Das war knapp

Stromberg

Seit drei Tagen habe ich im Heimbüro einen Pauschaltarif (also known as flatrate) von Tele2. Gut so, denn Ende September wäre mein alter 1&1-Zugang vermutlich deaktiviert worden. Schließlich hatte ich ihn Mitte Juli gekündigt, mit vertragsgemäßer Frist von zwei Monaten zum Monatsende.

Damals (die Älteren unter uns werden sich erinnern: vor meinem Urlaub und dem anschließenden Knöchelbruch) hatte ich den Telefon- und Internetpauschaltarif von Tele2 bestellt und an sich erwartet, dass es vielleicht zwei oder drei Wochen dauern würde, bis alles umgestellt wird.

So kann man sich täuschen. Die Bestellbestätigung von Tele2 datiert vom 12. Juli. Am 29. Juli kam eine Mail vom Kundendienst:

Gerne möchten wir Ihren Auftrag so schnell wie möglich bearbeiten. Hierzu fehlen uns noch einige Angaben zu der von Ihnen gewählten Tarifoption.
Da wir Sie telefonisch nicht erreichen konnten, möchten wir Sie bitten, uns unter der kostenfreien Rufnummer 0900-1-XX-XX-XX (Menüpunkt 1) zurückzurufen.
Unsere Mitarbeiter können dann Ihre Bestellung mit Ihnen gemeinsam klären.

Kaum aus dem Urlaub zurück, rief ich also dort an. Das Problem war schnell geklärt: Ich hatte offenbar nicht die erste MSN meines ISDN-Anschlusses angegeben (war danach gefragt worden?), weshalb die Rufnummer keinem Anschluss zugeordnet werden konnte…

Nun dauere es aber nur noch drei Wochen, versicherte mir der freundliche Mitarbeiter am heißen Draht. Ok, kein Problem bis jetzt.

Eine Woche nach diesem Anruf brach mein Knöchel, ich verabschiedete mich ins Krankenhaus und damit vom Internetzugang. Wieder zurück im heimischen Bett, hätte ich einen Pauschaltarif gut gebrauchen können. Inzwischen war auch einige Zeit vergangen. Also erneuter Anruf beim Kundendienst: Wann kommt denn nun mein neues Internet?

Ja, das könne noch etwas dauern, es gebe da Probleme mit den Schnittstellen, und die Telekom gebe den Anschluss nicht frei, weil da ja noch ein anderer Anbieter drauf sei.

Ich, etwas irritiert: Ja, natürlich. Ich habe ja noch einen funktionierenden DSL-Zugang, wie Tele2 aus meiner Bestellung bekannt sein müsste, und ich habe auch die Frechheit, ihn zu nutzen, weil ich ihn brauche. Darauf der Dienstmann:

Nein, mit einer unterbrechungsfreien Internetnutzung solle ich lieber nicht rechnen. Und es werde weitere zwei bis drei Wochen dauern. Nein, die Hardware – mir ging es vor allem um den DSL-Router – könne man mir nicht jetzt schon schicken, weil ich ja noch vom Vertrag zurücktreten könne, und dann hätte Tele2 den Salat (sinngemäß).

Großartig, dachte ich, und bestellte einen DSL-Router bei Amazon, damit das Elend wenigstens einstweilen ein Ende habe.

In der Zwischenzeit nutzte ich fleißig meinen 1&1-Zugang und konnte zusehen, wie die Uhr die Schwelle von 100 Stunden pro Monat überschritt, ab der jede weitere Minute zusätzlich kostete. Und zwar nicht zu knapp. Super.

Mitte September kam Post von Tele2. Man könne mir nun meinen DSL-Zugang schon ab dem 24. August (!) freischalten, und die Hardware gehe jetzt auf den Versandweg. In wenigen Tagen schon sei es soweit.

Anruf bei den freundlichen Kollegen von Tele2: Stimmt das Datum? Ist vielleicht der 24. September gemeint? Antwort:

Nein, das ist schon richtig so. Es habe da Probleme mit der Telekom gegeben, aber nun sei alles gut.

Am Dienstag dieser Woche kam schließlich das Paket mit der Hardware. Der bestellte DSL-Router sei leider nicht lieferbar, hieß es im Begleitschreiben, weshalb ich ersatzweise einen konventionellen Router bekam, den ich auch nach Eintreffen der Nachlieferung behalten könne.

Aber das macht jetzt auch nix mehr. Mir reichten die Zugangsdaten zum Glück. Flugs den vorhandenen Router mit den neuen Zugangsdaten konfiguriert, und schon begann das Pauschalvergnügen.

Schade nur, dass der Münte-Gips inzwischen weg ist, ich also wieder Autofahren kann und daher täglich im Büro bin – mit anderen Worten: Jetzt ist die Flatrate zwar nett (und günstiger als mein früherer Tarif sowieso), aber längst nicht mehr so wichtig wie sie in den Wochen zuvor gewesen wäre…