Money for Nothing

Was ich ja wirklich sehr lustig finde: Eine Kunstfigur wie Don Alphonso – nichts gegen ihn, sein Unterhaltungswert ist sehr hoch – will der deutschsprachigen Blogosphäre die ganze Zeit etwas von Glaubwürdigkeit erzählen. Und davon, dass Geld verdienen und Bloggen ja nur hübsch getrennt bleiben werden müssen, da sonst die Glaubwürdigkeit perdu ist.

Nun gut: Die Debatte im angelsächsischen Raum ist da schon etwas weiter. Bezahlte Blogger (Problogger) sind dort nichts Ungewöhnliches mehr. Und man mag Jason Calacanis (wer ihn nicht kennt: wir hatten ihn erst vorgestern) für ein Großmaul halten – wo er Recht hat, hat er Recht. Die Debatte dort entzündete sich an seinem Angebot, die besten Bookmarker von digg & Co. für Netscape anzuwerben. Mit Geld.

Clearly, some folks are very threatened by this idea of paying the masses. They are threatened for different reasons and I’ll break them down for you.

1. Some entrepreneurs are very threatened by this concept because for the last couple of years they’ve gotten a free ride on the backs of the masses. Now, it’s true that Flickr provided a free service and value to their users, as does DIGG and REDDIT, but the top 1-2% of the users on these services are providing much more value to the companies then they are getting back. There should be a market for the 1%, and if I have to create it so be it–I’ll take the heat. I’m not here to make friends, I’m here to build a business.

2. The media elite are *very* threatened by this idea–just as they were threatened by the concept of paid bloggers. Why, because by making a wider talent pool drops the pay rates they’re accustom to getting. There are thousands of great writers who got their start by free blogging who are now getting paid. Those new folks have lower pay expectations and the $1-a -word crowd was really pissed off about it. I remember someone in the stock photography business who got upset by me offering my pictures for free for commercial use. His problem was that my photos were as good as stock in many cases, and I was gonna take money away from the stock business. You know what, I don’t care! It’s *my* work and I can do what *I* want with it. This is the new world we’ve built here, and talent rises, wins, and gets to decide for THEMSELVES if they want to get paid or not. It’s not Mike Arrington’s choice, it’s the content creators choice. For photos and blogging I choose to not get paid–for some of my others skills I want to get paid.

The talent pool is bigger and more open today and that benefits the little guy and it scares the heck out of the big guy. I love it!

The irony of ironies is that the so-called meritocricy of Web 2.0 is the most upset about this concept. They will fall back on the „you’re corrupting community by paying them“ line of BS, but don’t fall for it.

Kann man eine Community kaufen?

Während sich die deutschsprachige Blogosphäre noch heftigst um die ersten zarten Kommerzialisierungsanzeichen streitet (jüngster Akt: ein Vorschlag zur Güte vom Don), geht es dort, wo die Musik spielt, längst ganz anders zur Sache. (Gut, als unbestreitbar kommerzielles Blog ist auf dem Fischmarkt natürlich gut reden.)

„Can You Buy a Community?“, fragt Mike Davidson, CEO von Newsvine, in seinem Blog anlässlich des jüngsten Angebots von Jason Calacanis, CEO von Weblogs Inc. (AOL) an die Top-Nutzer von Digg, reddit, flickr und Newsvine, denen er 1.000 Dollar pro Monat zahlen möchte, damit sie auf sein jüngstes Kind umsteigen: das neue Netscape.com, das Calacanis zu einer Art digg-Klon umgebaut hat. Davidson dazu:

It’s an interesting experiment for sure: whether you can take a user base of 12 million that isn’t a community in any way, pull their aging but comfortable portal out from under them, pay a bunch of users from other sites to entertain them, and then get them injected into a new community before they decide to go elsewhere. It hasn’t caught on yet, and I imagine that 99% of Netscape’s current user base has yet to vote on a single article, but it’s still very early in the game.

