Wie ich höre, kursieren Gerüchte, wonach es bereits keine Karten mehr für die OMD im September gebe. Dazu stelle ich fest: Ich habe mich gerade problemlos registriert.
Wenn nichts dazwischenkommt, wird man mich dort also mit Münte-Gips bewundern können.
Media
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Neuer Ärger mit germanwings
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Quizfrage: Was ist das?
Advertising 2.0
Emeriti nennt Mark Langeneck seine (Ein-Mann-)Agentur. Dort arbeiten also nur Akademiker im Ruhestand, oder habe ich etwas falsch verstanden? Doch Spaß beiseite. Mark schreibt:
Die Online-Werbewelt wird immer mehr zu einem Technik-Zirkus, der durch Contextual- und Behaviorial Targeting oder Keyword Marketing wie mit einer Brechstange versucht, Zielgruppen und höchst segmentierte Märkte zu erreichen. Zu häufig immer noch nach dem Top-Down-Prinzip. Es gibt natürlich auch andere Trends (Word of
Mouth/Viral), aber eine Weiterentwicklung in Richtung Web 2.0 bleibt in der normalen Online-Werbung unbeachtet. Der hochgelobte Vorteil des Internets – die Interaktivität – wird in der Online-Werbewelt immer noch mit der Echtzeit-Auswertung und Messung von Daten gleichgesetzt (also dem direkten Rückkanal), statt mit der Interaktion, dem Dialog, dem Austausch zwischen den Menschen.
Was Mark Langeneck dem entgegenzusetzen hat, steht nebenan im Mediabrief.
Das Dilemma der Werbeindustrie
Wir, die ehemals passiv konsumierenden und heuer sich artikulierenden Internetnutzer, behandeln Themen lieber selbst, als nur darüber zu lesen. Wir geben authentische und vielschichtige Einsichten in unsere Meinungsfreude, vernetzen uns mit anderen Meinungsträgern und erfreuen uns auf dieser Metaebene daran, dass die Marken dieser Welt zwar dauernd Thema sind, aber selbst nicht zu Wort kommen.
Aber, liebe Werbeindustrie, genau hier, wo wir sind, muss eure Werbung fortan hin. Jedenfalls, wenn sie wirken will. Das Dilemma: Unsere digitalen Gespräche verstehen sich als Gegenentwurf zu eurer durchkommerzialisierten Internetwelt. So ist es entsprechend schwer, hier eine glaubwürdige wie effiziente Werbung zu plazieren. Dieses Problem zu lösen, wird euch noch lange beschäftigen.
Der Mediabrief behandelt die fünf Probleme Neuerungen, auf die ihr euch einstellen müßt. „Das Ende der Reichweite“. Weiterlesen
DMMK, die dritte
Online-Werbung 2.0. Wichtiges Thema. Marco Seiler von Syzygy zitiert Mediennutzungsstudien, denen zufolge wir inzwischen zehn Stunden am Tag Medien nutzen – aber mehrere parallel. Wo bleibt da die Aufmerksamkeit für Werbung?
DSL treibt die Nutzungsdauer in die Höhe. Der Kreis regelmäßiger Nutzer wächst rasch. Dagegen verlieren regionale Abo-Tageszeitungen an Reichweite, und der durchschnittliche Spiegel-Leser wird immer älter. Dank Internet. Auf der MSN-Homepage sind mehr Nutzer als die sieben größten Tageszeitungen in den USA zusammen erreichen.
16:08
Bekanntlich hinken die Online-Werbeausgaben hinter der Nutzung (15 Prozent an der gesamten Mediennutzung) her. Im Jahr 2005 waren es 4,4 Prozent der Brutto-Werbeausgaben insgesamt. Und das Aufmerksamkeitsniveau ist online höher als zum Beispiel beim Fernsehen.
In Großbritannien werden in diesem Jahr voraussichtlich schon 13,2 Prozent der Werbeausgaben online ausgegeben. Der Vorsprung gegenüber Deutschland beträgt Lichtjahre, sagt Seiler.
16:13
Die Online-Werbeformate sind natürlich ein Teil des Problems. Seiler zeigt ein paar Beispiele. Kreativität? Qualität? Er zitiert Reinhard Springer. Kreativtrends kommen aus der nichtklassischen Werbung.
16:17
Christian Bachem fragt, wie wir das „2.0“ in Web 2.0 und Werbung 2.0 verstehen sollen. Sein Thema: Das große Online-Versprechen und wie es gebrochen wurde. DMMK 1996: Paradigmenwechsel der werblichen Kommunikation. One-to-One statt One-to-Many. Pull statt Push. Dialog statt Monolog. Relevanz statt Irrelevanz. Partnerschaft statt Autorität.
Das waren Zeiten.
16:23
Allerlei Mäusekino-Banner haben dieses Versprechen gebrochen, ja komplett ignoriert. Das Versprechen konnte mit damaligen Mitteln gar nicht gehalten werden. Aus dem alten Denken herausgeholfen hat uns der Crossmedia-Ansatz. Klassische Werbungtreibende wurden angeregt, Onlinewerbung zur Stützung einzusetzen. Und deshalb über das Wie nachzudenken.
