Wir kurz schon erwähnt, geht die Frankfurter Interactive-Agentur Neue Digitale zu 100 Prozent an Anenue A/Razorfish. In der aktuellen W&V (Print) steht jetzt, was es für die 4,25 Mio. Euro Honorarumsatz und 39 Prozent Umsatzwachstum gibt: mindestens 4,4 Mio. Euro. Der genaue Kaufpreis hängt davon ab, wie viel Gewinn die Akquisition innerhalb der nächsten drei Jahre abwirft. Wie profitabel Neue Digitale arbeitet, ist leider nicht bekannt. Die Dreijahresklausel ist wohl auch der Grund, warum die Vertragspartner auf die Wiedereinführung der Marke Razorfish in Deutschland verzichten. Schließlich werden die Gründer, Inhaber und Geschäftsführer Andreas Gahlert und Olaf Czeschner nur für das garantieren, was sie selbst in den Händen halten. Und das ist nunmal ihre Marke, nicht die der Amis.
Clark Kokish, Chef der Agentur mit dem komplizierten Namen, beantwortet w&v-Redakteur Markus Weber auch noch ein paar Fragen. Viel rum kommt dabei allerdings nicht:
„Wir haben uns viele Agenturen angeschaut. Aber Neue Digitale war für uns die einzige Wahl. Ehrlich gesagt: Wenn wir nicht zusammengekommen wären, ich wüßte nicht, was wir gemacht hätten.“ (Anm.: Die Ärmsten aber auch.)
„Die Agentur wird hier in Frankfurt weiterhin völlig eigenständig weitergeführt.“
„Was in drei oder fünf Jahren sein wird, kann ich nicht sagen.“
„Das Web ist ja nicht einfach ein Werbemedium, sondern ein Verkaufskanal und ein CRM-Tool. Das hierfür erforderliche technische Know-how und die Datenanalyse sind nicht die Kernkompetenz traditioneller Häuser.“
Wir fassen zusammen: Den 30. Juli 2009 als (möglichen) letzten Arbeitstag von Olav Czeschner und Andreas Gahlert rot im Kalender markieren.