Es war schon länger kein Geheimnis mehr, dass SinnerSchrader für Scout24 arbeitet. Einen ersten Vorgeschmack auf das, was wir für Scout24 machen, gab vor kurzem der Relaunch von FriendScout24.
Jetzt hat Nadja Julich, Direktor Marketing bei der Scout24 Holding, in der w&v das Geheimnis gelüftet: Scout24 hat den Markenauftritt auffrischen lassen und wird nun nach und nach die einzelnen Plattformen anpassen. Bis April sollen alle Marken im neuen Look glänzen. Scout24 tritt als Markenbasis für die Plattformen auf.
Das neue Corporate Design ist das Werk von SinnerSchrader. Wir konnten im vergangenen Jahr einen Pitch für uns entscheiden. Weitere Projekte für Scout24 sind schon in der Pipeline. Dazu zu gegebener Zeit mehr.
Marken
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Online als Kanal Nr. 1 in der Markenführung
Der kressreport hat sich Anfang Januar ausführlich mit dem Thema Markenführung im Internet befasst. Der Autor Stephan Randler sprach dafür u.a. mit Laurent Burdin, Beratungsgeschäftsführer von SinnerSchrader.
Welche Art der Onlinewerbung eignet sich für Branding (Display, SEM, Affiliate)?
Der Online-Kanal eignet sich sehr gut für den
Markenaufbau – solange man seine Spielregeln gut kennt. Internet ist kein
passives Medium, wo man wie in klassischen Massenmedien eine Botschaft pusht
und der Konsument der Marke zuhört.
Branding funktioniert online nur, wenn der Konsument involviert wird.
Deshalb halte ich Displaywerbung, SEM oder Affiliatemarketing nicht für das
beste Instrument, sondern eher die Website selbst – mit Foren, mit
Austauschmöglichkeiten zwischen Marken und ihren Kunden, aber auch mit
Microsites.
Meine Lieblings-Brandingwebsite ist zur Zeit Heinz in Schweden mit „Talk to
the Plant“, „The interactive ketchup growing experiment“. Vorbildlich ist
auch der systematische Aufbau der Marke Uniqlo über das Web, der vollkommen
zu Recht einen Cyber Lion in Cannes gewonnen hat, oder auch unser Kunde ECCO
mit dem „Team Sherpa Blog“. Da fühlt man sich involviert und da versteht
man, was die Marke vorhat.
Wie lässt sich überhaupt der Erfolg von Online-Branding sinnvoll messen
(Stichwort: Geringe Klickraten)?
Das ist ein entscheidender Punkt. Man muss sich vorher Gedanken machen, wie
man den Markenaufbau online messen kann: qualitativ mit Imagekriterien,
insbesondere in onlineaffinen Zielgruppen, und Tracking der
Konsumentenmeinungen online, und quantitativ mit Klickraten, Conversion
Rates (zum Beispiel Registrierungen), aber auch Segmentierung – wo kommen
die Kunden her, sind es neue oder bestehende Kunden?
Ist die Messbarkeit von Online-Werbung bei Branding eigentlich Segen oder
Fluch?
Es ist ein Segen und ein absolutes Muss. Ich hörte vor kurzem von einem
Marketingdirektor: „Wir machen wenig online, weil wir die Wirkung nicht
messen können!“ Und das in einem Medium, in dem sich alles messen lässt.
Kaum zu glauben! Mein Rat ist: Messkriterien festlegen (nicht zu viele),
regelmäßig analysieren und dann verbessern.
Funktioniert Markenbildung überhaupt völlig online oder braucht es immer
klassische Werbung dazu?
Es geht um den richtigen Mix, nicht um ein Entweder-oder. Wir beobachten,
dass man Online als Kanal Nr. 1 in der Markenführung aufbauen und damit
erfolgreich sein kann. Nehmen wir die bekannteste und erfolgreichste
Markeneinführung der Welt: „Obama“. Die lief vor allem in einem Medium, dem
Web.
