Noch ein deutsches MySpace

sevenload.png
Seit Anfang April ist sevenload online (selbstverständlich beta). Dirk Olbertz macht sich Sorgen, wer wohl dahinter steckt:

Sollte es der Springer-Verlag sein, bin ich ganz schnell dabei, meine bisher dort eingestellten Photos rauszunehmen…

Mich erinnern Name und Design eher an ProSieben, vor allem deren Vermarktungstochter. Aber Spaß beiseite. Die Profile von Geschäftsführer Ibrahim Evsan und Chief Software Architect Thomas Bachem lassen keine Hinweise auf Medienkonzerne erkennen, einmal vom Standort Köln abgesehen…

Robert Basic hat natürlich sevenload längst getestet und für gut befunden. Und in den Kommentaren hat sich auch gleich Thomas Bachem zu Wort gemeldet:

Derzeit kommt jeden Tag ein neues Feature und eine neue Verbesserung hinzu, sodass sich sevenload auf einem sehr stabilen Weg hin zur offiziellen Veröffentlichung befindet. Wir rechnen hier mit 2-3 Wochen.

Inzwischen hat sevenload auch ein Blog. Mehr demnächst bei Robert Basic, der ein Interview mit dem Geschäftsführer angekündigt hat.

Andreas Weigend eröffnet Next 10 Years

AndreasWEIGEND4small.jpgSo ist das mit Web 2.0 – irgendwie ist alles beta, selbst die Konferenzen. Jetzt ist es uns gelungen, Andreas Weigend als Keynote-Speaker für Next 10 Years in E-Business zu verpflichten. Weigend war Chief Scientist von Amazon.com und lebt heute als Berater in San Francisco und Shanghai. Aus der Pressemitteilung:

Weigend wird in seiner Keynote darstellen, wie Amazon, aber auch die neuen Web-2.0-Startups den Wunsch der Nutzer nach Partizipation und Beteiligung kanalisieren und kapitalisieren können.

Andreas Weigend ist einer der weltweit führenden Vordenker für die Umsetzung von Kundenbedürfnissen in internetfähige Dienste. Sein Credo „Wir wissen nichts, aber wir können es messen“ hat er in seinen Jahren bei Amazon.com zur Vollendung gebracht. Unter seiner Ägide entstanden viele der Such-, Auswahl- und Kaufhilfen des größten Online-Versandhändlers, die das „System Amazon“ bis heute einzigartig machen.

Mit dem prominenten Neuzugang wäre jetzt höchstens noch ein Slot in Track II zu besetzen. Vorschläge nehmen wir gern entgegen.

Was ist User Centric Design?

ucd.png
Das erklärt jetzt eine schicke Broschüre [PDF] von SinnerSchrader Neue Informatik, die sich diesem Thema verschrieben hat. User Centric Design ist keine Raketenphysik, um es mit den Worten von Dr. Stefan Kunze zu sagen, seines Zeichens Diplom-Physiker und Geschäftsführer. So heißt es in der Broschüre:

Viele der angewandten Methoden sind in der Literatur beschrieben und könnten im Prinzip von jedermann erlernt und angewendet werden. Es zeigt sich jedoch in der Praxis, dass dies nur in wenigen Fällen wirklich gelingt. Die erfolgreiche Anwendung von User Centric Design ist untrennbar verbunden mit Interdisziplinarität, Kundenorientierung und Konzentration auf die Bedürfnisse des Nutzers – kulturelle Werte, die nicht einfach in jeder Organisation zu etablieren sind.

Wohl wahr. Und natürlich läuft längst nicht jedes Projekt nach der reinen Lehre des User Centric Design. Aber besser wär’s.

Neustart

Hätte die Computerwoche noch ihr legendäres, frei zugängliches Online-Archiv mit allen Ausgaben seit 1974 (!) im Volltext, dann würde ich jetzt auf eine lesenswerte Story von Alexander Freimark hinweisen. Unter der Überschrift „Neustart der Web-Agenturen“ schreibt er dort:

Das Internet ist wieder en vogue, der Zusammenbruch der New Economy endgültig abgehakt. Die Branche der Web-Agenturen verspürt starken Aufwind.

Starring (in der Reihenfolge des Auftritts): Oliver Sinner, Matthias Schrader, ein anonymer Web-Spezialist, Marco Seiler, Michael Riese und ein ebenfalls namenloser Vorstand.

Collaborative Culture, wie Manufactum sie sieht

manufactum.png
Manufactum ist mit über 100 Millionen Euro Umsatz zwar keiner der ganz großen Versender, aber sicher eine veritable Erfolgsgeschichte – wohl auch im E-Commerce. Schon im Jahr 2003 kamen 20 Prozent des Versandumsatzes über den damals noch recht bescheidenen Online-Shop herein.

Warum erwähne ich das? Gestern kam der Sommerkatalog 2006 ins Haus. Und mit ihm die Hausnachrichten aus der Feder von Thomas Hoof. Darin wiederum ein Abschnitt unter der schönen Überschrift „Arbeit und Interaktion (Habermas revisited)“, den ich hier zitieren möchte.

