Preis für Plus

Einen Preis mit dem etwas sperrigen Titel „Online-Unternehmen des Konvergenz Award 2006″ hat der Lebensmittel-Discounter Plus auf der OMD bekommen. Der Konvergenz Award prämiert Kampagnen, die Online-Auftritte mit mindestens einer weiteren Mediengattung intelligent verknüpfen und das Medium Online als wesentlichen Kampagnen-Baustein einsetzen.
Plus hat nach Ansicht der Jury diesen Aspekt in seinen aktuellen Kampagnen konsequent durchdekliniert und neben TV-Spots und Printanzeigen auch aufmerksamkeitsstarke Online-Werbemittel eingesetzt. Gut angekommen ist bei den Juroren auch das Testimonial Kai Pflaume. Aus der Begründung:

Die Jury honoriert vor allem die Bereitschaft des Discounters, neue Wege für die Gattung Online aufzuzeigen. Während in den letzten Jahren viele Branchen – z.B. Reiseanbieter oder Versandhäuser – ins Web expandiert haben, war PLUS bislang als klassischer Supermarkt bekannt. Der Jury gefiel besonders, dass mit PLUS nun auch ein reiner Retailer sein Geschäftsmodell signifikant um den für dieses Unternehmen untypischen Vertriebskanal Internet erweitert hat. Mit den stationären Filialen und dem Online-Shop vernetzt PLUS nun optimal zwei im Grunde völlig konträre Vertriebswege. Diese Strategie ist nach Ansicht der Jury für ein Unternehmen, das sich bislang auf den stationären Handel konzentrierte, äußerst mutig und zeigt auf der anderen Seite wiederum die hohe Relevanz des Mediums Online auch für diese Branche.

Plus hatte seinen Online-Shop im Februar einem Relaunch unterzogen (Agentur: SinnerSchrader Studios).

Der ewige Warenkorb

amazon_warenkorb.jpg Amazon macht es seit Jahren vor: Was im Warenkorb landet, bleibt dort solange, bis der Kunde es wieder löscht – oder bestellt. Denn warum sollte ein Versender annehmen, dass sein Kunde nur deshalb das Kaufinteresse verloren hat, weil er nicht sofort bestellt hat? Deshalb bietet Amazon auch noch die Möglichkeit, Artikel aus dem Warenkorb „für einen späteren Einkauf“ zu speichern, notfalls jahrelang.
Doch die meisten, nicht so erfolgreichen Online-Shops denken offensichtlich anders. Und selbst bei umsatzstarken E-Commerce-Veteranen kann es passieren, dass eine kurze Unterbrechung die Session abreißen lässt – und damit der gut gefüllte Warenkorb im digitalen Orkus landet. Bei Tchibo – nach wie vor auf Intershop Enfinity basiert – verfällt der Warenkorb auch für angemeldete Kunden nach zwei oder drei Stunden.
plus_timeout.jpg Plus verkündet im Brustton beamtenhafter Überzeugung:

„Aus Sicherheitsgründen haben wir Ihren Warenkorb (‚Virtueller Kassenzettel‘) nach einer Zeitüberschreitung geleert. Wenn Sie weiter einkaufen möchten, legen Sie bitte erneut die von Ihnen gewünschten Produkte in den Warenkorb.“

Schönen Dank auch. Diese Sicherheitsgründe würde ich gern mal persönlich kennenlernen.
Wie es anders und besser geht, zeigt der E-Commerce-Titan Quelle mit einer E-Mail-Kampagne, die im vergangenen Jahr einen Mailingtage-Award in Silber einbrachte. Im Rahmen dieser Kampagne erhielten Kunden, die ihren Einkauf nicht abgeschlossen hatten, eine Erinnerung per Mail. Damit wurden sie darauf aufmerksam gemacht, dass sich noch Artikel im Warenkorb befinden, versehen mit einem direkten Link zum individuellen Warenkorb. Die Response-Rate war, wen wundert’s, großartig.

Die kleinen Preise

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Das e-commerce-blog zum Relaunch von Plus.de (Agentur: SinnerSchrader Studios):

Der Onlineshop wurde mit Liebe zum Detail entworfen, der Kassenbon auf dem der Einkauf notiert wird ist ein wirklich gelungenes Feature und macht die Webseite noch sympathischer. Wo es zur Zeit m. E. noch Nachholbedarf gibt sind die Produktdetailseiten, die passen so gar nicht zu dem Rest und sind auch nicht Konversion getrimmt. Da wird aber hoffentlich noch etwas nachkommen.

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Buggy ist auch noch die Zuordnung zwischen Kategorien und Artikeln. Die ausgesuchte Kettensäge hat nichts mit Italien zu tun und wird trotzdem dieser Kategorie untergeordnet.

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Nachtrag: Jetzt gibt es auch das übliche PR-Geblubber die Pressemitteilung zum Thema.