Der virtuelle Konzern

manager magazin 12/2006 (Titelkopf)

Ziemlich wenig Touristik hier auf dem Fischmarkt, bemerkte neulich ein A-Blogger im Gespräch. Stimmt. Das muss anders werden.

Das manager magazin hat im Dezemberheft eine sehr schöne Geschichte (nicht online) über Expedia, das auf dem besten Wege ist, die herkömmlichen Touristikkonzerne links zu überholen.

Mit einen Bruttoumsatz (=bewegtes Reisevolumen) von 15,6 Milliarden Dollar liegt Expedia heute schon knapp hinter der TUI und deutlich vor Thomas Cook – mit einem Bruchteil der Mitarbeiter (TUI: 50.500, Thomas Cook: 23.300, Expedia: 6.500). Der operative Gewinn kann sich sehen lassen. Der Unterschied:

Die Internettouristiker arbeiten

  • ohne eigene Hotels, Flugzeuge oder Auskunftsagenturen,
  • ohne Kataloge,
  • ohne langfristig kalkulierte Preise,
  • ohne Abhängigkeit von Reisebüros.

Ihre Ware kaufen sie frei am Markt und reichen sie mit einem Aufschlag weiter, meist via Internet, gelegentlich auch per Callcenter.

Was den etablierten Touristikern laut manager magazin Sorgen bereitet, ist das wachsende Eigengeschäft von Expedia. Die Bausteinreise kommt, aber anders als TUI & Co. sich das gedacht haben. Dabei setzt auch TUI inzwischen 1,8 Milliarden Euro im Internet um.

Ein hübscher Betrag, der allerdings vor allem bei Tochtergesellschaften anfiel: bei hauseigenen Fluglinien wie HLX oder beim Last-Minute-Spezialisten L’Tur, an dem der Konzern beteiligt ist.