Wie TechCrunch heute berichtet und Plazes bereits bestätigt, kauft Nokia das von Stefan Kellner und Felix Petersen gegründete Berliner Start-up.
Plazes gehört zu den ersten Start-ups der zweiten Generation in Deutschland. Stefan Kellner hat auf der next08 im Mai die aktuelle Beta der nächsten Version von Plazes präsentiert.
Technologie
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Social Network zum Mitnehmen
Die gestrige Stevenote habe ich bei MacRumorsLive.com auf dem E61i verfolgt, während ich etwas gegessen, Fußball und Tagesschau gesehen und die Kinder ins Bett gebracht habe. Das automatische Nachladen hat meistens funktioniert.
Neben Nettigkeiten wie iPhone 2.0 und MobileMe ließ His Jobness auf der großen Bühne auch Loopt präsentieren. Loopt zeigt auf dem Mobiltelefon an, wo sich meine Freunde gerade aufhalten und was sie dort tun. Ein social network to go, sozusagen. Bis jetzt allerdings nur in den USA erhältlich.
Wir Europäer haben andere Mittel und Wege zum gleichen Zweck und Ziel. Als da wäre
- Plazes, der Klassiker ortsbezogener Dienste aus deutschen Landen, schon 2004 von Stefan Kellner und Felix Petersen gegründet und seitdem mehrfach gehäutet. Plazes erfasst meinen aktuellen Aufenthaltsort und teilt ihn der Weltöffentlichkeit mit, insbesondere aber meinen dortigen Kontakten. Seit etwa einem Jahr stellt Plazes außerdem die Twitter-Frage: „What are you doing?“
Der twittereske Aspekt ist allerdings bis jetzt eher unterentwickelt, denn anders als bei Twitter fand sich für Plazes keine Community, die dort zu kommunizieren gedenkt. Der technische Kern von Plazes ist die Software Plazer, die meinen aktuellen physischen Netzzugang erkennt und einem konkreten geografischen Ort zuordnet.
In der nächsten Iteration, derzeit in der Closed-Beta-Phase (mehr dazu hat Stefan Kellner auf der next08 gesagt), wird Plazes sich neben gegenwärtigen und vergangenen stärker auf die zukünftigen Aufenthaltsorte fokussieren. Die Reise- und Terminplanung im Web 2.0 ist jedoch bis dato eher die Domäne von
- Dopplr, einem Reiseplanungswerkzeug für häufig reisende Geschäftsleute mit webzwonulligen Ambitionen. Dort lege ich Reisen an und sehe die Pläne meiner Mitreisenden, was mehr oder weniger spontane Treffen durchaus erleichtert. Plazes und Dopplr sprechen bis jetzt nicht miteinander, was schade ist, da Plazes meinen derzeitigen Aufenthalt kennt und Dopplr meine Pläne. Dieses und ähnliche Kommunikationsprobleme zu lösen ist
- Fire Eagle angetreten. Der Feueradler von Yahoo nimmt meinen Aufenthaltsort entgegen und verteilt ihn an andere Dienste weiter, natürlich mit allem nur denkbaren Datenschutzklimbim. Fire Eagle fliegt derzeit nur auf Einladung, spricht aber bereits mit Plazes (auf der Eingabeseite) und Dopplr (auf Eingabe- und Ausgabeseite), zwei von bis jetzt zwölf Anwendungen in der Galerie. Dazu gehört auch
- Brightkite, ein location-based social network. Auch eine Art ortsbezogener Twitter, ähnlich wie Plazes, dem ich allerdings selbst sagen muss, wo ich bin. Brightkite erfährt zwar von Fire Eagle, wo ich mich gerade aufhalte, fängt allerdings mit dieser Information bis jetzt reichlich wenig an. Und da Brightkite sich noch in geschlossener Beta befindet, ist auch mein Freundeskreis noch recht überschaubar.
Der Nutzen all dieser schönen Dienste steht und fällt mit den aktiven Nutzern, die sich dort tummeln. Je höher der Durchdringungsgrad in meinem persönlichen Umfeld, desto größer der Nutzen für mich. Dieser Zusammenhang ist indes trivial und gilt für alle Internetinnovationen seit der Erfindung der E-Mail.
Fire Eagle könnte das Drehkreuz für alle ortsbezogenen Webdienste werden. Plazes hat momentan den größten Funktionsumfang in unserem Vergleich und bietet fast alles, was entweder Dopplr oder Brightkite auch anbieten. Nur in punkto Community schwächelt Plazes nach wie vor.
Warum Friendfeed den Markt verändert
Ob Friendfeed das nächste große Ding ist oder nicht, ist zwar eine spannende Frage. Wir in Deutschland müssen uns aber vorerst nicht damit beschäftigen.
