Demnächst wollen Elephant Seven und Pixelpark fusionieren. Die Kölner Jungs von Denkwerk haben schon mal den passenden Trailer und ein Logo produziert:
Siehe auch: denkwerk widerlegt Pixelpark-These
September 2006
Was ist authentisch?
Die digitale Revolution frisst ihre Kinder. Dieser abgegriffene Satz liegt nahe angesichts der allgemeinen Aufregung über einen YouTube-Fake namens lonelygirl15.
Diese Aufregung speist sich aus einer gewissen Naivität im Umgang mit digitalen Medien – aus der unausgesprochenen Voraussetzung, die dort präsentierten Menschen und Geschichten seien authentisch. Warum sollten sie das sein?
Seit der Erfindung des Buchdrucks mussten wir lernen, dass nicht alles wahr, gut und schön ist, nur weil es gedruckt oder gesendet wird. Wir wissen, dass ein Roman oder eine tägliche Seifenoper fiktiv sind.
Wir können auch wissen, dass journalistische Nachrichtengebung und Hintergrundberichterstattung nicht die Realität im Verhältnis 1:1 abbilden – und das auch gar nicht können, denn jedenfalls ist die abgebildete Realität größer als der im Medium zur Verfügung stehende Raum.
Das Internet hat an dieser Diskrepanz nichts geändert. Auch das Web bildet eine größere Realität ab und schafft selbst eine neue (aber das hat auch schon der Roman geleistet, ist insofern also nichts Neues). Warum sollte das im nutzergenerierten Web 2.0 nicht gelten? Im Prinzip ist jeder Blogger eine Kunstfigur, selbst wenn er sich nicht als solche versteht.
Insofern schlage ich vor, die Beweislast umzukehren und bis zum Beweis des Gegenteils keine Authentizität zu unterstellen. Zuallererst ist es Unterhaltung, die das Web antreibt. Ob uns etwas gefällt, uns bei Laune hält und also unterhält – das jedenfalls können wir sofort erkennen. Ob es echt ist oder nicht, das hingegen wird im Web nicht mehr so leicht zu unterscheiden sein wie in den alten Medien.
Nils Jacobsen erzählt die (ganze?) Geschichte von lonelygirl15 nach.
Nachtrag: Lonelygirl 15 is Jessica Rose
Das Positive
Der Vollständigkeit halber sei hiermit nachgetragen, dass die Bremer Agentur Interwall schon während meines Urlaubs per Management-Buyout aus der Insolvenz gehoben wurde. (Jüngst vermeldeten die Bremer Neugeschäft.)
Die dritte Kraft
InteractiveMedia (Telekom) hat vor kurzem sein Affiliate-Netzwerk adcatch gestartet. Seinen Ansatz bündelt adcatch in der nicht eben zurückhaltenden Ansage „Next Generation Affiliate Marketing“.
100partnerprogramme.de hat zum Markteintritt ein Interview mit Joachim Rabe geführt, der den Geschäftsbereich Affiliate Marketing bei InteractiveMedia leitet.
Wie wird sich adcatch von den etablierten Affiliate-Netzwerken differenzieren? Joachim Rabe:
Weil der Markt rasant wächst, sich aber auch weiterentwickelt, sind wir überzeugt, dass unser Ansatz einen Platz inmitten der so genannten Platzhirsche finden wird. Wir sind einer der renommiertesten Onlinevermarkter in Deutschland und gleichzeitig einer der größten. Seit über einem Jahrzehnt haben wir intensive Kundenbeziehungen und entsprechendes Know-how aufbauen können. Viele unserer Kunden betreiben bereits Affiliate Marketing. Einige, die es bisher nicht gemacht haben, werden mit uns gemeinsam diesen Schritt tun.
Und wir können neben den Vorteilen durch unsere Plattform auch noch etwas anbieten, was so bisher kein anderer im Markt anbieten konnte: klassische Markenkampagnen auf hochwertigen redaktionellen Werbeumfeldern in Kombination mit Abverkaufskomponenten auf adcatch – alles aus einer Hand, mit unserem bewährten Service.
Mercedes Burz
Springer & Jacoby und Mercedes, das war auch ein ganz eigener Blick auf die Fahrzeuge. Einer der Fotografen, die diesen Blick realisiert haben, ist Andreas Burz. Auf seiner neuen Website zeigt er sein fotografisches Portfolio. Nicht nur Mercedes, natürlich. Und auch nicht nur Autos. Sehenswert.
Amazon Unbox
Das Thema des Tages ist heute zweifelsfrei Amazon Unbox, der Videodownloadshop. Die Mac Essentials haben nachgesehen. Dave Taylor hat ausprobiert. Restrictions apply.
Fischmarkt auf der OMD
Keine zwei Wochen mehr bis zur OMD. Höchste Zeit, die geschätzten Leser auf unseren großen Messestand aufmerksam zu machen. Direkt neben der Halle 1 präsentieren wir uns auf einer dreieckigen Standfläche, die auch von der benachbarten Halle 2 zugänglich ist. Wie das gekreuzte Besteck auf dem Hallenplan sofort verrät, gibt es auch ordentlich zu essen. Anmeldung nicht erforderlich.
User Generated Wetter
Der Kachelmann ist schon ein Fuchs. Lässt er doch seit zwei Tagen seine Zuschauer für ihn arbeiten – das AAL-Prinzip lässt grüßen. Beim Kachelmannwetter nach den Tagesthemen (und vor Harald Schmidt) wird seit gestern ein zuschauergeneriertes Wetterbild gezeigt, das per Mail oder MMS eingereicht werden kann.
Pfiffig. Und erhöht die KundenZuschauerbindung. Nicht, dass hier ein neuartiges Phänomen zu beobachten wäre – man erinnere sich nur an das gute, alte Wunschkonzert im Radio: „Ilse aus Bad Saulgau grüßt ihren Schwager Heinz in Braunschweig und gratuliert herzlich zum 85. Geburtstag mit dem Lied Ich hab Ehrfurcht vor schneeweißen Haaren…“
Der Mediennutzer generiert Medieninhalte, seit es Medien gibt. Mindestens seit Gensfleischens Zeiten.
Kleiner Nachtrag: Auch der Haltungsturner hat heute ein Beispiel für User Generated Content.
Vom Handelsblatt zu Bertelsmann
Zwar nicht gerade brandneu, aber interessant: Thomas Nonnast, bis vor kurzem Handelsblatt-Wirtschaftsredakteur in Frankfurt, geht ab 1. Oktober bei Bertelsmann in Gütersloh zum Dienst. Dort wird er Pressesprecher.
Mal sehen, ob der andere Thomas auch irgendwann die Schreibtischseite wechselt. Genug Erfahrung mit PR hat er ja.
Vielkäufer treiben E-Commerce-Umsätze
Mehr als 15 Milliarden Euro E-Commerce-Umsatz mit Waren und Dienstleistungen erwartet die GfK für das Jahr 2006. Im ersten Halbjahr haben die deutschen Verbraucher bereits 7,2 Mrd. Euro ausgegeben – und das Weihnachtsgeschäft kommt ja erst noch.
Fast die Hälfte (47 Prozent) des Umsatzes generieren der GfK zufolge inzwischen Vielkäufer, die mindestens 13 Online-Einkäufe pro Jahr tätigen. Zu dieser Gruppe gehörten im Jahr 2005 fast 20 Prozent aller Käufer. Drei Jahre zuvor waren es erst 9 Prozent. Der durchschnittliche Online-Käufer gab in den ersten sechs Monaten des Jahres 343 Euro aus, 39 Euro mehr als im Vorjahreszeitraum.