Inwieweit kann sich das Internet überhaupt als Leitmedium entwickeln?
Da haben nur die Konsumenten das Sagen, und sie haben entschieden: Das
Internet ist der Kanal Nr. 1.
Acht Prognosen für 2009
Das neue Jahr ist schon fast eine Woche alt und mein Weihnachtsurlaub zuende. Höchste Zeit für meine Prognosen für 2009, zumal eine davon sich bereits zu erfüllen beginnt.
- Eine Reihe von Marken und Markenartiklern, für die 2009 ein wirtschaftlich schwieriges Jahr wird, werden sich öffnen, den Konsumenten zuhören und mit ihnen reden. Und damit erste Erfolge feiern.
- Marken und große Unternehmen werden ihre Marketingbudgets weiterhin ins Internet verschieben, das inzwischen der bei weitem effizienteste Marketingkanal ist – und deshalb ein Gewinner der Rezession.
- 2009 wird mehr Onlinewerbeumsatz mit Performance Marketing (SEM/Affiliate) als mit klassischer Displaywerbung gemacht. Auch Displaywerbung wird immer mehr nach Performance-Modellen abgerechnet statt nach TKP.
- Im New Media Service Ranking werden die Top Ten kräftig umsortiert. Aber spannend wird erst das Ranking im Folgejahr (auf Basis der Umsätze von 2009).
- Der Druck auf die Printmedien wird stark steigen. In den USA werden die ersten großen Tageszeitungen ihre gedruckten Ausgaben reduzieren oder ganz aufgeben und ins Web migrieren. In Deutschland werden vor allem die Verlagsapparate Federn lassen müssen. Sie sind im Web nicht refinanzierbar.
- Alte Medien werden Blogs kaufen, sogar in Deutschland, um ihre Position im Web zu verbessern. Problem: Es gibt in Deutschland nur wenige professionell betriebene Blogs.
- Holtzbrinck wird sich nach Kräften bemühen, seine Investitionen in StudiVZ zurückzuverdienen. Da die GWP es nicht schafft, StudiVZ zu vermarkten, wird der Vermarkter gewechselt. Für einen Verkauf an Facebook ist es nun zu spät. Am Ende wird ein Notverkauf stehen.
- Cloud Computing wird abheben, sowohl als Buzzword als auch in der Nutzung. In der Rezession 2001/2002 konnte sich Open Source in Unternehmen durchsetzen, diesmal wird es Cloud Computing sein.
Was meinen Sie?
PS: Noch eine Bonus-Prognose – der Blog wird sich 2009 endgültig durchsetzen, auch als Bezeichnung für einen einzelnen Blogeintrag.
Das Web und die Konsumenten
Das Internet spielt bei den Kaufentscheidungen der Konsumenten eine stetig wachsende Rolle. Die Allensbacher Computer- und Technikanalyse 2008 (Acta) hat ergeben, dass jeweils mehr als die Hälfte aller privaten Internetnutzer Preisvergleiche anstellen, die Websites der Hersteller konsultieren und Testberichte lesen. Dies ist die klassische Trias der Produktrecherche, auf die sich Marken und Unternehmen schon seit zehn Jahren einstellen konnten.
Inzwischen legen aber auch die interaktiven Elemente der Internetrecherche stark zu. Fast die Hälfte der Internetnutzer berücksichtigt Kommentare anderer Nutzer oder informiert sich in Diskussionsforen. Das Web 2.0 ist ganz klar im Konsumverhalten angekommen. Diese Entwicklung geht weiter über den reinen E-Commerce hinaus. Denn das Web wird auch für Kaufentscheidungen im klassischen Einzelhandel konsultiert.
