Micropublishing für alle

Zum vorläufigen Abschluss der Micropublishing-Reihe auf dem Fischmarkt beantworten wir heute die Frage, was Gruppen, Projekte, Unternehmen und Institutionen mit Twitter & Co. anfangen können. Bis jetzt erschienen:

Hard to believe that only 10 or 15 years ago we interacted with coworkers and colleagues with memos and phone calls. Email and instant messaging changed all that. Now there’s a new communications revolution coming. These services mix contacts, instant messaging, blogging, and texting, and they’re poised to make email feel as antiquated as the mimeograph.
Robert Scoble, Fast Company

Dreizeiler schreiben, das kann jeder. Eine naheliegende Nutzanwendung für Micropublishingdienste sind aktuelle Schlagzeilen. So liefert zum Beispiel die BBC verschiedene Nachrichtendienste per Twitter aus. Breaking News von CNN sind zu haben, aber auch der Heise-Ticker und zahllose Focus-Meldungen.

Mashable publiziert Links ins Blog. Eine kleine Twitter-Berühmtheit ist die Feuerwehr von Los Angeles. Barcamps und die pl0gbar nutzen Twitter. Und auch für deutsche Startups beginnt Twitter zum guten Ton zu gehören.

Micropublishing

So habe ich nicht lange gefackelt und einen SinnerSchrader-Twitter eingerichtet. Dort sind neben den üblichen Neuigkeiten, die wir auch über Kanäle wie Website, Newsletter und RSS publizieren, kleine Updates zu erwarten. Manche Themen werden nur bei Twitter stattfinden, andere zuerst bei Twitter und erst später auf anderen Plattformen.

Wir werden selbstverständlich auch dort auf das lauschen, was unsere Follower zu sagen haben. Und antworten. Kurz gesagt: Zu erwarten sind kurze, schnelle Nachrichten für die Leute, die uns bei Twitter zuhören. Was sie wissen wollen, das werden wir zu liefern versuchen.

Gruppen, Projekte, Unternehmen und Institutionen müssen genauso wie andere erst herausfinden, wen und was genau sie mit Micropublishing erreichen können. Das wird vermutlich sehr unterschiedlich sein und ein großes Spektrum von Nutzungsideen hervorbringen, an die heute wohl noch niemand denkt. Außer vielleicht Robert Scoble:

Sales and marketing are lagging in seeing the potential here. When I used all these services to tell the world that my wife and I were expecting a child in September, I anticipated hearing from the world’s largest consumer-products companies begging me to try their latest diapers, food, car seats, and financial instruments. What came back? Nothing. Where was Procter & Gamble?

Given what it and other companies spend acquiring new customers, there’s an untapped gold mine in Twitter and Facebook because we’re volunteering so much information about what we’re doing right now, whether it’s working on a project or eating a chicken-salad sandwich. Learning how to tap it correctly–both to sell to me directly and in seeing major trends in the millions of daily public posts–will be the next major challenge for these companies.

If we revisit this conversation again in three years, I suspect that we’ll have found all sorts of little uses for these services, and they’ll simply become what email is today: something we must do just to participate in the heartbeat of business.

Wir werden sehen.

Schlagkräftiges Team

Nicht nur in Sachen interaktive Dienstleistungen kann SinnerSchrader mit einer hohen Schlagkraft aufwarten, auch wenn es um sportliche Belange geht, sind wir ganz vorne mit dabei – zumindest was die Motivation betrifft. So geschehen am vergangenen Wochenende beim Hamburger Drachenboot-Festival Enter the Dragon auf der Binnenalster. Über eine Distanz von 250 Metern kämpfte sich das Team Germany 2.0 – gesponsert und organisiert von unserem Geschäftspartner AdLINK Group – durch die Wellen und musste sich gegen 74 weitere Teams durchsetzen. Selbst das Hamburger Schmuddelwetter konnte uns nichts anhaben …aber über die Platzierung schweigen wir mal lieber.
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Jedem sein Einzelstück

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Die Produkte bei DaWanda sind individuell und liebevoll gestaltet – das galt von Anfang an. Jetzt machen’s Claudia Helming und Michael Pütz möglich: Jeder Nutzer kann auf Wunsch Einzelanfertigungen erhalten.
Die Tasche lieber eine Nummer größer? Das Buch im grün-geblümten Umschlag? Noch einen anderen Verschluss? Im DaWanda Style Lab gibt es bislang 26 Produkte, die nach eigenen Vorlieben maßgefertigt werden. Weitere Produkte sollen zügig folgen, und zwar unabhängig von der Produktkategorie, sprich: Taschen, Schmuck, Tapeten, Möbel, Bücher, Mode etc. – eine Form standardisierter Produktindividualisierung, die weltweit einmalig ist.

