IntelliMedia startet Portal: Miki goes YouTube

YouTube und sevenload, flickr, slideshare oder Scribd – überall hat sich in den letzten Jahren das Portalformat durchgesetzt. So ist ein Miki-Portal ein logischer Schritt für IntelliMedia und Marc Frey, die das innovative Medium Miki erfunden haben.
Seit ein paar Tagen präsentiert my-miki.com die Onlinemagazine in diversen Kategorien, es gibt selbstverständlich auch Tags, Bewertungs- und Kommentarfunktionen. Die Nutzer können sich jetzt registrieren und Profile anlegen, wie sich das gehört. Jedes Miki hat eine eigene Seite bekommen, auf der sich sämtliche Metakommunikation abspielt und auch der Code zu finden ist, mit dem Mikis in andere Websites eingebunden werden können.
Was ein Miki ist? Schwer zu sagen. Das erklärt vielleicht am besten IntelliMedia selbst und in einem Miki:

Beispielhaft hier das Miki der next09:

IntelliMedia war Medienpartner der next09 und Aussteller. Wir sprechen gerade über die Fortsetzung der Zusammenarbeit für die next10.

Print ist die neue Musikindustrie

My sources say Murdoch never uses the internet. I think he simply doesn’t understand how it – and his company – operate there.
Jeff Jarvis

Rupert Murdoch hat eine Mission. Er möchte die Medienkonsumenten, sagen wir es ruhig, zum Zahlen zwingen. Und dazu ist er auch bereit, Suchmaschinen wie vor allem Google vom Zugriff auszuschließen. Rupert Murdoch ist der Anti-Jarvis. Er tut all das, wovor Jeff Jarvis nicht müde wird zu warnen, zuletzt in seiner vielbeachteten Keynote auf den Münchner Medientagen.
Rupert Murdoch ist der heimliche Hoffnungsträger einer gebeutelten Printindustrie, die sich vor den düsteren Szenarien eines Jeff Jarvis fürchtet und deshalb lieber Murdoch zuhört. Hält Murdoch an seinen Plänen fest, Zweifel daran sind erlaubt, dann kommt es 2010 zum Showdown. Es wird sich sehr schnell zeigen, wer Recht behält. An dieser Frage hängt das Überleben einer ganzen Branche.
Axel Springer hat in der vergangenen Woche angekündigt, künftig iPhone-Nutzer von der Nachrichtengebung bei bild.de und welt.de auszuschließen. Sie sollen stattdessen eine iPhone-App installieren und für die Nachrichten von Bild und Welt zahlen. Das Muster ist das gleiche wie im Falle Murdoch: Statt auf attraktive Angebote und die vorhandene Zahlungsbereitschaft des Konsumenten setzt Springer auf Zwang und Ausschluss.
Das erinnert fatal an die Reaktion der Musikindustrie auf die digitale Herausforderung. Mit digitaler Rechteverwaltung (DRM) und der Kriminalisierung einer ganzen Generation versuchte sie, die Büchse der Pandora wieder zu schließen. Was bekanntlich nicht gelang. Es brauchte einen kreativen Zerstörer wie Apple, um der niedergehenden Branche ein modifiziertes Geschäftsmodell zu verpassen.
Wäre die langjährige Agonie der Musikindustrie vermeidbar gewesen? Das ist schwer zu sagen, da sich keiner der bekannten Majors für eine aktive, gestaltende Rolle im durch die Digitalisierung ausgelösten Wandel entschieden hat. Stattdessen haben sie sich auf Blockadeversuche und Destruktion verlegt. Mit bekanntem Ergebnis.
Steht der Printbranche nun eine ähnliche Agonie bevor? Wahrscheinlich. Denn selbst wenn die verzweifelten Versuche gelingen sollten, einen zweiten Erlösstrom neben den Werbeeinnahmen zu genieren (wofür nur wenig spricht), selbst in diesem Fall dürfte der Strom der Werbeeinnahmen dank sinkender Reichweiten weniger kräftig als bisher sprudeln. Und schon bislang war der Strom nicht kräftig genug, um die Kosten der aus einer anderen Epoche überkommenen Produktionsstruktur zu decken.
Die Printbranche wird schrumpfen, weil ihre Bedeutung im Medienmix der Konsumenten und infolgedessen auch der Werbungtreibenden stetig abnimmt. Das ist ein säkularer Prozess, der bei den Tageszeitungen zum Beispiel bereits in den frühen 80er Jahren begann. Zugleich steht sie aber auch durch die Digitalisierung immer stärker unter Druck. Denn die aus dem Geschäft mit gedruckten Medien gewohnten Oligopolrenditen lassen sich in digitalen Medien schlichtweg nicht erzielen.
Dafür sorgt schon der Wettbewerb. Nur ein Beispiel von vielen ist Craigslist, das aus dem Milliardengeschäft mit Kleinanzeigen in den USA ein Millionengeschäft gemacht hat. Allein durch Craigslist sind der Printindustrie allein in den USA Milliardenumsätze durch die Lappen gegangen.
Ähnliche Erosionsprozesse nagen an allen Ecken und Enden des gewohnten Umsatzniveaus der Branche. Der Umsatz sinkt stärker als die Reichweite und die relative Bedeutung im Medienmix. Das ist ein schmerzhafter Prozess, der die Verlagshäuser dazu zwingen wird, ihre Apparate drastisch zu verkleinern.
Die Printbranche hätte frühzeitig wissen können, was auf sie zukommt. Wer Nicholas Negroponte (Being Digital,1995), Kevin Kelly (New Rules for the New Economy, 1998) oder das Cluetrain Manifesto (1999) gelesen hatte, der wusste Bescheid. Das eigentliche Versäumnis der Herren in den Chefetagen: Sie hatten fast fünfzehn Jahre Zeit. Und sie haben die Zeit nicht genutzt.

