„Für einen Marketing-Mann wie mich ist eine Interactive-Agentur heute der spannendste Ort der Welt.“ Deshalb ist er bald bei uns: Laurent Burdin, zuletzt Geschäftsführer Beratung bei Springer & Jacoby in Hamburg, übernimmt am 2. Mai die gleiche Funktion bei SinnerSchrader.
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Warum Marketing in Second Life nicht funktioniert
Dass die Marketing-Aktivitäten von Unternehmen in Second Life meist auf nur geringe Akzeptanz stoßen, wissen wir spätestens seit einer Studie der Hamburger Agentur Komjuniti – nomen est omen: sie baut Communities. Komjuniti hat 200 Avatare in Second Life nach ihrer Meinung gefragt, das Ergebnis war eher niederschmetternd.
Wagner James Au liefert bei GigaOM jetzt drei Gründe dafür. Die ersten beiden sind eher marketingtechnischer Natur, aber beim dritten geht es dann zur Sache:
To play in Second Life, corporations must first come to a humbling realization: in the context of the fantastic, their brands as they exist in the real world are boring, banal, and unimaginative. Car companies are trying to compete with college kids who turn a virtual automotive showroom into a 24/7 hiphop dance party, and create lovingly designed muscle cars that fly, and auction off for $2000 in real dollars at charity auctions.
Fashion companies have it even harder. A thriving homegrown industry of avatar clothing design (free of production costs and overseas mass production) already exists, largely ruled by housewives with astounding talent and copious amounts of time, and since the designers are popular personalities in Second Life (whose avatars become their brand), they enjoy– and frankly deserve– the home team advantage.
Faced with such talented competition, smart marketers should concede defeat, and hire these college kids and housewives to create concept designs and prototypes that re-imagine their brands merged to existing SL-based brands which have already proved themselves in a world of infinite possibility. Or as the Komjuniti study suggests, they can keep building sterile shopping malls, and continue wondering why Residents prefer nude dance parties, giant frogs singing alt-folk rock, and samurai deathmatches– and often, all three at the same time.
Wie Produkte und Geschäftsmodelle aussehen, die in Second Life tatsächlich funktionieren, darüber spricht Rainer Mehl, Leiter Strategy & Change Consulting bei IBM Deutschland und Nordosteuropa, im Track Parallelwelten auf der next07. Er untersucht, womit reales Geld verdient werden kann und betrachtet Second Life als Möglichkeit, zukünftige Geschäftsmodelle zu testen und bestehende zu erweitern. Zahlreiche Forscher, Ingenieure, Entwickler und Berater von IBM arbeiten bereits in Second Life.
Der Kunde als Produktvorteil
Was verändert sich, sobald Konsumenten aus ihrer Passivität ausbrechen? Alles. Das versinnbildlicht das als „Oregon Experiment“ berühmt gewordene Verfahren der UCLA University of Oregon. Sie plante 1971 bei der Neugestaltung ihres Campus’ keine Wege ein, sondern säte überall Rasen. Erst als sich Trampelpfade bildeten, wurden diese geteert. Weiterlesen…
Umsätze in der Digitalen Wirtschaft – ein Update
Zuletzt hatten wir die Umsätze im Januar frisch sortiert. Jetzt gibt es neues Zahlenfutter vom Bundesverband Digitale Wirtschaft e.V. (BVDW). Der Kern: Die digitale Wirtschaft boomt – bei akutem Personalmangel. Also mal eines nach dem anderen.
Das Wachstum im E-Commerce-Endkundengeschäft ist 2006 (16,3 Milliarden Euro) mit gut zwölf Prozent gegenüber 2005 (14,5 Milliarden Euro) eher moderat ausgefallen. Die Umsätze im gesamten Online-Werbemarkt sind dagegen explodiert: Mehr als 1,9 Milliarden Euro Brutto-Werbeumsätze wurden mit klassischer Online-Werbung, Suchwort-Vermarktung und Affiliate-Marketing generiert. Das entspricht einer Steigerung von 85 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Prognose für 2007: 2,5 Milliarden Euro Umsatz, anders gesagt: 33 Prozent Zuwachs.
Sieht also ganz so aus, als würden Internetaktivitäten tatsächlich messbar in den Fokus der Werbung rücken.
Auch die Internet-und Multimedia-Dienstleister verzeichnen laut Stimmungsbild des BVDW durchschnittlich rund 18 Prozent Umsatzzuwachs. Für mehr Investitionsfreude unter den Auftraggebern macht der BVDW neben den Web2.0-Anwendungen auch das mobile Internet und die erhöhten Übertragungskapazitäten verantwortlich. Abzuwarten bleibt das Potenzial von Streamingtechnologien und IPTV sowie von Blogs, Podcasts, Gaming und Co.
