Es gibt Zufälle, bei denen man sich fragt, ob es wirklich welche sind. Am nächsten Dienstag finden in München im gleichen Hotel zur gleichen Zeit zwei sehr ähnliche Veranstaltungen statt. Um 8.30 Uhr beginnt das Business Breakfast von WebSideStory und SinnerSchrader zum Thema Web Analytics. Und eine halbe Stunde später tagt das Online Marketing Forum – zu Themen wie Website Analytics und Web-Controlling…
Marketing
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Marketing treibt Web Analytics
Kein E-Commerce ohne Web Analytics. Wer online verkauft (und das nicht gerade bei Ebay tut), muss wissen, was die Nutzer seines Shops so tun oder lassen. Doch der hiesige Markt für Analysewerkzeuge ist bislang recht stark zersplittert. Eine Studie der Berliner Beratungsagentur Ideal Observer verspricht jetzt einen Marktüberblick zu geben.
73% des gesamten Umsatz-Volumens entfallen allein auf den amerikanischen Markt. So ist es nicht verwunderlich, dass amerikanische Unternehmen wie WebTrends, Omniture, WebSideStory und Coremetrics den Markt dominieren. Zudem sind sie auch Vorreiter in der Entwicklung anschaulicher Benutzeroberflächen, handlungsrelevanter Kennzahlen und der Integration von Erweiterungen wie eMail-Marketing, PPC-Kampagnen, A/B-Tests und Suchmaschinenoptimierung.
Marketing- und Vertriebsabteilungen haben mittlerweile den IT-Nerds das Heft aus der Hand genommen und treiben die Entwicklung voran. Ein unübersichtlicher Markt, unklare Anforderungen und die geografische Nähe legen zunächst den Gang zu deutschen Anbietern nahe, die sich laut Ideal Observer "eher im Mid-Level-Bereich" finden.
In direkter Konkurrenz zu amerikanischen Lösungen wie Urchin, Clicktracks oder HitBox zeichnen sie sich durch ihre grössere Kundennähe und der individuellen Implementation entsprechend den Anforderungen ihrer Kunden aus. Hinsichtlich Nutzerfreundlichkeit und Attraktivität der Oberflächen liegen die heimischen Anbieter allerdings in der Mehrzahl noch deutlich hinter der angelsächsischen Konkurrenz zurück.
Mittlerweile sind die großen US-Anbieter dabei, den deutschsprachigen Markt zu erschließen. Zu den Vorreitern gehört WebSideStory, das jüngst eine Partnerschaft mit SinnerSchrader geschlossen hat. Wir glauben an das Thema und werden jetzt mal testen, wie weit uns dieser Glaube trägt.
Ordnung schaffen
Als "das SZ-Phänomen" würdigt guillemets.de den Erfolg der Buch-, CD- und DVD-Reihen aus dem Hause der Süddeutschen Zeitung.
Die Unübersichtlichkeit des Buchmarktes (speziell auch des
Lexikon-Marktes) und das Fehlen von aussage- und medienkräftigen
Markennamen haben bei vielen Buchkunden zu einer Art Frust geführt,
weil sie von der Vielzahl der Bücher und deren Verlage so überfordert
sind. Selbst die Buchhändler können die einfachsten Fragen wie »Ich
wollte noch dieses süsse kleine gelbe Büchlein haben, den Sie letzte
Woche zum Sonderpreis verkauft haben? Haben Sie es noch?« nicht beantworten.
Diesem Frust wirkt auch die SZ-Mediathek entgegen, in der nicht nur die hauseigene Biblio-, Cinema- und Diskothek zu haben ist, sondern das gesamte lieferbare Mediensortiment. Und zwar strukturiert durch die Brille der SZ-Redaktion: Dort rezensierte Bücher erscheinen als relevante Suchtreffer ganz oben, die Rezensionen sind im Volltext nachlesbar (und als RSS-Feed erhältlich).
Sind alle Markthändler Lügner?
Seth Godin erinnert physiognomisch ja doch ein wenig an Holger Jung. 😉 Aber Scherz beiseite. Im Mai erscheint sein neues Buch All Marketers are Liars. Eine schwere Anschuldigung, die wir Fischmarkthändler natürlich nicht auf uns sitzen lassen können.
Godin nutzt für die Promotion ein separates Blog neben seinem regulären Blog (den Hinweis verdanke ich Bjoern Ognibeni, der seine Selbstbeschreibung mit dem gleichen Zitat aus dem Cluetrain Manifesto beginnt wie der Fischmarkt – wir haben das nicht von ihm geklaut, ganz sicher…). Das Blog ist eine recht anregende Lektüre.
Sein aktuell neuester Eintrag bezichtigt den Designer Milton Glaser der Lüge. Man weiß nicht ganz genau, wieviel davon augenzwinkernd zu betrachten und was ernst gemeint ist.
Aber vielleicht ist die Assoziation mit Holger Jung doch nicht so ganz falsch. Schließlich stammt aus seiner Agentur der berühmte Saturn-Slogan "Geiz ist geil", der seinerzeit in der Werberzunft mit überaus gemischten Gefühlen aufgenommen wurde. Erst jüngst So distanzierte sich Erik Spiekermann in einem Interview mit deutlichen Worten davon.
Geiz ist geil ist tatsächlich eine Lüge im Sinne Godins. Der Spruch kombiniert auf geniale Weise zwei Todsünden – Geiz und Wollust. Allerdings spielt er mit der Umwertung des immer schon ambivalenten Adjektives geil. Diese Neuinterpretation erst hat das Wort aus seinem sexuellen Kontext entlassen und es so ermöglicht, den Slogan auch anders als reine Obszönität zu lesen.