Erkenne die Möglichkeiten

Brand_eins_1Sagt die Brand Eins in Anlehnung an Ikea in einer bemerkenswerten Titelgeschichte. Und bemerkenswert nicht nur, weil darin Matthias Schrader auftritt.

Er erkannte, wie einige andere, „dass man Produkte und Dienstleistungen im Internet ganz hervorragend verkaufen kann, dass das der Weg ist, den der Handel in den kommenden Jahren gehen wird. Und dass es ganz logisch ist, dass die Kunden, viel mehr als je zuvor bestimmen werden, was Produzenten und Dienstleister anbieten. Und dass wir deshalb so schnell und so gut wie möglich den Draht zwischen den Menschen, die Produkte kaufen, und denen, die sie herstellen und mit ihnen handeln, verstärken müssen“. Den Draht zwischen Menschen also. Das ist im Grunde die Idee von E-Commerce.

Autor Wolf Lotter wendet das gute, alte Credo der Brand Eins endlich mal wieder auf unsere Branche an. Allein dies tut gut. Und er ordnet sie in den größeren Kontext dessen ein, was so alles möglich ist, in verschiedensten Branchen. Ach ja, Ikea kommt natürlich auch vor.

Die Zukunft ohne Ebay

Je stärker Ebay für sein Powerseller-Programm trommelt, umso suspekter wird es mir. Wo ist sein Nutzen? Mir ist kein Neuprodukt bekannt, das ich im Vergleich zu "klassischen" Online-Händlern bei Ebay zu einem vernünftigen Festpreis hätte erwerben können. Auch macht es bei Neuprodukten keinen Sinn, einen kostentreibenden Intermediär wie Ebay einzuschalten. Alles ist überall erhältlich, zu klareren Konditionen, mit deutlicher Herkunft. Meine Prophezeiung: Powerseller sind nicht die Rettung, sondern der Untergang von Ebay. Wenn Ebay in den Schlagzeilen ist, dann wegen seiner paar Tausend Powerseller, nicht wegen der Millionen Privathändler. Erstere versauen die Hygiene einer Gemeinschaft, die im Kern unkommerziell ist und mehr durch Spaß am Handeln als aus Gier an der Rendite getrieben ist. Macht aber nichts, denn die Millionen Privathändler werden sich über kurz oder lang anderer Plattformen bedienen oder neue aufbauen, die den oft doch sehr unterschiedlichen Bedürfnissen in den einzelnen Handelssegmenten besser entsprechen. Das ist das Schöne am "Internet 2.0": Die Menschheit entdeckt gerade, daß die Online-Welt aus mehr besteht als AEG – Amazon, Ebay und Google. Willkommen in der Vielfalt des Internets.

in Ebay | 191 Wörter

Die Internet World des E-Commerce

InternetworldZum ersten und letzten Mal war ich im Jahr 2001 auf der Internet World in Berlin. Die Messe fand damals in zwei oder drei Hallen auf dem Messegelände unter dem Funkturm statt. Und glänzte durch etliche freie Flächen, der Branchenkrise geschuldet. Zwei Jahre später wurden die Reste der einst stolzen Branchenschau nach München verlegt und an die Systems angeflanscht. Dort haben sie in diesem Jahr wieder ein gewisses Eigenleben angenommen – als zweitägiger Kongress.

Thematisch tanzt der Kongress in diesem Jahr um Themen wie E-Commerce und Online Marketing. Da kann Fischmarktchef Matthias Schrader nicht fehlen. Er nimmt am kommenden Mittwoch (26. Oktober) an einer Diskussion zum Thema "Webshop-Vision" mit Kaspar von Mellenthin (Home Shopping Europe), Marcus Polke (Abebooks) und Angelika Hänssler (Trivid) teil. Themen sind Rich Media (Video, 3-D), neue Inhaltsformate, Content Value Shops (z.B. durch Einbindung von Weblogs), ITV als neue Plattform?

Schon morgen (25. Oktober) spricht Malte Blumenthal (SinnerSchrader Studios) über Kaufprozesse, Markenaufbau und Alleinstellungsmerkmale im E-Commerce. Die Fragen lauten hier: Wie kommt man im Kaufprozess nach vorn? Aktuell ist der Preis häufig das einzige Differenzierungskriterium. Wie kann der Aufbau einer Marke, eines USP dem entgegenwirken? Wie verwandle ich "Hit-and-Run"-Nutzer in Stammkunden?