Nach zehn Jahren geht es jetzt richtig los!

In dieser Woche jährte sich nicht nur zum zehnten Mal der Börsengang von SinnerSchrader. Auf unserer Bilanzpressekonferenz haben wir auch die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2008/2009 präsentiert und den Jahresfinanzbericht vorgelegt.
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Das Echo war durchweg positiv. Das Hamburger Abendblatt illustrierte seinen Bericht mit einem zehn Jahre alten Foto (oben) der beiden Gründer und konstatierte:

In jeder Krise liegt eine Chance: Nach dieser Devise hat Matthias Schrader, Vorstandschef der SinnerSchrader AG, seine Internetagentur bislang erfolgreich durch die Rezession gebracht.

Die Analysten von SES Research bekräftigten in ihrem Bericht ihre Kaufempfehlung und das Kursziel von 2,80 Euro. Mein Lieblingssatz aus der Vorstandspräsentation findet sich auf Folie 39: Nach zehn Jahren geht es jetzt richtig los!

Wie Eric ‚Google‘ Schmidt das Web in fünf Jahren sieht

Im Web passiert in fünf Jahren ziemlich viel. Was Prognosen nicht gerade erleichtert. Es sei denn, man gehört zu denen, die ziemlich viel von dem selbst gestalten, was im Web passiert. Wie Eric Schmidt, CEO von Google. Auf dem Gartner Symposium/ITxpo gab er vor zwei Wochen einen Ausblick auf das Web in fünf Jahren (oder vielmehr in vier Jahren und 349 Tagen).

ReadWriteWeb hat die wichtigsten Punkte zusammengefasst:

  • Five years from now the internet will be dominated by Chinese-language content.
  • Today’s teenagers are the model of how the web will work in five years – they jump from app to app to app seamlessly.
  • Five years is a factor of ten in Moore’s Law, meaning that computers will be capable of far more by that time than they are today.
  • Within five years there will be broadband well above 100MB in performance – and distribution distinctions between TV, radio and the web will go away.
  • „We’re starting to make significant money off of Youtube“, content will move towards more video.
  • „Real time information is just as valuable as all the other information, we want it included in our search results.“
  • There are many companies beyond Twitter and Facebook doing real time.
  • „We can index real-time info now – but how do we rank it?“
  • It’s because of this fundamental shift towards user-generated information that people will listen more to other people than to traditional sources. Learning how to rank that „is the great challenge of the age.“ Schmidt believes Google can solve that problem.

Hier die wichtigsten sechs Minuten aus der 45-minütigen Session:

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Wie Jason Fried arbeitet. Und wie er nicht arbeiten kann

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Jason Fried, Gründer von 37signals, liest gern mal am Nachmittag
Für die Zeitschrift Inc. beschreibt Jason seinen typischen Arbeitstag. Und vermittelt eine Reihe von Einsichten in die Arbeitswelt einer Agentur und Softwarebude.
Über Büropräsenz und 40-Stunden-Woche:

I usually get to work between 10 a.m. and 11 a.m. Of the 16 people at the company, eight of us live here in Chicago. Employees come to the office if and when they feel like it, or else they work from home. I don’t believe in the 40-hour workweek, so we cut all that BS about being somewhere for a certain number of hours. I have no idea how many hours my employees work — I just know they get the work done.

Über Schreiben und Kommunizieren:

I spend most of my day writing. I write everything on our website. Communicating clearly is my top priority. Web writing is terrible, and corporate sites are the worst. You don’t know what they do, who they are, or what they stand for. I spend a lot of time taking a sentence and reworking it until it’s perfect. I love the editing process.