Mit dem Style Lab öffnet DaWanda neue Möglichkeiten in der Hersteller-Kunden-Beziehung. Der Kunde wird in die Produktgestaltung involviert, wird so selbst zum Designer. Er kann eigene Ideen und Vorstellungen einfach und mit wenig Aufwand realisieren lassen, und bekommt am Ende genau das, was er wirklich will. Das Style Lab macht die Kundenkommunikation schneller, klarer und auch sicherer. Und davon profitieren selbstverständlich auch die Hersteller, um auf die Wünsche der Kunden einzugehen.

Das Style Lab ist eines der neuen Elemente nach dem umfangreichen Relaunch von DaWanda, genau wie Coloranda, das alle Produkte zu einer bestimmten Farbwahl anzeigt. Das sieht schon schräg aus, deshalb noch ein Bild:
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Dawanda ist im Dezember 2006 gestartet. Aktuell gibt es mehr als 3.000 Anbieter und mehr als 20.000 Produkte mit einem Warenwert von 2,5 Mio. Euro.
Disclaimer: DaWanda ist Kunde von SinnerSchrader.

Get closer to the consumer!

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Den Konsumenten gehört die Macht. Das Unternehmen Ecco reagiert darauf mit der Neuausrichtung seiner weltweiten E-Commerce- und Internetstrategie. Die Marschrichtung heißt: „We have to get closer to the consumer“.
An der Integration des Konsumenten arbeitet SinnerSchrader und baut zur Zeit den internationalen Direktvertrieb via Web für Ecco auf. Erstes Etappenziel: Realisierungsstufe Nummer eins Anfang August, zwei weitere folgen Anfang und Mitte des nächsten Jahres. Oben ein erster Blick hinter die Kulissen.

Sonnige Zukunft

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Daniel Druhm, Denis Richard und Jochen Illius (v.l.)
Wenn das keine erfreulichen Startvoraussetzungen sind: „Die Zukunft sehe ich sehr sonnig hier“, sagt Daniel Druhm zu seinem (Wieder-)Einstieg bei SinnerSchrader in Frankfurt. Gemeinsam mit Denis Richard (neu) und Jochen Illius (schon länger dabei) wird er künftig den Ausbau von SinnerSchrader in Frankfurt voranbringen.
Daniel Druhm, 34, übernimmt die Teamleitung Beratung und die Funktion des Standortsprechers. Denis Richard, 33, wird Leiter des Teams Technik. Jochen Illius, 33, übernimmt die Leitung der Kreation. Daniel: „Wir möchten hier im Rhein-Main-Raum wahrgenommen werden als selbstständig agierende Agentur – das war nicht immer der Fall. Wir haben hier jetzt ein komplettes Führungsteam mit drei Teamleitern, die direkt mit der Geschäftsführung in Hamburg zusammenarbeiten. Und: Wir suchen Mitarbeiter! Wir wollen aufstocken und sind auf der Suche nach den besten Köpfen.“
Was sie an ihren neuen Positionen reizt, haben wir sie gefragt. Für alle drei die spannendste Sache: Der Standort Frankfurt ist wichtiger Bestandteil der Neuausrichtung von SinnerSchrader. Daniel Druhm, der das Unternehmen bereits seit 2001 kennt, dazu: „Wir haben mit SinnerSchrader in Frankfurt viel vor, wollen näher ran an die Kunden und das komplette Dienstleistungs- und Beratungs-Portfolio anbieten.“
Jochen Illius ist überzeugt: „Was wir hier versuchen, wird einfach die Zukunft sein. Wir glauben, dass Interactive-Agenturen in Zukunft den Lead übernehmen werden. Genau dort wollen wir ansetzen. Es ist extrem spannend, an dieser Entwicklung teilzuhaben.“
Denis Richard, der zum 1. September von Neue Digitale zu SinnerSchrader wechselt, ergänzt, dass SinnerSchrader nun standortbezogen seine Kunden bedienen kann: „Das Potenzial von SinnerSchrader in Frankfurt ist groß, verschiedene Kunden haben bereits angeklopft. Projekte, die in Frankfurt angesiedelt sind, sollen von dort aus auch umgesetzt werden.“ Er freut sich insbesondere auf konsumentenorientierte Projekte und Prozesse – mit viel Nutzwert für den User statt „Kreativität als Selbstzweck“.
Na klar: Alle drei haben langjährige Erfahrung im Projektgeschäft. Daniel kommt aus der technischen Projektleitung – eine Postion, die er bei SinnerSchrader schon innehatte. „In der Zwischenzeit bin ich dann immer näher an die Kundenfront herangerückt und habe Projektleitung von der technischen Sicht bis hin zu Online-Kampagnen und der Entwicklung von E-Commerce-Strategien gemacht.“
Denis arbeitet seit über neun Jahren im Internetbereich und hat alle Höhen und Tiefen miterlebt, dabei fast nur internationale Kunden betreut, und dort die größeren und prozesslastigeren Projekte. „Außerdem bin ich wachstumserprobt, da meine Abteilung innerhalb von drei Jahren von null auf 12 Personen gewachsen ist.“
Und Jochen? Er ist seit 2004 bei SinnerSchrader in Frankfurt und schätzt den dortigen engen und sehr partnerschaftlichen Kundenkontakt. „Außerdem kenne ich die Besonderheiten, wenn Technik und Design im Projektgeschäft aufeinanderprallen, ganz gut. Aber: Nur aus dem Zusammenspiel beider Disziplinen entsteht das Besondere.“
Haben sie Traumkunden? Jochen Illius bringt es auf den Punkt: „Mein Traumkunde ist ein sehr mutiger“ – bereit, Experimente zu wagen und diese dann auch intern zu vertreten. Daniel Druhm: „Jemand, der Visionen für einen erfolgreichen Auftritt in Web-2.0-Welten zusammen mit uns gestalten möchte, der gemeinsam mit uns innovative Wege gehen möchte.“ Auch Denis Richard wünscht sich Kunden, deren Lösungsansätze nicht bereits fertig in der Schublade liegen.
Last but not least freut sich Jochen Illius auch darüber, dass einfach die Chemie stimmt: „zwischen Daniel, Denis und mir und nicht zuletzt im gesamten Team“. Das gefällt! SinnerSchrader wünscht allen Frankfurter Kollegen auch von hier aus gutes Gelingen und viel Spaß.

