Erst hatte ich die Meldung für einen Aprilscherz gehalten, aber jetzt scheint es ernst zu sein. Sein lakonisches Editorial von Anfang März liest sich nun als Abschied vom Journalismus:
Was hat es mit Qualität zu tun, wenn Unternehmer und Politiker nur kontrolliert und formatiert zu erleben sind – wie in traditionellen Medien üblich? Was hat es mit Qualität zu tun, wenn Hunderte von Journalisten mehr oder weniger gleich über ein und dasselbe Ereignis berichten, denselben Film besprechen, dasselbe Fußballspiel kommentieren? Das lässt sich ebenso gut als Geldverschwendung bezeichnen.
Wir sollten der Wirklichkeit endlich ins Auge sehen: Die Welt wird auch für uns in den Medien immer flacher. Wir traditionellen Journalisten verlieren zunehmend die Kontrolle, müssen uns wohl oder übel daran gewöhnen, bald niemandem mehr einfach etwas vorsetzen, sondern bestenfalls zu einem gemeinsamen Diskurs einladen zu können. Aus unseren Produkten werden Netzwerke, aus Content-Lieferanten Service-Provider, aus Sprechern Gesprächsteilnehmer – oder, wenn wir ganz viel Glück haben, Moderatoren.
Na und?