Die Zukunft des Buches ist digital

In den letzten Wochen habe ich, dem iPad sei Dank, erste Erfahrungen mit digitalen Büchern gesammelt. Und auch wenn die Buchbranche, ähnlich wie seinerzeit die Musikindustrie, das Thema überwiegend mit Angst betrachtet, so ist doch eines klar: Die Zukunft des Buches ist digital.
Es wird zwar keinen Stichtag geben, an dem die Druckmaschinen stillgelegt werden, sondern eher einen langen Prozess. An dessen Ende jedoch wird ein Großteil des heutigen Buchgeschäftes digital sein. Das digitale Buch wird wachsen, während das analoge Buch stagniert. Der Prozess wird gewisse Ähnlichkeiten zur Entwicklung der Musikindustrie nach Napster und seit dem iPod haben.
Welche Möglichkeiten sich dem Konsumenten heute schon eröffnen, plane ich in einer losen Artikelfolge hier auf dem Fischmarkt zu beschreiben. Zum Einstieg und zur Inspiration sei folgendes Video ans Herz gelegt, das von IDEO stammt und drei spannende Konzepte für die Zukunft des digitalen Buches vorstellt.

Next Business Models in E-Commerce

Nach dem großen Erfolg im Spätsommer bringt Matthias Schrader jetzt die Fortsetzung auf den Markt: Er zeigt, wie, wo und welche neuen Geschäftsmodelle derzeit im E-Commerce entstehen.
Neben der schon im Sommer diskutierten Erfolgsformel von Amazon geht es diesmal um alice.com (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Blondinenwitz), das iPad-Magazin Flipboard und um shopkick, das den Besuch im physischen Laden belohnt. Allen Beispielen gemeinsam ist, dass unter der Haube die Daten der entscheidende Treiber sind, um für den Konsumenten relevante Produkte und Services zu entwickeln.
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23video ist das YouTube des kleinen Mannes

Naja, fast. Der Vergleich hinkt doppelt: 23video ist eher mit Brightcove oder Ooyala zu vergleichen. Das dänische Start-up konzentriert sich unter den Videoplattformen auf das mittlere Marktsegment, das zwischen einem Channel bei YouTube und einer großen, selbst betriebenen Videoplattform liegt.
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Letzte Woche begann der internationale Launch, heute ist das Team um Thomas Madsen-Mygdal und Steffen Tiedemann Christensen zum Launch Dinner in Hamburg.
Wie hier schon im September zu lesen:

23video hat das Thema White-Label-Videoplattform einmal konsequent zu Ende gedacht. 23video ist extrem flexibel, das Design wie auch der Player sind vollständig anpassbar, die volle Funktionalität einer Videoplattform steht zur Verfügung.

Sehen wir uns heute beim Launch Dinner? Bei Interesse bitte einfach Kommentar hinterlassen (Mail nicht vergessen).

iPhone oder Android, das ist hier die Frage

Das Telekom-Monopol auf das iPhone in Deutschland ist Geschichte. Seit heute ist das Apfeltelefon auch bei Vodafone, o2 und Apple selbst erhältlich. Damit stellt sich die Gretchenfrage des digitalen Konsumenten: Wie hältst Du’s mit der Smartphonereligion? Was spricht für iPhone, was für Android?
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Wir sehen hier eine Neuauflage des großen Schismas zwischen Mac und PC. Google schickt sich an, das Erbe von Microsoft zu übernehmen. Android ist auf dem Weg, das Windows der Smartphones zu werden – jede Menge Hardware von verschiedensten Herstellern, die dem Betriebssystem jeweils eine eigene Geschmacksrichtung verpassen.
Auf der anderen Seite steht Apple mit genau einem Gerät in genau einer Farbe (schwarz wie das T-Modell von Ford, theoretisch auch weiß). Die einzige Variationsbreite ist die Größe des eingebauten Speichers. Das Betriebssystem unterliegt strengster Kontrolle durch Steve Jobs persönlich, inklusive der erhältlichen Apps.
Für mich persönlich ist das Tethering entscheidungsrelevant, also die Möglichkeit, das Telefon mit dem Notebook zu verbinden, um unterwegs Konnektivität zu haben. Hier ergibt sich bis jetzt kein klares Bild. Bei o2 ist Tethering mit dem iPhone erst zum Jahresende angekündigt, Vodafone macht keine Aussagen. Android kann Tethering prinzipiell seit der Version 2.2 – und bei Vodafone funktioniert es auch, sagen mir Kollegen, die bereits ein Android-Gerät haben.
Android oder iPhone? Das iPhone würde sich zwischen Macbook und iPad zweifelsohne ganz hübsch machen. Ohne Tethering allerdings ist es nur die Hälfte wert. Fest steht für mich nur eines: Blackberry ist nach den Erfahrungen der letzten zwei Jahre keine Option mehr. Das Blackberry Bold 9000 ist schon von den relativ wenigen Apps, die ich installiert habe, völlig überfordert.

