Man kann ja wirklich nicht sagen, dass ich zu wenig Mail bekommen würde. Aber es gibt eine Sorte, über die ich mich in den letzten Wochen richtig freue. Denn jedesmal, wenn sich ein Teilnehmer für die next08 registriert, schickt unsere Ticketplattform amiando eine Mail.
So sehen wir in Echtzeit, wer sich gerade zur next08 angemeldet hat. Spannend. Eigentlich gar keine große Sache, aber trotzdem faszinierend und höchst interessant. Denn die Teilnehmer sind es, für die wir die next08 veranstalten. Und sie entscheiden, neben den Sprechern, am Ende über den Erfolg.
Zu sehen, wer kommt, wer auf welche Kommunikationsmaßnahme reagiert und sich registriert, ist deshalb so wichtig für alles, was wir hier tun. Das ist real-time business. Und damit mitten im Thema.
Morgen sind es noch genau drei Monate bis zur next08. Bis jetzt sind schon 290 Teilnehmer registriert. Wer jetzt bucht, spart 200 Euro gegenüber dem Normalpreis.
Je näher die Veranstaltung rückt, um so teurer wird das Ticket. In der Touristik heißt das Yield Management. Doch im Vergleich zu einer Fluglinie ist die next08 nur ein ganz kleiner Fisch. Wir haben ungefähr die Kapazität eines auf maximale Besetzung ausgelegten A380. Peanuts.
Kongresse
Es gibt 148 Beiträge in Kongresse.
Nur noch heute für 190 Euro zur next08
Heute ist die letzte Chance, ein Ticket für die next08 zum Freundschaftspreis von 190 Euro zu sichern. Mehr als 200 Teilnehmer sind bereits registriert, und das Kontingent zu diesem unschlagbaren Tarif ist fast ausgeschöpft. Ab morgen gilt dann der Frühbucherpreis von 390 Euro. Zur Registrierung geht es hier entlang.
Die Liste der bereits zugesagten Sprecher liest sich schon ganz gut. Derzeit fügen wir kontinuierlich neue Sprecher hinzu. Unter den jüngsten Zusagen sind Guillaume du Gardier, Ferrero (FR), JP Rangaswami, British Telecom (UK) und Lisa Sounio, Dopplr (FIN).
Webwirtschaftsforum
Die drei tollen Tage vor dem Weltwirtschaftsforum in Davos gehören Burda und der DLD-Konferenz in München. Die Mischung von Themen und Teilnehmern stimmt, für jeden ist etwas dabei. Der Veranstaltungsort platzt aus allen Nähten und wäre mit der Hälfte der Teilnehmer auch schon gut ausgelastet.
Auf den ersten Blick überraschte, wie wenig der Börsencrash am Montag in München zur allgemeinen Kenntnis genommen wurde. Ich habe erst über Twitter davon erfahren. Auf Panels und Fluren spielte er keine große Rolle. Das lässt zwei Deutungen zu: Entweder ist die Szene bereits wieder so abgehoben, dass der Rest der Welt für sie keinerlei Bedeutung hat. Oder der Aufschwung der Webwirtschaft hat mit der Börse nur wenig zu tun.
Letzteres halte ich für wahrscheinlicher. Anders als 1999/2000 speist sich der jüngste Boom nicht aus spektakulären Börsengängen und den Ersparnissen unvorsichtiger Kleinanleger. Im Web wird heute echtes Geld verdient und wieder investiert. Zudem steht Risikokapital hinreichend zur Verfügung, auch für Projekte ohne offensichtliches Geschäftsmodell. Doch Gründer und Startups halten das Geld zusammen und sich an die Vorgaben in den Geschäftsplänen. Wer Geld aufnimmt, weiß ziemlich genau, was er damit bezahlen und erreichen will.
Insofern hat das Münchner Webwirtschaftsforum das Web nicht neu erfunden und auch keine neue Versionsnummer erteilt. Der thematische Blick reicht über die Grenzen der eigenen Szene hinaus. Namen wie Craig Venter und Richard Dawkins, um nur zwei zu nennen, stehen für relevante und streitbare Themen jenseits des Webtellerrands.