Deutlicher wird da schon Michael Arrington:

At the end of the day, the Netscape product is a soulless reproduction of one of the most interesting cultural experiments occuring on the web right now. It was thrown at millions of mainstream Internet users (previous Netscape portal users) who don’t understand Digg and probably don’t care (yet). If anything, my bet is that total page views at Netscape have dropped since the changeover, possibly substantially. Buying users from Digg won’t change that one bit.

It looks like AOL has a mess on its hands. The obvious question is, will Jason will be the fall guy when it comes time to point fingers?

The deck chairs are being rearranged on the Titanic Netscape.

Was lernen wir daraus? Es sind die gleichen Debatten wie hierzulande, aber auf einem ganz anderen Niveau.

23 wird deutschsprachig

Das europäische flickr kommt aus Dänemark und ist ein Kind von Thomas Madsen-Mygdal. 23 wendet sich nun sprachlich dem großen Nachbarn im Süden zu. Dabei berät Oliver Gassner, der zum Einstand gleich mal 230 Premium-Nutzerkonten zu verschenken hat.

Vielleicht kann er im Rahmen seiner Tätigkeit auch Robert Basic erklären, was 23 so einzigartig macht. Der hegt da nämlich deutliche Zweifel. Schlecht zu goggeln ist jedenfalls der Name – der sich übrigens aus der Zahl der Menschen in einem Raum erklärt, die es braucht, damit die Wahrscheinlichkeit größer als 50 Prozent ist, dass zwei von ihnen am gleichen Tag Geburtstag haben.

Live aus KA

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Combots lüftet heute das Geheimnis, was sie mit dem Geld aus dem Verkauf von Web.de gemacht haben. Eine etwas nebulöse Pressemitteilung ist schon draußen. Djure Meinen bloggt live (wenn er nicht des Saales verwiesen wird).
Nachtrag: So, jetzt wissen wir’s:

Es ist keine Hardware. Es wird ein riesiger Haufen Infrastruktur an den Start gebracht. Es sieht cool aus, wenn man auf Mangas steht. Es vereinfacht die Kommunikation. Aber nur für diejenigen, die es schaffen, alle ihre Kontakte in das System zu locken.

Danke, Djure!

Zweiter Nachtrag: Golem war auch da.
Dritter Nachtrag: Djure fasst zusammen. In 17 Punkten. Und Alexander Freimark analysiert die Auswirkungen am Kapitalmarkt.

Sprachprobleme

Es ist schwer, so schwer. Leuten, die zufrieden in ihrer Gewißheit ruhen, den totalen Siegeszug des Internets „von Anfang an nicht so recht geglaubt zu haben“, zu erklären, warum es durchaus Sinn macht, von dem hohen Ross ihrer Ahnungslosigkeit herunterzusteigen und sich mit der neuen Macht des Konsumenten zu beschäftigen. In diesem Sinne hochwillkommen ist eine neuen IBM-Studie, die versucht, den analogen Entscheidern in ihren Worten die Bedeutung der digitalen Revolution klar zu machen.

Die Konsumenten zeigen in dieser Studie ein deutliches Interesse an erweiterten Funktionalitäten zur Mediennutzung und wenig Berührungsängste mit den neuen Technologien. Viele der für den künftigen Medienkonsum wesentlichen Technologien sind bereits heute im Massenmarkt angekommen oder auf dem besten Weg dorthin. Der Effekt aus Anbietersicht: Die zeitliche und örtliche Erreichbarkeit der Konsumenten nimmt weiter zu. Der Effekt aus Nutzersicht: Der Medienkonsument in interaktiven Medien nutzt immer stärker seine Möglichkeiten zur Beeinflussung, Kontrolle und Mitwirkung im wachsenden Medienangebot. Deutlich erkennbar ist das Bestreben, aktiv und selbstbestimmt durch das vielfältige Angebot zu navigieren und frei zu selektieren.