Marketing treibt Web Analytics

Business Breakfast Web Analytics 2006Kein E-Commerce ohne Web Analytics. Wer online verkauft (und das nicht gerade bei Ebay tut), muss wissen, was die Nutzer seines Shops so tun oder lassen. Doch der hiesige Markt für Analysewerkzeuge ist bislang recht stark zersplittert. Eine Studie der Berliner Beratungsagentur Ideal Observer verspricht jetzt einen Marktüberblick zu geben.

73% des gesamten Umsatz-Volumens entfallen allein auf den amerikanischen Markt. So ist es nicht verwunderlich, dass amerikanische Unternehmen wie WebTrends, Omniture, WebSideStory und Coremetrics den Markt dominieren. Zudem sind sie auch Vorreiter in der Entwicklung anschaulicher Benutzeroberflächen, handlungsrelevanter Kennzahlen und der Integration von Erweiterungen wie eMail-Marketing, PPC-Kampagnen, A/B-Tests und Suchmaschinenoptimierung.

Marketing- und Vertriebsabteilungen haben mittlerweile den IT-Nerds das Heft aus der Hand genommen und treiben die Entwicklung voran. Ein unübersichtlicher Markt, unklare Anforderungen und die geografische Nähe legen zunächst den Gang zu deutschen Anbietern nahe, die sich laut Ideal Observer "eher im Mid-Level-Bereich" finden.

In direkter Konkurrenz zu amerikanischen Lösungen wie Urchin, Clicktracks oder HitBox zeichnen sie sich durch ihre grössere Kundennähe und der individuellen Implementation entsprechend den Anforderungen ihrer Kunden aus. Hinsichtlich Nutzerfreundlichkeit und Attraktivität der Oberflächen liegen die heimischen Anbieter allerdings in der Mehrzahl noch deutlich hinter der angelsächsischen Konkurrenz zurück.

Mittlerweile sind die großen US-Anbieter dabei, den deutschsprachigen Markt zu erschließen. Zu den Vorreitern gehört WebSideStory, das jüngst eine Partnerschaft mit SinnerSchrader geschlossen hat. Wir glauben an das Thema und werden jetzt mal testen, wie weit uns dieser Glaube trägt.

    Del.icio.us Tags: ,

Offshoring

Berlecon_1Berlecon Research hat seine Website in Russland neu gestalten lassen. Zum Design möchte ich mich an dieser Stelle nicht äußern – links im Bild das neue Design, rechts das alte. Interessant ist aber der Weg über einen Dienstleistermarktplatz in den USA, der nicht nur Dienstleister vermittelt, sondern auch Festpreisangebote macht. Thorsten Wichmann von Berlecon schreibt dazu:

Für einen bestimmten Betrag wird das Design einer Website in
unterschiedlichen Umfängen angeboten. Der Kunde hat das Recht auf eine
unbegrenzte Anzahl von Überarbeitungen, der Marktplatzbetreiber wählt
aus den bei ihm registrierten Dienstleistern einen geeigneten aus. In
unserem Fall war das ein Dienstleister in Russland. Die ganze
Kommunikation lief dann über E-Mail, was bei Webdesign relativ gut
funktioniert.

Das Modell scheint mir ganz clever, weil gerade
Marktplätze für Dienstleistungen darunter leiden, dass Dienstleistungen
Vertrauenssache sind. Dadurch, dass der Betreiber das Risiko übernimmt,
indem er unbegrenzte Überarbeitungen verspricht und ein
Festpreisangebot macht, wird dieses Problem umgangen. Natürlich ist der
Preis dann höher als bei einer direkten Auftragsvergabe, aber immer
noch im Rahmen. [via del.icio.us/martinroell]

Interessant wäre natürlich die Frage, was der ganze Spaß gekostet hat, welcher Umfang geleistet wurde und wie hoch die Einsparungen gegenüber hiesigen Dienstleistern waren.

Wieviel Wachstum sind 17 Prozent Wachstum?

Faz_gfk_wachstumonlinehaendlerLaut den Zahlen der GFK aus der heutigen FAZ wuchs der deutsche E-Commerce-Markt im ersten Halbjahr 2005 gegenüber dem Vorjahr um 17 Prozent. Damit wurden 2 Prozent des gesamten Einzelhandelsumsatzes online erwirtschaftet. EBay führt das Umsatzranking mit 7,6 Mrd. Dollar an (warum bloß weist die FAZ hier Dollar aus, wenn es sich doch um die Betrachtung des deutschen Marktes dreht?), das sind rund 22 Prozent mehr als im Vorjahr.