Eine Erkenntnis aus München: An vielen Stellen, bei vielen Themen zeichnet sich inzwischen ab, wie sich die small pieces des Web zu neuen Medienerlebnissen für die Konsumenten und Geschäftsmodellen für Unternehmen und Startups formieren könnten. Wir haben den inzwischen fast ein Jahrzehnt währenden Niedergang der Musikindustrie gesehen und die jüngsten Meilensteine. Wir sehen ähnliche Trends in Sachen TV: Neben Google/YouTube und Joost/Zennström saßen in München Vertreter von blip.tv und blinkx.com.
Und in der ersten Reihe WPP-Chef Sir Martin Sorrell, der die Bewegtbildpioniere des Web ungerührt nach solch trivialen Dingen wie Umsatz, Kosten, Gewinn und Cashflow fragte und damit Moderatorin Christiane zu Salm blass aussehen ließ. Solche Momente sind es, aus denen die Gesamtinszenierung DLD ihren Zauber zieht.
Wer nicht in München war oder zwar dort war, aber die Sessions verpasst hat, für den gibt es die Videos einige Appetithäppchen bei Sevenload. Bei iTunes sind sie noch nicht, aber das dürfte nur eine Frage der Zeit sein.
Möglich wär’s
„It’s certainly possible“, bestätigte Matt Cohler, Vice President von Facebook, heute auf der DLD-Konferenz in München die mögliche Übernahme von StudiVZ. Gefragt hatte ihn danach FAZ-Netzökonom Holger Schmidt, der allerdings eine solche Übernahme für höchst unwahrscheinlich hält. Facebook hat auch ohne StudiVZ und ohne deutschsprachige Version bereits ein solches Momentum erreicht, dass es aus eigener Kraft groß werden kann.
Allen Webkommunikationswerkzeugen zum Trotz (oder gerade deswegen?) haben sich hier in München die digitalen Massen versammelt. Voll ist’s, die Location platzt aus allen Nähten, und mancherlei Unannehmlichkeit lässt sich offensichtlich nicht vermeiden.
Ein paar Bilder vom heutigen Tag:
Bitte gehen Sie weiter
Hier gibt es heute nichts zu sehen. Ich habe meinen Kopf in die Teilnehmerliste der next07 gesteckt. Und freue mich noch heute, wie viele gute und interessante Leute dabei waren.
Nebenan berichtet Mark Pohlmann ausgiebig von der LeWeb3, die seit gestern in Paris stattfindet.
Im Mediabrief gibt Claudia Riebeling eine Übersicht zum Thema Behavioral Targeting. Nicht erst seit Facebook Beacon ein heißes Thema.
Facebook kommt im ersten Halbjahr 2008 nach Deutschland, berichtet Thomas Knüwer im Handelsblatt. „StudiVZ und Xing müssen sich da vielleicht doch bald warm anziehen“, orakelt Dominik Grollmann im Newsletter der Internet World Business (hier die Meldung dazu).
Und die Macher von Mister Wong haben ein neues Eisen im Feuer: Beam it up Scotty sendet beliebige Dateien auf Mobiltelefone. Kostenlos.
Die ersten Referenten für die next08
Keine sechs Monate vor der next08 am 15. Mai 2008
präsentieren wir die ersten detaillierten
Informationen. Mit erwarteten 1.000 Teilnehmern zählt
der Kongress zu den wichtigsten Terminen der
Internetwirtschaft in Europa.
Das Leitthema 2008 heißt
„get realtime“: Das Internet entwickelt sich von einem
Informations- zu einem Kommunikationsmedium. Über
digitale Medien tauschen ihre Nutzer sich ständig
untereinander aus. Wie können Unternehmen den Trend
Echtzeit für sich nutzen?
Hierfür haben wir bereits
heute eine Reihe profilierter Experten und Unternehmen
gewinnen können, die sich der Herausforderung Echtzeit
stellen. Hier die bislang angefragten und zugesagten
Referenten.
Suum cuique
Messen und Kongresse sind fast perfekte Spiegelbilder ihrer jeweiligen Branchen. So hält auch die Web 2.0 Expo, noch bis morgen in Berlin, der einschlägigen europäischen Szene einen Spiegel vor. Und was diese Szene darin sieht, gefällt ihr nicht.
So erklären sich der Unmut und die Enttäuschung, die sich vielerorts ausbreiten. O’Reilly und CMP lassen ihren webzwonulligen Konferenzzirkus in Berlin Station machen. Der Chef und einige seiner besten Zugpferde erklären den Europäern noch einmal zum Mitschreiben, was eigentlich Web 2.0 ist.