Viele neue Arbeitsplätze sind im Zuge der positiven Entwicklung geschaffen worden, so dass die Zahl der Festangestellten in der Branche durchschnittlich um 24 Prozent gestiegen ist.
Soweit das Positive.
Die genannten Zahlen verdecken allerdings den immensen Mangel an geeigneten Fachkräften in der Branche. Da der Gesetzgeber sowie andere politische Entscheidungsträger nicht gerade als Unterstützer der Digitalen Wirtschaft in Erscheinung treten, wie BVDW-Präsident Arndt Groth bemängelt, sondern im Gegenteil die Wettbewerbsposition deutscher Unternehmen im internationalen Kräftemessen eher noch schwächen, will der BVDW selbst Hand anlegen – mit einer
„großangelegten Initiative unter Beteiligung verschiedener privatwirtschaftlicher wie öffentlicher Bildungsträger, der Marktteilnehmer sowie anderer Organisationen und der Öffentlichen Hand“.
Wir bleiben dran.
Markenkommunikation im Web 2.0
Die Branche mit den meisten markenbezogenen Erwähnungen in der Blogosphäre ist der Bereich Telekommunikation (19%), gefolgt von Computer-Hardware und Mobiltelefonen (jeweils 14%), Automobil (8%) und Unterhaltungselektronik (7%).
Derartige Ergebnisse bringt bobi an den Tag, der „brand online buzz index“ von ethority. Der nach eigenen Angaben „weltweit erste Markenmonitor für das Web 2.0“ bildet die digitale Mundpropaganda zu annähernd 500 Marken ab, nennt die zentralen Themen und ordnet sie den 25 wichtigsten Branchen zu.
Die Verbrauchermeinungen werden in Bezug auf Markenimage, Markenbekanntheit und Markenranking ausgewertet. Insbesondere wirft das Tool ein Auge auf die Beiträge im Social Media Sektor, sprich Blogs, Onlineforen & Communities.
Die Agentur der Zukunft
Harter Stoff für jeden, der sich die Frage stellt, wie wohl die Agentur der Zukunft aussieht: die Keynote von Scott Goodson, dem Gründer von StrawberryFrog, gehalten vorgestern auf dem Future Marketing Summit in New York. (Man beachte übrigens die Werbung für den Kongress.)
Hier ein paar Appetithäppchen:
- Die Agentur StrawberryFrog hat die Realisierung zu großen Teilen ausgelagert.
We get to work with those who like their freedom, who don’t want to be smothered or scared to death by the environment of a big agency. We believe that pirates write better ads than the guys in the navy, because ideas which cut through the clutter can not be produced by disciplined committees.
- Das Kreativnetzwerk OpenAd (über 7.000 registrierte Kreativschaffende) nennt sich selbst „the world’s biggest creativ department“. OpenAd liefert nur Ideen.
- Das Gegenstück dazu ist The Department of Doing aus Neuseeland. Hier werden Ideen realisiert, bis die Schwarte kracht. Ideen bitte selbst mitbringen.
- Goodson sagt über das neue Geschäftsmodell der Agenturen:
The new business model requires a rethink of ideas as products – in other words, generating ideas that can be turned into actual products, and revenue streams that derive from the sale of these products.
- Und über Innovation:
In our industry, we talk a lot about innovation. Well, innovation is important because it’s a way to make money. And innovation for agencies only works when you can make a living out of it. The new agency model demands that we develop a new value culture, live by it and prove that it works where it needs to most – the bottom line.
- Die Teams bei StrawberryFrog:
Our creative teams have always included everyone, because we believe an idea can come from anyone.
Our teams consist of a digital creative, a writer, art director, creative technologist, a designer, a business mind, a culturalogist, a PR mind, etc… - Was ist digital, was ist interaktiv?
Digital is no longer one area of expertise – digital infuses every idea and every agency role.
The fact that increasingly clients are awarding mainstream advertising accounts to interactive agencies, like IKEA hiring Agency.com as its lead agency, indicates that we need to rethink what we call “our skill base” and exactly what we value within it. - User-generated content is tired.
There’s been a lot of talk about user-generated content. And my prediction for the future is the rise of user generated products.
- Crowdsourcing ist schon mehr als nur eine Idee: CrowdSpirit
Web 2.0 in Österreich angekommen
Wie sich unsere österreichischen Nachbarn fürs Web 2.0. fit machen, zeigt der kürzlich erschienene „Guide für neue Medien und Online-Marketing“ von Werbeplanung.at.
