Seit 14 Tagen hat SinnerSchrader sein neues Domizil in der Völckersstraße in Hamburg. Wir sind die allerallerersten Mieter in einem der größten laufenden Bauprojekte der Stadt, dem sog. Westend in Ottensen. Wer in der Gegend ist und gerne mal vorbeischauen möchte: gerne! Bitte einfach Kontakt mit mir aufnehmen und Termin ausmachen.
Den besten Cappuccino der Stadt gibt es kostenlos dazu!
August 2006
Transskript
Wer die Begrüßung von Matthias Schrader auf der Next10Years nachlesen möchte, kann sich diese dort herunterladen.
Problogger unterm Messer
Aufmerksame Leser werden es gemerkt haben: Mein Kollege Martin Recke, der an dieser Stelle für gewöhnlich dem Fischmarkt täglich neu sein Leben einhaucht, schweigt seit einigen Wochen. Das war sein gutes Recht, denn er hatte Urlaub. Unglücklichweise hat er sich jetzt an diesem Wochenende das Sprunggelenk gebrochen und liegt in ca 2. Std. unterm Messer. Freundlich wie wir sind, haben wir ihm angeboten, so bald er will, Laptop und UMTS-Karte ins Krankenhaus zu bringen, damit er seinem liebsten Hobby, dem Fischmarkt-Bloggen, so schnell wie möglich wieder frönen kann. Wahrscheinlicher ist es aber, daß es noch ein wenig dauert, bis er in gewohnter Schärfe den Kampf gegen die größten Nörgler der Internetwelt aufnehmen kann. Martin, von dieser Seite erstmal viel Glück für die OP & gute Besserung!
Agentur gesucht
Werner Knopf, Gründer der Werbeagentur KNSK, ist Kolumnist auf managermagazin.de. Dieses mal schreibt er über Online Werbung.
„Eine klassische Werbeagentur zu finden, ist nicht sehr aufwendig. Schwieriger wird es dagegen bei speziellen Onlineagenturen. Ein Internetaward, bei dem die User die beste Web-Werbung küren, könnte den Profis zu einem höheren Bekanntheitsgrad verhelfen.“
Soso, Awards helfen also, die richtige Agentur zu finden. Das funktioniert doch schon bei der Klassik nicht. Oder wollen wir mal über den ADC reden? Lesen wir weiter im Text.
„Es gibt keinen Pitch, in dem wir nicht beweisen, dass jede Kampagne, die wir vorstellen, auch im Internet funktioniert.“
Statt mich selbst über diese Aussage aufzuregen, zitiere ich an dieser Stelle lieber meinen Chef Matthias Schrader aus der letzten Internet-World
„Warum bleibt das Hohelied der Integration und Orchestrierung der Markenführung nur Sirenengesang, sobald es um Interactive geht? Weil die „Vier Ks“ nicht stimmen. Die Kulturen der Disziplinen sind zu unterschiedlich, in der Kreation redet man aneinander vorbei, die Kunden drängen nicht zur Integration – und die Kasse zur Etablierung eines Players auf Champions-League-Niveau fehlt.
Onliner und Werber reden beide viel von Kreation, meinen dabei aber komplett Unterschiedliches. Für Werber heißt Kreation im Wesentlichen die Suche nach der einmaligen Kampagnenidee, welche der Marken- und Produktbotschaft unter der Lawine der täglichen Werbebotschaften noch Aufmerksamkeit verschaffen muss. Integrierte Kommunikation bedeutet für sie einfach, dass die Idee möglichst in vielen Kanälen funktionieren muss.
Die Top-20-Interactive-Agenturen verdienen ihr Geld heute damit, dass sie für ihre Kunden das Web schrittweise zur zentralen Marketing- und Vertriebsplattform ausbauen. Es geht nicht um den kurzfristigen Big Bang, sondern um den Aufbau von robusten Interessenten- und Kundenbeziehungen, es geht weniger um Awareness als um Leads, Transactions und den Return on Investment. Onliner denken (noch immer) in Pull statt Push.
Die Leitplanken unserer Kreation sind Funktion, Service, Interface – ja, und auch die Marke. Aber analog dem Produktdesign strebt der Onliner danach, aus dem Versprechen der Marke heraus eine Innovation zu liefern – und nicht nur zu kommunizieren.“
Vielen Dank also für Ihre wertvolle Anregung. Aber wie wollen Sie DAS in Awards widerspiegeln, verehrter Herr Knopf?
Zahltag bei Neue Digitale
Wir kurz schon erwähnt, geht die Frankfurter Interactive-Agentur Neue Digitale zu 100 Prozent an Anenue A/Razorfish. In der aktuellen W&V (Print) steht jetzt, was es für die 4,25 Mio. Euro Honorarumsatz und 39 Prozent Umsatzwachstum gibt: mindestens 4,4 Mio. Euro. Der genaue Kaufpreis hängt davon ab, wie viel Gewinn die Akquisition innerhalb der nächsten drei Jahre abwirft. Wie profitabel Neue Digitale arbeitet, ist leider nicht bekannt. Die Dreijahresklausel ist wohl auch der Grund, warum die Vertragspartner auf die Wiedereinführung der Marke Razorfish in Deutschland verzichten. Schließlich werden die Gründer, Inhaber und Geschäftsführer Andreas Gahlert und Olaf Czeschner nur für das garantieren, was sie selbst in den Händen halten. Und das ist nunmal ihre Marke, nicht die der Amis.