Konsumenten sind Kundenkonto-Muffel

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„Bitte ein Kundenkonto eröffnen“ – mit dieser Aufforderung werden Nutzer von Onlineshops häufig konfrontiert. Je nach Website ist die Einrichtung eines solchen Kontos optional oder sogar Bedingung für die Bestellung. Doch will der Kunde das überhaupt? Oder hält es ihn eher von einer Bestellung ab?
SinnerSchrader hat diese Frage in einem Test für TUIfly.com untersucht und in Form einer Fallstudie veröffentlicht. Das Ergebnis ist eindeutig: Konsumenten wollen ohne Kundenkonto buchen können. Die Conversion Rate lässt sich sogar steigern, indem die Option zur Buchung ohne Kundenkonto explizit angeboten wird.
Die komplette Studie ist im Conversion Room veröffentlicht, dem Blog der Google Conversion Professionals.

Zalando vs. mirapodo: Das Duell der Schuhverkäufer

Noch vor wenigen Jahren galt das Schuhsegment in Deutschland als wenig attraktiv für den Onlinehandel. Heute liefern sich Zalando und mirapodo ein spannendes, aber ungleiches Duell um die überwiegend weibliche Kundschaft. Zalando, im Herbst 2008 gestartet, hat zeitlich mehr als ein Jahr Vorsprung vor mirapodo, das wiederum einen anderen Ansatz verfolgt.

Während Zalando sich hauptsächlich auf Marketingmaßnahmen konzentriert, arbeitet Mirapodo auch extrem kunden- und serviceorientiert. Ein Blick auf die Alexa-Daten von Zalando, Mirapodo und anderen stationären Schuhketten zeigt, dass Zalando derzeit mit weitem Abstand die Konkurrenz hinter sich gelassen hat.

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Sollte Mirapodo der Zalando-Kurve folgen, kann die Baur-Tochter ein ernstzunehmender Konkurrent für Zalando werden.

SinnerSchrader ist in diesem Wettstreit Partei, da wir für mirapodo arbeiten. Unser Fokus liegt darauf, den stark kunden- und serviceorientierten (und wie wir meinen auch nachhaltigeren) Ansatz von mirapodo im Web zu realisieren. Deshalb freut uns, wenn uns Dritte gute Arbeit bescheinigen:
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Insgesamt sammelt mirapodo mehr Punkte. Viele innovative Details sind bei mirapodo gut gelöst.

Details bitte hier nachlesen.