Im Bericht zur Lage der Nation ist zu erfahren, „welche Online-Kampagnen in der letzten Zeit überzeugen konnten und was schlaue Onliner über die Zukunft denken“ – und lohnt einen Blick, denn gelistet werden die 450 wichtigsten buchbaren Online-Werbeträger und die relevanten New-Media-Agenturen Österreichs.
Werbeplanung.at ist Österreichs Fachmedium für Online-Marketing, natürlich mit Blog, auf dem die Marketingexperten unter anderem über die österreichischen Onliner des Jahres 2007 berichten.
Analyse ist keine graue Theorie
Nach einer kürzlich von McKinsey & Company veröffentlichten Studie besteht das größte Problem der Marketiers im (wilden) Wachstum der Medienkanäle, Kundensegmente und Produkte. Marketingabteilungen sind daher immer stärker gezwungen, Komplexität zu reduzieren. Dies gelingt ihnen am besten mit der Unterstützung moderner Mess- und Steuerungssysteme, fokussierten Planungsprozessen und kennzahlgestützten Steuerungsmechanismen.
Laut Peter Kim von Forrester Research ist vor dem Hintergrund der zunehmenden Fragmentierung der Medienlandschaft die Etablierung eines holistischen Marken Monitoring von Nöten, das auf der Sammlung, Aggregierung, Analyse und Interpretation von Marketing-Daten basiert. Paula Sneed, Marketing Executive Vice President bei Kraft Foods, Inc. wünscht sich in diesem Zusammenhang mehr “observational and predictive tracking.”
Nach Prof. David Reibstein sind es insbesondere diese immateriellen Werte (intangible assets), die die wesentliche Treiber für Wertsteigerung von Unternehmen sind. „It’s hard for us to gain support for marketing when we’re only given financial data.“
Marketing Kennzahlen müssen jedoch mehr bewirken als dass bloße Befüllen von Excel Spreadsheets. Vielmehr geht es darum, auf der Basis gesicherter Erkenntnisse Marketing-Maßnahmen zu entwickeln, die entsprechende positive finanzielle Konsequenzen nach sich ziehen. Marketing ist eben auch ein Tuwort.
Fischer, Fischer, wie tief ist das Wasser?
„Fischen im Web“ überschreibt die acquisa die Titelgeschichte ihres Novemberheftes. An diesem programmatischen Titel kommt der Fischmarkt selbstverständlich nicht vorbei (Danke, Jochen Krisch!).
„Web 2.0 wird auch den Vertrieb nachhaltig verändern“, erwartet das Fachblatt und dekliniert die neuen Möglichkeiten im Detail durch. Das Fazit am Ende indes klingt wenig verheißungsvoll:
Innovative Ideen haben es mitunter schwer, sich in den Unternehmen durchzusetzen. Das größte Dilemma: Da eine organisatorische Zuordnung weitestgehend fehlt, landen in der Praxis häufig alle Internet-Projekte auf dem Tisch des Online-Marketing-Managers – sofern es ihn gibt. »Selbst große Unternehmen haben maximal ein oder zwei Personen, die für Online-Marketing verantwortlich sind.«
Im begleitenden Interview schließlich kommt Willi Schroll zu Wort, dem langjährigen Fischmarkt-Leser bereits als Co-Autor einer Geschichte im manager magazin bekannt.
Marketing und Vertrieb müssen im Web 2.0-Zeitalter enger zusammenarbeiten, denn das Verhalten der Märkte wird insgesamt schwarmhafter und fluktuierender. Es entstehen leichter Kettenreaktionen als früher. Die Trendabhängigkeit der Märkte nimmt zu. Hier muss das Marketing dem Vertrieb mehr Rückmeldungen geben. Eine intensive interne Kommunikation ist daher unabdingbar.
Vernetzter Kundendialog in Echtzeit
Was haben Web 2.0 und der Heilige Nikolaus gemeinsam? Beide sind legendär, werden vermarktet bis zum Abwinken und sind trotzdem von enormer Vitalität.
Insofern passt es gut, dass der Auftakt zur neuen Veranstaltungsreihe Social Web Marketing Forum am 6. Dezember 2006 in unseren Räumen stattfindet. Das Thema lautet „Vernetzter Kundendialog in Echtzeit“, und das Expertenreferat („Anforderungen und Potentiale der Kommunikation im Social Web“ zu einem damit in mindestens losem Zusammenhang stehenden Thema „Social Web? Marketing? Anforderungen an die Kundenkommunikation im Web
2.0“) hält Martin Röll.
Anschließend werden zwei Fallstudien präsentiert. Dabei geht es um Projekte, die bisher so noch nicht öffentlich vorgestellt wurden. Mehr dazu in Kürze hier. Und dort bitte anmelden. Auf dass der Saal voll werde.