Die AEG-Troika

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Sie werden immer ähnlicher, die drei Riesen. Am Ende werden Amazon, Ebay und Google mehr oder weniger das Gleiche tun und mit den gleichen Dingen ihr Geld verdienen.
Zwei Meldungen dazu allein aus dieser Woche: Amazon startet einen AdSense-Klon. Google bringt mit GBuy eine Alternative zu PayPal (Ebay) auf den Markt.
Schauen wir mal genauer hin: Amazon hat schon lange Auktionen und Powerseller-Shops (wie Ebay), eine eigene Suchmaschine und jetzt auch eine Werbeplattform (wie Google). Ebay baut ein separates Profiseller-Portal [FAZ] auf (à la Amazon) und muss früher oder später auch das Thema Suche neu adressieren (schon wegen Google Base). Und Google spielt ein Infrastruktur-Thema nach dem anderen: Froogle, Google Local, Google Base, GBuy – alle haben Potenzial, Amazon wie Ebay zu schaffen zu machen.
Am Ende verdienen alle drei ihr Geld mit drei Themen:

  • Informationen von Dritten bereithalten
  • Käufer mit Verkäufern in Kontakt bringen
  • Transaktionen abwickeln lassen

Infrastruktur, that is.
Meg Whitman sieht das [in der FT, kostenpflichtig] jedoch anders:

The four dominant internet groups – Google, Yahoo, eBay and Amazon – will increasingly focus on their core activities rather than compete with each other head-on, according to Meg Whitman, eBay’s chief executive.

„I think we will end up specialising,“ she told the FT in an interview yesterday. „We have specialised in e-commerce, payment and voice communication. Google stands for search, Yahoo largely stands for content – so I think we may on the fringe compete, but I suspect that over time the businesses will become more specialised.“

Es bleibt spannend.

Sind 17 Prozent viel oder wenig?

Das Weihnachtsgeschäftsquartal von Amazon hat die Analysten enttäuscht. Das liegt vor allem daran, dass der Gewinn im Vorjahresvergeich um fast 43 Prozent zurückging.

Der Umsatz indes stieg um 17 Prozent, in den USA und Kanada sogar um 21 Prozent, in Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Japan und China (so sieht für Amazon der Rest der Welt aus) zusammen um 13 Prozent. Für das Gesamtjahr 2005 legte Amazon immerhin ein Umsatzwachstum von 23 Prozent auf 8,49 Mrd. US-Dollar hin. Der Nettogewinn sank auf 359 Mio. US-Dollar, während es 2004 noch 588 Mio. US-Dollar waren. [Golem]

Die schlechte Nachricht ist: Das Weihnachtsgeschäft ist schlechter gelaufen als der Rest des Jahres. Amazon selbst stellt – good news first – den gewachsenen Cash-flow an die Spitze seiner Mitteilung. Und enttäuschende Weihnachtsquartale sind für Amazon wirklich nichts Neues.

Der Restbestand der Woche

Es ist Freitag. Und damit höchste Zeit, ein paar Dinge wegzubloggen, die mir hier den Firefox verstopfen.

  • Sony_bmg
    Schon etwas älter ist das Welt-Interview mit Maarten Steinkamp, dem Europachef von Sony BMG, und der dringenden Aufforderung an die Musikindustrie, endlich das Jammern einzustellen und statt Rechtsanwälten wieder die Entrepreneure nach vorn zu schieben. [Exciting Commerce]
  • Adsense
    Google hat sein Adsense-Programm um eine Kleinigkeit ergänzt, die erkennen lässt, wohin die Reise geht – zum Abschied von lieb gewonnenen, aber ineffizienten Mediagepflogenheiten und hin zu einem von A bis Z in Echtzeit optimierbaren Werbegeschäft. Erst die Abschaffung der AE, dann Google Analytics und jetzt die  Promotion von TKP-Anzeigen in Adsense ("Auf dieser Website werben"). Was kommt als nächstes? [Zielpublikum]
  • Productwiki
    Vernünftige Produktbeschreibungen sind ein knappes Gut. Amazon musste die stetige Sortimentserweiterung mit abnehmender Qualität der Produkttexte bezahlen. Auch die legendären Kundenrezensionen halfen da nicht unbedingt. Doch jetzt kommt Hilfe: Das ProductWiki ist gestartet (selbstverständlich beta), und Amazon selbst experimentiert seit kurzem ebenfalls mit einem gleichnamigen neuen Feature. [Companice]
  • Nano
    Ebay ist gut für die Marke. Oder nicht? Kommt auf die Marke an. Starke Marken werden durch Ebay stärker, schwache Marken schwächer. Zu erkennen, wie so oft, am Preis: Wer kann seine Preise durch alle Kanäle drücken? Na, wer wohl? Apple natürlich. [Companice]
  • Sellonfroogle
    Je nach Grad der Phantasie kann sich der eine mehr, der andere weniger darunter vorstellen, was Google Base in Kombination mit Froogle und Google Local eigentlich soll, kann und wird. Dazu gibt es jetzt einen neuen Hinweis: Sell on Froogle. Man nehme Google Base als Backend, um über Froogle zu verkaufen. Ebay und Amazon Marketplace waren gestern? [Basic Thinking]
  • Tuifly
    Wer wie die TUI mehr als ein halbes Dutzend Fluglinien betreibt, der schafft gewisse Unübersichtlichkeit im eigenen Angebot. Etwas Linderung verschafft seit dieser Woche TUIfly.com. Dort sind alle Airlines unter einer Adresse vereint. Schlichter Mechanismus: Start- und Zielflughafen eingeben – und weg. Zwar keine Offenbarung, aber ein nettes Werkzeug.