DMMK 2010 findet in Stuttgart statt

Die Schwaben können ja bekanntlich alles. Außer Bahnhof. Konferenzen können sie jedenfalls. Nach Jahren im preußischen Exil kehrt der DMMK in diesem Jahr nach Stuttgart zurück. Am 10./11. November findet die 19. Auflage des Kongresses statt.
Der erste Konferenztag dient eher dem Warmlaufen, er beginnt um 14 Uhr und endet mit der Creative Night am Abend. Der zweite Tag ist der Hauptkonferenztag und wird parallel von der internationalen Kreativkonferenz Create10 bereichert, die erstmals stattfindet.
Am Freitag, 12. November folgt ein barcampartiges Creativity & Communication Camp, und am Sonnabend, 13. November schließt die Woche mit dem DMMK Young Professionals, der den Schwerpunkt auf Recruiting und den Agenturnachwuchs legt.
Ich freue mich am meisten auf Jessica Greenwood vom Contagious Magazine, die am 11. November eine Keynote hält. Zum ersten Mal habe ich sie im letzten Jahr auf der PICNIC in Amsterdam gesehen. Hier ein Video:

Da die NEXT Conference Medienpartner des DMMK ist, können wir vergünstigte Tickets anbieten. Studenten und Auszubildende sind für einen sehr fairen Tarif dabei.
Sehen wir uns in Stuttgart?

Ist Garmz ein Game Changer für junge Modedesigner?

Die Fashion-Revolution ist in vollem Gange. Altgediente Spitzenkräfte wie Karl Lagerfeld drängen ins Web (und in den Massenmarkt). Am anderen Ende des Spektrums kommen junge Modedesigner nach, doch halt: Für sie hat die Revolution noch nicht stattgefunden.
Auftritt Garmz. Das Wiener Start-up, jüngst einer der Gewinner des Seedcamp London, läutet kess die Revolution in der Modeindustrie ein:

Good night, fashion industry. Good morning, designers.

Junge, unbekannte Designer stellen ihre Entwürfe auf die Plattform von Garmz, dort stimmen die Nutzer und potentiellen Käufer ab, was produziert werden soll. Die besten Designs lässt Garmz produzieren und bietet sie im eigenen Onlineshop ein. Der Designer kann seine Marge selbst festlegen. So weit die Idee.
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Garmz hatte im Juni eine Finanzierung im niedrigen sechsstelligen Bereich und ist durch das Seedcamp jetzt mit weiteren 50.000 Euro ausgestattet. Das erste Produkt kann im Moment vorbestellt und soll im November ausgeliefert werden, weitere sind in der Pipeline.
Eine der Schwierigkeiten für Garmz dürfte darin bestehen, die richtige Nische im riesigen und damit attraktiven Modemarkt zu finden. Im Idealfall müssten Designer und Käufer zusammenfinden, die beide bis jetzt nicht zufriedenstellend bedient werden. Als General-Interest-Plattform wird es Garmz schwer haben. Eine ausführliche Analyse hat Joao Belo angestellt.

Von durchschnittlicher Analyse zu präzisen Segmenten

Webanalytics wird heute standardisiert auf Websites eingesetzt. Mithilfe von Webanalytics kann das Verhalten der Konsumenten analysiert und die Website auf seine Bedürfnisse angepasst werden. Die Analyse zeigt sehr schnell, wo auf einer Website unnötige Hürden aufgebaut wurden, wo Konsumenten abbrechen und die Seite verlassen.
Allerdings werden bei der Analyse auch heute noch primär die aggregierten Durchschnittsdaten aller Besucher der Website betrachtet. Individuelle Unterschiede in den Bedürfnissen und dem Nutzungskontext werden nicht betrachtet.
Ein Beispiel. Die Analyse einer Website ergibt, dass es im Schnitt mehr Ab- als Anmeldungen zum Newsletter gibt. Das kann schnell zu dem Schluss führen, dass der Newsletter insgesamt für die Mehrheit der Konsumenten irrelevant sei. Viel wichtiger als diese allgemeine Betrachtung ist hier die Frage, für welchen Teil der Besucher der Website der Newsletter relevant ist und für welchen Teil nicht. Allein diese Information gibt den relevanten Einblick, der die Optimierung des Angebots treibt.
Diese Frage wird mithilfe von Segmenten beantwortet. Das genaue Vorgehen zum Aufbau und der Nutzen aus der konsequenten Anwendung von Segmenten im Webanalyics beantwortet das Whitepaper Segmentierung.