in Design, Technologie

reboot7

Reboot7_3Im Epizentrum der Blogger- und Netzkultur. 20 Vorträge in zwei Tagen, 400 Menschen aus 22 Ländern. Doc Searls ("rebooting our vocabularies") sagt, wir sollen aufpassen, was wir sagen. Wer "content" für "Konsumenten" "ausliefert", der vergreift sich an der Netzidee. Der Scobleizer hat da schon weniger zu sagen. Was hat er eigentlich gesagt? Ben Cerveny aber. Er sagt, dynamische Interfaces funktionieren wie ein Spiel. Das wichtige sind die Freiräume innerhalb der Regeln, zuviel Ordnung = Langeweile. Da widerspricht keiner, denn schliesslich hat er ja flickr gemacht. Jimmy Wales kommt zu der überraschenden Einsicht, dass sein Wikipedia miserabel aussieht und deshalb vor allem von technisch interessierten (Männern) befüllt und gelesen wird. Touché! Jason Fried hält ein eindruckvolles Plädoyer gegen die Feinspezifikation und für kleine Teams. Aber auch seine Company ist gewachsen – jetzt sind es 4 Leute. Abends dann das Highlight: nachdem vorher Matthias Müller-Prove uns über die Geschichte des Hypertext aufgeklärt hat und auf dem Programm der komplette 90-Minuten Film der Mutter aller Demos steht, erscheint der grosse Meister selbst auf der Leinwand. Life aus California zugeschaltet: Doug Engelbart. Und ich war dabei!
Dann der zweite Tag: Zum Einstieg Cory Doctorows flammende Rede gegen den Broadcast Flag und die Kontrolle der Filmindustrie über unsere persönlichen Rechte. Christian Lindholm will uns das Nokia Lifeblog schmackhaft machen. Sollen wir Zukunft alle unser Leben in Videoschnipseln protokollieren?. Jyri Engeström sagt, wie soziale Netzwerke funktionieren, nämlich nur über ein (Identifikations-) Objekt. "think objects and you’ll think about play". Zu Ben Hammersley kam ich zu spät. Ob ich etwas verpasst habe, mag jeder selbst beurteilen. Nach dem Mittagessen dann David Weinberger. Der Mann ist ja eine Granate! Er spricht von der "third order". Die Dinge haben im Netz keine absolute Wahrheit und keinen absoluten Ort mehr. Die neuen Organisationsprinzipien heissen: Multiple categories, Messiness as a value, Unowned order. Genau!

Und was hat das alles mit E-Commerce zu tun? Gutes Thema für die reboot8. Ich bin auf jeden Fall da.