Frühstücksadministration

Wenn Systemadministratoren das Agenturfrühstück organisieren. Folgende Einladung zu eben jenem erreichte letzthin die Kollegen:

Bitte loesen sie selbstaendig und ohne Hilfsmittel folgende Klausuraufgabe:
WHEN DATE == „04. Juli 2007 08.30 (MESZ)“ THEN
GOTO VOELCKERSSTR. 38;
SELECT * FROM TABLE „LECKEREIEN“ ORDER BY „TASTE“; WHILE NOT SATT DO
EAT „ALL_YOU_CAN“;
RETURN „GESCHIRR“; // Ordentlich!!
Klausureinsicht ist am 4. Juli 2007 in der Zeit von 08.30 bis 09.30 Uhr in den Raeumen der Cafeteria moeglich.

Das Frühstück war dann aber sehr analog, untechnisch und außerordentlich lecker…

Überholungstäter

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Dabei sein ist alles: bei der diesjährigen Frankfurter JPMorgan Chase Corporate Challenge, mit weit über 60.000 Teilnehmern das angeblich größte Laufereignis der Welt, starteten gestern auch sieben SinnerSchrader-Mitarbeiter aus Hamburg und Frankfurt. Der Gesamtsieg bleibt ein langfristiges Ziel, momentan geben wir uns noch mit dem Titel „Hamburgs schnellste Interactive-Agentur“ zufrieden.
Nachtrag: Auch den Frankfurter Wettbewerber Neue Digitale, in Frankfurt gleich mit vier Teams am Start, konnten wir auf die Plätze verweisen. Das schnellste ND-Team kam mit insgesamt 102:31 Minuten ins Ziel. Unser schnellstes Team war schon nach 100:37 Minuten fertig.

Neuer Auftritt für simyo

simyo

Rechtzeitig zum zweiten Geburtstag hat sich simyo eine neue Website geschenkt. Christian Magel, Leiter Marketing bei simyo, in einer Pressemitteilung:

Mit dem Relaunch wird simyo den gewachsenen Anforderungen an Service, Produktvielfalt und Markenführung gerecht und bleibt gleichzeitig der Einfachheit treu. Im Laufe des Jahres wird die Seite noch weiterentwickelt: Ziel bleibt die Verschmelzung von Vertriebspräsenz und Markenerlebnis.

Die neue Website stammt von SinnerSchrader.

Eine Marketing-Seuche

Ausgerechnet Microsoft bringt die zerrüttete Beziehung zwischen Konsumenten und Werbern mal so richtig auf den Punkt. Das allein ist schon eine schöne Pointe. Der Spot enthält eine tiefe Wahrheit (und ob die am Ende versprochene Lösung tatsächlich eine ist, mag ebenso bezweifelt werden wie die tatsächliche Werbewirkung solcher Spots).