Warum Software immer einfacher werden sollte, aber mit der Zeit immer komplizierter wird:

In the software world, the first, second, and third versions of any product are really pretty good, because everyone can use them. Then companies start adding more and more stuff to keep their existing customers happy. But you end up dying with your customer base, because the software is too complicated for a newcomer.

Warum Sitzungen schädlich sind für den kreativen Arbeitsprozess:

We rarely have meetings. I hate them. They’re a huge waste of time, and they’re costly. It’s not one hour; it’s 10, because you pulled 10 people away from their real work. Plus, they chop your day into small bits, so you have only 20 minutes of free time here or 45 minutes there. Creative people need unstructured time to get in the zone. You can’t do that in 20 minutes.

Über Unterbrechungen:

Very rarely is a question important enough to stop people from doing what they’re doing. Everything can wait a couple of hours, unless it is a true emergency. We want to get rid of interruption as much as we possibly can, because that’s the real enemy of productivity.

Über Launches:

Launches are the most hectic times, because so many things will go wrong. But the cool thing about Web-based software is you can update things in real time. If something is broken, we can fix it in three seconds, hopefully. But as we get bigger, small problems become bigger faster. Every move you make now is magnified, especially with launches. An announcement that might upset a few people today will upset a few hundred tomorrow. I spend a lot of time responding to that.

Über Planung:

We don’t have big, long-term plans, because they’re scary — and they’re usually wrong. Making massive decisions keeps people up at night — I don’t like to make those. The closer you can get to understanding what that next moment might be, the less worried you are. Most of the decisions we make are in the moment, on the fly, as we go.

[via] Foto: Chris Strong, Inc. Magazine

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Das Internet auf dem Weg zum Medium Nr. 1

Diese beiden Folien aus der jüngsten ACTA-Studie sollte sich jeder Marketing- und Medienentscheider einmal in Ruhe ansehen. Sie beschreiben zehn Jahre Revolution.
1999 suchten nur 9 Prozent der Bevölkerung im Internet nach näheren Informationen zu einem Thema, aber 67 Prozent achteten auf Berichte im Fernsehen, 58 Prozent lasen Berichte in Zeitungen und 44 Prozent in Zeitschriften. Heute ist das Internet mit 55 Prozent Medium Nr. 2 hinter dem Fernsehen (64 Prozent), aber vor Zeitungen (50 Prozent) und Zeitschriften (38 Prozent).
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Bei den 20- bis 29-Jährigen ist das Internet mit 81 Prozent bereits Medium Nr. 1, das Fernsehen (56 Prozent), Zeitungen (34 Prozent) und Zeitschriften (32 Prozent) haben den Anschluss verloren.
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[via]

Heute vor zehn Jahren ging SinnerSchrader an die Börse

Fischmarkt proudly presents bislang unveröffentlichtes Videomaterial aus dem Jahre 1999. Der Film entstand vor zehn Jahren auf der Roadshow zum Börsengang der SinnerSchrader Aktiengesellschaft. Der Termin der Erstnotiz an der Frankfurter Börse war der 2. November 1999. Der Film wurde seinerzeit noch analog gedreht und erst kürzlich digitalisiert.
Genug der Vorrede – Film ab!

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Disruptives Geschäftsmodell: Weniger als nichts

Free war noch nicht das Ende aller Möglichkeiten, mit disruptiven Geschäftsmodellen etablierte Märkte von Grund auf neu zu definieren. Innovative Unternehmen können Märkte auch umdrehen, indem sie Geld für etwas bezahlen, was vorher Geld kostete.
Wer schon Chris Anderson für einen Dummschwätzer und sein Buch Free für Unsinn hielt, für den ist das schwer einzusehen. Aber es lässt sich nicht mehr leugnen, und Google zeigt gerade, wie solch eine 180-Grad-Wende funktioniert.
Während TomTom und Nokia für viel Geld die beiden Duopolisten für Kartenmaterial erwarben, baut Google seine eigene Datenbasis auf und stattet Android-Telefone mit einem eigenen Navigationssystem aus. Es wird spannend zu beobachten, wie Blackberry und iPhone darauf reagieren.
Google indes wird auf dieser Basis ein ortsbezogenes Werbenetzwerk aufbauen – und mittelfristig die Gerätehersteller sogar dafür bezahlen, dass sie das Google-Navigationssystem einbauen, so wie Google heute bereits einen Teil der Werbeeinnahmen ausschüttet, die auf Android-Geräten generiert werden.
Es braucht nicht viel Phantasie, sich ein ähnliches Modell auch für das kommende Betriebssystem Google Chrome vorzustellen. Hardwarehersteller könnten mit jeder Google-Suche auf Netbooks Geld verdienen, der Preisvorteil eines kostenlosen Betriebssystems gegenüber dem teuren Windows würde sich weiter erhöhen.
Leseempfehlung: Google Redefines Disruption: The „Less Than Free“ Business Model

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