Clark Kokish, Chef der Agentur mit dem komplizierten Namen, beantwortet w&v-Redakteur Markus Weber auch noch ein paar Fragen. Viel rum kommt dabei allerdings nicht:
„Wir haben uns viele Agenturen angeschaut. Aber Neue Digitale war für uns die einzige Wahl. Ehrlich gesagt: Wenn wir nicht zusammengekommen wären, ich wüßte nicht, was wir gemacht hätten.“ (Anm.: Die Ärmsten aber auch.)
„Die Agentur wird hier in Frankfurt weiterhin völlig eigenständig weitergeführt.“
„Was in drei oder fünf Jahren sein wird, kann ich nicht sagen.“
„Das Web ist ja nicht einfach ein Werbemedium, sondern ein Verkaufskanal und ein CRM-Tool. Das hierfür erforderliche technische Know-how und die Datenanalyse sind nicht die Kernkompetenz traditioneller Häuser.“
Wir fassen zusammen: Den 30. Juli 2009 als (möglichen) letzten Arbeitstag von Olav Czeschner und Andreas Gahlert rot im Kalender markieren.
Internet ist bewohnbar geworden
Das derzeit führende deutsche Organ für Web 2.0, früher mal bekannt als Tante FAZ, gibt keine Ruhe, bis auch der letzte arglose Leser zum Web-Experten mutiert ist. Heute gibt das Feuilleton seinen Aufmacher und damit rund 2/3 der ersten Seite her. Der Artikel ist stilistisch wunderschön, aber eirig in der Argumentation, was uns denn nun ein bewohnbares Internet bringt. Es überwiegt, wie in dieser Intellektuellen-Gewichtsklasse üblich, eine leichte Abscheu gegen die Trivialität des alltäglich Produzierten. Dabei geht es doch ausdrücklich und schon im Titel um Alltäglichkeiten. (Online nutzt die FAZ einen anderen Titel als im Blatt. Im Print lautet der Titel: „Mein Schwager kennt sich da aus. Wer revolutioniert hier wen? Wie der Alltag das Internet und das Internet den Alltag verändert“. Auf FAZ.net: „Das Internet ist bewohnbar geworden“. Der Zwang zu kürzeren Titeln durch eine geringere Laufweite der Texte in der Online-Ausgabe entstellt also gleich die eigentliche Intention des Autors mit. Oder des Ressortchefs. Oder CvDs.)
Wie auch immer. Eine bessere PR kann sich OpenBC jedenfalls nicht wünschen, als in den Kreis der in Feuilletons Diskutierten aufzusteigen. Herzlichen Glückwunsch!
MySpace.com: deutsche Communities wachsen schneller
Die Story ist bekannt. Murdoch, der bislang nie in Verdacht stand Web-bullish zu sein, kaufte vor wenigen Monaten die US-Teenie-Community MySpace.com für rund $580 Mio und wurde fortan von nicht Wenigen der Alterssenilität bezichtigt. Das dauerte bis ungefähr diesen Montag. Mit einem befristeten Werbedeal in Höhe von rund $900 Mio schaffte er es, durch Google sein Investment mit einem Schlag zu refinanzieren. Ein weiterer Beleg wie rasant sich zur Zeit das Advertising-Business ändert.
Interessanter als die Dollars finde ich allerdings den Blick auf die Clicks. Laut ComScore generierte MySpace.com in den Monaten April bis Juni diesen Jahres rund 30 Mrd PageViews, das y-t-y Wachstum betrug fast 400%. Also, was tut sich hierzulande? Werfen wir einen Blick auf die Alexa-Zahlen von einigen deutschen Web2.0-Communities: OpenBC, lokalisten.de und studiVZ. Das Wachstum von studiVZ ist atemberaubend und mit jeweils rund 5 Mrd. PageViews im Quartal besitzen studiVZ und die Lokalisten bereits ein nettes Polster für die Vermarktung. Hut ab!
Werbeagenturen müssen umdenken
Die FAZ mal wieder, Holger Schmidt mal wieder. Er nimmt den Myspace-Google-Deal zum Anlaß für einen mal wieder sehr lesenswerten Artikel über die Zukunft des Werbemarktes im Allgemeinen und der Internetwerbung im Speziellen. Unbedingt ganz lesen!
Die Online-Werber, die jahrelang hart um Anerkennung und Aufträge kämpfen mußten, sind nun in einer komfortablen Lage: Die Werbekunden müssen zu ihnen ins Internet kommen, weil ihre Zielgruppen schon dort sind. Mindestens 15 Prozent der Medienzeit verbringen die Deutschen im Internet. Daß die Internetnutzer zudem eine weit höhere Kaufkraft als die Fernsehzuschauer haben und im Netz viel häufiger Produkte gesucht oder gekauft werden als in anderen Medien, erhöht die offensichtliche Diskrepanz zu dem mageren 5-Prozent-Anteil am Werbekuchen zusätzlich. Selbst die Werbeagenturen, die lange Zeit lieber Werbung im Fernsehen geschaltet haben, weil das für sie einfacher und lukrativer war, müssen nun umdenken.
Noch mehr Zeit, über Geld zu reden
…weil es so schön zu Marks Thema passt: eine kleine 24-Minuten Doku (auf Photobucket) zumThema Bubble 2.0 & Business Modelle. Für alle, die heute Morgen Steve „without one more thing“ beim Frühstück lauschten…
Zeit, über Geld zu reden
Über nichts erregt es sich so schön wie über die Frage, womit in der wolkigen Web-2.0-Stratosphäre das Geld zu verdienen sei. Zeit also, über das Geldverdienen zu reden. Weiterlesen auf Themenblog.de