„Ist das Internet eine Marketing-Seuche?“ Mit dieser plakativen, an einen berühmten Kommentar von Stefan Kornelius in der Süddeutschen gemahnenden Frage befasst sich der kommende MedienMittwoch in Frankfurt am Main. Leicht apokalyptisch klingt die Veranstaltungsankündigung:

Die digitale Vernetzung greift unaufhaltsam Raum und dringt in alle Sphären menschlichen Lebens vor. Gerade das Marketing wird im Moment intensiv durch die Digitalisierung bewegt, der Zuwachs vieler Agenturmarken wird ausschließlich durch das Online-Geschäft erwirtschaftet.

Einige Apologeten der digitalen Wirtschaft, wie neuerdings auch Publicis-CEO Maurice Lévy, stimmen bereits den Abgesang auf die klassischen Medien an und künden vom Lead digitaler Instrumente für die Markenführung. Die Menschen sind an Erlebnissen, Mehrwerten und Convenience interessiert.

Der MedienMittwoch fragt: Bietet die digitale Konvergenz dem Konsumenten ein besseres Markenerlebnis? Wie können Marken und Dienstleistungen die Chancen einer konvergierenden Medienwelt nutzen?

Tatsächlich sind inzwischen die Konsumenten die treibende Kraft hinter dieser Entwicklung, nicht die Technologie und auch nicht Marken und Unternehmen. Die Konsumenten haben sich für das Internet als den Ort entschieden, an dem sie Marken und Dienstleistungen erleben wollen.

Deshalb ist der Konsument der Revolutionär für das Marketing, nicht das Internet. Mit dem weltweiten Netz ist dem Konsumenten nur ein Instrument zur Ausübung seiner Macht in die Hand gegeben. Zugegeben, ein starkes.

Und tatsächlich wird das Marketing im Moment intensiv durch die Digitalisierung bewegt. Kein Wunder, geht es doch im Marketing um die Bedürfnisse potenzieller Kunden. Nie war es so einfach wie heute, diese Bedürfnisse zu kennen – die Konsumenten sagen einfach selbst, was sie wollen.

Auch Werber alter Schule wie Bernd M. Michael lassen sich von diesem Zauber beeindrucken:

Bisher hat das Marketing ab und zu mal über Zuschriften oder Anrufe eine Reaktion von den Konsumenten erhalten. In der Mehrzahl Reklamationen. Heute öffnet sich dieser Bereich auf ein wesentlich größeres Echo im Guten wie im Bösen und gibt größere Entscheidungssicherheit, wenn man diese Konsumentenreaktionen regelmäßig und systematisch auswertet. Und ich kenne keinen Produktmanager, der sich diesem Thema verschließt. Im Gegenteil, irgendwann kommt die interessante Frage auf: Wieviel eigene Marktforschung muss ich überhaupt noch machen, um gesicherte Ergebnisse aus dem Volk zu hören?

Doch es geht um mehr als nur um Marktforschung. Es geht um Beziehungen zwischen Unternehmen und Konsumenten – und um Beziehungen, die der Konsument kontrolliert. Dieser Kontrollverlust ist es, der den Unternehmen den Schweiß auf die Stirn treibt.

Für den digitalen Dialog mit dem Konsumenten zahlen die Unternehmen einen hohen Preis. Sie müssen nicht nur zuhören (eine Fähigkeit, die gern in externe Telefonzentralen ausgelagert und dort stark reglementiert wurde), sondern auch entsprechend handeln, bei Strafe des Verlusts von Kunden und Marktanteilen.

Sie müssen sich für ihre Kundenbeziehungen systematisch öffnen, oder – technisch gesprochen – die passenden Schnittstellen bereitstellen. Mit einem Wort: Sie müssen beziehungsfähig werden.

Trotzdem sind Unternehmen am Ende die Gewinner. Denn schließlich sind sie es, die begehrte Produkte herstellen und nachgefragte Dienste leisten. Zu fürchten ist weiterhin nur der Wettbewerber, der Besseres bietet, und dem sich der flüchtige Konsument schneller zuwenden könnte als gedacht.

Laurent Burdin, Geschäftsführer Beratung bei SinnerSchrader, diskutiert am Mittwoch, 23. Mai, um 17 Uhr in der Halle 8 der Messe Frankfurt mit Hansjörg Zimmermann (Das Goldene Vlies), Florian Ruckert (IP Deutschland) und Frank Vahldiek (Vodafone).