Sieg der Verbraucher

Warum das iPhone wichtig ist, auch wenn es allerlei Klugschwätzer für überteuert und technisch mittelmäßig halten, erklärt der fulminante Thomas Knüwer so:

Die Begeisterung um das Iphone könnte der Anfang vom Sieg der Verbraucher über die Programmierer werden – und der Beginn einer Revolution. Denn jene skeptischen Technik-Experten sind der kleinere Teil der Käufer von Handy, Computern, Kameras. Sie finden sich auf jeder neuen Plattform zurecht, ihnen genügen die heute handelsüblichen, kargen Gebrauchsanleitungen, sie kennen die Tricks, um kleine Software-Macken zu umgehen.

Ich gehöre nicht dazu. Seit kurzem habe ich ein Nokia N95. Es ist ein tolles Handy, das beste, das ich bisher hatte. Doch warum kann ich keine Gmail-Konten darüber abrufen? Warum ist das Handbuch schlampig und chaotisch zusammengeschustert? Warum kann ich einzelne Elemente nicht dorthin schieben, wo ich sie hinhaben möchte?

Ein gut ausgestattetes, elegant aussehendes und vor allem funktionierendes Mobiltelefon – das wäre schön. Und ich bin guter Hoffnung, dass es heute in den USA auf den Markt kommt. Warum? Weil Apple mit dem aus Sicht der Technik-Fanatiker ebenfalls überteuerten und mittelmäßigen und rechtetechnisch Guantanomo-ähnlichen Ipod genau dieses Erlebnis geliefert hat.

Genau. Ich fand Nokia früher auch super. Und das E61 hat seine Vorzüge. Aber es bleibt trotzdem Mist.
Nein, das iPhone ist nicht nur ein wohlinszenierter Medien-Hype. Kann gut sein, dass der heutige Tag ein Meilenstein für eine Entwicklung ist, die zwei ganze Branchen umkrempeln wird: die Hersteller mobiler Kommunikationsgeräte und die Mobilnetzbetreiber. Wir werden sehen. Der Konsument hat die Macht.

Happy iPhone Day

„Willste mal das iPhone sehen?“ Mit dieser Frage begrüßte mich heute morgen Matthias Schrader. War nur ein Scherz.

Stephen Colbert hat auch kein iPhone bekommen. Aber trotzdem rezensiert er es.

Safari für Fenster

Steve Jobs überrascht uns mit Safari 3 Beta für Windows. Die Überraschung war offensichtlich auch für die Entwickler bei Apple so groß, dass zum Testen keine Zeit mehr blieb.

Und so sieht Spiegel Online mit Safari 3 aus:

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Headlines sind überbewertet.

Reparaturbetrieb Apple

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Apple verzichtet auf Mavens, diagnostiziert nebenan der Kollege Themenblogger. Ich bin anderer Meinung.

Zwar hat Apple „Computer“ aus dem Firmennamen gestrichen. Aber trotzdem werden sie weiterhin produziert (auch wenn hartgesottene Mac-Mavens um die „beste Arbeitsumgebung, die man heute haben kann“ fürchten).

Nein, es geht bei Apple nicht um „Lifestyle-Gadgets“. Jedenfalls nicht vorrangig. Apple repariert nacheinander die kaputten Zweige der Unterhaltungs- und Kommunikationsindustrie.

  1. Der iPod hat den von der Musikindustrie sorgfältig verschlungenen Gordischen Knoten des digitalen Musikvertriebs zerschlagen. Zwar sind damit noch lange nicht alle Probleme gelöst, aber immerhin kann man jetzt Musik im Netz kaufen und auf Silberscheiben brennen – vorher fast ein Ding der Unmöglichkeit.
  2. Das iPhone hat ein ähnliches Ziel für die Mobilfunkindustrie. Kein anderes Gerät ist so kaputt wie das Mobiltelefon – und gleichzeitig so sehr mit dem täglichen Leben verflochten.
  3. Apple TV wird für digitales Fernsehen, IPTV und Breitbandinternet, was iTunes für Musik war.

Wer das nicht glauben mag, lese diesen anregenden Artikel in der E-Commerce Times. Wir sprechen uns 2009 wieder.

Apple TV zeigt ganz nebenbei auch die künftige Markenstrategie von Apple: Die Dachmarke wird wieder zur Produktmarke. Freuen wir uns auf Apple Books, Apple Player, Apple Phones und Apple TV.

Strategiewechsel bei Musicload?

Musicload
Musicload hat sich entschieden, DRM-freie Tracks in das Download-Angebot aufzunehmen, berichtet iBusiness. Der 10. Geburtstag des Berliner HipHop Labels „Four Music“ war wohl der Annlass hierfür, erstmals MP3- statt WMA-Dateien zu distribuieren. Eine tolle Nachricht auch für Mac-User, die erstmals in den Genuss von Musicload kommen.
Doch was steckt dahinter? Strategiewechsel bei Musicload oder Antwort auf Microsofts Zune? Die Nutzer werden sich freuen, dass einmal legal erworbene Rechte nicht mehr limitiert werden. Frohe Weihnachten!