Die soziologisch Interessierten unter Ihnen werden sich der brennenden Sorge erinnern, mit der Jürgen Habermas und die Seinen in den letzten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts die Gefahr beschworen, daß die Sphäre der Arbeit (oder des instrumentellen Handelns) die Sphäre der Interaktion (oder der zwanglosen Kommunikation) demnächst – ratzfatz – verschlingen und vertilgen werde.

Das erschien schon damals als eine seltsame Verwechselung von Jäger und Beute, und richtig: Ein paar Dekaden später weiß man vor lauter Interaktion schier nicht mehr ein noch aus und muß sich allergrößte Sorgen um die Arbeit machen …:

Der Klempner wird des Leitungslecks nicht Herr, weil seine rechte Hand vom dauerklingelnden Mobiltelefon belegt ist und deshalb die Rohrzange nicht zu fassen kriegt; ein vollvernetzter Büromensch darf den Tag am Abend loben, wenn er es vermocht hat, seine E-Mails a) alle zu lesen, b) zum Teil zu beantworten und c) irgendwie so zu verstauen, daß er sie im Bedarfsfalle wiederfindet.

Die infolge dauernder Interaktion liegengebliebene Arbeit zeitigt ihrerseits notwendig eine Reihe nachteiliger Folgen, die mit vermehrter Interaktion in „Meetings“ und „Jours fixes“ bewältigt werden sollen, wobei alle Beratschlagungen unisono zum Ergebnis kommen, das Problem habe in mangelnder Kommunikation seine Ursache. Völlig verloren ist eine Institution, die sich daraufhin von Beratern eine „Collaborative Culture“ verpassen läßt: Dann werden die letzten Standhaften, die bisher still (oder gar stillvergnügt) und mit intelligenten Meetingvermeidungstaktiken eigenverantwortlich und zielstrebig vor sich hin gearbeitet haben, als die wahrhaft Schuldigen entlarvt und einer Umerziehung zwecks Erhöhung ihrer „Sozialkompetenz“ zugeführt.

Seit der Wirtschaft vorgerechnet wurde, daß fast die Hälfte der Arbeitszeit in den Verwaltungen in weitgehend folgenloser „Kommunikation“ verrinnt, kratzt sie sich bedenklich am Kopf, während in Politik und Gesellschaft die Flut noch steigt und überall „Runde Tische“ und anderes Sitzungsmobiliar anspült. Die Warnungen vor der „Collaborative Culture“ als Ideologie kamen schön zugespitzt von dem klugen Fredmund Malik, dessen Wirkungskreis, die Hochschule St. Gallen in der Schweiz, mittlerweile als einer der letzten Horte der praktischen Vernunft in Wirtschaftsdingen gelten muß.

Mehr Lesenswertes unter: www.mom.ch

Das deutsche MySpace

…kommt ausgerechnet aus der Medienmetropole Hannover. Meint jedenfalls Exciting Commerce. Im Schatten von Madsack, ffn und Heise blüht das Kleinanzeigen-Imperium der heisse draht.
dhd24.png
Und startet nächste Woche eine neue Online-Plattform (hier die Beta) mit Blogs, Fotos, Videos, allerlei Community-Funktionen und dergleichen mehr. Musik, bekanntlich eine wesentliche Triebkraft von MySpace, soll im Mai folgen.

Schaun mer mal.
Nachtrag: Mehr bei Robert Basic

Was hier nicht steht

Relevantes aus den Feiertagen:

Next 10 Blogs

next10blogs.png

Fischmarkt proudly presents: das Next10Years-Affiliate-Programm (nicht nur) für Blogs. Damit keiner draußen bleiben muss. Wie funktioniert es?

  1. Einen Link auf next10years.com setzen und als Parameter einen frei wählbaren, eindeutigen Begriff anhängen. Beispiel:
    <a href="http://next10years.com/?code=fischmarkt">
  2. Eine Mail an presse@sinnerschrader.de senden und uns den gewählten Parameter nennen.
  3. Eine Bestätigung von uns abwarten, dass die Affiliate-Partnerschaft eingerichtet ist.
  4. Einen Tag warten. (Das Tracking braucht die Zeit.)

Was gibt es dafür?

  1. Sobald sich der erste Kongressteilnehmer über diesen Weg anmeldet, schicken wir umgehend eine Einladung zur kostenlosen Kongressteilnahme (inkl. Party) raus.
  2. Ab der dritten Anmeldung zahlen wir 15 Prozent Provision auf den gesamten erzielten Umsatz aus. (In diesem Fall benötigen wir Anschrift, Kontonummer und eine Ansage zum Thema Umsatzsteuer.)

Falls jemand Werbemittel braucht – der Skyscraper zur Rechten steht zur Verfügung. Weitere würden wir eventuell auf Nachfrage produzieren. Das Banner oben scheint mir hingegen kein geeignetes Werbemittel zu sein, aber wer weiß. 😉

Wer uns heute bis Mittag noch eine Mail schreibt, kann damit rechnen, dass wir die Partnerschaft heute noch einrichten können. Danach schlägt unweigerlich die Osterpause zu – am Dienstag geht es weiter.