Flickr und die deutsche Kundschaft

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Flickr wird international. Seit letzter Woche spricht die Fotocommunity deutsch. Doch mit der Sorge um die deutsche Kundschaft hat es Yahoos Rechtsabteilung etwas übertrieben: hierzulande werden neuerdings ungefragt Fotos herausgefiltert, die für „unpassend“ gehalten werden — und das betrifft bei weitem nicht nur Pornographie. Seitdem protestieren Nutzer gegen die Zensur, die von Yahoo relativ vage mit der deutschen Gesetzgebung begründet wird.
Nico Zorn beschwerte sich gleich direkt bei Yahoo und kündigte an, zu einem anderen Foto-Dienst zu wechseln. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten:

vielen Dank für Ihre Nachricht an Yahoo! Deutschland. Wir haben eigentlich keine Lust, Ihnen das zu verraten… aber… natürlich können Sie Ihren Account jederzeit löschen. Hier ist ein Link: http://www.flickr.com/profile_delete.gne

Passende Marketing-Botschaften

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Die Internet World bereitet freundlicherweise das Terrain für unseren kleinen Kongress und spricht mit Volker Glaeser, Director Media & Search bei Yahoo Deutschland und einer der Referenten von Next 10 Years.

Wagen Sie doch einmal einen Blick in die Zukunft: Wie sieht E-Marketing und E-Commerce in fünf Jahren aus? Wird die soziale Komponente des Web das Marketing und den Vertrieb komplett revolutionieren?

Glaeser: Revolutionieren vielleicht nicht,
aber es wird viel einfacher sein, E-Commerce und E-Marketing zu
betreiben. Web 2.0 bildet die Grundlage für eine Kommunikation unter
Massen. User, die bereit sind, Daten von sich preiszugeben und passende
Marketing-Botschaften zu empfangen, sind für Marketing-Maßnahmen
leichter zugänglich. Darüber hinaus wird der Konsument transparenter,
weil er es selber möchte.

Google is Yahoo 2.0 (and 2006 is 1998 in disguise)

Google is Yahoo 2.0: „I have to agree with Mike Torres, 2006 is really 1998 in disguise. With the release of Google Page Creator, Google Finance, Google Calendar and the upcoming GDrive (aka Yahoo! GeoCities, Yahoo! Finance, Yahoo! Calendar and Yahoo! Briefcase knockoffs) it is now clear to me that Google’s master plan is to become Yahoo! 2.0.“ — Dare Obasanjo

Gefunden bei Bubble 2.0 („Please, God, just one more bubble!“)

Social Network 3.11

snarf.pngEigentlich eine nette Idee. Aber leider umgesetzt, wie ich es von Microsoft gewohnt bin: holpriges Interface, ressourcenhungrig und langsam. Die Rede ist von Snarf, dem Social Network and Relationship Finder von Microsoft Research. Anfang Dezember hatte ich das gute Stück installiert. Sein Leistungsversprechen:

SNARF, a complement to e-mail programs such as Outlook, filters and sorts e-mail based on the type of message and the user’s history with an e-mail correspondent. The result: a collection of alternative views of your e-mail that can help you make sense of the deluge.

When launched for the first time, SNARF indexes your e-mail. When indexing is complete, a window with three panes is displayed. The top pane includes a list of people who have sent recent, unread e-mail addressed or cc’d to you. The middle pane includes people who have sent recent, unread e-mail addressed to anyone. And the bottom pane includes all people mentioned in any e-mail you have received in the past week.

An sich ein interessanter Ansatz. Und wäre Snarf besser implementiert, dann würde es sicher ein Hit. Aber in der Praxis verstellen etliche Hindernisse den Weg zum joy of use:

  • Snarf ist langsam. Bei jedem Neustart zeigt es ein hässliches Fensterchen, das die Zahl der Mails hochzählt. Das dauert, kostet Prozessorleistung und RAM.

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  • Snarf indiziert alle Unterordner gleich mit. Wer seine Mail in hierarchischen Ordnern organisiert und bestimmte Ordner (Spam) nicht indizieren möchte, muss diese Ordnung umbauen.
  • Snarf erkennt Automatenmail nicht als solche. Dabei ist Mail, die mir das CMS geschickt hat, unter sozialen Aspekten nicht so richtig relevant.
  • Snarf erkennt auch nicht, dass die gleichen Menschen verschiedene Mailadressen nutzen.
  • Das Interface ist nicht besonders lecker. Es erinnert mich an Windows 3.11. Das muss ich nicht haben.

Der große Vorteil ist nur: Es kommt mit einer Access-Datenbank aus, die gerade mal 269 MB groß ist. Für eine sechsstellige Zahl von Mails geht das in Ordnung.

Trotzdem ist jetzt Schluss mit dem Test. Snarf fliegt gleich von der Platte und macht Platz für Windows Desktop Search Beta. Demnächst auf diesem Sendeplatz: die Desktop-Suche von Google, Yahoo und Microsoft im großen Fischmarkt-Vergleichstest. Soviel kann ich schon verraten: Yahoo ist besser als Google.