Bis 2002 war das Medium weder für die Masse der Nutzer noch für die Werbungtreibenden relevant. Doch das Trojanische Pferd Crossmedia hat dies geändert und komplementäre Ansätze gefördert. Das Internet rückt inzwischen immer mehr ins Zentrum crossmedialer Kampagnen. Beispiel: die Einführung des 1er BMW.
16:30
Das Ende der Aufmerksamkeitsökonomie. It’s not just eyeballs anymore, stupid! Wieder DMMK 1996: Der Nutzer und seine Interessen stehen im Mittelpunkt.
Jetzt gibt es substanzielle Geschäftsmodelle. Die Euphorie von 1998/1999 basierte auf dem alten Paradigma der massenmedialen Aufmerksamkeitsökonomie. Das neue Paradigma lautet Beteiligungsökonomie. Dafür steht Web 2.0. Das Mitmach-Web.
Internet 2.0: Das Internet ist das erste etablierte digitale Medium. Nun werden die etablierten Medien digital. Musik, Fernsehen (und bald weitere Medien) werden den Prinzipien der Onlinewerbung unterworfen. Fernsehen wird Pull statt Push. Es wird messbar und personalisierbar.
Das alte Versprechen wird langsam wahr.
16:37
Markus Frank von MSN referiert die Sicht von Microsoft. Natürlich steht auch hier der Nutzer im Mittelpunkt.
Steve Ballmer ist inzwischen drei Tage pro Woche mit dem Thema Advertising beschäftigt. Die klassischen Produkte müssen mit maximal zwei Tagen Aufmerksamkeit seitens des Chefs auskommen.
Die Fansite aida-fans.de hat zwischenzeitlich die offizielle Unternehmenswebsite verdrängt.
16:47
Rupert Murdoch hat gewarnt.
Die Microsoftvision: MSN ist reichweitentechnisch einmal pro Monat Wetten, dass und wird ausgebaut. Die zweite Hälfte ist Microsofts Antwort auf Web 2.0: Windows Live. Alles auf einer Plattform. (Habe ich das nicht heute schon einmal gehört?) Nächste Schritte: Office Live, Xbox Live.
Und dann gibt es natürlich auch Microsoft Werbung 2.0. Web, PC, Mobil und IPTV, Windows Live, Office Live etc. pp.
Jetzt spricht Steve Ballmer in seiner vehementen Art: Microsoft ist jetzt Advertising, Advertising, Advertising.
17:12
Die erste wirkliche Diskussion im Anschluss an die Referate.
Auffällig, wie die Konzernvertreter (Telekom, Microsoft, Intel) hinter den anderen Referenten zurückbleiben. Der Zuhörer merkt, dass sie gezwungen sind, die jeweilige Unternehmenslinie vorzubeten. Ganz anders Sören Stamer, Christian Bachem oder Marco Seiler – sie können sagen, was sie wollen. Da kommt mehr Farbe ins Spiel.
Media 2.0: Wo sind die Profite?
Scott Karp schreibt in Publishing 2.0 unablässig spannende Dinge über The Business of Publishing in the Digital Age (so die Unterzeile). So jüngst eine konzise Abhandlung über die Frage, wie profitabel Media 2.0 tatsächlich ist. Scott macht die Rechnung am Beispiel von MySpace auf, das mit 28 Mrd. Seitenabrufen im März 2006 (was 366 Mrd. auf Jahresbasis ergeben würde) nach Schätzungen auf gerade mal 200 Millionen Dollar Jahresumsatz kommt:
Do the math — that’s a CPM of
$0.06$0.55!
Nun versucht zwar MySpace auf allerlei mehr oder weniger innovative Art, zusätzlichen Werbeplatz zu verkaufen – doch wozu brauchen große Marken eigentlich Werbung auf MySpace, wenn sie genauso gut oder eher noch besser die MySpace-Community nützen können, ohne dort selbst präsent zu sein? Dann nämlich, wenn ihr Branded Entertainment (siehe Pirellifilm, auch wenn das sicher kein übermäßig brilliantes Beispiel ist) seinen Zweck erfüllt und auf MySpace von den Nutzern selbst verbreitet wird?
Es könnte also sein, meint Scott, dass die Effizienzgewinne des Marketing 2.0 zum größten Teil direkt an die Werbungtreibenden gehen – und nicht an die Medien:
I’m speculating that in a 2.0 future, total spending on marketing and advertising will shrink as marketing 2.0 proves to be far more cost efficient than marketing 1.0 — and big advertisers start pocketing that half of their advertising costs that were previously wasted.
Schlechte Nachrichten für Rupert Murdoch und Georg von Holtzbrinck?
On-Demand-Marketing
Matthias Schrader und André Jonske sprechen auf der Fachtagung Online Marketing Trends über On-Demand-Marketing.
Die Themen:
- Online Marketing Trends 2006
- Wichtige Daten ermitteln und sinnvoll nutzen
- Bringt mehr Technik bessere Ergebnisse?
