend anlass- und ereignisgetrieben, der habituelle Griff zu Zeitung oder Fernbedienung ist passé.
  • Die Nutzer reagieren auf die Informationsfülle mit einer Verengung ihres Interessenspektrums.
  • Die Nutzer konzentrieren sich stärker auf Informationen, die ihnen persönlich etwas nützen – wie etwa Reviews neuer Informationstechnik.

Die Konsequenz für Medienmanager: Sie können nicht einfach nur alte Medienkonzepte ins Netz stellen, sie werden sich auf eine neu strukturierte Öffentlichkeit einzustellen haben. Ein neues Medium kann nicht nur alte bedrängen, es kann auch die dominante Kommunikationskultur verändern.

Tabellen und Schaubilder zu den Vorträgen bei der Acta-Präsentation 2008:

Quelle migriert ins Web

Der interaktive Konsument hat entschieden – der Katalog ist tot, es lebe das Web. Quelle zieht daraus radikale Konsequenzen und ändert sein Geschäftsmodell: Der Katalog wird drastisch zurückgefahren, der Fokus liegt künftig beim E-Commerce. Quelle will zum größten Internetkaufhaus in Deutschland werden, bis zur Hälfte des Sortiments soll von externen Partnern kommen.
Mark Sommer, bisher Chef und künftig Aufsichtsratsvorsitzender von Quelle, kündigt im Interview mit den Nürnberger Nachrichten eine Revolution an:

Wir werden das Unternehmen von einem stationär- und Katalog-basierten Versandhaus zum größten Internetkaufhaus im Land umbauen, und zwar mit sehr hoher Geschwindigkeit. Der Anteil des Internetgeschäftes, der heute bei 40 Prozent liegt, wird in wenigen Jahren zwei Drittel erreichen und das Wachstum im Onlinehandel den Rückgang im Kataloggeschäft überkompensieren.

Der Strategiewechsel ist mutig, aber richtig und alternativlos. Denn der klassische Katalogversand verliert Jahr für Jahr Umsatz. Kataloge wird es zwar weiter geben, aber auch sie müssen sich rentieren, fordert Sommer.

Deutlich mehr als die Hälfte aller Quelle-Neukunden gewinnen wir bereits über das Internet, und nur jeder zweite davon ist an der gedruckten Warenpräsentation interessiert. Wir werden daher die Umfänge in dem Maß reduzieren, wie das Kataloggeschäft zurückgeht – das sind jährlich fünf bis zehn Prozent. Die beiden jährlichen Hauptkataloge, Monats- und Spezialkataloge werden bleiben, aber sie werden schlanker ausfallen, die Auflage wird sinken.

Quelle will sich von allen unrentablen Warengruppen trennen, sie aber von Partnern anbieten lassen. Das kann etwa ein Drittel des heutigen Sortiments betreffen.

In wenigen Jahren kann der Anteil der Quelle-fremden Sortimentsartikel bei etwa der Hälfte liegen. Da können auch ganz neue Sortimentsbereiche dazukommen, beispielsweise Arzneimittel. Es gibt praktisch keine quantitative Begrenzung.

Quelle braucht jetzt einen langen Atem für das neue Geschäftsmodell. Denn über Nacht wird sich kaum erreichen lassen, was Amazon und Ebay in zehn Jahren geschafft haben.

Geht der Trend zum Vollbildmodus?

In den letzten Tagen sind mir gleich zwei Websites (und eine halbe) über den Weg gelaufen, die im Vollbildmodus spielen. Für IKEA wartet Nils auf September und mithin auf den neuen IKEA-Katalog. Nebenbei – kam der nicht früher schon im August?
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In der Fußzeile gibt es einen kleinen Umschalter für den Vollbildmodus. Die Agentur ist laut off the record übrigens Nordpol, Hamburg.
Sofort im Vollbildmodus startet, sofern der Browser sie lässt, die neue Website von Closed.
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Auch funktioniert die Umschaltung zwischen Vollbild und Normalmodus sauber. Für eine Modewebsite ist Vollbild eine gute Sache.

Especially when it comes to fashion brands, to be able to exploit the whole screen, without the functional but ugly browser buttons, allows you to establish a cleaner, more immersive, visual relationship with the user.
I really like the Closed website (and even their collections), because it’s aesthetically fascinating, easy to navigate and, last but not least, it integrates well the e-commerce part into the virtual look book.

Die Website stammt laut Quelltext von unseren Ottenser Nachbarn Superreal, deren eigene Website momentan auch sehr schön mit Vollbild spielt.
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Haben wir es da mit einem neuen Trend zu tun? Fallen Ihnen gar weitere Beispiele ein? Dann lassen Sie es uns bitte wissen.

Nur eine Modeerscheinung

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Die FTD zitiert Thorsten Rolfes, Sprecher von C&A, aus einer Pressemitteilung von gestern:

C&A kennt die wachsende Bedeutung des elektronischen Vertriebsweges und möchte ihn nutzen. Die Eröffnung des Online-Shops ist für Herbst 2008 geplant.

Und hier die Übersetzung der FTD:

Irgendjemand hatte immer behauptet, das Internet sei nur eine Modeerscheinung. Davon waren wir auch überzeugt, denn mit Mode kennen wir uns ja schließlich aus. Es kam uns schon merkwürdig vor, dass Menschen ihre Klamotten übers Internet bestellen und sie nicht in unseren schönen Filialen vorher anprobieren wollen. Dann sollen sie das jetzt halt auch bei uns machen.