HLX ist derzeit die stärkste Internet-Marke, die der TUI-Konzern hat.
HLX-Chef Roland Keppler im Interview mit der Welt
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HLX ist derzeit die stärkste Internet-Marke, die der TUI-Konzern hat.
HLX-Chef Roland Keppler im Interview mit der Welt
Zu den Umständen, die Fluggäste am meisten hassen, gehört das Schlangestehen an Flughäfen. Da vergeht wertvolle Reisezeit und verlängert sich die letztlich entscheidende Zeit von Tür zu Tür – und wozu? Damit eine freundliche Servicekraft eine Bordkarte ausdruckt und dem Fluggast in die Hand drückt.
Das kann der doch auch selbst. Immer mehr Fluggesellschaften führen deshalb den Check-In per Internet ein. So auch die Billigflieger. easyjet annonciert heute:
Die Einführung von Internet Check-in ist an den drei deutschsprachigen Basen Berlin, Dortmund und Basel erfolgreich abgeschlossen. Seit diesem Monat können alle Passagiere, die nur mit Handgepäck reisen, ihre Bordkarte bequem am Computer ausdrucken und müssen sich nur noch 15 Minuten vor Abflug am Gate einfinden. Fluggäste müssen sich auch nicht wie bei anderen Fluggesellschaften kurz vor Abflug noch ein zweites Mal im System anmelden, sondern erhalten ihre Bordkarte bereits während der Buchung.
Anfang März hatte Hapag-Lloyd Express (HLX) als erste deutsche Low-Cost-Airline den Internet-Check-In angekündigt. Start ist am 1. April. Zuvor hatte easyjet mit der Einführung begonnen (und das ebenfalls angekündigt). Ryanair war wiederum Anfang des Jahres mit einer Ankündigung für Mitte März an die Öffentlichkeit gegangen. Die Pioniere des Internet-Check-In waren jedoch große Full-Service-Carrier.
Dass das Thema nicht ganz ohne ist, zeigt übrigens dieser Erfahrungsbericht.
Die Pauschalreise ist tot? Stattdessen stellt sich der mündige Reisende die einzelnen Urlaubselemente (Flug, Hotel, Mietwagen) selbst zusammen? Klar – aber das haben die Touristikkonzerne auch schon gemerkt. "Von der neuen Geschäftslogik werden zwei Segmente profitieren: Anbieter, die ganz starke Marken haben, und Anbieter, die sich als Spezialisten profilieren", erklärte TUI-Vorstand Sebastian Ebel im März der Fachzeitschrift fvw. Das gleiche Thema wie nebenan beim Handel: Für das Mittelmaß wird es eng.
Die TUI hat nun einen weiteren Schritt in diese Richtung getan und ihr frisch renoviertes Flaggschiff TUI.com zur zentralen Anlaufstelle für viele (lies: künftig alle) TUI-Marken ausgebaut. Da lässt sich, so jedenfalls das Leistungsversprechen, schnell herausfinden, ob es ein passendes Urlaubsangebot im großen TUI-Portfolio gibt. Der erste Eindruck ist positiv: Die Aufgabe scheint ganz elegant gelöst. Besonders schick ist die Möglichkeit, den Preis einzugrenzen.
Es ist Freitag. Und damit höchste Zeit, ein paar Dinge wegzubloggen, die mir hier den Firefox verstopfen.
Dominique Vidal (COO Yahoo! Europe) stieß mich auf dem DMMK mit seiner Keynote auf eine Studie, die ich bisher übersehen hatte. Die EIAA Media Consumption Study 2004 (PDF) liefert auf 19 von 20 Slides ziemlich exakt das, was ich erwarte, wenn ich Gattungsmarketing für mein Thema mithilfe der Marktforschung betreiben möchte. Umso interessanter daher das vorletzte Slide, in denen die Auftraggeber keine Stakes halten: Das Search, Browse & Buy-Verhalten in verschiedenen Kategorien. Die Touristik hat nun nicht nur nach Umsatz (Vorteil: Warenkorbhöhe), sondern auch in der Nutzungsintensität den Handel im Web überholt.
____1, 2, 3… Erfolgsfaktoren im E-Commerce. Anbei — versprochen ist versprochen — meine Slides vom DMMK als PDF (4,2 MB).
Juliane Paeperlein schreibt heute in Horizont ein längeres Stück namens "Touristiker stärken den Direktvertrieb" [nur für Abonnenten des E-Paper verfügbar].
Später vielleicht mehr dazu.
Die Wirtschaftswoche kommt heute mit einem Interview mit TUI-Chef Michael Frenzel. Darin nennt er auch Zahlen zum Online-Umsatz. Zitat:
"Wir wachsen in diesem Segment überproportional und schneller als der Markt, getrieben vor allem vom Angebot unserer beiden konzerneigenen Billigflieger Hapag-Lloyd Express und ThomsonFly. Im Jahr 2000 hatten wir gerade mal 50 Millionen Euro Online-Umsatz. In den vergangenen beiden Jahren hat sich dieser Geschäftsbereich explosionsartig entwickelt, die Umsätze haben sich von gut 700 Millionen auf 1,3 Milliarden Euro fast verdoppelt, der Anteil am gesamten Reiseumsatz ist auf zehn Prozent gestiegen."
Frenzel prognostiziert mittelfristig eine Drittelung des Marktes in die Segmente klassische Pauschalreise, im Internet gebuchte "Bausteinreise" und selbstorganisierte Individualreise. Das würde bedeuten, dass sich der Internet-Anteil noch einmal mehr als verdreifachen würde.
Das Frenzel-Interview lässt allerdings nur ahnen, wie stark sich das gesamte Reisegeschäft durch dynamische Preissysteme und individuelle Bausteinreise verändert. Um nur einen Aspekt zu nennen: Wer im Internet einzelne Elemente seiner Reise sucht und konfiguriert, legt seinen Entscheidungsprozess offen. Reiseanbieter werden beginnen, das Kundenverhalten zu analysieren und zu Produktdifferenzierung und einer präziseren Kundenansprache zu nutzen. Think Amazon! Man wird bald schon per Algorithmus generierte Empfehlungen sehen ("Kunden, die einen Flug nach London gebucht haben, haben auch dies und jenes gebucht…"). Ob wir das allerdings bei der TUI sehen werden oder bei einem unabhängigen Newcomer, bleibt eine spannende Frage.