- Echtzeit- vs. Langzeitoptmierung
Die Termine:
- 28.03.2006 in Hamburg
- 30.03.2006 in München
- 03.04.2006 in Frankfurt am Main
mix06: Einfach nur crazy
Bevor sich unser Sonderkorrespondent in Vegas dem wohlverdienten Nachtschlaf hingab, übermittelte er uns noch einige erste Eindrücke, „schnell & dreckig aber frisch!“
Ich verstehe immer noch nicht, wie es Microsoft schafft, so viele Menschen mit Zukunftsthemen zu beschäftigen, die keinen Cent Umsatz machen, und trotzdem wirtschaftlich so erfolgreich zu sein. Dafür bewundere ich den Laden zutiefst.
Bill Gates ist ein schlechter Sprecher. Bill Gates ist ein sympathischer, irgendwie rein und jung wirkender Mensch.
Las Vegas ist einfach nur crazy (diplomatisch ausgedrückt). Bis jetzt hatte ich nicht eine Stunde Zeit, neben der Konferenz, dem Versuch zu arbeiten, dem Kampf mit 12 Stunden Zeitverschiebung (wenn ich wach sein muss, bin ich müde – wenn ich schlafen soll, bin ich hellwach) Las Vegas zu bewundern.
Mit der Adaption des Vernetzungs-Gedankens in die neuen Microsoft-Technologien ergeben sich in den nächsten Jahren sehr, sehr spannende Möglichkeiten. Auf einer reichweitenstarken Basis, weil halt Microsoft. Die gezeigten Beispiele sind hier sehr technisch geprägt („schau mal, das funktioniert“). Aus Business-Sicht noch nicht so sehr überzeugend.
Myspace ist auch hier. Unglaublich, die haben eine Server-Farm von „nur“ 150 Stück und sind die reichweitenzweitstärkste Seite im Internet. Besonders im Bereich Personalisierung entwickeln sie zur Zeit mit Atlas & Ajax. Hier geht es um Drag & Drop für personalisierten Content. Sehr überzeugend.
Microsoft baut an einem Ad-Center, was wohl eine Full-Service-Plattform für Werbung (noch online) werden soll. Theoretisch sehr spannend, praktisch wird es wohl noch dauern, bis es so einfach ist wie Aktien kaufen: mal eben Zielgruppe auswählen, Preislimits fürs SEM einstellen, etc. und fertig 😉
Wichtige Stichworte sind: Beyond the Browser, Vernetzung von Applikationen und Services, Ajax & Atlas, sehr viel Mobile!
Einige Einblicke in Smartclients für Endkunden konnte ich z.B. von BBC und North Face sehen. Ich bin auf weitere sehr gespannt.
Schnell sitzt man in einer Session, in der über APIs und Workflows philosophiert wird… 😉 Wenn es dann eigentlich 5 Uhr AM in Old Europe ist, werden die Augenlider sehr, sehr schwer.
DoubleClick will kauft Falk eSolutions kaufen
Eine knappe Ad-hoc-Mitteilung von gestern, 19.37 Uhr:
ad pepper media teilt mit, dass die Falk eSolutions AG, Moers mit der DoubleClick Inc. in Verkaufsverhandlungen steht. Ziel von DoubleClick Inc. ist, die Falk eSolutions AG vollständig zu übernehmen.
Und warum teilt ad pepper so etwas mit?
ad pepper media hält derzeit eine Beteiligung von 25,1 Prozent an der Falk eSolutions AG.
Gefunden bei Dirk Olbertz, der auch gleich eine Interpretation bereit hält:
DoubleClick wird die Falk wohl schließen. Spätestens wenn die letzten Verträge der Falk-Kunden ausgelaufen sind. Und in Deutschland ist wieder Platz für einen zweiten/dritten großen Anbieter von AdServer-Technologie. Die Online-Vermarkter in Deutschland werden sich jetzt gut umschauen müssen, um bei den nächsten Veträgen noch so gute Preise wie jetzt zu bekommen.
Aus der Sicht des Mediaplaners hingegen sieht die Sache etwas anders aus. André Jonske, Leiter von SinnerSchrader Media, hält den Deal für erfreulich, weil er die Standardisierung im Onlinemediageschäft vorantreiben würde. Falk eSolutions sei ein ernstzunehmender Konkurrent für DoubleClick dank einer besseren Technologie, die DoubleClick sich wahrscheinlich ins Haus holen würde. Der Marktvorteil von DoubleClick ist hingegen die hohe Verbreitung auf Publisher-Seite.
Nachtrag: Jetzt meldet auch Golem.
Zweiter Nachtrag: Und jetzt ist es amtlich:
Die Marke „Falk“ und die Ad-Management-Plattform „AdSolution“ werden nach der Übernahme voraussichtlich sukzessive auf die DoubleClick DART-Lösungen migriert. Dabei soll „das Beste aus AdSolution in die künftigen Generationen der DART-Plattform einfließen“, so DoubleClick. Letztendlich soll DART die alleinige Ad-Management-Plattform des gemeinsamen Unternehmens werden.