An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal recht herzlich bei der SinnerSchrader AG und speziell Mark Pohlmann, Martin Recke und Matthias Schrader für die großzügige Unterstützung in Form eines Stipendiums bedanken. Wie Martin bereits angekündigt hat, werde ich von nun an von verschiedenen Konferenzen berichten, auf denen ich einen Vortrag halte. Zunächst wird das die Hawaii International Conference on System Sciences im Januar sein, weitere werden folgen.
Zunächst aber noch ein paar Worte über mich und mein Dissertationsthema: Mein Name ist Oliver Hinz und ich habe Wirtschaftsinformatik an der TU Darmstadt studiert, bevor ich dann bei der Dresdner Bank am Frontend für den Private Banking Bereich gearbeitet habe. Nach 3 ½ Jahren dort habe ich mich aber entschlossen, noch einmal an die Uni zurückzugehen. Seit 2004 bin ich daher wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Electronic Commerce an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und beschäftige mich mit interaktiven Preismechanismen.
Neben Auktionen ist das vor allem Reverse Pricing (auch Name-Your-Own-Price genannt), bei dem der herkömmliche Preismechanismus umgekehrt wird. Beim Reverse Pricing bietet der Käufer gegen eine unsichtbare Preisschwelle, die der Verkäufer festgelegt hat. Ist das Gebot höher als die geheime Preisschwelle, so erhält der Käufer den Zuschlag und muss den Preis in Höhe seines Gebots bezahlen. Andernfalls wird das Gebot abgelehnt und in Abhängigkeit der Ausgestaltung des Reverse Pricing kann der Käufer evtl. erneut ein Gebot abgegeben.
Wie bei Auktionen gibt es auch beim Reverse Pricing viele Ausgestaltungsmöglichkeiten, die den Erfolg des Verkaufs erheblich beeinflussen. Neben der Höhe der Preisschwelle kann der Verkäufer z.B. die Anzahl der möglichen Gebote, Wartezeit zwischen Geboten, Kosten für weitere Gebote und die Form der Gebotswahl festlegen (siehe Bild). Diese Designvariablen haben einen erheblichen Einfluss auf das Gebotsverhalten der Käufer und letztendlich daher auch auf den Gewinn des Verkäufers.
Reverse Pricing wird z.B. von Priceline.com zum Verkauf von Flugtickets, Hotelzimmern und Mietwagen eingesetzt. Unser Projektteam führte bereits Aktionen u. a. mit GermanWings und Sulake und ihrem Habbo Hotel durch und konnte dadurch sowohl für Praxispartner als auch für unsere wissenschaftliche Arbeit interessante Erkenntnisse gewinnen.
Da die Käufer beim Reverse Pricing nicht in Konkurrenz zueinander stehen, ist ein wichtiges Teilziel meiner Dissertation zu erforschen, inwieweit sich die eigentlich geheime Preisschwelle über die Zeit herumspricht. Die Struktur des sozialen Netzwerks zwischen den Käufern ist dabei eine wichtige Determinante. Andersherum kann man aus den Geboten über die Zeit auf das soziale Netzwerk zurück schließen. Eine wertvolle Information für den Verkäufer. Mehr zu diesem Thema gibt es in naher Zukunft.
Im Januar werde ich aber erst einmal von interessanten Ergebnissen von der HICSS berichten. In meinem Vortrag, den ich dort halten werde, identifiziere ich im Übrigen die Treiber für die Weitergabe von Falschinformationen in Internet-Communities.
Zunächst aber allen Fischmarkt-Lesern frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
„Reverse Pricing“
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Interaktive Preismechanismen
Einen Einblick in die Forschung gibt hier demnächst der Frankfurter Diplom-Wirtschaftsinformatiker Oliver Hinz. Er bekommt von SinnerSchrader ein Stipendium, das ihm ermöglicht, seine Forschungsergebnisse auf internationalen Konferenzen zu präsentieren.
Und auf dem Fischmarkt. Freuen wir uns daher auf Berichte von der Hawaii International Conference on System Sciences, auf der Oliver Anfang Januar ein Papier vorstellen wird. Sein Forschungsthema sind interaktive Preismechanismen wie Auktionen und Reverse Pricing. Mehr dazu wird er demnächst hier selbst schreiben.