Denn erfahrungsgemäß benötigen solche bahnbrechenden Technologien ein Jahr für den Weg über den großen Teich. So brauchte Twitter – gestartet 2006, groß herausgekommen 2007 auf der SXSW und der next07 – bis zur re:publica08, um die hiesige Webszene zu durchdringen.
Und auch Friendfeed – gestartet 2007, groß herausgekommen auf der SXSW in diesem Jahr – wird bis zur re:publica09 brauchen, um im deutschen Sprachraum Fuß zu fassen. Das ist nicht weiter schlimm, sondern entspricht deutschen Tugenden wie Gründlichkeit, Fleiß und Disziplin. Nur nichts überstürzen, erst einmal prüfen, gründlich überlegen und sorgfältig planen.
Schauen wir uns in der Zwischenzeit einmal an, wie Friendfeed meine Webmediennutzung verändert hat.
Am 19. April 2008 hat Friendfeed den Google Reader als Startseite auf meinem E61i verdrängt. Twitter hatte das übrigens nicht geschafft. Und das, obwohl Twitter eine sehr brauchbare und von mir intensiv genutzte mobile Version hat und Friendfeed keine, von fftogo.com einmal abgesehen.
Warum Friendfeed? Friendfeed liefert Neues, Interessantes und Spannendes – die Micromemes des Tages – von meinen Netzbekannten. Nicht nur, was sie bloggen oder twittern. Sondern auch, was sie bei del.icio.us speichern und im Google Reader interessant finden. Nebenbei erfahre ich noch, welche Musik sie bei last.fm mögen oder was sie auf den Amazon-Wunschzettel setzen.
Facebook hat das Konzept Newsfeed popularisiert, aber Friendfeed dreht das Rad ein gutes Stück weiter. Bis jetzt sind aggregiert Friendfeed 35 Dienste – weit mehr als Facebook. Und Friendfeed hat Kommentare zu jedem Link. Hört sich trivial an, fügt aber eine neue Interaktionsebene hinzu.
Denn erstaunlicherweise wird bei Friendfeed eifriger kommentiert als an der Quelle selbst. Es ist eine höchst kommunikative Umgebung. Dazu trägt ein simpler Trick bei: Jeder neue Kommentar bringt einen Link inklusive des Diskussionsfadens (Thread) wieder auf die Startseite zurück. Erfreuliche Nebenwirkung: Die heißen Geschichten stehen immer vorn.
Für mich ist deshalb jetzt Friendfeed Pflicht. Twitter und Google Reader streiten sich um den zweiten Rang in meiner Mediennutzung. Die Nase vorn hat bis dato Google Reader, weil dort alle Informationsströme zusammenlaufen. Denn selbstverständlich hat Friendfeed einen RSS-Feed. Und ebenso selbstverständlich habe ich den im Google Reader abonniert.
Facebook übrigens hat in letzter Zeit deutlich nachgelassen. Friendfeed hat zwar eine Facebook-Anwendung, aber Facebook wird bis jetzt nicht von Friendfeed aggregiert. Besteht da ein Zusammenhang?
Hier mein Profil bei Friendfeed.
Die Zukunft des Musikgeschäfts
Dr. Stefan Glänzer, Gründungsinvestor und früherer Executive Chairman von last.fm spricht nach seinem next08-Vortrag über Musik als Bestandteil von Kommunikation und stellt die These auf, dass Musik in Zukunft für jedermann frei zur Verfügung stehen wird. Die Musikindustrie müsse sich neue Einnahmequellen neben dem klassischen CD-Geschäft erschließen, so die nicht ganz neue Schlussfolgerung Glänzers.
Er verweist auf den einzelnen Musiker als kreative Quelle des Musikgeschäfts und spricht über eine neu entstehende Kultur des Musikschaffens durch die neuen Möglichkeiten rückkanaliger mobiler Aufnahme- und Distributionsgeräte. last.fm basiere auf dem Motto „get realtime“, so Glänzer.
Bereits zur next07 sprach Glänzer über individualisiertes Radiohören.
Versuch macht klug
Warum? Weil wir es können 😉
Holger Blank, Geschäftsführer Technik
Soweit die lakonische Begründung für das neueste Blog von SinnerSchrader. Es ist das Werk eines Teams aus dem kopfstärksten Bereich des Hauses, der Technik.
Seit einigen Wochen schreiben auf trycatchfinally einige Kollegen mit der technischen Brille auf der Nase. Der Name trycatchfinally leitet sich aus einer in verschiedenen Programmiersprachen gängigen Konstruktion für die Ausnahmebehandlung her.