Für den E-Commerce gilt inzwischen: Kaum Onlinekäufe ohne Internetrecherche. Wer zum Beispiel Reisen, Hotels oder Mietwagen im Internet bucht, recherchiert mit 85-prozentiger Wahrscheinlichkeit zuvor im Internet. Andere Produktkategorien erreichen ähnlich hohe Werte.
Beide Schaubilder stammen aus der Präsentation Internetinduzierte Veränderungen von Kaufentscheidungen und Kaufverhalten. Mehr zur Acta 2008 auf dem Fischmarkt.
4010. Die neue Nummer der Telekom.
Erst kürzlich hat die Telekom für viel Gesprächsstoff gesorgt, selbst im Netz. Gespräche lassen sich bekanntlich am Besten bei einer Tasse Tee führen in gemütlicher Atmosphäre und inspirierender Umgebung.
All das lässt sich im neuen Telekom-Concept-Shop 4010 ab 6. Oktober in Berlin Mitte erleben. Unter dem Leitmotto des RAL-Codes des Telekom-Magentas bietet das Unternehmen seine Standardprodukte in neuer Umgebung an. Die in Hamburg ansässige Designagentur Mutabor sorgt für das passende Interior. Mehr dazu auf dem Blog der betreuenden PR-Agentur Schröder+Schömbs.
Ein TV-Spot im Gespräch
Es kommt nicht oft vor, dass ich auf einen TV-Spot angesprochen werde. In den letzten Tagen ist das gleich mehrfach passiert. Ein Ziel zumindest hat die Deutsche Telekom damit erreicht – über ihre neue Kampagne wird gesprochen. Auch im Netz.
Der von Tribal DDB erdachte TV-Spot nutzt eine andere Medieninszenierung, um den Claim „Erleben, was verbindet“ zu illustrieren: den Auftritt von Paul Potts, der mit einer Arie aus der Puccini-Oper Turandot im vergangenen Jahr das Finale der Casting-Show „Britain’s Got Talent“ gewann.
Und es mag sein, dass der Spot als Werbung nicht funktioniert. Jedenfalls bringt er die Telekom ins Gespräch.
Die Zukunft des Musikgeschäfts
Dr. Stefan Glänzer, Gründungsinvestor und früherer Executive Chairman von last.fm spricht nach seinem next08-Vortrag über Musik als Bestandteil von Kommunikation und stellt die These auf, dass Musik in Zukunft für jedermann frei zur Verfügung stehen wird. Die Musikindustrie müsse sich neue Einnahmequellen neben dem klassischen CD-Geschäft erschließen, so die nicht ganz neue Schlussfolgerung Glänzers.
Er verweist auf den einzelnen Musiker als kreative Quelle des Musikgeschäfts und spricht über eine neu entstehende Kultur des Musikschaffens durch die neuen Möglichkeiten rückkanaliger mobiler Aufnahme- und Distributionsgeräte. last.fm basiere auf dem Motto „get realtime“, so Glänzer.
Bereits zur next07 sprach Glänzer über individualisiertes Radiohören.
Erfolgsmessung von Marken für Dummies
Nate Elliot
Nate Elliot, Senior Analyst bei Jupiter Research hat uns live auf der next08 drei Tipps gegeben, die helfen sollen, den Erfolg einer Marke messbar zu machen.
(Bildquelle: flickr/Paul Downey)
- 1. Das Wissen über die eigenen Ziele
- 2. Die Gewissheit, welche Bereiche zu beobachten/zu kontrollieren sind
- 3. Der Abgleich der eigenen Ergebnisse mit den persönlichen Zielvorgaben
get realtime
Das Konferenzmotto „get realtime“ findet sich in der Arbeit des Analysten in der Erfahrung wieder, dass Kampagnen im Internet während ihres Verlaufs überprüft und angepasst werden können.
Ein Traum in Flash
Seit Tagen geistert diese Website durch meine diversen Kommunikationskanäle. Immer verbunden mit Ausrufen des Entzückens. Bis jetzt konnte ich nicht herausfinden, welche Agentur dafür verantwortlich ist. Allerdings habe ich auch nicht besonders lange gesucht. Laut Adverblog ist Forsman and Bodenfors die Agentur.