Und ansonsten dürfen Deutsche und Europäer auf die Podien. Wo viele, was man so hört und selbst sieht, keine übermäßig gute Figur machen. Aber so ist nun einmal der Zustand des Web 2.0 in Europa, O’Reilly hin, Startups her.
Die Amerikaner haben Dave Winer:
Long-term, advertising is on its way to being obsolete. Facebook is just another step along the path. Advertising will get more and more targeted until it disappears, because perfectly targeted advertising is just information. And that’s good!
Und wir haben Don Alphonso:
Wenn es eine Gefahr gibt für das, was man als soziales Netz bezeichnet, und von denen leider auch so erkannt wird, dann ist es eben dessen werbebasierte Kommerzialisierung. An dem Tag, an dem Blogger nicht mehr miteinander reden, sondern Blogs nur noch als Möglichkeit begreifen, einander Werbetafeln ins gesicht zu halten, ist da nichts mehr soziales. Das ist eine virtuelle Tupperwareparty, sonst nichts.
In meinen Augen sind das parasitäre Wirtschaftsformen auf der Suche nach einem Wirtstier. Und Leuten, die Leuchterhirsche bei Tchibo verkaufen, glaube ich keine Sekunde, dass ihnen die Gesundheit des Wirtstiers irgendwas bedeutet. Unsere modernen Parasiten sind nicht mehr einfache Blutsauger, sie begreifen das Wirtstier als nach Möglichkeit kostenlos im Internet verfügbaren Wertschöpfungsmechanismus, dessen Regeln sie verstehen wollen, um ihm möglichst lang möglichst viel abzapfen zu können.
Keiner von beiden war in Berlin, aber der Unterschied ist doch gewaltig. Suum cuique.
Trotz aller Schwächen im Detail ist es großartig, dass O’Reilly Berlin zur europäischen Hauptstadt in Sachen Web 2.0 erkoren hat. Das lag angesichts der Kongresslandschaft im Europa nicht unbedingt auf der Hand.
Und man vergesse nicht die Großzügigkeit, mit der die Amerikaner praktisch jeden, der nicht bei drei auf den Bäumen war, mit einem kostenlosen Kongressticket beglückt haben. Da kann ich über fehlende Atmosphäre und mangelhaftes Catering schon einmal hinwegsehen. You get what you pay for.
So trifft sich diese Woche in Berlin tatsächlich eine Szene mit Menschen, die sich etwas zu sagen haben und das auch ausgiebig tun. Denn warum eigentlich besuchen wir Kongresse? Kathy Sierra nannte gestern, drastisch formuliert, den Grund: Wir wollen andere Menschen von Angesicht zu Angesicht treffen. Alle elektronischen Kommunikationsmittel können den direkten Kontakt nicht ersetzen.
Über die Zahl, Qualität und Freundlichkeit der Kontakte in diesen Berliner Tagen kann ich wirklich nicht klagen. Es war hervorragend. Und es hätten noch mehr sein können, wäre da nicht gestern eine erfreuliche Kleinigkeit dazwischengekommen: SinnerSchrader wird für das vergangene Geschäftsjahr erstmals eine Dividende zahlen, einen entsprechenden Beschluss der Hauptversammlung vorausgesetzt.
Partner für die next08 gesucht
Am 15. Mai 2008 findet die next08 statt. Das Leitthema heißt: get realtime. Der Leitgedanke: Die Kommunikation und Interaktion zwischen Marken und Konsumenten im Web spielt sich mehr und mehr in Echtzeit ab. Diese Herausforderung sehen Startups, Venture Capitalists, Agenturen und Unternehmen aus verschiedenen Perspektiven.
Die next08 ist eine Plattform, die auch Partnern offensteht. Wir suchen Partner, die diese Plattform nutzen wollen. Mehr dazu hier.
Wassermanagement
Thomas Hoof, der eher wortkarge Westfale, textet seine Manufactum-Kataloge mit mächtiger Wortgewalt. Sein Unternehmen hat er jüngst endgültig an OTTO verkauft. In seinen letzten Hausnachrichten zum neuen Katalog schreibt er, was sich wie ein Postludium zur höllischen E-Mail-Woche auf dem Fischmarkt lesen lässt:
Der wichtigste Rohstoff unserer Gesellschaft sei die „Information“, so leiern die Gebetsmühlen im Dauerlauf.