Die ersten Einträge befassen sich gut denglisch mit Dingen wie dem Styling von Fileuploads, einem Flash-Player-Switcher für Firefox oder flexiblen versus festen Layouts.
trycatchfinally ist nach Fischmarkt, Mediabrief, dem inzwischen exterritorialen Themenblog und radicalmonday das jüngste Kind unserer stetig wachsenden Blogfamilie. Von hier aus immer eine Handbreit Code unter dem Kiel!
Mehr Dialog in Echtzeit
Die next08 lässt uns hier so schnell noch nicht los. Inzwischen sind fast alle Videos online und damit auch die Session von Mario Neurath, activeGATE und Frank Böttcher, interRent. activeGATE hat auf der next08 neue Funktionen vorgestellt:
Mit der automatisierten Erstellung von detaillierten Profilen noch während
des Nutzersitzung können Website-Betreiber Angebote und
Kommunikation künftig noch zielgenauer steuern. So kann jetzt zum
Beispiel ein Kundenbetreuer in einem Online-Shop aus einem über activeGATE
initiierten, textbasierten Dialog mit einem potenziellen Käufer direkt eine
Webkonferenz starten, in der weitreichende audio-visuelle Möglichkeiten für
eine ausführliche Produktpräsentation genutzt werden können.
Für Timo Lommatzsch, Social Media PReview, war die Session einer der spannendsten Vorträge auf der next08. Für die neueste Ausgabe seines Podcasts hat er mit Frank Böttcher gesprochen. (Mit mir übrigens auch.)
activeGATE ist eine Beteiligung von SinnerSchrader, interRent.com wurde von uns entwickelt.
Prototypen in der Hafencity
Morgen öffnet das Museum „Prototyp – Personen. Kraft. Wagen.“ in der Hamburger Hafencity seine Pforten. Es ist der Veranstaltungsort der next08 am 15. Mai. Oliver Schmidt und Thomas König stellen dort ihre private Sammlung automobiler Kostbarkeiten aus. Spiegel Online berichtet heute ausführlich in Wort und Bild.
Zehn Tage offline dank Alice und Telekom
Heute ist Tag 2 ohne häuslichen Internetzugang. Und wie es aussieht, werden wohl noch acht (8) weitere Tage folgen. Das hatte ich in den letzten 14 Jahren nicht. Wie es dazu kam, ist eine längere Geschichte, die nicht einmal einen klar zu erkennenden Schuldigen hat.
Die Vorgeschichte
Im Sommer 2007 kündigte ich nach einem Jahr Mindestlaufzeit meinen DSL-Anschluss bei Tele2 und wechselte zu Alice. Überzeugt hatte mich die monatliche Kündigungsfrist. Die meisten (oder sogar alle) anderen DSL-Anbieter zwingen mir zwei Jahre Vertragslaufzeit auf.
Der Wechsel verlief problemlos. Bis auf die Telefonpauschale. Tele2 hatte diese Flatrate per Preselection für Orts- und Ferngespräche gelöst. Von Alice kam jetzt ein weißer Kasten, in den ich ein analoges Telefon einstöpseln musste. Da war nur ein kleines Problem: Wir haben ISDN. Bei der Telekom. Und eine ISDN-Anlage, die seit mehr als zehn Jahren klaglos ihren Dienst verrichtet.
Gegen ein kleines Entgelt bietet Alice auch ISDN an. Oder etwas ISDN-Ähnliches. Mit dem kleinen Kasten. (Genaugenommen wird hier ISDN über DSL realisiert, und der ISDN-Anschluss bei der Telekom bleibt nur aus historischen Gründen. Dafür schreibt Alice 10 Euro gut. Wir leben auf dem Land.)
Ein Wechsel von Analog zu ISDN war bei Alice längere Zeit nicht möglich. Erst kurz vor Weihnachten war es soweit. Ich stöpselte vorschriftsgemäß alles um, doch was nicht funktionierte, war das ISDN. Mehrere längere Sitzungen mit der Alice-Störungsstelle konnten daran nichts ändern.
Ich habe also monatelang die eigentlich bei Alice pauschal bezahlten Fern- und Ortsgespräche über Tele2 geführt – wir erinnern uns an die Preselection – und dort noch einmal bezahlt. Bis heute.
Der Wechsel
Anfang Februar habe ich Alice gekündigt, um zur Telekom zu wechseln. Es hätte nur einen Anbieter gegeben, der die Kombination aus ISDN, DSL, Internet- und Telefonpauschale marginal günstiger anbot. Alle anderen Alternativen wären ähnliche ISDN-via-DSL-Bastellösungen gewesen, wie sie Alice bietet. Und wie sie nicht funktioniert hat.
Statt drei verschiedener Rechnungen und ominöser Gutschriften eine einzige Rechnung über alle relevanten Leistungen außer Mobilfunk zu einem durchaus vernünftigen Preis – das erschien mir gut und sinnvoll. Doch leider hatte ich die Rechnung ohne den (Telekommunikationsfach-)Wirt gemacht.
