Jedem sein Einzelstück

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Die Produkte bei DaWanda sind individuell und liebevoll gestaltet – das galt von Anfang an. Jetzt machen’s Claudia Helming und Michael Pütz möglich: Jeder Nutzer kann auf Wunsch Einzelanfertigungen erhalten.
Die Tasche lieber eine Nummer größer? Das Buch im grün-geblümten Umschlag? Noch einen anderen Verschluss? Im DaWanda Style Lab gibt es bislang 26 Produkte, die nach eigenen Vorlieben maßgefertigt werden. Weitere Produkte sollen zügig folgen, und zwar unabhängig von der Produktkategorie, sprich: Taschen, Schmuck, Tapeten, Möbel, Bücher, Mode etc. – eine Form standardisierter Produktindividualisierung, die weltweit einmalig ist.

Mit dem Style Lab öffnet DaWanda neue Möglichkeiten in der Hersteller-Kunden-Beziehung. Der Kunde wird in die Produktgestaltung involviert, wird so selbst zum Designer. Er kann eigene Ideen und Vorstellungen einfach und mit wenig Aufwand realisieren lassen, und bekommt am Ende genau das, was er wirklich will. Das Style Lab macht die Kundenkommunikation schneller, klarer und auch sicherer. Und davon profitieren selbstverständlich auch die Hersteller, um auf die Wünsche der Kunden einzugehen.

Das Style Lab ist eines der neuen Elemente nach dem umfangreichen Relaunch von DaWanda, genau wie Coloranda, das alle Produkte zu einer bestimmten Farbwahl anzeigt. Das sieht schon schräg aus, deshalb noch ein Bild:
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Dawanda ist im Dezember 2006 gestartet. Aktuell gibt es mehr als 3.000 Anbieter und mehr als 20.000 Produkte mit einem Warenwert von 2,5 Mio. Euro.
Disclaimer: DaWanda ist Kunde von SinnerSchrader.

iliketotallyloveit

Bitte, was?! iliketotallyloveit.com ist eine Social-Shopping-Website, die vier Studenten aus Bremen just gelauncht haben.
Auf der communitybasierten Website stellen Nutzer Artikel online, die sie ‚cool‘, innovativ, besonders schön oder einfach nur seltsam finden. Immer mit Link zu einem Onlineshop.
Ob ein Produkt ‚loved‘ ist oder nicht, zeigt sich schnell: Jeder kann alles bewerten, und je mehr Bewertungen, desto höher die Chance, dass der Artikel es auf die Startseite schafft.
Zunächst einmal hat es iliketotallyloveit in die Wired geschafft. Die fragt „What’s wired this month“ und sagt über das Ding mit dem komischen Namen:

„You won’t find mainstream goods here – mostly doodads you didn’t know you wanted but suddenly like totally need.“

Eigentlich ist die Site ja ein digg.com-Klon – aber ein ziemlich sympathischer! Enjoy.

Es geht nicht um Technik

„Ist das die Zukunft des Shoppings?“ Fragt Markus Breuer angesichts des OTTO Stores und trägt ein wichtiges Argument vor:

Was mich an der Zukunftsfähigkeit dieses Projekts zweifeln lässt, ist wirklich nicht der Neid. 🙂 Es ist die Tatsache, dass es sich um einen Online-Shop handelt,

  • der nur auf PCs mit Microsoft Vista (unter Aero) läuft
  • den ich downloaden muss, bevor ich ihn nutzen kann

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich das für einen Rückschritt halte. Auch wenn Microsoft Vista in 2 – 4 Jahren vermutlich das meistverwendete Betriebssystem sein mag, ist es für Endanwender sicherlich nicht wirklich angenehm, für jeden Shop eine separate Applikation herunterladen zu müssen.

So ist es. Die Zukunft des Onlineshoppings sind nicht unbedingt proprietäre Clients, die nur auf einer einzigen Plattform laufen. Das erwartet vermutlich nicht einmal Microsoft.

Der OTTO Store zeigt, soviel ist richtig, die Möglichkeiten von Windows Vista. Das hat auch seine Berechtigung und ist das Anliegen von Microsoft. Aber viel spannender sind die neuen Möglichkeiten für einen kataloggetriebenen Versender wie OTTO.

Homevideo von shoppingzweinull.de

Es geht um Bedarfsweckung, Erlebnis und Entertainment (um mal Dr. Thomas Schnieders zu zitieren, Direktor Neue Medien bei OTTO). Es geht um neue Formen der Warenpräsentation und um Emotion. Und es geht um eine intelligente Verbindung von Katalog- und Onlinegeschäft.

Denn die Diktatur des besten Preises, unter der große Teile des E-Commerce-Geschäfts ächzen, gilt ja im Bereich Mode allenfalls teilweise – nämlich dort, wo Vergleichbarkeit herrscht. Geht es aber um die passende Hose zur Bluse, dann können guenstiger.de und Ebay nicht helfen.

Was die Technik angeht, so stehen wir hier vor dem klassischen Henne-Ei-Szenario. Second Life, um mal ein Lieblingsthema von Markus Breuer herauszugreifen, braucht auch einen (anfangs mehr, mittlerweile weniger proprietären) Client.

Ich hoffe, dass da ein noch paar Ideen mehr entwickelt werden und „Shopping“ im Internet auf Dauer mehr sein wird, als nur in einem Katalog zu blättern. Im Kern des „Shopping-Vergnügens“ in der physischen Realität stehen ja kollaborative, soziale Ansätze und die räumliche Nähe und inhaltliche Diversität vieler verschiedener Anbieter.

So ist es. Warten wir es ab. Ideen sind hier nicht die knappste Ressource. Soviel steht fest.

Neue Social-Commerce-Konzepte

In der E-Commerce-Hochburg Hamburg (Tchibo, OTTO, Libri.de, ehedem Ricardo) sprießen neue, interessante Konzepte und Projekte. Zwei aktuelle Beispiele:

Dealjaeger

Dealjaeger.de ist eine Art digg für gute Preise. Oder guenstiger.de mit nutzergeneriertem Inhalt. Jochen Krisch erzählt mehr und hat auch Testzugangsdaten. Dito die Internet World.

Gimahhot

gimahhot.de ist eine Produktbörse für Neuwaren. Nein, kein Ebay. Die Nutzer können – wie an der Börse – zum aktuellen Marktpreis sofort kaufen oder ein Kaufangebot zu niedrigerem Preis abgeben. Die Händler können darauf reagieren und ihre Preise der Marktlage anpassen. Natürlich nicht nur nach unten.

Mehr dazu im E-Commerce-Blog, per Video und im Gimahhot-Blog.