in Retail

Versandhandelsumsatzeinbruch

Destatis So langsam werde ich ein immer größerer Fan des Statistischen Bundesamtes. Ja, richtig gehört – wer Quelltext liest, steht auch auf Statistik. Aus der bundesamtlichen PR-Arbeit können jedenfalls auch die PR-Leute unter uns noch etwas lernen. Wie schafft es das Amt bloß, dauernd in den Nachrichten vorzukommen? Wie zum Beispiel heute morgen um 9 Uhr im Deutschlandfunk:

Deutscher Einzelhandel setzte im Januar deutlich mehr um

Der Einzelhandel in Deutschland hat zum Jahresauftakt ein deutliches Umsatzplus erzielt.
Die Branche habe im Januar preisbereinigt 1,7 Prozent mehr verkauft als im Vorjahresmonat, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit. Dies sei der beste Januar-Umsatz seit der Einführung des Euro Anfang 2002 gewesen. Hohe Zuwächse gab es vor allem bei Textilien.

Einfache Sache: Die amtlichen Pressemitteilungen kommen immer zur gleichen Zeit. Nachrichtenredakteure wissen Verlässlichkeit zu schätzen. Und dann gibt es da einen amtlichen Majordomo, der jedermann umstandslos per Mail mit Pressemitteilungen zu 72 verschiedenen Themen versorgt. Vom Presseportal mal ganz zu schweigen – auch dort gibt es den Stoff aus Wiesbaden.

Aber zurück zum Thema: Was nicht den Sprung in die Nachrichten geschafft hat, ist der massive Umsatzeinbruch im Versandhandel. Sage und schreibe 8,6 Prozent (real; nominal sogar 9,9 Prozent) verlor der Versandhandel im Januar im Vergleich zum Vorjahresmonat. So heftig hat es keine andere Branche erwischt. Noch im Weihnachtsgeschäft konnte der Versandhandel – gegen den allgemeinen Trend – massiv zulegen; jetzt kommt der Einbruch. Vor einem Jahr war das noch nicht so.

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