Am Sonntag, 30. März hatte ich letztmalig Internetzugang. Am Montag, 31. März, dem Kündigungstermin, ging nichts mehr. Von der Telekom, meinem neuen Internetanbieter ab 1. April, hatte ich bis dahin weder Hardware noch Zugangsdaten bekommen. Was jetzt folgte, ahnt wahrscheinlich jeder, der schon einmal Ähnliches erlebt hat.
Anruf beim Kundendienst. Der Automat stellt mich relativ fix zu einer Telefonistin durch. Ergebnis des Gesprächs: Eine Kollegin hatte meinen Anfang Februar erteilten Auftrag auf Wiedervorlage. Alice habe bis jetzt den DSL-Port nicht freigegeben. Neue Zugangsdaten? Das wisse sie nicht, versprach aber eine Rückmeldung.
Tag 2 ohne Internet
Statt einer Rückmeldung ein Schreck beim Blick in den Auftragsstatus: Ausführungsdatum 09.04.2008. Erneuter Anruf beim Kundendienst. Kein Aprilscherz. Mein Anfang Februar erteilter Auftrag lag bis gestern auf Wiedervorlage. Jetzt dauert es sechs Werktage bis zur Ausführung. Nein, da kann man nichts machen.
Sie stellt mich zum Kundendienst von T-Online durch. T-Online? Ja, von dort erhalte ich meine Zugangsdaten. Aber wie sich sofort herausstellt, noch nicht jetzt. Sondern in einigen Tagen. Ich erhalte den Rat, mir eine Starter-CD zu besorgen und das Freiminutenkontingent zur Überbrückung zu nutzen. Das funktioniert auch mit DSL? Ja, das funktioniert. Nur sollte ich die PIN nicht vergessen.
Also in der Mittagspause flugs zum T-Punkt nach Ottensen. Der dortige Verkäufer erkennt nach einem Blick in seine Systeme flugs meine Lage und wimmelt mich ab erklärt freundlich, dass er nichts von einer solchen Möglichkeit wisse. Per ISDN oder analog, das ginge, aber nicht per DSL.
Das wäre mir aber dann doch zu mühsam. Zwar liegt sicher noch irgendwo ein 14.400-bps-Modem oder eine ISDN-Karte herum, aber bevor ich das an den Start bringe, bleibe ich lieber offline. In den nächsten Tagen bin ich sowieso viel unterwegs. Dann lese ich halt mal ein Buch. Oder setze mich an die Steuererklärung. Obwohl – ohne Elster?
Vielleicht funktioniert ja das WLAN auf der Next Web in Amsterdam.
Ich bin dann übrigens mal weg vom DSL-Markt. Für 24 Monate. Bei der Telekom. Und da kann man noch ganz andere Sachen erleben. Mal sehen, wie meine Geschichte weitergeht.
Pfiffigfon
Ein Cartoon von Geek and Poke, hier verbreitet unter CC-Lizenz. Geek and Poke, wunderbares Wortspiel. Die heutige Generation kennt Poke nur von Facebook, aber wer jemals im ebenso wunderbaren C64-Basic programmiert hat, wird das Befehlspaar Peek/Poke nie vergessen.
Die überaus wunderbaren Cartoons dort sind geeignet, mich am Ende einer langen Krankheitswoche wieder aufzumuntern. Der Tipp kam von Jens Grochtdreis aus unsererm Frankfurter Außenstelle Niederlassung Büro.
Standort Frankfurt verstärkt
Unser Büro in Frankfurt freut sich über die Rückkehr von Jens Grochtdreis, seines Zeichens anerkannter Experte im Bereich der Frontend-Technologien und Blogger. Nach einem fünfmonatigen Intermezzo als Senior Informationsarchitekt bei netz98 in Mainz ist er wieder da – ab 2. Januar als Senior Frontend Developer.
Bis August 2007 hatte er drei Jahre lang als Senior Frontend Engineer bei SinnerSchrader in Frankfurt gearbeitet. Denis Richard, Teamleiter Technik in Frankfurt, sieht in Jens „einen Visionär im Internet, der zukunftsrelevante Themen für unsere Kunden vorantreiben wird.“ Jens freut sich auch, und das klingt so:
Der mir angebotene Verantwortungsbereich machte eine Rückkehr sehr attraktiv. Ich freue mich auf meine neue Aufgabe, mit meinen alten und ein paar neuen Kollegen. Und ein bisschen bin ich auch stolz darauf, dass mich mein alter Arbeitgeber wieder einstellt und nicht schmollt. Nicht jeder hat diese Größe bzw. Grundeinstellung.