Marken und Konsumenten wieder konnektieren
Interaktivagenturen haben nach Einschätzung von Forrester das Potenzial, innerhalb der nächsten zehn Jahre den Lead bei der strategischen Markenführung zu übernehmen. Die umfangreiche Untersuchung der Marktforscher steht bei Ogilvy vollständig zur Verfügung.
Das Fachblatt Horizont befasst sich in seiner heutigen Ausgabe mit dieser These. Redakteur Bert Rösch befragte dazu auch Matthias Schrader.
Bert Rösch: Was halten Sie von der Forrester-These, dass Interactive-Agenturen prinzipiell das Potenzial haben, innerhalb der nächsten zehn Jahre den Lead bei der strategischen Markenführung zu übernehmen?
Matthias Schrader: Strategische Markenführung orientiert sich immer stärker an den Bedürfnissen der Konsumenten. Das Potential zur Leadagentur hat künftig nicht mehr zwangsläufig die Agentur, die den breitesten Fächer an Kommunikationsdisziplinen unter einem Dach vereint und den größten Anteil am Mediakuchen verwaltet.
Leadagentur wird, wer für Marken und Unternehmen den höchsten Mehrwert generiert. Dieser Mehrwert speist sich aus der Fähigkeit, den Konsumenten in seinem Verhalten und seinen Bedürfnissen zu verstehen und daraus Maßnahmen abzuleiten, die Marken und Konsumenten wieder konnektieren.
Vor diesem Hintergrund werden wir in den kommenden Jahre spannende Duelle zwischen den heutigen Disziplinen und Agenturphilosophien erleben. Ich bin überzeugt, dass die Interaktivagenturen eine glänzende Ausgangssituation haben, sich hier sehr vorteilhaft zu positionieren.
Sind die in der Studie genannten zehn Jahre realistisch?
Es wird ein langsamer Wechsel sein. Ich rechne persönlich aber eher mit fünf Jahren.
Was qualifiziert Interactive-Agenturen, die Führungsrolle zu übernehmen? Was sind die Argumente, die dafür sprechen, dass die Klassiker ihre Führungsrolle behalten?
Interaktivagenturen spüren den Herzschlag von Millionen Konsumenten jeden Tag. Die Konsumenten haben sich für das Internet als den Kanal Nummer 1 entschieden, über den sie Beziehungen zu Marken und Unternehmen aufbauen wollen.
In dem Maße, wie das Web zum Medium Nummer 1 wird und die von Interaktivagenturen betreuten Plattformen auch die klassische Retailwelt am POS, CRM und (IP-)TV durchdringen, geht es immer mehr um die Entwicklung von echten Markenerlebnissen, die Beziehungen stiften. Die Stärke der Klassik, das Story-Telling, schwindet im gleichen Maße und bewegt immer weniger.
Was sagen Sie zu dem Vorwurf von Forrester, dass die Interactive-Agenturen bislang noch nicht ihre Fähigkeit unter Beweis gestellt haben, Markenstrategien zu managen? Woran liegt das? Was tun Sie dagegen?
Wir sind erst im Jahre 10 der neuen Welt, die wir ruhig und zielstrebig aufbauen. Wenn die Kunden so weit sind, sind es die Interaktivagenturen auch.
Sind Ihnen Kampagnen bekannt, bei denen eine Interactive-Agentur die Führung bei der strategischen Markenführung übernommen oder zumindest eine zentrale Rolle gespielt hat?
Die strategische Markenführung der Zukunft zielt auf den Kern: Beziehungen zwischen Marken und Konsumenten zu bauen und zu vertiefen. Taktische Maßnahmen wie Kampagnen werden auch in Zukunft von Interaktivagenturen nicht zu sehen sein.