Bottega Veneta. Onlineshop mit Stil.

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Taschen für alle. Eine Luxusmarke entdeckt den E-Commerce. Bottega Veneta launchte im Juni ihren neuen, amerikanischen Onlineshop und will im Netz expandieren. Marco Bizzarri, Chef der italienischen Modemarke, erklärt in der Financial Times Deutschland:

Wir haben uns entschlossen, im E-Commerce in die Tiefe zu gehen. Unsere Pläne sind sehr aggressiv.

Onlineshopping wird bei der Marke der Gucci Group noch dieses Jahr in Japan und Großbritannien möglich sein, nächstes Jahr ebenfalls u.a. in Deutschland, China und Kanada.

Der Expansionskurs zeigt, wie wichtig das Internet für Luxuskonzerne geworden ist. In der Vergangenheit waren viele Luxusgüterhersteller vorsichtig, weil sie fürchteten, ihre Produkte könnten im Netz an Exklusivität verlieren. Das ändert sich zunehmend. (ftd)

SinnerSchrader ist verantwortlich für die technische Umsetzung des Bottega Veneta Onlineshops auf Basis von Demandware.

The Age Of On: Wie digitale Medien das Konsumverhalten verändern

theageofon.pngVor kurzem haben Interone und Jörg Jelden (Jelden Trend & Transformation Consulting) die Studie The Age Of On vorgestellt. Sie untersucht auf gut 50 Seiten den Einfluss von vier Trends auf die Mediennutzung und das Kaufverhalten:

  • Facebook übernimmt die Macht.
  • Das Internet wird mobil.
  • Lokalisierungsdienste (Foursquare!) sind im Kommen.
  • E-Commerce als Wachstumsmarkt

Alles Dinge, die wir hier auf dem Fischmarkt ja auch schon länger predigen. Jetzt aber mal ordentlich empirisch unterfüttert und mit jeder Menge Einsichten in das Konsumentenverhalten angereichert.
Für die Studie haben Interone und Jörg Jelden die Mediennutzung und das Konsumverhalten von acht Early Adoptern (1Checker genannt) zwei Wochen lang intensiv untersucht, unter anderem mit aufgebohrten iPhones. Die zentralen Ergebnisse der Untersuchung wurden danach in einer repräsentativen Online-Befragung von 1.000 Personen aus Deutschland im Alter zwischen 20 und 39 Jahren quantitativ überprüft.

Alex Bogusky sucht eine neue Herausforderung – außerhalb der Werbung

Werber-Ikone Alex Bogusky verlässt nicht nur die Agentur, die seinen Namen trägt. Er kehrt auch gleich der Werbung insgesamt den Rücken.
„I don’t think I’ll do much advertising“, sagte er der New York Times. „I’ve done plenty of it; I’m not able to find challenges in it.“ Er sucht also eine neue Herausforderung, und die findet er vor allem in jener Revolution, die den Konsumenten an die Macht gebracht hat.

Mostly, what I want to do is participate in this cultural revolution that’s happening mostly outside of advertising. The more interesting stuff is coming from the fringes, and that’s where I want to be. Social media is a fun place, and an amazing tool that’s making it more possible to reach consumers without the budgets because you don’t need the money now that was once required to reach them through ad campaigns.

Der Abgang von Alex Bogusky ist ein schwerer Schlag für die Werbebranche insgesamt, bezieht sie doch ihre Strahlkraft für den Nachwuchs nicht zuletzt von charismatischen Figuren wie ihm. Ambitionierte Berufseinsteiger, um die sich Agenturen reißen, suchen Herausforderungen – und finden die heute weniger in der Werbung als vielmehr in der digitalen Welt, meint Matthias Schrader:

Die klassische Werbeagentur ist tot, genauso wie die klassische Kampagne. Marken brauchen eigene Plattformen für den kontinuierlichen Dialog mit dem Konsumenten, für Interaktion und E-Commerce. Solche Plattformen können nur Agenturen liefern, die den Konsumenten in die Mitte ihres Denkens und Planens stellen – und nicht die Marke, das Produkt oder die geniale Idee.

Die Zeit ist reif für den Wochenendeinkauf im Netz

Erinnert sich noch jemand an Webvan? Entgegen landläufiger Meinung ist die Marke nach wie vor quicklebendig. Sie gehört inzwischen zum Reich von Amazon, das seit gestern auch Lebensmittel in Deutschland verkauft. Der Lebensmitteleinzelhandel im Web hat eine Zukunft, die letzte Bastion des stationären Handels fällt.
Eine Studie von Datamonitor sieht hier gar das nächste große Ding des E-Commerce: Der relativ geringe Anteil des Onlinehandels am gesamten Lebensmitteleinzelhandel habe bereits großes Interesse geweckt, die gewachsene E-Commerce-Erfahrung der Konsumenten zu nutzen. Die Marktforscher sehen Komfort als wesentliche Motivation für die Konsumenten, ihre Lebensmitteleinkäufe online abzuwickeln. Um dieses Potential zu haben, muss der physische Aufwand geringer und der Onlineshop besser organisiert sein als ein stationärer Laden.
yoursmartcart.pngNeben Amazon versuchen sich nach wie vor auch verschiedene Start-ups an dieser Herausforderung. Das jüngste Beispiel ist YourSmartCart.com, vor kurzem von zwei Studenten in South Carolina gegründet. YourSmartCart.com versendet Lebensmittel über UPS, was in der Regel Lieferzeiten von drei bis vier Tagen mit sich bringt. „Wir wollen die Art und Weise verändern, wie Leute über Lebensmittel denken“, sagt Benjamin Frear, der die Firma zusammen mit Benjamin Ellision gegründet hat.
Die Gründer zitieren eine kürzlich durchgeführte Nielsen-Studie, der zufolge die Hälfte aller Amerikaner es hassen, Lebensmittel zu kaufen oder es allenfalls für eine lästige Pflicht halten. YourSmartCart.com verspricht, die normalerweise im Supermarkt verbrachte Zeit auf fünf Minuten zu reduzieren. So lange soll der Einkauf auf der Website dauern. Die Site bietet momentan 1.200 Produkte zur Auswahl, wöchentlich sollen neue dazukommen, auf Basis der Konsumentenwünsche. Zum Vergleich: Amazon startet mit 35.000 Produkten in 25 Kategorien, viele davon kommen von mehr als 60 Partnern.
chronodrive.pngEinen anderen Weg ins verheißene goldene Land des künftigen Onlinelebensmitteleinzelhandels geht Chronodrive, ein französischer Onlinehändler, gegründet bereits 2002. Chronodrive liefert nicht ins Haus, nimmt aber Bestellungen online auf und spart so die hohen Lieferkosten, die französische Konsumenten nicht zahlen wollten. Die Konsumenten holen ihre Bestellungen an den Chronodrive-Filialen selbst ab.
Laut Wall Street Journal soll dieses Format bis 2013 einen Marktanteil von vier bis fünf Prozent am gesamten Lebensmittelhandel erreichen. Heute sind es 0,6 Prozent. „Die Leute wollen beim Lebensmitteleinkauf Zeit sparen“, sagt der Handelsberater Laurent Thoumine von Kurt Salmon Associates in Paris. „Drive-Through ist dafür eine sehr originelle Lösung.“