Hinter EBay folgt Amazon mit 0,9 Mrd. Euro und einem Plus von 24 Prozent. Otto, Quelle und Neckermann wachsen um 13 bis 21 Prozent und befinden sich in der Nähe des Marktdurchschnittes von 17 Prozent. Bemerkenswert sind die Steigerungsraten der Deutschen Bahn (plus 54 Prozent) und Opodo (plus 36 Prozent) gegenüber dem Minus von HRS (9 Prozent) und Lufthansa (6 Prozent).

Hier genau wird es interessant, aber bei der Suche nach Gründen für die großen Entwicklungsunterschiede innerhalb eines Segmentes schweigen GFK und FAZ. Das Wachstum der Bahn-Umsätze im Internet ist wohl der Aufholjagd im lange vernachlässigten E-Business-Geschäft geschuldet: Wer klein ist, kann schneller wachsen, das gilt auch für Giganten wie die Bahn.

17 Prozent Wachstum über alle Segmente, das ist nicht viel. Es entspricht ungefähr dem Wachstum der Nutzerzahlen im vergangenen Jahr. Der einzelne kauft offensichtlich nicht mehr über das Internet ein. Berücksichtigt man noch die Wachstumsrate der DSL-Anschlüsse von 50 Prozent als den zentralen Faktor für eine steigende Internetnutzung, verkehrt sich das Umsatzwachstum sogar. Interessanter als die Steigerungsrate für den Gesamtmarkt wäre die Entwicklung auf den einzelnen Nutzer  bezogen gewesen. Ich habe das schale Gefühl, daß für die Entwicklung des Pro-Kopf-Umsatzes nicht viel mehr rauskommt als im stationären Geschäft, über das ja gerne lamentiert wird. Daß bei alledem weder EBay noch seine Kunden durch ihre bloße Existenz Einzelhändler sind, ist dabei noch gar nicht zur Sprache gekommen.

Nicht nur E-Commerce, auch SinnerSchrader rockt

Breaking News: Nach vier Jahren weist SinnerSchrader wieder ein Geschäftsjahr mit Gewinn aus. Die Kennziffern: 0,5 Mio. Euro Gewinn, 16 Prozent Wachstum, 14,3 Mio. Euro Umsatz, 10,3 Mio. Euro liquide Mittel und ein optimistischer Blick nach vorne! (Gratulationen – vor allem an die Projektteams, die den Turnaround an der Kundenfront gewuppt haben – werden im Kommentarfeld gerne entgegengenommen!)

Alle Details zu den voläufigen Jahreszahlen.

Tipp24 ist an der Börse

Tipp24_logoTipp24 hat den Sprung vom Hidden Champion zum öffentlich gehandelten Unternehmen geschafft. Seit heute wird die WKN 784714 an der Frankfurter Börse gehandelt.

Mit dem Gang in den Prime Standard nahm Tipp24 bis zu 96 Millionen Euro ein, wovon gut
40 Millionen Euro auf das Unternehmenskonto fließen. Die frischen
Mittel will die Online-Annahmestelle für staatliches Lotto,
Klassenlotterie und Oddset-Sportwetten in neue Produkte investieren, um
die Kundenbasis zu verbreitern. Tipp24 ist der neunte Börsengang in
diesem Jahr.

Herzlichen Glückwunsch von unserer Seite!

Usability-Offensive „Better Desktop“

Novell stellt in seinem OpenSUSE-Projekt "Better Desktop" seine gesammelten Usability-Studien zur Verfügung. Den Kern bilden über 200 Videos in einer Länge von vier
Minuten bis zu zwei Stunden. Diese zeigen Frauen und Männer zwischen 18
und 70 Jahren, die bekannte Programme wie Mozilla Firefox,
OpenOffice.org oder Evolution zum ersten Mal benutzen. Alle
Testpersonen hatten dabei Erfahrung mit Windows, jedoch noch nie zuvor
mit Linux gearbeitet. Die ihnen gestellten Aufgaben gehen vom
Hinzufügen eines neuen Eintrags im Adressbuch über das Anlegen eines
weiteren Benutzer-Accounts bis zum Bearbeiten von Fotos. Zu allen
Aufgaben lassen sich auch nähere Informationen und Statistiken abrufen.
Weiter lesen bei Golem.de…