„Information“ ist mit Sicherheit der am wenigsten knappe Rohstoff, ob der wichtigste, daran kann genaueres Hingucken häufig ernsten Zweifel wecken. Aber zum Hingucken kommt man – begraben unter Bergen von Junk- und CC-Mails, umspült von Radio- und Fernsehgeschwätz, mit SMS und RSS zwangsernährt und von Pop-Ups angeschlagen – gar nicht mehr, sondern hat alle Hände voll zu tun, den nie versiegenden Strom in Papierkörbe, Spam-Filter und „Später-bearbeiten-Ordner“ zu lenken. Wer all dies als „Informationsmanagement“ beschönigt, kann auch die Mühen eines Menschen, der im Badesee mit allen Vieren gegen das Ertrinken rudert, zum „Wassermanagement“ verklären.
Das ganze Drama spielt weit unterhalb der Ebene, auf der Kulturkritik und Wissenssoziologie zuständig wären. Es findet ganz banal im Alltag statt. Die Informationsgesellschaft ist schlicht nicht mehr im Stande, ihren namensgebenden „Rohstoff“ zu organisieren, zu ordnen und zusammenzuhalten.
Betrieblich war letzteres früher die Aufgabe der Abteilung „Schriftgutverwaltung“, deren Angehörige die je für sich zweifelhaften Eigenschaften des Hamstertriebes und der Pedanterie zu etwas höherem Dritten verschmolzen hatten und einem einen Vorgang oder eine Akte zwar argwöhnisch und mißmutig, aber immerhin vollständig aushändigten. Wer heute darauf besteht, die vollständige Dokumentation etwa einer Geschäftsbeziehung zu erhalten, hetzt den halben Betrieb in dunkle E-Mail-Keller und bekommt garantiert nur einen Bruchteil aller Vorgänge.
Manufactum wird im nächsten Jahr einen Sonderkatalog „Werkzeugladen für Kopfarbeiter“ publizieren. Was darin feilgeboten werden wird, beschreibt Hoof etwas nebulös so:
Anders als Sie vielleicht erwarten, wollen wir darin nicht zu Randlochkartei und Zettelkasten bekehren, sondern plädieren mit Tips und entsprechender Hardware für gemischte Systeme. Zu der Hartware, den Werkzeugen also, zählen dann zwar auch tragbare (und zu jeder Zeit schon „gebootete“) Flachsichtkarteien als organisierter Informationsspeicher, aber auch körperlich und technisch verschlankte Kleincomputer und – im Vergleich zu riesenwüchsiger Office-Software – wirklich intelligente, schmale und durchtrainierte Programme zur Erfassung und verknüpften Erschließung von papierenen und elektronischen Informationen.
Da sind wir mal gespannt. Jetzt aber genug zu diesem Thema. Diese Woche erwartet uns die OMD. Ich werde morgen dort sein. Und am Donnerstag auf der Picnic in Amsterdam.
amiando auf Englisch und Französisch
Die Einladungsplattform amiando will am Montag ihre englische und französische Version starten. In Frankreich geht amiando zugleich mit einem eigenen Team an den Start. Für COO Markus Eichinger ist das ein erster Schritt zum ehrgeizigen Ziel, ein weltweit führendes Werkzeug für die Eventorganisation zu werden.
Was außerdem neu ist, beschreibt amiando-Chef Felix Haas so:
Neben der englischen und französischen Version ist das Einladen komplett neu gestaltet. Zusätzlich kamen noch weitere neue Features hinzu, die Usability von dem bestehenden wurde verbessert usw. Auch die Gästeliste wurde überarbeitet, die kommt aber erst in den kommenden Tagen.
Anders als upcoming.org, der Urahn des Genres, oder das in der webzwonulligen Szene eher geschätzte wevent.org ist amiando auch ein Ticketvorverkaufssystem für kleine bis mittelgroße Veranstaltungen, komplett mit Zahlungsabwicklung und Eintrittskartenversand.
Den internationalen Start bewirbt amiando mit einem Gewinnspiel, bei dem es ein Wochenende auf dem Oktoberfest inklusive Tickets für das Derby Bayern gegen Nürnberg zu gewinnen gibt – passend also zum Barcamp München.
amiando ist seit Dezember 2006 online. Finanziert wird das Startup u.a. von Lukasz Gadowski (Spreadshirt), Stefan Glänzer (last.fm) sowie Wellington Partners Venture Capital.
Nachtrag: Mehr dazu im amiando-Blog.